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Aus der Stiftung

Besuch vom Maueröffner

Harald Jäger ist der Mann, der die Mauer öffnete. Foto: Andreas Schoelzel

Viele Deutsche, die den 9. November 1989 erlebt haben, wissen heute noch, wo sie an diesem Tag waren und was sie damals taten. Einer, der es auf jeden Fall weiß und es niemals vergessen wird, ist Harald Jäger. Der ehemalige Grenzbeamte der untergegangenen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) tat an diesem Tag Dienst am Grenzübergang Bornholmer Straße. Zum Tag der Deutschen Einheit – am 3. Oktober um 15 Uhr – spricht er im Möllner Stadthauptmannshof über seine Erlebnisse.

Der Grenzübergang Bornholmer Straße befindet sich an der ehemaligen Berliner Zonengrenze. Jäger war dort am 9. November 1989 Diensthabender Chef. Als er seinen Dienst antrat, wusste er noch nicht, dass ein gewisser Herr Schabowski einen Beschluss der SED-Spitze fehlinterpretierte und dafür sorgte, dass in weniger als einer Stunde sich tausende auf den Weg machten, um die Grenze nach Westen zu überqueren.

Jäger wurde zum Maueröffner und veränderte so den Lauf der deutschen Geschichte für immer. Über seinen Grenzübergang gelangten in nicht einmal einer Stunde geschätzt an die 20.000 Menschen in die Bundesrepublik. Er gehört zu den wenigen noch lebenden Akteuren des 9. November, die auf das Geschehen aktiv Einfluss nahmen.

Bevor Jäger zu Wort kommt zeichnet Lothar Obst (Mölln) zur Einführung das damalige Geschehen mit Hilfe von Zeitdokumenten nach. An die atemberaubende Biographie eines Schicksalstages der deutschen Geschichte schließt sich dann ein Interview mit Jäger und eine Diskussion an.

Die Veranstaltung gehört in die von der Lauenburgischen Akademie organisierten Reihe „Zeitzeugen der deutschen Geschichte“.