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Nördlich der A24

„!Angekommen! Ich arbeite.“

Sie haben es geschafft. 17 Männer und zwei Frauen. Sie alle haben einen Job, sie alle kommen aus einem Land, das tausende Kilometer entfernt liegt. Aus Eritrea etwa, Afghanistan, Syrien. Die Erfolgstory dieser Migranten erzählt die Wanderausstellung „!Angekommen! Ich arbeite.“, die ab Montag, 9. September, im Foyer der Kreisverwaltung (Ratzeburg) zu sehen ist.

Die Männer und Frauen werden auf einzelnen großen Bannern vorgestellt. Name, Vorname, eine kleine Biografie und ein Foto seien darauf zu finden, sagt Uta Röpcke, Integrationskoordinatorin des Kreises Herzogtum Lauenburg. Die Bilder zeigen die Menschen im Kontext ihrer Arbeit. „Die Fotografin Silke Roschweksi-Müller hat für jedes Foto einen halben Tag in einem Betrieb verbracht“, so Röpcke. Sie sei dafür beispielsweise auf einem Bauernhof gewesen, bei einem Uhrmacher und bei einem Apotheker. Sogar Coca Cola habe für die Fotografin die Türen geöffnet.

Das Ausstellungsprojekt initiiert und durchgeführt hat Carl Malter von der Möllner Willkommenskultur. Im Rahmen der von den Kirchen bundesweit organisierten „Interkulturellen Wochen“ rückt der Kreis es nochmals gesondert in den Fokus, um die Öffentlichkeit für das Thema Arbeit und Migration zu sensibilisieren. Die Menschen, die als Flüchtlinge in die Region gekommen sind, in Lohn und Brot zu bringen, ist schließlich das A und O für eine gelungene Integration.

Die Erfolgstorys, die die Ausstellung dokumentiert, sind beileibe keine Selbstgänger. Es braucht dafür den Spracherwerb. Es braucht die Lehrkräfte, die ihn ermöglichen. Es braucht dafür Fleiß und Willenskraft seitens der Migranten und nicht selten die Unterstützung von Helfern.

Apropos Helfer. Röpke und ihr Kollege Andreas Bockholt wünschen sich eine Stärkung des Ehrenamtes. Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer würden die Menschen auf eine Art und Weise an die Hand nehmen, wie es Hauptamtliche niemals leisten könnten, meint Röpcke. Bei den Helfern im Kreis, ergänzt Bockholt, handele es sich um eine „Graswurzelbewegung“. Damit sich hieraus langfristige Strukturen entwickeln könnten, bräuchte es eine vernünftige Ehrenamtskoordination und eine entsprechende finanzielle Ausstattung.

„!Angekommen! Ich arbeite.“, Ausstellungseröffnung, 9. September, Foyer der Kreisverwaltung, Barlachstraße 2, Ratzeburg, 16 Uhr

Die Ausstellung ist bis zum 28. September zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zugänglich.