Kategorien
Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Sozialkomödie: Der Filmclub Burgtheater Ratzeburg zeigt am Sonntag, 17. Oktober, die britische Sozialkomödie „Dream Horse“. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die Kassiererin Jan (Toni Collette), ihr Mann Brian (Owen Teale) und der Buchhalter Howard (Damian Lewis), die gemeinsam ein Rennpferd erwerben und große Erfolge feiern. Die Filmvorführung beginnt um 18.30 Uhr.

Kleist-Novelle: Mit Heinrich von Kleists Novelle „Das Erdbeben in Chili“ befasst sich am Sonntag, 17. Oktober, Kulturzeit aus Ratzeburg. Die Sendung beginnt um 17 Uhr. Eine Wiederholung folgt am Sonntag, 24. Oktober, zur selben Uhrzeit. Dienstags ist die Sendung am 19. und 26. Oktober um 9 Uhr zu hören. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Performance: Der Lauenburgische Kunstverein (LKV) präsentiert am Sonntag, 24. Oktober, vor dem Kreismuseum (Ratzeburg) eine Videoperformance. Diese beinhaltet neben der bildlichen Darstellung auch musikalische Improvisierungen und Text-Rezitationen. Im Zentrum der Performance steht das Wort „Jetzt“. Los geht es um 20 Uhr.

Ausstellung: Noch bis zum 31. Oktober sind auf einem Bauernhof am Steinhorster Weg 2 in Schiphorst die Fotoausstellungen von Sabine Thieme-Bytom, Detlev Leinhas und Thomas Otto zu sehen. Die Schau trägt den Titel „Zeiträume“ und ist sonnabends und sonntags jeweils von 15 bis 19 Uhr zugänglich. Thieme-Bytom, Leinhas und Otto sind Mitglieder des Vereins „Avantgarde Schiphorst“.

Dienstantritt: Das Jugendpfarramt des evangelischen Kirchenkreises Lübeck Lauenburg hat mit Katharina Schneider eine neue Bildungsreferentin. Ihre Aufgabe als neue Bildungsreferentin im Jugendpfarramt sieht sie primär darin, die Gemeinden in Lübeck und Lauenburg in der Vermittlung religiöser Werte zu unterstützen. (Foto: KKLL/bm)

Kategorien
Nördlich der A24

„Totholz ist Leben“

Unter dem Titel „Totholz ist Leben“ spricht der Naturschützer Wolfgang Ziegler am Dienstag, 19. Oktober, im Möllner Stadthauptmannshof über die Welt der Insekten. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Ziegler ist ein profunder Kenner der heimischen Fauna. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen die hochspezialisierten Holzkäfer. Viele dieser Arten sind heute in ihrem Bestand sehr gefährdet. Mit Hilfe von Fotos stellt Ziegler einige der interessantesten Arten dar. Darüber hinaus widmet er sich den Ursachen des Rückgangs und den Möglichkeiten, dem Insektensterben Einhalt zu gebieten.

Ziegler forscht sei 50 Jahren über heimische Käfer. Er ist Mitautor der Roten Liste der Käfer Schleswig-Holsteins und seit vielen Jahren Mitglied im Naturschutzbeirat des Kreises.

Anmeldungen werden per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de oder telefonisch unter der Rufnummer 04542-87000 entgegengenommen.

Foto: Wolfgang Ziegler

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Südlich der A24

Live-Musik mit „Soltoros“

Mit dem Auftritt von „Soltoros“ steht am Sonnabend, 16. Oktober, im SmuX (Geesthacht) ein weiteres Indoor-Konzert auf dem Programm. Los geht es in der Lichterfelder Straße 5 um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Soltoros“ machen Musik mit spanischem Touch. Die Band bezeichnet ihren Stil scherzhaft als „Flamenco Rock“.  Zu ihrem Programm gehören selbstkomponierte Stücke sowie Songs bekannter Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Pop und Rock, denen die Musiker ihre eigene Note geben. Frontfrau Peggy Sunday singt auf Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch. Den Rhythmus gibt Jens Bruns unter anderem mit dem Einstz von Djembe und Cajon vor. Gitarrist Torsten Ziemann komplettiert die Band.

Zugang zum Konzert gibt es nur mit einem Impfnachweis, einer Genesen-Bescheinigung oder einem aktuellen Corona-Test. Für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher hat das SmuX Luftfilter-Anlagen angeschafft, die die Raumluft etwa zwölf Mal pro Stunde tauschen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Südlich der A24

Rundgang mit General Tilly´s Leibwächter

Auf eine Zeitreise schickt am Sonnabend, 16. Oktober, die Tourist-Information Lauenburg/Elbe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Stadtrundgangs. Ab 16 Uhr folgen sie den Spuren des Dreißigjährigen Krieges, der von 1618 bis 1648 auf deutschem Boden tobte. Die Führung beginnt am Schlossturm, Amtsplatz 4.

Wie sich dieser Konflikt auf Lauenburg auswirkte, führt der Rundgang vor Augen. Die Informationen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einem „Zeitzeugen“: Die Stadtführung übernimmt der Leibwächter des mächtigen und berühmten General Telly. Dieser erzählt, welchen Bedrohungen die Stadt an der Elbe damals ausgesetzt war und welche Rolle die Lauenburgischen Herzöge seinerzeit spielten.

Anmeldungen für die Stadtführung werden bis Donnerstag, 14. Oktober, um 18 Uhr in der Tourist-Information unter Tel. 04153-5909220 oder unter per Mail unter touristik@lauenburg-elbe.de entgegengenommen.

Foto: Mareike Bodendieck

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Südlich der A24

„Kein Held“

Mit einer Lesung startet das Künstlerhaus Lauenburg am Mittwoch, 13. Oktober, seine Jubiläumsfeierlichkeiten zum 35-jährigen Bestehen. Ab 19 Uhr wird Valentin Moritz aus seinem Romandebüt „Kein Held“ vorlesen.

In seinem Werk begibt sich Valentin Moritz, der 2017 Literaturstipendiat des Künstlerhauses Lauenburg war, auf Spurensuche. Anlässlich seines 90. Geburtstages bittet der Großvater den Enkel um Unterstützung, um seine Erinnerungen aufzuschreiben. Die Gespräche führen den Autor letztendlich zu den eigenen Wurzeln in Südbaden Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Während der Großvater von seinem Leben als Bauer und seinen Erfahrungen im Faschismus und Krieg berichtet, kehren beim Autor Bilder an sein dörfliches Leben und dem damit verbundenen Gefühl der Enge zurück, der er dann als junger Mensch entflieht. 

Verbindliche Anmeldungen nimmt das Künstlerhaus per Mail unter info@kuenstlerhaus-laubenburg.de entgegen. Für die Lesung gelten die aktuellen Verordnungen des Landes Schleswig-Holstein zur Bekämpfung des Corona-Virus. Ein Hygienekonzept liegt vor. 

Foto: Marie Krutmann

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Thema der Woche

„Wir müssen uns für den Erhalt der Sprache gerade machen“

An der Pandemie kam in den zurückliegenden anderthalb Jahren niemand vorbei. Das Virus drang nicht nur in menschliche Körper ein, es durchzog auch sämtliche gesellschaftlichen Bereiche – wie auch die Niederdeutsch-Community. Einer, der das privat und beruflich erfahren hat, ist Thorsten Börnsen, Leiter des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihm über das Plattdeutsche in Zeiten der Pandemie und das Aufwachsen mit einer zweiten Muttersprache.

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Börnsen, das Frühjahr war ja vor allem eins: heimelig. Wegen des Lockdowns und der damit verbundenen Kontaktsperre waren wir alle zumeist gezwungen, uns in den eigenen vier Wänden aufzuhalten. Haben Sie sich in dieser Zeit überhaupt mal mit jemandem von Angesicht zu Angesicht auf Plattdeutsch unterhalten können?

Thorsten Börnsen: Gelegentlich ging das schon. Einige von meinen Freunden schnacken Plattdeutsch und dann gibt es da noch einige Plattakteure, mit denen ich mich ausgetauscht habe.

KP: Sprechen in Ihrem Umfeld viele Plattdeutsch?

Börnsen: Nein, viele sind das nicht – ich wohne ja in Hamburg – ein paar aber schon. Außerdem bin ich ja auch Plattdeutschlehrer und einige von meinen Schülern schnacken schon Platt. Und was ich sowieso als Prinzip vorantreibe, ist: Selbst wenn die Leute kein Plattdeutsch schnacken, schnacke ich mit ihnen Platt.

KP: Sie gehören zur Generation der Babyboomer, deren Eltern dem Niederdeutschen zumeist skeptisch oder wenigstens gleichgültig gegenüberstanden. Warum ist es bei Ihnen anders gelaufen? Wieso ist die Sprache so prägend für Sie geworden?   

Börnsen: Das ist mehr Zufall gewesen. Ich habe Geschichte und Religionswissenschaften studiert und später dann Niederdeutsch dazu genommen – ohne mir große Gedanken darüber zu machen. Ich habe gedacht – klingt ja interessant, so als Beifang. Und dann stellte sich heraus, dass ich für kein anderes Fach so viel tun musste wie für Plattdeutsch. Ich hatte plötzlich mit der Übersetzung von Hanseurkunden aus dem Spätmittelalter zu tun. Da schwelte mir dann doch ganz schön das Fell, weil das ein vollkommen anderes Platt ist. Auf diesem Weg habe ich die plattdeutsche Literatur überhaupt erst kennen gelernt, was die Sprache für mich interessanter gemacht hat. Meine Eltern haben zwar viel gelesen, aber kein Niederdeutsch. Das hat mir das Studium sozusagen „open mokt“.

KP: Was machte die Übersetzung der alten Urkunden denn so schwer?

Börnsen: Das kann ich Ihnen genau sagen: alles! Du verstehst da vom ersten Zeichen an kein Wort. Für alles musst du ein Wörterbuch benutzen. Und wenn du meinst, dass du etwas verstehst, ist es mit Sicherheit verkehrt…

KP: Weil die Wortbedeutung eine vollkommen andere ist?

Börnsen: Weil die Wörter anders sind. Weil die Wörter sich im Laufe der Zeit verändert haben. Du hast da mit Rechtstexten zu tun, mit Wörtern, die eine ganz bestimmte Bedeutung gehabt haben. Das ist wie mit dem Juristendeutsch von heute. Das kannst du nicht mal eben aus dem Lameng verstehen.

KP: Sie sagten gerade, dass Ihre Eltern keine niederdeutschen Bücher lasen. Wie sah es sonst mit dem Plattdeutschen in Ihrer Jugend aus?

Börnsen: Also schnacken, schreiben und lesen sind verschiedene Paar Schuhe. Das merkt man immer wieder – wenn jemand wunderbar plattschnackt, aber das überhaupt nicht schreiben kann und Probleme hat, plattdeutsche Texte zu lesen. Insofern sind viele Muttersprachler auch so ein bisschen Analphabeten, was die eigene Sprache angeht. Das ist auch bei mir so gewesen. Mit meiner Oma und meinem Onkel habe ich nur Platt geschnackt, mit meinen Freunden natürlich nicht.

KP: Und Ihre Eltern?

Börnsen: Meine Eltern haben in meiner Kindheit ziemlich viel Plattdeutsch mit mir geschnackt. Sonst könnte ich das auch nicht. Ich bin das, was man als „Native Speaker“ bezeichnet. Aber es gibt da nun mal diese Spaltung zwischen dem Gesprochenen und dem Geschriebenen. Das ist im Plattdeutschen eben schon sehr ausgeprägt, wie ich schon sagte.

KP: In meinem Elternhaus wurde auch Platt gesprochen, aber nur mit Leuten, die zu Besuch kamen. Mit uns Kindern hat niemand auf Niederdeutsch geredet. Es hieß, dass das dem Erwerb des Hochdeutschen schade. Heute würde so eine These wohl niemand mehr vertreten. Menschen wie Sie sind der sichtbare Beweis, dass dem nicht so ist. Sprechen Sie eigentlich mehr Niederdeutsch als Hochdeutsch?

Börnsen: Das hängt von der Phase ab, in der ich gerade stecke. Wenn ich in einem hochdeutschen Zusammenhang bin, bleibe ich auch im Hochdeutschen. Es gibt aber auch Phasen, wo ich Platt schnacke und wo es mir nicht so leichtfällt, zu switchen. Wenn ich den ganzen Tag Platt gesprochen habe und dann jemand etwas auf Hochdeutsch von mir will, dann muss ich erst einmal zurück auf die andere Schiene.

KP: Kommen wir noch mal zurück zur Pandemie. Was haben Sie unternommen, um das Schweigen zu durchbrechen – sowohl privat als auch beruflich?

Börnsen: Die Möglichkeiten waren ja sehr eingeschränkt, weil unsere Zielgruppen – die Theatergruppen, die Vereine und alle anderen Niederdeutsch-Akteure – nicht besonders digital unterwegs sind. Das hat sich erst im Laufe von Corona in beschränktem Umfang geändert. Es hat dann beispielsweise Videoschalten gegeben.

KP: Wie haben Sie das umgesetzt?

Börnsen: Ich haben angefangen in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hamburg, Spreekperlen zu organisieren – also Räume, in denen man frei sprechen kann.

KP: Und wie war die Resonanz?

Börnsen: Bei den Spreekperlen waren bis zu 15 Leute dabei. Das war durchaus schwierig. Wenn geschnackt werden soll, dürfen es nicht zu viele Leute sein.

KP: Wie lang waren diese Sprechperlen?

Börnsen: Das waren Intensivkurse über drei Stunden. Da mussten die Leute schon richtig ran.

KP: Gefällt Ihnen so ein Format?

Börnsen: Meine Spezialität ist das nicht und wird es wohl auch nicht werden. Aber man muss da natürlich auch ein bisschen weiterdenken. In vielen Regionen gibt es keine Plattdeutschlehrer mehr. Auf dem Land sagen die Leute oft: Wir würden so gerne einen Plattdeutschkurs anbieten. Wir können es aber nicht, weil wir keinen kennen, der das vor Ort machen kann. Da ist so ein digitaler Intensivkurs natürlich eine gute Lösung. Oder: Wenn ein Kind in der Grundschule Plattdeutsch gelernt hat und auf einer weiterführenden Schule ein Plattdeutschlehrer fehlt – dann ist der Online-Unterricht natürlich auch nach der Pandemie ein Segen. Insofern werden wir auf das Format nicht verzichten können.

KP: Wie haben denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Online-Angebot reagiert?

Börnsen: Für viele Plattakteure – gerade für die älteren – war das ein Schritt, um aus der Isolation herauszukommen.

KP: Sie selbst hatten vermutlich – trotz solcher Formate – im Lockdown viel Zeit für „Stillarbeit“. Wofür haben Sie die genutzt?

Börnsen: Zum Beispiel für unsere neue Broschüre: „Wi künnt ok anners – Platt ut Holsteen“. Da zeigen wir ganz unterschiedliche Plattakteure – vom Filmer bis zur jugendlichen Punkband –, die sich auf die eine oder andere Art mit der Sprache beschäftigen. Diese Menschen habe ich porträtiert. Zudem musste der „Niederdeutsche Autorentag“ vorbereitet werden. Corona war für mich auch noch mal eine gute Gelegenheit, sich in die Sprachgeschichte des Plattdeutschen einzulesen. Für so etwas finde ich normalerweise keine Zeit.

KP: Herr Börnsen, um das Niederdeutsche zu bewahren, braucht es die Jungen. Wie sieht es da aus? Hat sich die Lage wegen der Pandemie verschlechtert?

Börnsen: Soviel mal vorweg: Mittlerweile haben wir in Schleswig-Holstein 44 niederdeutsche Modellschulen, an denen zwei Stunden pro Woche Plattdeutsch unterrichtet wird. 2018 waren es noch 29. Aber natürlich bedeutet Corona einen Schlag für den Spracherwerb. Plattdeutsch war und ist in der Krise nicht das erste Fach auf der Liste. Deutsch, Mathe, Englisch – darauf hat man sich konzentriert, wenn man in den Online-Unterricht gegangen ist. Die eine oder andere Schule hat eine AG oder ein Projekt gemacht. Aber im Großen und Ganzen lief da nicht viel. In den Kitas war das Problem ähnlich. Die Kitas leben davon, dass plattdeutsche Spraakpaten sozusagen von buten in die Kitas kommen. Das ist natürlich das Erste, was ausgeblieben ist. Das machen in der Regel Senioren, die zu den Risikogruppen gehören. Da war Corona natürlich echt ein Schlag ins Kontor.

KP: Was kann denn, was muss denn jetzt getan werden, um dem entgegenzusteuern?

Börnsen: Meine Hoffnung ist, dass sich die Impfsituation verbessert. Dann können die Senioren in Schulen und Kitas auch wieder Plattdeutsch unterrichten. Grundsätzlich sehe ich es so, dass wir da auch keinen eingebauten Minderwertigkeitskomplex haben müssen: Plattdeutsch ist ein wichtiger Teil unserer Kultur und gehört einfach mit dazu – auch an den Schulen. Da müssen wir künftig einfach noch mehr Selbstbewusstsein zeigen und uns für den Erhalt der Sprache gerade machen.

KP: Herr Börnsen, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Thema der Woche

„En lütt Programm in dit Johr“

Dass trotz Lockerungen noch nicht wieder alles rund läuft im Niederdeutschen Kultur- und Lehrbetrieb, lässt sich am Programm des „Plattdüütschen Harvst“ ablesen. Normalerweise bis Weihnachten ein nicht enden wollender Strom an Veranstaltungen, fällt er 2021 geradezu kurz und bündig aus.

„Wi hebbt wegen Corona blotsen en lütt Programm in dit Johr“, hat denn auch Helge Walsemann, Beauftragte des Kreises Herzogtum Lauenburg zur Förderung der niederdeutschen Sprache, den Flyer überschrieben. Nach all den Wochen und Monaten im Lockdown sollte das aber kein Grund zur Klage sein. Vielmehr ist es wohl für viele Plattdüütsch-Schnacker eine Freude, dass überhaupt mal wieder etwas stattfindet.

Für den laufenden Monat stehen noch zwei Veranstaltungen an. Am Freitag, 15. Oktober, gibt es um 20 Uhr im Lauenburger Hof in Sandesneben einen plattdeutschen Abend mit Laura Kruse und am Sonntag, 17. Oktober, um 15 Uhr steht in Mölln eine plattdeutsche Stadtführung auf dem Programm. Treff ist der Markplatz.

Der November startet am 7. ab 15 Uhr mit einem plattdüütschen Nachmittag im Kulturzentrum Witzeeze. Am 11. November um 19.30 Uhr sind dann Uli Gröhn und Heinrich Querfurt in der Alten Schule Wentorf zu Gast. Unter dem Titel „Dat Johr geiht to End“ tragen sie niederdeutsche Geschichten vor.

Der Rest des Monats steht schließlich im Zeichen der Niederdeutschen Volksbühne Geesthacht, die das Stück „Schummerstünn“ im kleinen Theater Schillerstraße (kTS) auf die Bühne bringt. Geplant sind acht Vorstellungen: am 12. November, 13. November (jeweils 19 Uhr), 19. November (20 Uhr), 20. November (15 und 20 Uhr), 26. November (20 Uhr) und 27. November (15 und 20 Uhr).  

Karten für „Schummerstünn“ gibt es im kTS oder bei Zigarren Fries.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Thema der Woche

Danz op tweii Hochtieten

Nach einer digitalen Ausgabe 2020 gab es im Juni dieses Jahres wieder ein „analoges“ Niederdeutsches Autorentreffen. Die Pandemie war dennoch präsent – hygienetechnisch und literarisch. Bei Marianne Ehlers lugt das Virus durchs Fenster, während sie die gesellschaftliche Wandlung von Ehekonzepten in den Blick nimmt. Ihre Protagonisten trennen 100 Jahre und zum Teil Welten.

Mathilde un Johannes – Hochtiet 1921

De Kraag vun de swattsieden Bluus will nich so recht sitten. Mathilde steiht vör den ovalen Spegel un treckt ehr Kledaasch torecht. Nu noch Mudders Medaillonbrosch ansteken. Naher, wenn Johannes un se vun‘t Standsamt torüchkaamt, warrt de Fotograf al dor stahn. Johannes hett em glieks bestellt, as dat mit de Hochtiet kloor weer. Un de Kinner – schöllt de ok mit op dat Bild? Oder gifft dat twee Biller? Schaad, dat fallt ehr nu eerst in, se harr vörher mit Johannes doröver snacken schullt.

Alles is anners düt Mal. Vör teihn Johr droog se Witt mit en langen Sleier – in’n Mai 1911, un de Maiklocken in ehr Hand harrn so rüükt. De grote hölten Kuffer weer vull mit Handdöker un Dischdeken, Fedderbedden un Küssens. Wat weer se jung – un ehr Nikolaus ok. Dat Leven mitenanner
kunn losgahn. Lachen un Singen, Arbeiden un avends mööd un tofreden op de Goornbank sitten. De lütt Hans stevel al vergnöögt dör de Kaat, as sien beiden Süstern Marie un Sophie op de Welt kemen, veel to fröh. Een leev man twee Stünnen, de anner twee Daag. Mathilde schuddert – nich wenen nu …

As ehr twete Marie boren weer, weer de Eerste Krieg al in de Gang. Eenmal keem Nikolaus noch na Huus, denn nich mehr. Wo geern harr se em frische Maiklocken op’t Graff leggt, man dat weer so wiet weg. He leeg in frömde Eer, in Frankriek …, un de lütt Jung, de noch keem, kreeg den Naam vun sien Vadder. Se haalt deep Luft.

Blots noch swatte Tüüch af denn un arbeiden, arbeiden, de Kinner satt kriegen. Nachts wull de Slaap so männichmal nich kamen, denn full ehr dat Snacken so swoor an’n annern Dag.

Johannes vun’t Naverdörp keem un plöög ehr dat Land. He bu ehr dat ole Backhuus wedder op, so kunn se Broot för de ganze Week backen. Bald geev se em Bescheed, wenn de Sünndagskoken mit de letzte Hitten fardig backt weer.

Mathilde sinneert un kickt noch eenmal op den smallen gollen Ring vun Nikolaus. Naher warrt se twee Ringen an’n Finger dregen.
De hoge Kragen is so stiev – un woans geiht dat noch mal mit düssen Slips? Johannes steiht in de Köök un kickt in den lütten Spegel över den Utguss. Nu noch rin in dat Jackett un noch en Taschendook in de böverste Tasch. Ach, he is dat nich wennt mit „smucke Tüüch“. Man för düssen Dag mutt dat ween. Wat Mathilde em so lieden mag? Seker warrt se dat.

Allens is anners op eenmal. Fru un Kinner hebben, nienich harr he sik dat dacht. Bet nu en Eenspänner, 43 Johr oolt, kahl al de Kopp. In’t Lazarett harrn se em de Hoor afraseert, keeneen is wedder nawussen. Blots den Snoorboort, den pleegt he. „Wat wullt du mit so en olen Mann?“ suuster annerletzt en Naversch an’n Goorntuun. Johannes kunn Mathildes Anter nich klook kriegen. Oolt, wat bedüüdt dat? He harr nu mal noch nienich wat mit en Deern hatt un de Johren güngen
doröver weg.

He kickt op den Kalenner över den Kökendisch: 10. Mai 1921 – un övermorgen warrt Mathilde 28 Johr oolt. Denn is se keen Weetfru mehr, naher warrt se sien Fru. Un de Fotograf schall man twee Biller maken: een mit Mathilde un em – un een mit Hans, Marie un Nikolaus dorbi. Dat gefallt em. Mag ween, dat sien Mathilde en lütt Lachen in’t Gesicht kriegen deit, wenn Marie ehr swattsieden Bluus strakelt. Mag aver ok ween, dat se den ganzen Dag över eernst un still bi em sitt. Se hett toveel achter sik, so jung as se noch is. He süüfzt.

Wat he ehr Glück bringen deit? He weet dat nich. He kennt sik nich ut mit dat, wo de Lüüd „Leev“ to seggt. Man he kann nu mit ehr arbeiden, ehr Land plögen, dat Backhuus anböten un de Kinner mit grootmaken. Un wenn dat naher mal twee Slag Kinner geven schull, em is ok dat mit.

Johannes smuustert un bringt noch eenmal sien Snoorboort op Schick. In de Westentasch drückt em en lütt Pappschachtel mit twee gollen Ringen.

Tilda un Hannes – Hochtiet 2021

Dat witte Kleed is so slicht un smuck. Tilda steiht vör den groten Spegel mit de bunten Steens an beide Sieden un dreiht sik hen un her. Nu noch dat Spitzen-Taschendook vun Mama insteken. Naher, wenn Hannes un se ut de Döör bi’t Standamt rutkaamt, warrt de Fotograf ok al dor ween.
Hannes hett glieks sien Fründ Dennis fraagt, wat he Biller maken kunn, as he Tilda ehr „Ja“ infungen harr. Tilda smuustert vör sik hen – ehr Hannes…

Alles is anners, as se sik dat dacht harrn. Se mööt alleen rin in‘t Standamt – keeneen vun de Familie un vun de Frünnen dörv dorbi ween. Wat is dat doch argerlich un gemeen! Man as dat rutkeem, weren se sik eenig: se heiraadt liekers in düt Johr. Ehr Kleed weer torecht, de passlichen Schoh harr se ok al inlopen. Un nu hett se sik denn noch so en smucke Spitzenmask dorto köfft. Maakt doch nix – denn gaht se anner Johr na Kark un achterna is en grote Fier mit Musik un Danz. Wenn dat Kleed noch passt, will se dat noch eenmal antrecken. Un wenn nich? Denn treckt se en kommodig Fladderkleed an.

Un wenn denn al wat Lütts dor is? Tilda mutt en beten sluken. Kunn ja ok angahn. Mama wöör sik freuen. Un se hett ganz seker noch dat ole Dööpkleed in’t Schapp hangen. Un Hannes sien lütt Marie warrt sik wiss över en Broder oder Süster freuen. Wat Hannes woll an de Maiklocken denkt? De hett se sik wünscht för den Bruutstruuß. Wo leef se em doch hett! Se haalt deep Luft.

Toeerst weer dat nich eenfach ween. Se müss noch toveel an Nico denken. Veer Johr lang weren se en Poor, man denn harr he mit eenmal en anner Deern funnen. Man, wat weer se trurig un vertwiefelt do. Denn keem Hannes – un so ganz sinnig weer de Leev kamen bi ehr.

Tilda sinneert un kickt op ehr Hannen. Naher warrt se en Ring vun Hannes an’n Finger dregen. Dat Hemd dücht em mit eenmal en beten to eng – un mutt he würklich düssen Slips umtüdern? Hannes steiht in de Baadstuuv un kickt in den groten Spegel över dat Waschbecken. Nu noch rin in dat Jackett un noch en lütt Insteekdook in de böverste Tasch. Ach, he wörr doch lever in Jeans un T-Shirt losgahn un nich in düt „smucke Tüüch“. Man för düssen Dag is dat doch heel wichtig. Wat Tilda em so lieden mag? Seker warrt se dat.

Allens is anners in düsse Tiet. Man nu schall dat so lopen, he freut sik liekers op den Dag un op de feinen Biller, de Dennis seker maken warrt. Un de grote Hochtietsfier is denn even anner Johr, dat maakt doch nix. Un wenn denn al en Baby kümmt oder al dor is, em schall dat allens passen. He hett sien Tilda doch so leef. Un he versteiht ehr nu, se hett eenfach en Tietlang bruukt, ehr dat se Nico vergeten kunn. Un sien lütt Marie? He will versöken, ehr veel bi sik to hebben, villicht ok mal wat länger as blots an’t Wekenenn. Mona un he, se hebbt dat nich henkregen mitenanner. Vörbi, vörbi …, he schuddert. Nu man nich melanchoolsch warrn.

He kickt op den Kalenner över den Schrievdisch: 10. Mai 2021 – un naher is Tilda sien Fru. Tilda, de smucke blonne Fru mit de blauen Ogen. Mitünner dünkt em, dat se to eernsthaftig is, man vundaag will he ehr lachen sehn, ehr in’n Arm nehmen un vergnöögt mit ehr in de Kamera kieken. Tildas un sien Kinner schöllt doch laterhen en glücklich Bruutpoor to sehn kriegen. Kloor, de Tieden sünd snaaksch un anners, man dat warrt ok mal beter warrn. He süüfzt liesen.

Ach ja, he mutt ja ok en Mask mitnehmen hen na dat Standsamt. He will ehr woll Glück bringen un mit ehr tosamen twee, villicht dree Kinner grootmaken. De Arbeit warrt se sik delen, dat is al mal kloor.

Hannes smuustert un bringt noch eenmal sien Hoor mit en beten Gel op Schick. In de Jackentasch drückt em en lütt Etui mit twee gollen Ringen.

Marianne Ehlers

Kategorien
Nördlich der A24

Bewegte Bilder aus bewegten Zeiten

Der ehemalige Büchener Zöllner Dieter Schmidt hat sein von 1968 bis zur deutschen Einheit 1990 gefertigtes Filmmaterial zur ehemaligen innerdeutschen Grenze an Landrat Dr. Christoph Mager und die Leiterin des Kreismuseums Herzogtum Lauenburg Dr. Anke Mührenberg übergeben.

„Die Idee, diesen filmischen Schatz der deutschen Nachkriegsgeschichte für die Zukunft zu sichern ist nach einem Vortrag von Schmidt in Büchen entstanden, den ich gemeinsam mit Kreispräsident Meinhard Füllner besucht habe“, so Dr. Christoph Mager, als er die Filmrollen und Festplatten in Empfang nahm. „Mit Herrn Schmidt wurde vereinbart, dass der Kreis das Bildmaterial für kulturelle Zwecke, insbesondere für Vorführungen im Kreismuseum und im Kreisarchiv, nutzen darf. Dabei werden die Filme natürlich in die Neukonzeption des Museums mit einfließen, zumal der Kreistag bereits beschlossen hatte, Museumserlebnis und Museumspädagogik noch mehr hervorzuheben.“

Die Neuausrichtung soll bis 2026 abgeschlossen sein. „Dann feiert der Kreis sein 150-jähriges Bestehen. In den Filmen ist Regionalgeschichte dokumentiert, die das bereits im Kreismuseum vorhandene umfangreiche Bildarchiv sehr gut ergänzt“, erklärte Museumsleiterin Mührenberg.

Schmidt kam 1955 im Alter von zehn Jahren aus der damaligen DDR in den Kreis Herzogtum Lauenburg. 1968 begann er seine berufliche Laufbahn beim Zoll in Büchen, wo er bis 1990 tätig war. Von seinem ersten Gehalt kaufte er sich eine Super-8-Filmkamera und dokumentierte von da an die „hässliche Grenze“ durch Deutschland und Europa.

Dem Kreismuseum übergebenen wurden rund 240 Meter Film- bzw. 240 Minuten Videomaterial mit den Titeln:

  • Der Fall Michael Gartenschläger (22 Minuten)
  • Die hässliche Grenze 1968-1989 (32 Minuten)
  • Luftaufnahmen 1976 von der A 24 bis zur Elbe (22 Minuten)
  • Grenze im Winter (15 Minuten)
  • LKW-Flucht A 24 6.12.1981 (3 Minuten)
  • Archivaufnahmen (15 Minuten)
  • Grenzöffnung Mustin 12.11.1989 (34 Minuten)
  • Grenzöffnung Wietingsbek 18.11.1989 (20 Minuten)
  • Grenzöffnung Marienstedt 31.12.1989 (18 Minuten)
  • Grenzöffnung Zweedorf 31.12.1989 und 13.04.1990 (15 Minuten)
  • Grenzöffnung Langenlehsten 8. und 16.06.1990 (16 Minuten)
  • 24. und 25.12.1989 Lauenburg und Zarrentin (11 Minuten)
  • Fahrt B 5 – GKSt Lauenburg bis GüSt Horst und bei der Grenztruppe Februar 1990 (8 Minuten)
  • Sperrgebiet (16 Minuten)
  • Abbau der Grenzbefestigungen  (Schutzstreifenzaun, MGZ, Beobachtugsturm, Sperrlore B 5) (22 Minuten)
  • Urteilsverkündung gegen Todesschützen von Michael Gartenschläger (2 Minuten)

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Südlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Die Kulturcommunity hat es noch drauf

Wochen, ja Monate lang hatten sie diesem Moment entgegengefiebert. Sie hatten bangen, hoffen, warten und hart arbeiten müssen. Als dann endlich mit „Broken Eardrum“ die erste Band auf der Bühne stand, war endgültig klar: Sie hatten es geschafft. Der Traum vom „Pegasus Waterkant“ war Wirklichkeit geworden.

Sie – das ist die Kulturcommunity der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die eigentlich jährlich in Mölln ein Festival organisiert. Eigentlich. 2020 war die Veranstaltung wegen der Pandemie ins Wasser gefallen. Und auch 2021 sah es lange Zeit düster aus. Bis sich die Gelegenheit auftat: Der Bund hatte den „Kultursommer 2021“ ausgerufen und dafür Geld bereitgestellt. Zudem besserte sich dank der Jahreszeit und der Impfkampagne die Pandemielage. Das Resultat war das „Pegasus Waterkant“, das am 4. September auf dem Menzer-Werft-Platz in Geesthacht stattfand.

Rund 500 Besucherinnen sahen eine bunte Mischung aus Nachwuchs-Combos und kommerziell erfolgreichen Bands. Die Kulturcommunity hielt damit an ihrem bewährten Konzept fest. „Wir halten es für essentiell, diese Mischung aufrecht zu erhalten. So haben einerseits junge Bands die Möglichkeit, auf einer großen Bühne vor großem Publikum zu spielen und andererseits die Chance, sich Backstage mit Szene-Größen wie zum Beispiel ‚Montreal‘ auszutauschen‘“, so Dennis Stölmacker, Hauptverantwortlicher des Pegasus Waterkant.

Nach „Broken Eardrum“ folgten „Jackpott“, die aus dem Dunstkreis der „School of Rock“ in Timmendorf kommen, sowie „#Arrested“ von der RockPop-Schule Lübeck. Weiter ging es mit den Möllner Lokalmatadoren „About Blank“, bevor die „Drunken Swallows“ und „Montreal“ die Stimmung in schon vergessene Höhen führten.

Dass gerade „Montreal“ beim Publikum ankam, war keine sonderliche Überraschung. Die Band, die sich 2003 in Hamburg mit drei Musikern aus Schwarzenbek gegründet hatte, ist eine erfahrene Live-Truppe. Sie tourte bereits mit Größen wie „Madsen“, der „Bloodhound Gang“ oder „ZSK“. Zudem spielten sie bereits auf großen Festivals wie dem Hurricane.

„Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Mai, wo wir die nächste Veranstaltung planen und danken der Stiftung Herzogtum Lauenburg, der Firma Grüneberg Projekt & Event GmbH, der Bundeskulturstiftung und vor allem der Stadt Geesthacht für die erfolgreiche Zusammenarbeit“, so Florian Klein, Sprecher der Kulturcommunity.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Foto: Hanna Lohf