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Aktuelles Thema der Woche

Kunst in bunter Blüte

Zum Sommerferienstart bringt der KulturSommer am Kanal der Stiftung Herzogtum Lauenburg (KuSo) die Kunst im Kreis zu neuer und vielfältiger Blüte. „Die dritte Woche bringt in Bildern und Tönen Farbigkeit für Groß und Klein in viele Ecken der Region“, freut sich Intendant Frank Düwel. Rund 20 Locations bieten Erlebnisräume für Konzerte unterschiedlichster Couleur, ein buntes Angebot für Kids und ihre Eltern, literarische Akzente und ein volles Orchester an Ateliers; alle Beteiligten möchten die Woche leuchten lassen. Hier ein Blick ins geplante Programm vom 19. bis 25. Juni – wie immer mit der Empfehlung verbunden, das Geschehen mit den aktuellen Infos auf der Webseite www.kultursommer-am-kanal.de aufmerksam abzugleichen.

Vier Konzerttage bieten Erwachsenen Hörgenuss zwischen Klassik und Fusion – und das nicht nur am Wochenende. Eine zauberhafte Begegnung mit Melodien berühmter Komponisten, einer unterhaltsamen Geschichte, einer Querflöte und Johanna Rabe erwartet das Publikum am Samstag (19.6.) in Koberg. In Lauenburg dürfen sich die Zuhörer an diesem Tag auf dem Friedhof „Von tausend Blumen angeblickt“ fühlen. Andrea Krtschil, Katja Bauke und Pastor Stephan Krtschil gestalten den Sommertag mit Trompeten, Posaunen und einer Lesung. Ausflüge ins Experimentelle unternehmen die Künstler am Sonntag (20.6.): Das Künstlerhaus Lauenburg lädt zu einem audiovisuellen Stadtspaziergang ein. Der „Klang-Parcours“ im öffentlichen Raum, ein aktuelles Projekt mit Soundwalks, Klangcollagen und weiteren akustischen Erlebnissen, führt zu 15 Stationen. Raffinierte Strukturen und Klangfarben lässt auch der Auftritt des Quintetts „Makroskop“ in Ritzerau erwarten. Das Set der Musiker aus Berlin verbindet akustisch bis elektronisch und ebenso melancholisch wie kraftvoll die Welten von Jazz, Fusion, World und Acoustic.

Am Donnerstag (24.6.) bringt Lorenz Stellmacher mit seinem neuen Programm „Pianoklänge am Gartenteich – Halleluja!“ die Welt nach Fitzen. Dort stellt er in Rincks kleinem grünen Paradies sein neues Programm vor. Im ewigen Garten – auf dem Geesthachter Waldfriedhof – lassen am Freitag (25.6.) Gregor Bator und Anna Preyss-Bator bei ihrer Sommer-Serenade mit Melodien aus Klassik, Romantik und Filmen Piano- und Violinenklang in den Himmel steigen. Den experimentellen Sound von Cello und Gitarre, Schlagzeug und Percussion verbinden Peter Köhler und Benjamin Lütke in Klein Zecher. Ihr Konzert „Back to the Roots“ in der Alten Schule zieht mit akustischen Instrumenten eine neue Verbindung zur dortigen Ausstellung.

Auch für Kids und ihre Familien steht Musik auf dem Programm: Beim Gartenkonzert im Park des Schwarzenbeker Amtsrichterhauses (19.6.) ist spannende klassische Musik zu hören – kindgerecht und mit leichter Hand vorgestellt von Anna Olivia Amaya Farias und Pablo Villafuerte von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Sie möchten ihre Freude an Instrumenten und am Musizieren weitergeben. Das Projekt wird durch den Rotary E-Club Hamburg Connect ermöglicht. Action ist am Samstag und Sonntag (19./20.6.) bei Ausflügen ins Duvenseer Moor angesagt: Die Kunsttherapeutin Johanna Geschke streift mit den Kids durchs Grüne und lässt sie die gesammelten Zweige, Blätter, Steine u. v. m. zu kreativer „Natur-Kunst am Wegesrand“ verarbeiten. Etwas ruhiger, aber nicht weniger fantasievoll dürfte am Mittwoch (23.6.) Anna Maltens Märchenreise mit der Schiffsratte Konzilius in der Ratzeburger Stadtbücherei werden. „Das Taschenfloß“ heißt die Geschichte für kleine Neugierige ab vier Jahren.

Die Kultur- und Kunstschaffenden der Region erfrischen Auge und Ohr mit vielen weiteren bunten Blüten. 19 offene Künstlerateliers und -gärten laden am Wochenende zum Besuch und Gespräch ein – in Groß Grönau serviert die Malerin Ulrike Bausch zusätzlich lyrische Häppchen freiheitsliebender Frauen. Größeren literarischen Hunger vermag gewiss Gwendolin Fähser zu stillen, die am Sonntag (20.6.) in Ritzerau zum Waldspaziergang mit Lesung einlädt. Wer möchte, kann sich dazu ein Picknick mitbringen. Ein kleiner Schmaus zur Stärkung zwischendurch könnte auch am Samstag (19.6.) in Ratzeburg nicht schaden: Ein gemütliches Mittsommerfest mit Musik lädt auf der Wiese neben dem A.-Paul-Weber-Museum zum Tanz ein. Günter Klose und seine Freunde untermalen das Familienfest am Seeufer mit schwedischen Klängen. (ea)

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Nördlich der A24

„Unterwegs mit Kranichen“

Die Flugroute der Kraniche steht am Freitag, 18. Juni, in der „Altern Schule“ am Müllerweg im Fokus. Der preisgekrönte Fotograf Dieter Damschen ist den Vögeln durch Europa gefolgt und präsentiert in Klein Zecher faszinierende Aufnahmen der Tiere. Sein Lichterbildervortrag im Rahmen des KulturSommers am Kanal beginnt um 19 Uhr.

„Unterwegs mit Kranichen“ hat Damschen seine Fotosammlung überschrieben. Er hat Bilder aus dem Winterquartier in Spanien mitgebracht, Aufnahmen vom Frühjahrszug nach Skandinavien gemacht und ist den Vögeln in den Norddeutschen Brutgebieten gefolgt, wo sie im Herbst in großer Anzahl zusammen kommen – etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder im Linumer Bruch.

Neben den teilweise preisgekrönten Aufnahmen von Kranichen eröffnet der Vortrag einen Blick hinter die Kulissen und kombiniert Informationen über die Vögel mit unterhaltsamen Begebenheiten zur Entstehung der Bilder. Seit 2003 lebt und arbeitet Damschen, gebürtiger Niederrheiner, im Niedersächsischen Wendland. Arbeitsschwerpunkt ist neben dem Kranich die Norddeutsche Natur. Im Jahr 2007 erhielt er den Titel „Naturfotograf des Jahres“ der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen.  

Anmeldung für den Vortrag nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg unter der Telefonnummer 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de entgegen.

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Nördlich der A24

„Begegnung im Park“

Die Künstlerin Marianne Schäfer öffnet am Sonnabend, 19. Juni, und Sonntag, 20. Juni, ihren Skulpturengarten in Koberg (Koppelkaten 5). Zwischen 12 und 18 Uhr können Besucherinnen und Besucher im Rahmen des Kultursommers am Kanal ihre Werke bewundern. Darüber hinaus lädt sie am Sonnabend zu einem literarisch-musikalischen Event. Die Hamburger Flötistin spielt ab 17 Uhr einige Stücke und liest aus Herbert Rosendorfers „Begegnung im Park“.

Zu bewundern gibt es zudem die Figur „Ich hatte einen Traum“ (Foto). Vor dem Hintergrund dieses Kunstwerks haben Gäste die Möglichkeit, ihren Traum in Form eines kleinen Zettels an einen Pfahl zu heften.

Anmeldungen für den Auftritt von Flötistin Rabe am 19. Juni werden unter info@stiftung-herzogtum.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04542-87000 entgegengenommen. Für diese Veranstaltung müssen sich die Besucherinnen und Besucher eine Sitzgelegenheit mitbringen.

Der Skulpturengarten von Marianna Schäfer ist auch am Sonntag, 27. Juni, geöffnet. Dann sogar eine Stunde länger – und zwar von 12 bis 19 Uhr.

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Thema der Woche

Vorspiel nach Wochen der Ungewissheit

Es sind viele. Sie stehen größtenteils in kleinen Grüppchen vorm Herrenhaus des Stadthauptmannshofes herum. Es wird geschwatzt und noch ein bisschen geübt. An der roten Backsteinmauer, die den Stadthauptmannshof von einem Wohnhaus abgrenzt, hat Birgit Waniorek ihre Utensilien aufgebaut. Eigentlich ist sie für die Maske zuständig. „Die größte Herausforderung ist aber die Einhaltung der Hygienevorschriften“, sagt sie.

Der 10. Juni ist ein lauer Sommerabend und das Kanu-Wander-Theater hat sich für die Generalprobe versammelt. Man muss sich kneifen und fragen: Kann das überhaupt sein? „Man muss jetzt abwarten“, hatte Regisseurin Michelle Affolter noch am 8. April in einem Telefonat erklärt. „Wir wissen ja nicht, was jetzt noch für Maßnahmen kommen. Wir hoffen, dass wir im Mai dann proben können.“ Man konnte die Skepsis bei diesem Telefonat heraushören. Es sprach da nicht nur Michelle Affolter, es sprach da auch die Erfahrung aus zu viel Lockdown, zu vielen Absagen von Berufs wegen. Wird das wirklich was werden mit der Aufführung? Wirklich? Oder sitze ich am Ende einer Fata Morgana auf?

Nun wird also tatsächlich gespielt: „Was ihr wollt“. Shakespeares rasante Komödie, die bereits 2020 auf dem Plan stand. Das Skript lag schon fix und fertig in Affolters Schublade, atmete jedoch die Lockerheit der Vor-Corona-Zeit. Die Regisseurin schrieb ein neues. Die einzelnen Szenen – es sind insgesamt 13 – haben sie im Mai geprobt. Jede Gruppe für sich. Heute soll nun das gesamte Stück einmal durchgespielt werden.

Mehr als 30 Darstellerinnen und Darsteller sind am Start. Es braucht ein paar Bleichenwangs, ein paar Malvolios, ein paar Orsinos – das sind Männer, die um die Gräfin Olivia, Zentrum der Komödie, kreisen. Außerdem sitzen da noch einige Marias, Tobys und Violas auf dem Rasen. Auch die begehrte Olivia ist selbstverständlich vertreten. Das Kostüm, ein schwarzes Kleid, macht der Rolle alle Ehre. Die Frau trauert laut Vorlage um ihren Bruder. Allein das Stück Stoff lässt hier keinen Zweifel zu: Die Darstellerin kommt wie eine uneinnehmbare Festung daher. Es braucht dafür keine besondere Gestik. Sie ist wie eine finstere Sonne, um die sich – ob sie will oder nicht – alles dreht.

Zunächst einmal nutzen die meisten Akteure die Schwerkraft und lassen sich auf dem Rasen vorm Schulseeufer nieder. Es kann losgehen mit der Generalprobe. Die Stimmung wirkt gelöst. Es ist, als hätte es die Zeit davor nie gegeben. Aber das ist natürlich nur eine Illusion. Das, was war, wirkt fort. So schnell lässt sich die Pandemie dann doch nicht abschütteln.

Doch hier und jetzt rücken die zurückliegenden Monate erst einmal in den Hintergrund. Nach den einzelnen Proben folgt nun der Durchlauf. Das Spiel beginnen Moritz Grabbe, Irene Benedict und Yuliya Zhyvitsa. Benedict ist Viola, die ihren Bruder Sebastian vermisst. Zhyvitsa will Grabbe mit dem Schifferklavier zum Tanzen animieren. Der spielt Orsino, einen Herzog, der unsterblich in Olivia verliebt ist.

Grabbe ist schon zum vierten Mal beim Kanu-Wander-Theater dabei. Er findet, dass die Proben im Grunde nicht anders abgelaufen sind als sonst. „Außer“, sagt er, „dass wir Masken getragen haben.“ Die Probe, die seine beiden Partnerinnen und er hinlegen, scheinen diese These zu stützen. Das Trio wirkt bestens präpariert.

Benedict alias Viola legt den Schalter sofort um. „Sebastian“, ruft sie. Ihr Blick geht über den Rasen und das versammelte Ensemble hinweg auf den Schulsee hinaus. Orsino liegt die Arme ausgebreitet rücklings auf einer Mauer. Zhyvitsa spielt. Orsino erhebt sich nach einer Weile und bewegt die Hände wie ein Dirigent zur Musik.

„Wolltest du nicht jagen, Orsino?“ fragt Zhyvitsa. „Was?“ fragt Grabbe. „Den Hirsch.“ Grabbe, Zhyvitsa und Benedict verdienen sich den Beifall des Ensembles. So weit, so klar. Was aber halten Regisseurin Affolter und ihre Assistentin Johanna Neutzling von dem Spiel. Das Duo steckt die Köpfe mit den drei Darstellerinnen und Darstellern zusammen. Es gibt keine Kritik vor versammelter Mannschaft. Was gesagt beziehungsweise geändert werden muss, ist eine intime Angelegenheit. Affolter lenkt das (Vor-)Spielen. Sie ist klar und bestimmt, aber sie verzichtet auf große Gesten, leistet sich keinen Egotrip auf Kosten des Ensembles. Die Orsinos, Violas und Malvolios danken es ihr mit einer Generalprobe, die dicht dran ist an ihren Vorstellungen. Auch Grabbe kommt gut weg mit seinem Spiel. Er hat – wie er sagt – ein bisschen zu lange auf dem Rücken gelegen. Aber das ist ein „Faux-Pas“, der sich – wie er bei der Premiere auf der Schmilauer Brücke demonstrieren wird – leicht beheben lässt.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Foto: Antje Berodt

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Nördlich der A24 Südlich der A24

Friedhöfe als Orte des Lebens

Dank der Reihe „Klang im ewigen Garten“ sind auch die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der Propstei Lauenburg beim 16. KulturSommer am Kanal mit von der Partie. Zwischen dem 12. Juni und dem 3. Juli wird es neun Konzerte auf den Friedhöfen des Kreises geben. Unter freiem Himmel dürfen sich die Besucherinnen und Beuscher auf klassische Werke von Bach oder Tschaikowsky, aber auch auf Musicalklänge und Musik aus dem Barock und der Romantik freuen. Veranstaltungsorte sind Wentorf (12. Juni), Schnakenbek (13./27. Juni), Lauenburg (19. Juni), Geesthacht-Oberstadt (25. Juni), Aumühle (26. Juni), Hamwarde (26. Juni) und Siebeneichen (2. Juli).

Entstanden ist die Idee für die Friedhofskonzerte bei Bernd Jacob, dem Friedhofsbeauftragten des Kreises. „Es ist ihm ein Anliegen, Friedhöfe nicht nur als Ort des Trauerns, sondern auch als Orte für die Lebenden zu etablieren“, erklärt Anja Nitz, die im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg für das Thema „Kultur & Kirche“ zuständig ist. In Gesprächen mit den Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern sei diese Idee dann gewachsen, so Nitz. „Es gab einen großen Konsens darüber, dass Menschen jetzt Sehnsucht nach Schönheit und Leichtigkeit haben“, so Nitz.

Es muss natürlich nicht immer die Musik sein, wenn es darum Schönheit und Leichtigkeit zu erleben. Manchmal lässt schon ein ausführlicher Spaziergang die Seele tanzen. Dies haben der KulturSommer und die Kirche im Blick, wenn sie am Sonntag, 27. Juni, die Menschen zu einem kulturellen Pilgertag einladen. Dieser führt auf dem Jakobsweg „Via Scandinavica“ von Büchen nach Schnakenbek. „Geh bis an deiner Sehnsucht Rand“ ist der Titel der Wanderung. An verschiedenen Stationen entlang des Weges erwarten die Wandernden kulturelle Stationen.

„Ich finde es faszinierend, hier vor unserer Haustür in Verbindung treten zu können mit der alten Tradition des Sich-auf-den Weg-machens“, so Anja Nitz. Die „gemächliche“ Wanderung ist rund 15 Kilometer lang und bietet viele Möglichkeiten zum Innehalten, zum Beispiel im Pastoratsgarten in Lütau. Wer mitwandern möchte, muss sich unter info@kultursommer-am-kanal.de anmelden.

Die Konzerte der Reihe „Klang im ewigen Garten“ dauern zwischen 30 und 45 Minuten. Der Eintritt ist frei. Spenden sind aber willkommen. Die einzelnen Termine sowie weiterführende Informationen finden Interessierte unter https://kultursommer-am-kanal.de/termine/.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Text: KP/Oliver Pries

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Ella-Erinnerungen: Zum 25. Todestag von Ella Fitzgerald sendet Kulturzeit aus Ratzeburg (Offener Kanal Lübeck) am Sonntag, 13. Juni, um 17 Uhr einen Beitrag über ihr Leben. Eine Wiederholung ist für Dienstag, 15. Juni, um 9 Uhr geplant. Zudem präsentiert Kulturzeit dann am Abend ab 22 Uhr die Liveaufnahme „Ella in Berlin“. Dabei handelt es sich um ein Konzert, das im Februrar 1960 in der Deutschlandhalle (West-Berlin) stattfand. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Nachtspaziergang: Zu einem Spaziergang im Laternenschein bittet am Freitag, 18. Juni, Ratzeburgs Nachtwächter Klaus Lankisch. Ab 19.30 Uhr führt er Besucher durch die Straßen und Gassen seiner Heimatstadt. Treffpunkt ist die Alte Wache auf dem Marktplatz. Eine Anmeldung unter Angaben der Kontaktdaten ist bis spätestens 16 Uhr am Veranstaltungstag erforderlich. Die Tourist-Information Ratzeburg ist per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de oder unter der Telefonnummer 04541-8000886 erreichbar.

Naturparkführung: Zu einer Naturparkführung auf dem Groß Zecher Werder lädt am Sonntag, 13. Juni, Waldpädagoge Walter Plötz. Im Mittelpunkt der Tour steht das Thema Nachhaltigkeit. Anmeldungen werden unter Tel. 04541-861537 oder per Mail unter rosen@kreis-rz.de entgegengenommen.

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Thema der Woche

Kunst und Klang satt

„Unsere Seele braucht jetzt dringend Futter“, sagt KulturSommer-Intendant Frank Düwel in einem Interview mit Kulturportal-Herzogtum.de – und die zweite Woche hält, was er verheißt. Die Festivaltafel des KulturSommers am Kanal (KuSo) der Stiftung Herzogtum Lauenburg ist reich gedeckt. Erlebnishungrige Besucher können sich nach Herzenslust und gern mehrfach bedienen: an wunderbaren Klangerlebnissen und jungem Sound unter freiem Himmel, an einem bunten Buffet bildnerischer Künste im Grünen und an musikalischem Naschwerk für Kinder. Hier ein Blick ins geplante Programm, das bei den Corona-Vorschriften hoffentlich noch einige Erleichterung bringt und damit noch mehr Gemeinschaft ermöglicht.

Mit Klangerlebnissen in Schwarzenbek und Lauenburg, Mölln und Ritzerau, Wentorf und Schnakenbek, Fitzen und Geesthacht schickt der KuSo am Wochenende seinen Sound in die Region, schwerpunktmäßig in den Süden. Emotionale Überraschungen möchten die jungen Musikerinnen und Musiker von „Beat `n` Dance“ den Menschen in Lauenburg und Schwarzenbek am Samstag über den Tag verteilt mit „Lost Concerts“ am Wegesrand bereiten. Sie sehnen sich nach reiner Studioarbeit im Vorjahr besonders nach Publikum. In Schwarzenbek servieren sie ab 18 Uhr ihre Live Acts auch unter Dach: Sie werden sich bei Kurzauftritten ihre Stammbühne im Rathaussaal mit junger Kraft zurückerobern (Anmeldung über das Jugendzentrum Schwarzenbek).

Zum „Gemeinsam Singen in der Natur“ laden Chorleiterin Ingrid Kunstreich und ihre „Baltic Jazz Singers“ am Samstag (12. Juni) nach Ratzeburg (Kurpark) und Schwarzenbek (Amtsrichterhaus) ein. Falls die Zuhörer nicht mitsingen dürfen: Inmitten von Weite, Wind und Wetter oder im Park bekannten Songs über die Freiheit zu lauschen, schafft auch beglückende Momente. Die Platzkonzerte des gemischten Chors dauern rund eine halbe Stunde.

In Mölln gehört der musikalische Sonntag (13.6.) ganz den Kindern. Dort gestalten Studierende der Hochschule für Musik und Theater Hamburg für Kids und ihre Eltern ein Gartenkonzert im Kurpark. Klassische und andere bekannte Melodien werden über die Wiese fliegen, während Groß und Klein beim gemütlichen Picknick allerhand Interessantes über Musikinstrumente und die wunderbare Welt der Klänge erfahren und „verkosten“ können. Das unterhaltsame Familienerlebnis mit Anna Olivia Amaya Farias und Pablo Villafuerte wird vom Rotary e-Club Hamburg Connect gefördert. Auch Gwendolin Fähser hat am Sonntag ein Angebot für das junge Publikum: Im Ritzerauer Heubodentheater bringt das gastierende Hermannshoftheater „Peter und der Wolf“ für Kinder auf die Bühne, Sergej Prokofjews bekanntestes Werk.

An den Start geht an diesem Wochenende die neue KuSo-Reihe „Klang im ewigen Garten“. Die Outdoor-Konzerte auf Friedhöfen möchten mit kleinen musikalischen Juwelen Gegenwart und Ewigkeit verbinden, die Orte der Trauer für 30 bis 40 Minuten in Oasen der Besinnung verwandeln. „Bach – zwischen Himmel und Erde“ am Samstag in Wentorf ist schon ausgebucht. Am Sonntag singt in Schnakenbek „Die Nachtigall im Garten“. Folkfans wird es am Donnerstag (17.6.) nach Fitzen ziehen, wo in Rincks Gartenidylle „Klänge von jenseits des kleinen und großen Teichs“ erklingen. In Geesthacht entsteht auf Einladung der Kirchengemeinde am Freitag (18.6.) an der St.-Salvatoris-Kirche ein „Klanggarten“, in dem Sänger- und Musiker*innen abwechselnd auf den Sommer einstimmen.

Die „Kunst am Wegesrand“, in offenen Gärten und Ateliers breitet sich am 2. KuSo-Wochenende aus wie eine Sommerwiese. Fast 30 regionale Künstlerinnen und Künstler stürmen das Programm, präsentieren in elf Gemeinden und Städten die Ergebnisse ihrer schöpferischen Kraft unter dem Himmel. Sie ermöglichen den Besuchern eine große Rundreise durch Malerei jeglicher Art, Bildhauerei und Installationen, Skulpturen und Karikaturen, Collagen, Kleidung, Schmuck und Treibgutobjekte – um die markantesten Beispiele zu nennen. Alles zu beschnuppern, wird nicht zu schaffen sein. Wer kurze Wege sucht, kann z. B. einen Besuch in Buchholz planen, wo sich fünf offene Ateliers und Gärten in drei Straßen konzentrieren, oder einen Ausflug nach Gut Wotersen unternehmen. Auch dort versammeln sich Kreative unterschiedlichster Couleur.

Die digitale Verbindung ergänzt das geballte Liveprogramm. Schon angelaufen ist die Reihe „KuSo on Ear“ – ein Festivalpodcast mit der Kulturwissenschaftlerin Janina Peters. Die Gespräche sind auf der KulturSommer-Website www.kultursommer-am-kanal.de abzurufen. Dort finden sich auch die jeweils neuesten Infos zu den Veranstaltungen. Regelmäßiges Nachsehen wird empfohlen. (ea)

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Südlich der A24

Eventmanagerin für die südliche Propstei

Verbindungen schaffen – das ist die Aufgabe von Anja Nitz. Seit drei Monaten ist sie im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg beauftragt, Kultur und Kirche zusammenzuführen. Mit Friedhofskonzerten im südlichen Lauenburg startet sie nun ihr erstes großes Projekt.

Für die neue Stelle mit dem sperrigen Titel „Projektentwicklung Kultur und Kirche für die südliche Propstei Lauenburg“ bringt Anja Nitz eine profunde Vorbildung mit. Denn die 53-Jährige kennt die Abläufe im kulturellen Bereich in- und auswendig. Nach zwei Diplomen als Bühnen- und Kostümbildnerin hat die gebürtige Hamburgerin an diversen Bühnen gearbeitet: Sie war schon am Nationaltheater Mannheim, an der Oper Leipzig, an der Semperoper in Dresden oder auch am Opernhaus in Passau tätig. Außerdem hat sie eine Eventagentur geleitet und Flüchtlingen Deutsch beigebracht.

Und auch viele geistliche Stationen finden sich in der Vita von Anja Nitz. „Mit 20 bin ich aus der evangelischen Kirche ausgetreten“, erklärt sie. Gottesdienste, sagt sie, hätten sich damals für sie wie eine Amtshandlung angefühlt. Zehn Jahre war Anja Nitz dann Mitglied in einer Freikirche, bevor sie eine „geistliche Pause“ eingelegt hat. Es waren vor allem zwei Dinge, die sie dabei umgetrieben haben. „Ich fühle mich nicht fertig“, sagt sie. „Ich suche immerzu etwas.“ Zudem, sagt Anja Nitz, läge es in der Natur eines Künstlers, Fragen stellen zu dürfen. Wenn das nicht mehr erwünscht war, ist Anja Nitz weitergezogen. Seit zwei Jahren ist sie nun wieder Mitglied in der evangelischen Kirche.

Angekommen ist sie nun auch im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Ihre Stelle, die kurz „Kultur & Kirche“ genannt wird, ist angesiedelt im Süden des Kreis, genauer in Lauenburg. Dort könnte das kulturelle Angebot breiter gefächert sein, findet sie. Deshalb war die Vernetzung auch ihre erste Amtshandlung. „Ich habe einfach alle Pastoren und Kirchenmusiker im Umkreis angeschrieben“, erzählt sie. „Ich wollte die Träume und Wünsche der Gemeinden in Bezug auf Kultur hören“, erklärt sie. Denn das „Zusammen“ sei ihr besonders wichtig.

Und Anja Nitz hat Mitbegeisterte gefunden. Zum Beispiel in Bernd Jacob, dem Friedhofsbeauftragten des Kreises. Mit ihm hat sie die Reihe „Klang im ewigen Garten“ entwickelt. Kirchenmusiker werden vom 12. Juni bis zum 3. Juli Konzerte spielen auf den Friedhöfen des südlichen Kreises. „Es geht darum, das Leben zu genießen“, so Anja Nitz. Denn Friedhöfe seien nicht nur Orte der Trauer, sondern können auch Oasen der Begegnung sein, findet die Projektentwicklerin. „Klang im ewigen Garten“ entstand in Zusammenarbeit mit der beliebten Reihe „Kultursommer am Kanal“. Die Termine sind auf https://kultursommer-am-kanal.de/ zu finden.

Und auch die zweite große Veranstaltung hat Anja Nitz bereits angekündigt. „Geh bis an deiner Sehnsucht Rand“ heißt der Kulturpilgertag auf dem Jakobsweg „Via Scandinavica“, der am Sonntag, 27. Juni, stattfindet. Die Wanderung startet um 10 Uhr in Büchen und führt die Teilnehmer auch entlang dreier kultureller Stationen, bei der sie Texte und Musik erwarten. „Mit der Pilgerreise für einen Tag sind Sie unterwegs in einer Tradition von Suchenden“, heißt es in der Projektbeschreibung. Auch diese Veranstaltung entstand in Kooperation mit dem „Kultursommer am Kanal“. Die erste starke Verbindung ist geschaffen.

Text + Foto: Oliver Pries

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Thema der Woche

Beat’n’Dance – zurück auf der Bühne

Singen nur im Studio? Nöö. Bei Beat’n‘Dance sind sie sich einig: Performances aufnehmen, um sie anschließend ins Netz zu stellen – damit darf jetzt gerne mal Schluss sein. Mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie wollen die jungen Musikerinnen und Musiker endlich wieder auf der Bühne stehen.

Was vor wenigen Wochen kaum jemand zu hoffen wagte: Alle Signale stehen dafür mittlerweile auf „Grün“: Die Inzidenzen im Keller, der KulturSommer am Kanal vor der Tür. Zudem arbeiten die Organisatoren des Festivals um Intendant Frank Düwel und die Stadt Schwarzenbek fieberhaft daran, den Talenten die Bühne zurückzugeben.

 „Wir planen eine Kombination aus Musik am Wegesrand und einer Reihe von Minikonzerten im Rathaus“, sagt dazu Katrin Röser, Leiterin des Jugendzentrums Schwarzenbek. „Alles am kommenden Sonnabend.“ Tagsüber darf sich das Publikum zunächst sowohl in Lauenburg als auch in Schwarzenbek auf spontane Open Air-Auftritte mit den Talenten freuen. Am Abend des 12. Juni stehen dann um 18, 19 und 20 Uhr insgesamt drei Konzerte im Rathaus Schwarzenbek auf dem Programm. In unterschiedlichen Besetzungen werde jeweils eine Stunde gerockt, so Röser. Ein professionelles Hygienekonzept sei in Arbeit. Die Stadt Schwarzenbek arbeite dafür mit einem externen Dienstleister zusammen. Klar sei schon jetzt, dass pro Auftritt im Rathaus maximal 24 Besucherinnen und Besucher zugelassen seien.

„Wir sind froh, dass wir das jetzt so umsetzen können“, sagt Röser. Schließlich sei es das Herz von Beat’n‘Dance, gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Für sie selbst ist es eine Premiere: Die Leitung des Jugendzentrums hat sie im Oktober übernommen. Damit ist es ihr erster KulturSommer am Kanal und das erste Mal Beat’n‘Dance im Rahmen des Festivals. Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß. „Ich genieße die Proben hier im Haus. Das ist schon ein tolles Niveau“, stellt sie fest. Röser weiß, wovon sie spricht: Die 35-Jährige hat lange Zeit als professionelle Musical-Darstellerin gearbeitet.

Ist sie angesichts ihrer Berufserfahrung in die Arbeit der Talente eingebunden? „Nein“, sagt sie, „dazu bin ich aktuell einfach zu ausgelastet.“ Die jungen Leute seien ohnehin sehr selbständig unterwegs und dementsprechend gut vorbereitet.

Und dann gibt es ja noch den KulturSommer-Intendanten Frank Düwel, der seit Jahren mit dem Ensemble von Beat’n‘Dance zusammenarbeitet. „Er“, weiß Röser, „wird in dieser Woche voll in die Inszenierung einsteigen.“

Karten für die Rathaus-Konzerte können ab sofort unter der Telefonnummer 04151-5617 reserviert werden.

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Thema der Woche

Der Himmel über der Kunst

Der „Auflauf“ in Büchen ist nur kurz und – natürlich – pandemiekonform. Die Gäste lauschen am Schulweg in einem abgesperrten Areal den Eröffnungsreden. Wolfgang Engelmann spricht für die Stiftung Herzogtum Lauenburg, Axel Bourjau für Büchen, Meinhard Füllner für den Kreis und zuletzt Intendant Frank Düwel.

„Der KulturSommer am Kanal ist eröffnet“, stellt Düwel nicht ohne Genugtuung fest. Endlich. Nach all den Wochen der Ungewissheit. Die Worte sind der Impuls für die Besucherinnen und Besucher, sich in Bewegung zu setzen. Sie öffnen ihren Fokus. Hier und da bilden sich Pärchen oder auch kleine Gruppen. Man sieht sich. Man kennt sich. Man spricht miteinander. Einige wirken, als hätten sie soeben die lange Zeit des Lockdowns wie einen schlechtsitzenden Wintermantel von sich geworfen.

Was sie brauchen, ist eher eine Sonnenbrille. Der Wettergott meint es gut mit dem KulturSommer-Start. Der Himmel hat blankgezogen. Aber selbst mit zusammengekniffenen Augen kann man nicht genug von diesem Augenblick bekommen. So schön kann die Wirklichkeit sein. Das unfassbare Grün. Die Kunst. Irgendwo dazwischen. An Bäumen. Im Gras. Freunde, Bekannte, die man lange nicht gesehen hat. „Ach – du!“ „Wie lange schon?“ „Weiß nich‘.“ „Wie geht´s?“

Es ist das eigentliche Kunstwerk des Tages: Die Menschen zusammengebracht zu haben. Gerne würde man jetzt von oben darauf schauen, auf diese Choreografie des – gelenkten – Zufalls. In Echtzeit. Verfolgen wie die vielen Köpfe stetig an einem sich wandelnden Muster arbeiten. Jedenfalls eröffnet der Himmel über der Kunst den Blick auf sieben Stationen. Eine kleine Karte, die ausliegt, hilft den Besucherinnen und Besuchern bei der Orientierung. Das Motto des KulturSommer-Starts – „Im Perspektivwechsel – Büchen erFahren“ – erweist sich als eingetretene Prophezeiung.   

Alle sind auf dem Weg. Irgendwie. Jeder und jede für sich in seinem bzw. ihrem Tempo. Man sieht Leute, die schlicht nicht vom Fleck kommen, weil sie sich so lange nicht gesehen haben. Man sieht Menschen, die auf Bäume starren, und Bäume, die auf Menschen starren. Auf der Obstwiese stolpert man mitten im Gras über kunstvoll angeordnete Steine. Auf dem Spielplatz an der Pötrauer Straße prallen Bilderbuchwetter und Laissez-Faire-Stimmung auf die harte Wirklichkeit. Auf mehreren Bildschirmen läuft der Film „Corona bewegt“, den die zehnten Klassen der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule gedreht haben. Er zeigt ein Spiel mit Masken. Nein. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Gibt es ein Happy End?

Diese Frage müsste man vielleicht mal Anja Franksen stellen. Am Stichkanal, einige hundert Meter Luftlinie vom Schulweg und der Pötrauer Straße entfernt, hat die Künstlerin Leitern in die Landschaft gestellt. Die Sprossen führen in den Himmel. Zumindest in dessen Richtung. Atheisten würden sagen: ins Nichts. Ob Franksen da mitginge?

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber es könnten an diesem Nachmittag hunderte Leitern ins Nichts sein. Sie wären wohl kaum dazu in der Lage, die Besucherinnen und Besucher zu verstören. Zu blau ist der Himmel an diesem 5. Juni. Zu schön und zu entspannt sind die Begegnungen nach der langen Kultur- und Kontaktsperre. Im Schatten der Leitern sieht man Gäste miteinander plaudern.

Manchmal sind die Welt und der Himmel eins. Ein Ort, den man achselzuckend zur Kenntnis nimmt, weil man im Verhältnis zur Ewigkeit die Furcht vor der Ungewissheit für einen Wimpernschlag der Zeit vergessen hat.

Fotos: Antje Berodt (2), Stiftung Herzogtum Lauenburg

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.