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Nördlich der A24

Plattdüütsche Frohnatur

Dieser Mann taugt nicht zum Trauerkloß. Möchte er auch gar nicht. Wenn es irgendwie geht, nimmt Manfred Sahm das Leben mit Humor. Und da, wo der Humor abwesend ist, sorgt er dafür, dass er nicht zu kurz kommt.

Keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass Sahm als ehemaliger Polizeibeamter viele Jahre in schlimmsten Mordfällen ermitteln musste. Da den Humor nicht zu verlieren, ist fast schon ein Kunststück. Oder aus der Perspektive des Ermittlers ein Segen.

Wie ist es ihm gelungen angesichts brutalster Straftaten, sich die Freude am Leben und den Humor zu bewahren? „Das ist oftmals grenzwertig gewesen“, räumt der 76-Jährige ein. Die Anblicke, denen man in seinem Beruf ausgesetzt sei, könnten einen psychisch sehr belasten. Er erinnere sich an Kollegen, die damit nicht klargekommen seien und deshalb die Abteilung wechselten. Ihm selbst habe geholfen, die Geschehnisse mit den Kollegen nach Feierabend durchzusprechen. „Wir haben den psychischen Druck abgebaut und ein ‚Mordbier‘ getrunken“, erinnert er sich.

Auch die von der Pandemie eingetrübte Gegenwart kann ihm die Petersilie nicht verhageln. „Gerade in dieser Zeit muss man seinen Humor behalten“, stellt Sahm fest und fügt einen Satz hinzu, der klingt wie aus einem persönlichen Manifest: „Die Fröhlichkeit lasse ich mir nicht nehmen!“ 

Sichtbarer Ausdruck dieser Haltung sind seine niederdeutschen Publikationen. Sein erstes Werk „Mien Moderspraak“ enthielt lustigen Döntjes. Der Till Eulenspiegel, den er auf Niederdeutsch veröffentlichte, dokumentiert dessen schelmische Streiche. 2020 erschienen ist sein Buch „Klookschieter, Dummbüdels un annere Lüüd“. Auch hier ist Sahm mit Humor unterwegs.

66 Geschichten enthält sein Werk. Die Quellen seines Humors liegen vor allem im Alltag. So schreibt er gerne über Ehepaare. Seine Fantasie beflügeln zudem die Autofahrer. „Der Straßenverkehr“, sagt er, „bietet jede Menge Stoff für Vergnügliches.“ Sahm kann aber auch ganz anders. In der Geschichte „De Kastang-Boom“ erzählt er vom Kreislauf des Lebens und macht eine Kastanie zur Protagonistin.

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„Eine Welt“

Die „No Borders Company“ und das Kulturvereinbarungsprojekt der Region Sønderjylland Schleswig Jugend 2020 zeigen am Sonnabend, 31. Oktober, im Burgtheater (Ratzeburg) ihre Tanzoper „Eine Welt“. Die Aufführung im Rahmen des Kulturfestivals SH beginnt um 19 Uhr.

Zeitgemäß erzählen die „No Borders Company“ und das Kulturvereinbarungsprojekt von Menschen in außerordentlichen Situationen. Dabei thematisieren sie gesellschaftliche Abgründe ebenso wie Gefühle und Eigenschaften, die uns überhaupt erst zu Menschen machen.

Die deutsch-jemenitische Sängerin Samirah Al-Amrie nimmt das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Länder wie den Jemen, Mexiko, Brasilien, Israel, Indien und mehr. Das Publikum wird in fremde Kulturen und in die Magie der Sprachen und Klänge entführt.

Weiteres Highlight ist der Aufritt der dreiköpfigen Improvisationstheatergruppe „Instant SL“. Die Zuschauer wünschen sich etwas, die Schauspieler spielen. Kein Thema ist zu absurd, kein Vorschlag zu verrückt.

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt mit dem Kulturfestival SH die Kunst- und Kulturschaffenden sowie die Veranstaltungsbranche in der Corona-Krise. Es ermöglicht Auftritts- und Präsentationsmöglichkeiten und holt die Kunst zurück in Rampenlicht. Von Juli bis November 2020 präsentieren Kunst- und Kulturschaffende aus Bereichen wie Musik, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Film, Literatur und Kleinkunst ihr Handwerk.

Die Veranstaltung ist kostenlos, bedarf allerdings aufgrund der Corona-Situation einer Anmeldung über https://www.kulturfestival.sh/alle-veranstaltungen.

Eine Welt, 31. Oktober, Burgtheater, Theaterplatz 1, Ratzeburg, 19 Uhr, freier Eintritt

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Nördlich der A24

Christian Skobowsky spielt Buxtehude & Bach

Anlässlich des Reformationstages am Sonnabend, 31. Oktober, lädt Christian Skobowsky (Orgel) zu einem festlichen Konzert in den Ratzeburger Dom ein. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Domorganist Skobowsky spielt Musik zu Texten des 16. Jahrhunderts. Zu hören sind Werke von Heinrich Scheidemann, Matthias Weckmann, Dieterich Buxtehude, Johann Sebastian Bach und Volker Bräutigam sowie die Sonate d-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy über Martin Luthers Vaterunser-Lied.

Die Domkirchengemeinde geht davon aus, dass es sich vorerst um das letzte Konzert der Dommusiken handelt. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Tore für Musiker und Publikum pandemiebedingt wieder geschlossen werden.

Reformationskonzert mit Christian Skobowsky, 31. Oktober, Dom, Domhof 35, Ratzeburg, 18 Uhr, freier Eintritt

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Ausstellungen Südlich der A24

Das Bild des Kanzlers

Unter dem Titel „Bismarck in der Erinnerungskultur der Deutschen“ lädt die Otto-von-Bismarck-Stiftung am Sonntag, 1. November, zu einer öffentlichen Führung ein. Über die verschiedenen Exponate der Ausstellung erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche historische Bedeutung dem ersten Reichskanzler Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zugeschrieben wurde. Der Rundgang durch das Bismarck-Museum (Friedrichsruh) beginnt um 14 Uhr.

Zu sehen sind neben Geschenken und Gebrauchsgegenständen auch Porträts, mit denen Franz von Lenbach den Mythos des Alten aus dem Sachsenwald prägte, sowie das großformatige Gemälde „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871)“ des Malers Anton von Werner.

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung hat für ihren Stiftungssitz, den Historischen Bahnhof Friedrichsruh, und das Bismarck-Museum Hygienekonzepte entwickelt und bietet wieder öffentliche Veranstaltungen an.

Anmeldungen für die Führung werden unter der Rufnummer 04104-97710 oder per Mail unter info@bismarck-stiftung.de entgegengenommen.

„Bismarck in der Erinnerungskultur der Deutschen“, Führung, 1. November, Bismarck-Museum, Am Museum 2, Friedrichsruh, 14 Uhr

Abbildung: Otto-von-Bismarck-Stiftung

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Reformationssinfonie: Mit einer Reformationssinfonie von Felix Mendelssohn geht am Sonnabend, 31. Oktober, um 11 Uhr Kulturzeit aus Ratzeburg auf Sendung. Bereits ab 10 Uhr überträgt der Offene Kanal Lübeck einen Gottesdienst aus der Marienkirche. Darüber hinaus stehen Wiederholungen des Mendelssohn-Konzertes am Sonntag, 1. November, um 17 Uhr sowie am Dienstag, 3. November, um 9 Uhr auf dem Programm. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de.

Mozart-Requiem: Die für Sonnabend, 14. November, geplante Aufführung des Mozart-Requiems im Ratzeburger Dom entfällt. Unter der Leitung von Domkantor Christian Skobowsky hätte ein hochkarätiges Vokalensemble um 16 und um 20 Uhr das berühmte Stück des österreichischen Komponisten aufführen sollen. Für die musikalische Begleitung war das Telemannische Collegium Michaelstein vorgesehen.

Haushaltsplanungen: Seine Haushaltsplanungen für 2021 ins Visier nimmt der Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss des Kreises am Donnerstag, 5. November in der Kantine des Kreishauses (Ratzeburg, Barlachstraße 2) ins Visier. Die Sitzung beginnt um 17.30 Uhr.

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Auf einen Schnack

De Kastang-Boom

He is noch en bannig lüttje Ries un stickt in de weke Eer. Aver he is nich alleen, he steiht in en Reeg mit vele annere Boomkinner , un bito sünd noch mehr Regen mit Bööm, so wiet as dat Oog kieken kann.

„Wo bün ik hier?“ fraagt he, un sien Navers antert: „Du wasst in en Boomschool op!“

Minschenkinner lehrt in de School Lesen, Schrieven , Reken un veel annere sinnvulle Saken. Bööm hebbt dat nich nödig. Se lehrt de Ümgang mit de Natur, se lehrt to wassen un dat Water un Sünnschien heel wichtig sünd. Se lehrt de Ünnerscheed twischen Fröhjohr, Sommer, Harvst un Wintertiet, dat se de Bläder verleert un niege wassen. All dat verklort de grötteren Bööm de lüttje Pööks.

Aver as dat so is: ewig kann keen Levwesen in de School blieven. Un so spekeleert denn ok all de lüttjen Boomkinner, wat denn mal ut jem warrn schall un wann dat woll sowiet is. De annere klene Bööm bewunnert de Kastang un ment: „Ut di ward mol wat Feinet. So graad wassen, en wunnerschöönet gröönet Bläderdack – du warrst mal de Stolt in en Park or grote Goorn sien.“

Un denn duert dat ok nich lang, kamt doch twee Goorners mit Schüffeln un Aschers un buddeln se ut. Nu heet dat – so’n lütt beten trurig – Afscheed nehmen vun de anner Böömkinner. De Goorner packt de Wötteln in Säck un fohren se mit en Auto weg in en feine Goorn mit en staatsche Villa. Wat kann de lüttje Kastang schon bi de Fohrt un nu eerst in de Goorn allens sehen – se harr ja mehrst blots mit de annere Bööm to doon hatt! Dat de Welt so groot is, hett se sik gornich vörstellt!

De Goorners graavt en Lock, sett de Kastang rin, doot Eer un veel Water rop – wat se schon vermisst harr – und bindt se mit en Band an en Pahl fast. De Boom kiekt sik üm un em gefallt de niege Heimat. He is nich alleen, vele Bööm staht in de Goorn, de mehrst beter as Park nömt warrn kann. Do sünd Bööm, de woll al mehr as hunnert Johren old sünd. All weren se fründlich un heet de lüttje Kastang willkamen. Un se föhl sik wohl, eerst recht, as Goorners en schöne Bank vör se henstellt.

In dat Huus levt en Familie mit twee Kinner, een Deern un een Jung. Beide sünd noch lütt  un jümmers wenn dat Weder goot is, spelen se buten in de Goorn. Un so männichmal hebbt se ok Frünnen dorbi. De Kastang freu sik över’t Lachen un Juchhei vun de glückiche Kinner un denkt so bi sik, wo schöön dat weer, wenn se ok mitspelen kunnt! Wenn de Kinner sik mal verpuusten möten, sett se sik op de Bank, snackt veel un drinkt wat gegen de Döst. „Schaad is nur“, denkt de Boom, „dat ik mi nich mit de Kinner ünnerholen kann!“

De Boom wasst un warrt grötter un grötter, en staatsche Kastang. He is de ganze Stolt vun de Familie un de Goorn. In’t Fröhjohr warrt em op eenmol so’n beten afsünnerlich. Do kummt wat, wat he in de Boomschool nich lehrt harr! Un kiek – mit eens wassen wunnerschöne witte Blöten ut siene Äst! 

„Nee, wat sühst du goot ut!“ seggt de anner Bööm. Un de Kastang is stolt!

De Sommer is so heet, dat de Lüüd mehrst gor nich ut dat Huus kamt. Uns Kastang kann nich sweten, aver Döst hett se egalweg. Se kriggt von de Goorners rieklich Water, so as all de annere Planten un Blomen, de Bööm un de Rasen. Ehr grodet Bläderdack spennt Schadden,  so dat de Lüüd sik op de Bank wohlföhlen köönt. De Kastang gefallt dat, se luustert to dat, wat so allens vertellt warrt un kriggt en ganzen Barg to weten vun de Welt un vun anner Lüüd.

As denn de Blöten welken, is de Boom toeerst en beten trurig! De ganze Pracht geiht fleuten! Aver dat duert nich lang un de Boom freut sik över sien Schoten, so lüttje stachelige Kugeln. De wasst un warrt grötter un grötter. So wat hett de Kastang in de Boomscholl ok nich belevt, aver se weet, dat se nu to de Erwassenen hört.

Is dat en Freud, as de stickeligen Bäll vun de Boom rünnerfallt ! De Kinner sind rein ut de Tüüt un sammeln de Frücht in Körv.

„Wat makt ji mit de Kastanjen?“ fraagt en Fru an Tuun vun de Straat.

„Wi brukt en poor to’n Spelen un Basteln“, seggt de Kinner, „aver de mehrste bringt wi to’n Förster. Dat kriggt denn de Rehn un Hirschen in Winter as Foder.“

Wat is de Kastang-Boom glücklich, dat he mit sien Frücht annere ’ne Freud maken kann! Un he schüddel sien Äst, damit noch veel mehr rünnerfallen köönt!

De Kinner warrt öller, veel mit Spelen is do nich mehr. Aver dat Leven geiht wieder! An en Dag geiht de Jung mit en frömd Deern Hand in Hand dörch de Goorn, se sett sik op de Bank und de Kastang kunnt meist root warrn, as se so veel leef Wöör hört. Se weet genau Bescheed: de Jung hett sien Leefste funnen! Un denn duert dat ok nich lang, do kümmt de Deern mit en Jung an, de de Kastang ok noch nie sehn hett! Beide sett sik op de Bank, smusen un suustern sik söte Wöör to – ok de Deern hett ehr’n Leefsten funnen! So veel Leef is op de Welt, denkt uns Kastang.

Oh, wat freut se sik, dat se so an dat Leven deelnehmen kann! Of woll de anneren Boomkinner ut de Boomschool dat ok so schöön geiht? Wo se woll afblieven sünd?

Man, nix in’t Leven duert ewig. An en Dag in de hitte Sommer gifft dat en gresige Unwedder! De Luft is swatt, as wenn de Nacht al daagsöver kamen schall. Dat weiht so bannig, as de Boom dat noch nich belevt hett! De Storm böögt de Kastang und ehr Äst, dat sogor en afbrickt! Un bi dat Gewidder kaamt Blitze vun Heven – een na de anner! Een vun disse dulle Blitze sleit de Boom in Gruus un Muus un sett em in Brand! Do is nixnich to hölpen or redden – de Boom starvt.

Is dat nu dat Enn vun de Geschicht? Ne, ne! As de Kinner dunn all de Frücht opsammelt harrn, hebbt se een översehen. De hett sik in de Eer ingraavt un dat duert gor nich lang, do krüppt en niege Ries, en lüttjen Aflegger vun de Kastang ut de Eer.

Dat is ehr Kind un de Natur sorgt so dorför, dat de Kastangfamilie in de schööne Park vör de schööne Villa fürder leven kann. Un villicht spelen in de Tokunft ok wedder Kinner in de Goorn un de lütte Kastang freut sik so as ehr Mudder!

Manfred A. Sahm

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Aus der Stiftung Nördlich der A24

Gauck-Vortrag in der Stadtwerke-Arena abgesagt

Angesichts der rapide steigenden Covid-19-Infektionen hat die Stiftung Herzogtum Lauenburg den für Sonntag (1. November) geplanten Auftritt von Joachim Gauck in der Möllner Stadtwerke-Arena abgesagt. Der Vortrag des Bundespräsidenten a. D. zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung soll zu einem späteren Termin nachgeholt werden.

„Herr Gauck hat uns angeboten, im kommenden Jahr nach Mölln zu kommen“, so Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg. „Sobald der Termin fix ist, werden wir die Öffentlichkeit darüber informieren.“

Gauck wurde in Ostdeutschland geboren und lebte bis zur Wiedervereinigung in der DDR. Bundesweit bekannt wurde er zwischen 1990 und 200 als „Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes“. 2012 wählte ihn die 15. Bundesversammlung zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Das Amt hatte er bis 2017 inne.

Foto: J. Denzel/S. Kugler

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„Vollmond am Reformationstag“

Unter dem Titel „Vollmond am Reformationstag“ lädt die Tourist-Information Lauenburg/Elbe am Sonnabend, 31. Oktober, ab 19 Uhr zu einer Stadtführung ein. Der Rundgang startet am Schlossturm (Amtsplatz) und dauert etwa 90 Minuten.

Am 31. Oktober steht eine besonders magische Nacht vor der Tür:  Während der Vollmond langsam aufgeht und das Licht des Planeten sich im Fluss widerspiegelt, suchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rundgangs die schönsten Plätze Lauenburgs auf. Romantisch leuchten Fürstengarten, Schloss und Fachwerkhäuser im Mondschein. Mystisch klingen die Geschichten und Sagen über das, was sich einst hinter den historischen Mauern zugetragen haben soll. Gedichte und Lieder zur Mondnacht runden die Stadtführung ab.

Anmeldungen werden bis zum 29. Oktober um 18 Uhr in der Tourist-Information, erreichbar unter Tel. 04153-5909220 oder per Mail unter touristik@lauenburg-elbe.de entgegengenommen.

„Vollmond am Reformationstag“, 31. Oktober, Schlossturm, Amtsplatz 6, Lauenburg, 19 Uhr

Foto: Dorothée Meyer

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„Totholz ist Leben“ abgesagt

Der für Donnerstag, 29. Oktober, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek geplante Vortrag über die Welt der Insekten entfällt. Ursprünglich hätte Naturschützer Wolfgang Ziegler unter dem Titel „Totholz ist Leben“ referieren sollen.

Ziegler ist ein profunder Kenner der heimischen Fauna. Insbesondere hochspezialisierter Holzkäfer. Viele dieser Arten sind heute in ihrem Bestand sehr gefährdet.

Ziegler forscht sei 50 Jahren über heimische Käfer. Er ist Mitautor der Roten Liste der Käfer Schleswig-Holsteins und seit vielen Jahren Mitglied im Naturschutzbeirat des Kreises.

Veranstalter sind die Stiftung Herzogtum Lauenburg und die Louisenhof gGmbH. Weitere Infos per Mail unter s.krueger@louisenhof.org oder telefonisch unter der Rufnummer 04151-7778.

Abgesagt: „Totholz ist Leben“, 29. Oktober, Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10, Schwarzenbek, 19.30 Uhr, freier Eintritt

Foto: Wolfgang Ziegler

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Hoffnungsschimmer im Herbst

Der Herbst ist von jeher nicht die Zeit für große Geschwätzigkeit. Zu kühl, zu nass, zu dunkel ist es nach den langen Sommertagen, als dass Menschen in großer Zahl auf offener Straße verharren, um einen Klönschnack abzuhalten. Müssen sie auch nicht: Schließlich gibt es genügend Stammtische und Veranstaltungen, zu denen man zusammenkommt. Normalerweise.

Doch die steigenden Covid-19-Zahlen machen die Alternativen in geschlossenen Räumen zunehmend zunichte. Die Absagen häufen sich. Abstand halten ist nun wieder erste Bürgerpflicht. So wird auch der „Plattdüütsche Harvst“, zu dem die Niederdeutschen Vereine, Gruppen und Theatergruppen sonst einladen, zum ausgefallenen Herbst. Wie so viele andere kulturelle Räume wird dieser momentan kaum bespielt.

Es heißt jetzt, durchzuhalten, Hoffnungszeichen zu sehen und auf das Licht am Ende des Tunnels zu setzen. Der nächste Frühling wird kommen und die Pandemie irgendwann an Wucht verlieren. Das Zentrum für Niederdeutsch in Ostholstein baut ganz fest darauf: Leiter Thorsten Börnsen hat bereits die Planungen für „Plattbeats“ 2021 begonnen.

Zudem gibt es die Hoffnungszeichen. Dazu gehört die Tatsache, dass der Wettbewerb „Schölers leest Platt“ trotz Covid-19 in diesem Jahr über die Bühne geht. Der Möllner Stadthauptmannshof beispielsweise am vergangenen Freitag Schauplatz einer Regionalausscheidung. Apropos lesen: Vielleicht nutzen die Plattdüütschen den Veranstaltungsschwund, um mal wieder zu einem niederdeutschen Buch zu greifen. Ein neues Werk gibt es beispielsweise von Manfred Sahm, der eine Reihe amüsanter Döntjes zu Papier gebracht hat.

Was das bedeutet? Dass die Plattdüütschen sich doch von einem vermaledeiten Virus nicht unterkriegen lassen – niemals!  

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/10/26/plattdueuetsche-frohnatur/