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„KulturSommer am Kanal in den Wolken“ – der Film

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der KulturSommer am Kanal hebt am Sonntag, 7. Juni, ab. Das Festival zieht es pandemiebedingt in die Wolken. Kulturportal-Herzogtum.de hat mit der Kamera die letzten Vorbereitungen verfolgt. Das Ergebnis ist der Film „KulturSommer am Kanal in den Wolken“.

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Hier ist Schwarzenbek!

Benny Tschuschke hat Stunde um Stunde gebastelt. Er hat Technik ohne Ende herangeschleppt. Kabel. Kameras. Bildschirme. Dann hat er losgelegt und sich der Herausforderung gestellt. Das Ergebnis ist nicht zu übersehen. Der Bühnenraum des Jugendzentrums der Stadt Schwarzenbek hat sich in ein Studio verwandelt. Von hier aus soll der KulturSommer am Kanal auf Sendung gehen. Jetzt gleich steht Tschuschke die Probe auf Exempel bevor.

Dafür kommt Frank Düwel heute in die Hans-Böckler-Straße 2. Der Intendant wird hier die Grußworte des KulturSommers am Kanal als Videobotschaft einsprechen. Funktioniert das einwandfrei, hat Tschuschke alles richtig gemacht.

Eigentlich ist er ein ruhiger Typ. Aber wie tiefenentspannt ist man, wenn das, was gleich passiert, eher den Charakter eines Experimentes hat. „Ich habe Benny ordentlich Druck aufgebaut“, sagt Norbert Lütjens, Leiter des Jugendzentrums, augenzwinkernd. Er zweifelt nicht, dass alles reibungslos klappen wird.

Bis diese Vermutung zur Gewissheit wird, braucht der Protagonist aber noch eine Erholungspause: Intendant Düwel wünscht sich einen Kaffee. Ein wenig Entspannung vor dem Auftritt vor der Kamera muss sein. Ein Stockwerk über der Bühne gibt es erst einmal ein kaltes Getränk und die Gelegenheit für einen Plausch. Der Kaffee läuft noch durch. Den trinkt Düwel unten im Studio.

Tschuschke zeigt dem KulturSommer-Intendanten die Technik. Wandert mit ihm vom Regietisch zum großen Fernseher, auf dem die Kameras die Bühne einfangen. Der Hintergrund leuchtet dunkelblau. Auf dem Boden stehen weiße Quellwolken.

Düwel nippt am Kaffee, während Tschuschke letzte Checks durchführt. Lütjens hält sich im Hintergrund. Düwel stellt den Becher ab und startet mit Stimmübungen. Dann setzt er sich mit einer Filmklappe zwischen die Wolken. „Ein einfaches Go würde mir reichen“, ruft der Intendant. „Go!“ ruft Tschuschke. Die Aufnahme läuft. Der Intendant hat einen Versprecher. Tschuschke hört sich den ersten Versuch an. Die Tonqualität ist gut. Versuch Nummer 2 endet schnell. Auch Nummer 3 ist es nicht. Tschuschke hat die Aufnahme nicht gestartet. Doch der vierte Versuch sitzt. Souverän lädt Düwel zum KulturSommer am Kanal ein. Tschuschke atmet auf. Jetzt muss er nur noch, Ton- und Bildspuren synchron zusammenstellen. Nach der Herausforderung ist vor der Herausforderung…

Foto: Jugendzentrum der Stadt Schwarzenbek

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Zwischen Digitalien und anderswo

Anstrengende Wochen liegen hinter Intendant Frank Düwel und Managerin Farina Klose: Am Sonntag, 7. Juni, geht es nun endlich los. Der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg veranstaltete KulturSommer am Kanal startet unter dem Motto „In den Wolken“. Das Publikum darf sich auf ein umfangreiches Programm freuen, das es als Kunst am Wegesrand zu sehen und entdecken gibt sowie als Großevent im Netz. Dafür wurde Kultursommer-am-Kanal.de einem grundlegenden Relaunch unterzogen.

Auf der Webseite in Erscheinung treten werden unter anderem die Literatin Hannah Rau, die zwei Slam-Videos präsentiert. Märchenerzählerin Anna Malten bringt dem Publikum die Sage von Europa näher. Gwendolin Fähser entführt in Digitalien auf eine literarische Kutschfahrt. Der Opernlieferservice Operando steht zwar nicht in der Tür, singt aber immerhin im heimischen Wohnzimmer. Außerdem im Netz-Programm: das literarische Parkgeflüster vom Nachwuchsliteraten Fabian Navarro. Überdies bietet Sprache Kultur Mobil aus Kiel zwei Tutorials für Kinder an und Künstler aus der Region – beispielsweise der Cellist Peter Köhler – präsentieren Musik zum Herunterladen für sogenannte Soundwalks.

Natürlich wird es auch Musik live und unter freiem Himmel geben. Theoretisch kann dies überall passieren. Intendant Düwel und Managerin Klose haben unter anderem Klassik und Oper im Angebot. Wer zuhören will, muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Da hilft der Zufall nach oder die KulturSommer-App, auf der solche Events kurzfristig angekündigt werden.

Eine Institution des KulturSommers am Kanal sind die Ateliers. Viele von ihnen öffnen auch 2020 ihre Pforten. Allerdings verlegt ein Großteil der Künstler den Arbeitsbereich in den Garten und in die Natur. Mit dabei sind unter anderem die Buchholzer Künstler, Heidrun und Hans Kuretzky, Ilke Dankert, Anja Franksen, Almuth Grätsch, Antje Ladiges-Specht, Marianne Schäfer und viele mehr.

Der KulturSommer am Kanal 2020 beginnt wie ursprünglich geplant am 7. Juni und endet am 6. Juli.

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Wie werden Steine zur Skulptur?

Wie wird aus einem großen Stein oder ein Metallklumpen eine Skulptur? Dieser Frage widmen sich die Künstler Corinna Franz und Sven Offenbächer am Donnerstag, 4. Juni, im Atelier Franz (Bliestorf). Dafür nehmen sie eigene Arbeiten als Muster. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Bildhauerei bezeichnet ästhetische Formungen im Raum. Dazu zählen Skulpturen, Plastiken und Installationen. Insbesondere die Anfertigung von Skulpturen hat eine Tradition, die genauso alt ist wie die Menschheitsgeschichte selbst.

Heutzutage begegnet der Betrachter dem bildhauerischen Objekt oft mit Distanz und Respekt. Das Kunstwerk wird im wahrsten Sinne auf den Sockel gestellt. Corinna Franz und Sven Offenbächer erläutern verschiedene Herangehensweisen in der Bildhauerei, von konkret geplanten Skulpturen bis hin zu freier Formgestaltung.

Weitere Informationen unter www.corinnafranz.de.

Annäherung an die Bildhauerei, Vortrag, 4. Juni, Atelier Franz, Hauptstraße 39, Bliestorf, 19.30 Uhr, freier Eintritt

Foto: Franz

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Kultursommer-am-Kanal.de geht auf Sendung

Es war ein ehrgeiziges Unterfangen und es ist geglückt. Innerhalb weniger Wochen haben Intendant Frank Düwel und Managerin Farina Klose Kultursommer-am-Kanal.de in eine Veranstaltungsplattform umgewandelt. Der Relaunch der Seite ist seit heute (27. Mai) online.

„Mit dieser Page sind wir total flexibel aufgestellt“, freut sich Düwel. Sie sei zudem übersichtlich und klar strukturiert, so dass sich das KulturSommer am Kanal-Publikum problemlos darauf orientieren könne. Dies sei eine unverzichtbare Voraussetzung gewesen, um das digitale Angebot zu präsentieren.

Der KulturSommer am Kanal geht auf Sendung. „Mit unserem Internetauftritt wollen wir täglich überraschen“, sagt Düwel. Es werde im Netz täglich Premieren geben. Einige Werke seien ausschließlich fürs Internet gemacht. „Wir möchten, dass die KulturSommer-Freunde sich neugierig vor den Bildschirm setzen und sich fragen: Was kommt jetzt?“

Unabhängig davon gibt es eine grobe Planung: Dienstags ist die Literatur das Thema. Mittwochs steht immer ein Netz-Event für Kids auf dem Programm. Das sei neu, erklärt Düwel. So direkt habe sich das Festival noch nie an die Kinder gewandt. Das Wochenende wiederum steht im Zeichen der Musik. Montags ist Sendepause.

Intendant Düwel ist gespannt, wie die digitalen Events auf KulturSommer-am-Kanal.de ankommen. Grundsätzlich sieht er die Digitalisierung als Chance, einen Neuerungsprozess einzuleiten. „Wir schaffen da Möglichkeiten, von denen wir noch gar nicht wissen, wohin sie uns führen.“ Die Künstler der Region seien eingeladen, sie zu nutzen und neue Formate zu entwickeln. Zudem freut er sich über Rückmeldungen und Kommentare des Publikums. „Wir möchten die Leute einladen, direkt mit uns zu kommunizieren“, so Düwel.

Der KulturSommer am Kanal startet am 7. Juni. Dann ist auch die neue kostenlose KulturSommer-App am Start, mit der Festivalfreunde kurzfristig die Termine checken können. Infos zum Runterladen gibt es auf Kultursommer-am-Kanal.de.

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Der Plan von der Abschaffung der Schwerkraft

Kein Kanu-Wander-Theater, kein „Was ihr wollt“, kein Shakespeare – zumindest nicht im KulturSommer am Kanal 2020. Die Enttäuschung darüber hat Hanne Lenze-Lauch längst von sich geschoben. Sie hat schlicht keine Zeit, um zu trauern. Die Arbeit ruft. Also hat sie den Werktisch freigeräumt und von vorne angefangen. Statt in Neo-Barock-Kostüme macht die Bühnen- und Kostümbildnerin jetzt in Wolken und in Kunst.

Nach der Covid-19-Vollbremsung hatte Intendant Frank Düwel sie angerufen und klargemacht: Hanne, wir brauchen dich! Der KulturSommer am Kanal wird laufen – trotzdem. Anders. Vor allem digital. Mal schauen, was sonst noch geht. Das Motto ist luftig, doppeldeutig: „In den Wolken“ lässt sich in der Not auf Einsen und Nullen reduzieren, auf Streams, Videos und Podcasts. Es lässt aber auch Raum für mehr. Kein Himmel ohne Landschaft und die Landschaft ist die Kulisse des KulturSommers.

Also hat Hanne angefangen: Zu nähen, zu sägen und zu malern. Das Ergebnis – so viel steht schon mal fest – wird es zur Berühmtheit bringen: Die bauschigen Wolken sind eine wandelnde Kulisse, die sofort ins Auge fällt. Sie passen ins Studio und in die Landschaft. Und sie sind ein Signal: Hier ist der KulturSommer!

Rund zwei Wochen habe sie für die Materialbeschaffung und die Fertigung der Kissen und Holzaufsteller gebraucht, sagt Hanne Lenze-Lauch. „Netto waren es drei bis vier Tage“, ergänzt sie und hat dabei immer auch einen Blick auf ihre kleine Tochter. Wie so viele Frauen muss sie in diesen Tagen beides unter einen Hut bringen – die Betreuung des Nachwuchses und die Arbeit. „Das stresst schon“, sagt sie. Sie müsse nach Zeitfenstern Ausschau halten – gucken, „wann es geht“.

Nach den Wolken hat sich Hanne Lauch nun zwei weiteren KulturSommer am Kanal-Projekten zugewandt. Für die Eröffnung arbeitet sie an einer freien Kunstinstallation. Da sei sie gerade dabei, sagt sie. Dafür habe sie sich bei Ebay kleine und große Figuren gekauft. Ihnen gemein ist, dass es sich um keine perfekten Kunsthandwerke handelt. Hanne Lenze-Lauch will sie nutzen. Sie aufwerten, indem sie die Figuren in ihren eigenen ästhetischen Kontext integriert.

Eine knifflige Aufgabe, aber nicht so knifflig wie die zweite, die ihr Intendant Düwel angetragen hat: Sie soll Kanus zum Fliegen bringen. Es ist der Plan von der Abschaffung der Schwerkraft.

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Aus der Stiftung

Kandidatinnen gesucht!

Es ist ja keinesfalls so, dass es das in der Geschichte der Stiftung Herzogtum Lauenburg nicht gegeben hätte – Frauen, die für ihre künstlerische Arbeit mit dem Kulturpreis ausgezeichnet wurden. Allerdings liegt die letzte Auszeichnung einer Künstlerin schon ein paar Jahre zurück. 1982 war das. Frauke Wehberg erhielt die Medaille. Die in Hamfelde lebende bildende Künstlerin hat beispielsweise die Skulptur des Amsus Bremer (Foto: sh-kunst.de/Jan Petersen) gefertigt, die in Kiel zu sehen ist. Weitere öffentlich sichtbare Werke sind der Zeitungsjunge (Kiel), die Stutentrine (Rendsburg) oder die Gänsemarkt (Neumünster).

Immerhin drei weibliche Vorgängerinnen hat Frauke Wehberg. 1981 wurde die Heimatdichterin Hilde Fürstenberg zusammen mit Ernst Behrends ausgezeichnet. 1980 erhielt die Schriftstellerin Ingeborg Engelhardt den Preis, 1979 die Kunstmalerin Ilse Harms-Lipski. Das war es dann aber auch mit der weiblichen Herrlichkeit. Christel Happach-Kasan, die dem Vorstand der Stiftung Herzogtum Lauenburg angehört, wünscht sich, dass endlich mal wieder eine Frau an die Reihe kommen möge. Frauen erbringen im Kreis Herzogtum Lauenburg als Kulturschaffende wie auch als Organisatorinnen herausragende kulturelle Arbeit, so ihr Credo.

Dem ist nicht zu widersprechen und nichts hinzuzufügen: Deshalb: Frauen vor! Bewerbt euch um den Kulturpreis 2020! Und an die Männerwelt (und Frauenwelt) da draußen, wenn ihr eine potentielle Kandidatin kennt, lasst es uns wissen.

Vorschläge nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg auf dem herkömmlichen Postweg (Anschrift: Hauptstraße 150, 23789 Mölln) oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de entgegen. Wichtige Kriterien ist neben der ästhetischen Arbeit und die Verankerung des Künstlers beziehungsweise der Künstlerin in der Region. Darüber hinaus gehen das gesellschaftliche Engagement und die kulturpolitische Relevanz in die Bewertung mit ein.

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Aus der Stiftung

Von Karl Lorenz bis Ebrahim Sharghi

Das erste Mal – die Premiere – das war 1978. Mit Karl Lorenz nahm der damalige Möllner Kirchenmusikdirektor den Kulturpreis in Empfang. Rund ein Jahr nach ihrer Gründung hatte die Stiftung Herzogtum Lauenburg die Auszeichnung für Kulturschaffende oder auch für Menschen und Institutionen, die sich um die Kultur verdient machen, aus der Taufe gehoben.

42 Jahre später kann man mit Fug und Recht sagen, dass der Kulturpreis mittlerweile selbst den Status einer Institution hat. 25 Gewinner gab es seither. Zuletzt fiel die Wahl der Jury auf den Möllner Künstler Ebrahim Sharghi (Foto). Das war 2018. Zwei Jahre zuvor ging die Auszeichnung an den Liedermacher Klaus Irmscher. 2014 war es der Filmclub Burgtheater Ratzeburg, der die Nase vorn hatte.

Diese kurze Auflistung der letzten drei Gewinner zeigt, wie unterschiedlich deren Arbeit und Wirken sind. Entscheidend sind letztendlich ihr Engagement und das, was sie damit erreichen. Strukturen, die es beispielsweise Nachwuchskünstlern ermöglichen, schöne Bilder zu malen oder zu präsentieren, sind für die Jury per se nicht minder wichtig als die schönen Bilder selbst.

Eine Übersicht der Kulturpreisträger finden Sie hier.

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„Musik kann ein Anker sein“

Wie ergeht es der Schwarzenbeker Liedertafel im Zeichen von Covid-19. Über diese Frage hat sich die Journalistin Silke Geercken mit Ensemble-Mitglied Jasmin Schmidt unterhalten.

Silke Geercken: Der gemischte Chor der Schwarzenbeker Liedertafel besteht seit 1843? Nun gibt es eine Zwangspause. Wie geht es Ihnen damit? 

Jasmin Schmidt: Leider muss auch die Liedertafel, die dieses Jahr 177 Jahren alt ist, pausieren. Wir waren im Januar gleich aktiv in die Proben unseres Repertoires für unser Sommerkonzert eingestiegen und auf einmal hieß es, vorerst sind keine Proben erlaubt. Ich bin im August seit 25 Jahren Mitglied der Liedertafel und ich habe nicht mal nach der Geburt meiner Tochter so lange pausiert. Damals habe ich sie ziemlich schnell, schon nach einem Monat, mit in die Proben genommen, weil ich einfach nicht mit dem Singen aufhören wollte. Und nun werde ich, genau wie meine Sangeskolleginnen und -kollegen ausgebremst. Zum Glück kann man aber auch alleine singen und muss daher nicht auf Musik verzichten. Doch der richtige Sound kommt erst, wenn alle Stimmen Bass, Tenor, Alt und Sopran gemeinsam singen, und darauf freuen wir uns schon alle.


Geercken:
Wie viele Sänger hat das Ensemble und wie halten Sie Kontakt zu ihnen?

Schmidt: Im Moment haben wir 49 aktive Sängerinnen und Sänger. Über eine WhatsApp-Gruppe, in der viele dabei sind, halten wir zueinander Kontakt. Und dann laufen auch die Telefone und Handys heiß. Als Trostpflaster, weil wir uns ja nicht sehen können, habe ich den Aktiven die Sommerhits der Liedertafel aus den Konzerten von 2013-2019 auf CD gebrannt und so kann jeder dazu in seiner Stimmlage die Lieder mitsingen. Macht man dann noch die Augen zu, dann spürt man ein wenig Chorgefühl, aber eben nur ein wenig.

Geercken: Gibt es für die Mitglieder eine Alternative zu den bisher gemeinsamen wöchentlichen Proben? 

Schmidt: Unser Chorleiter Markus Götze ist dabei, das neue Liedrepertoire für die einzelnen Stimmen einzusingen. Mein Mann stellt sie dann auf der Homepage im Mitgliederbereich den Sängerinnen und Sängern zur Verfügung. Da hat dann jeder Gelegenheit, selber schon einmal seine Stimme zu üben. Allerdings kann das keine Chorprobe ersetzen. In den Proben geht es ja um sehr viel mehr, als nur das mechanische Üben der Noten. Wir hören aufeinander und erkennen wie der gemeinsame Klang ist. Wir lernen durch Götze, wie das Tempo sein soll, wo wir verzögern und an welchen Stellen laut oder auch leiser gesungen werden soll.

Geercken: Was ist mit dem Sommerkonzert, das traditionell im Juni stattfindet?

Schmidt: Da wir nicht gemeinsam proben können, wird es nach 15 Jahren erstmalig kein Konzert geben. Zudem erlauben es die Vorgaben des Landes nicht, dass über 150 Gäste in den Saal kommen, um unserem Konzert zu lauschen.

Geercken: Wann nimmt der Chor die Proben wieder auf?

Schmidt: Wir planen nach den Sommerferien am 13. August wieder anzufangen. Natürlich müssen wir abwarten, welche Auflagen es dann bezüglich des Corona-Schutzes gibt. Wir hoffen aber sehr, dass wir in diesem Jahr unser Adventskonzert in der St. Franziskus-Kirche geben können.

Geercken: Im Herbst gab es bisher immer eine Chorfreizeit mit intensiven Proben fürs Weihnachtskonzert. Wird sie wie geplant stattfinden?

Schmidt: Wir planen unser Chorwochenende Ende Oktober. Wir sind guter Dinge und blicken positiv nach vorne.

Geercken: Hat es in der Geschichte des Chores schon mal eine ähnliche Zwangspause gegeben? 

Schmidt: In den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges ruhte die Vereinsarbeit. Bei Kriegsende kamen der Schwarzenbeker Liedertafel nicht nur wertvolles Notenmaterial und das erste Banner, sondern auch weitere Dokumente durch die englische Besatzungsmacht abhanden und jegliche Vereinstätigkeit war sofort untersagt. Am 16. Januar 1947 nahm die Schwarzenbeker Liedertafel mit 40 aktiven Sängern, damals noch ein reiner Männergesangsverein, mit Genehmigung der Alliierten Militärregierung als vorerst einziger bürgerlicher Verein in der Gemeinde ihr Wirken wieder auf.

Geercken: Sie sind seit August 1995 Mitglied der Liedertafel, seit 2007 die Vorsitzende. Fehlen Ihnen das Singen und die Chorgemeinschaft?  

Schmidt: Auf jeden Fall. Vor allem der Prozess, wenn nach einigen Proben aus den Einzelpassagen eines Liedes ein Chorgesang entsteht. Das sorgt bei mir schon mal für Gänsehaut. Ich vermisse aber auch die tollen Leute Liedertafel. Wir können so herrlich gemeinsam lachen. Es sind viele Freundschaften über das Singen hinaus entstanden und diese können wir alle jetzt meist nur auf Distanz pflegen.  

Geercken: Ist Singen in dieser Zeit ein Trost?

Schmidt: Wenn man sich traurig fühlt, kann Musik ein kraftspendender Anker sein. Musik bewegt uns und das mehr, als wir vielleicht denken.

Foto: Silke Geercken

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Neue App für die Kunst, Musik & Co.

Mit einem sprichwörtlichen Fingerstreich hat kürzlich Kulturministerin Karin Prien im Zentrum für Digitalität und Kultur (ZDK) der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek (SHLB) die neue Anwendung kulturfinder.sh der Fachhochschule Kiel vorgestellt. Die App bietet Informationen über alle Kultureinrichtungen des Landes digital und geobasiert an einem Ort vereint.

„Mit dieser App zeigen uns die klugen Köpfe im echten Norden mal wieder, wie Technologie und Kultur sich perfekt ergänzen“, freute sich Karin Prien. „Unsere Welt wird geprägt durch die Infosphäre. Wir machen daraus die Kultursphäre. Ein digitales Tool für alle Kultureinrichtungen in Schleswig-Holstein, Suchen und Finden in einer App. In Coronazeiten haben wir den analogen Kulturgenuss schmerzlich vermisst. Mit der Kulturfinder-App gelingt uns jetzt zur richtigen Zeit der Schulterschluss zwischen analog und digital.“

Der kulturfinder.sh steht für alle Betriebssysteme zum kostenfreien Download unter https://kulturfinder.sh zur Verfügung. Auf dem Smartphone kann die App – ganz ohne Installation aus einem Store – bequem auf dem Startbildschirm abgelegt werden (Exportieren -> Zum Homescreen hinzufügen).

Der kulturfinder.sh ist ein Angebot der Kultursphäre Schleswig-Holstein, einem Projekt des Fachbereichs Medien der FH Kiel mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein sowie der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek (SHLB), in Kooperation mit digiCULT. Weitere Informationen auf der Webseite www.kultursphäre.sh.