Gerissene Papierstreifen aus selbst eingefärbtem Japanpapier sind das Material, aus dem Hildegard Manns Reliefbilder entstehen, die wie Gemälde aussehen. Sie bewegen sich je nach Lichteinfall in den Raum – manchmal überdeutlich, manchmal eher verhalten. Es ist die Leichtigkeit und die Zartheit des Papieres, die die Künstlerin in allen Arbeiten faszinieren. Sie kehrt gleichzeitig Stärke und Festigkeit des Papieres hervor, indem sie es mit Kleister auf Holzträger bändigt. Es entstehen durch Reißen faserige Ränder, die den Charakter des Papieres ausmachen.
Die Reliefbilder motivieren, die Motive von vielen Seiten zu betrachten. Dadurch erhält man andere Eindrücke und andere Tiefenwirkungen, was Inspirationsquelle für neue Gedanken sein kann. In Hildegard Manns Installationen und Skulpturen kristallisiert sich oft das Thema „Dazwischen“ – beispielsweise „nicht schwarz – nicht weiß“ – heraus. Das bedeutet für sie, Grenzen zu überwinden und in tiefere Schichten vorzudringen.
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