Mölln. Mit einem offenen Singen feiern Kirchenmusiker, eine Band und Bläser 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch. Die Veranstaltung findet am Sonntag, den 1. September 2024 ab 15 Uhr im Kurpark Mölln unter freiem Himmel statt.
Mit Band, Bläsern und kurzweiliger Anleitung
Kurzweilig, humorvoll und experimentell wollen fünf Kirchenmusiker:innen des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg durch eine Auswahl aus 500 Jahren Gesangbuch führen und zum Mitsingen anregen. Zusammengestellt wurde die Auswahl von den beiden Landeskirchenmusikdirektoren der Nordkirche, Konja Voll und Hans-Jürgen Wulf. Begleitet werden die Kantor:innen Min Uhlig, Johanna Taube, Susanne Bornholdt, Markus Götze und Michael Buffo dabei abwechselnd von einer Band und von Posaunenchören. „Gute Stimmung ist garantiert und Liedzettel sind vorhanden“, sagt Michael Buffo, Kreiskantor in der Propstei Lauenburg und einer der Organisatoren. Und er erklärt, warum das Ganze als ein moderiertes Mitsingen geplant ist: „Kennenlernen ist der erste Schritt. Und dann werden Melodien und Texte durch Wiederholung und Einübung zu Ohrwürmern und echten Lebensbegleitern.“
Luthers Gesang für die Leute
Die Geschichte des Evangelischen Gesangbuchs beginnt mit Martin Luther. 1523 schrieb er an den Sekretär des sächsischen Kurfürsten, er wolle nach dem Beispiel der Propheten „deutsche Psalmen für das Volk schaffen, das heißt, geistliche Lieder, damit das Wort Gottes auch durch den Gesang unter den Leuten bleibt.“ Kurze Zeit später erschien in Nürnberg das „Achtliederbuch“. Seitdem wurden zahlreiche evangelische Gesangbücher gedruckt. Sie alle beinhalten Schätze, die zu unterschiedlichen Zeiten ihre Wirkkraft entfaltet haben. Auch heute sind die evangelischen Kirchengemeinden nicht nur mit dem „angestammten“ Evangelischen Gesangbuch (EG) unterwegs: Zahlreiche Begleithefte und zusätzliche Gesangbücher versuchen immer wieder neue Liedimpulse in unser gottesdienstliches Singen zu geben. Der Eintritt zum offenen Singen ist frei. Wer sich längeres Stehen nicht zutraut, sollte sich eine Sitzgelegenheit mitbringen. Foto: Michael Buffo