Die Debatten um Massentierhaltung, Glyphosat und Gentechnik zeigen: Landwirte und Verbraucher haben sich weit voneinander entfernt und sich außer gegenseitige Vorhaltungen nicht viel zu sagen. Ein untragbarer Zustand. Schließlich brauchen beide Seiten einander. Ein erster Schritt aus der Beziehungskrise wäre, wenn die Beteiligten aufeinander zugehen und das Gespräch suchen würden. Gelegenheit dazu gibt die Ausstellung „Gute Qualität muss wachsen – Landleben in Schleswig-Holstein damals und heute“, die noch bis Sonntag, 7. Oktober, im Möllner Stadthauptmannshof zu sehen ist. Der ehemalige Kunsterzieher Rainer Wiedemann aus Lübeck-Kronsforde widmet sich darin der Entwicklung der Landwirtschaft sowie dem Arbeitsalltag der Bauern.
Seine Fotografien hat Wiedemann mit erklärenden Texten versehen. Themen sind neben der herkömmlichen Landwirtschaft auch der Ökolandbau und die Ökoviehhaltung. Zudem geht sein Blick zurück bis in die Kriegszeit. Wie wurden damals die Felder bestellt? Welche Hilfsmittel gab es? Wie stand es um die Tierhaltung? Außerdem zeichnet er die Arbeit der Bauern im Zyklus der Jahreszeiten nach. Ergänzt wird die Ausstellung von Leihgaben des Museums „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst, das von der Bezirksgruppe Steinhorst-Sandesneben im Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg betrieben wird.
Die Ausstellung ist jeweils sonnabends und sonntags in der Zeit von 11 bis 16 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist frei. Zudem bietet Rainer Wiedemann am 7. Oktober eine Führung an. Gestartet wird um 14 Uhr.
Infos über Rainer Wiedemann und über seine Arbeit:
https://kulturportal-herzogtum.de/2018/09/24/die-bauern-haben-mir-nicht-mal-milch-verkauft/
https://kulturportal-herzogtum.de/2018/09/24/schmoeker-ueber-das-landleben/