Als Frau hat sich Anke Mührenberg nie diskriminiert gefühlt. Gleichwohl liegen ihr die Themen Emanzipation und Gleichbehandlung nicht fern, sondern am Herzen. Die Tatsache beispielsweise, dass Frauen in Politik und Wirtschaft immer noch unterrepräsentiert sind, treibt sie um. „Im Kreis“, sagt sie, „liegt die Frauenquote in der Politik bei 33 Prozent – obwohl es mehr Frauen als Männer gibt.“ Offensichtlich sei man noch nicht da, wo man hinkönne.
Gleichzeitig blickt die Kreisarchivarin mit Sorge auf populistische Bewegungen, die Frauenrechte am liebsten wieder zurückfahren würden – wenn sie es nicht schon tun. Dies ist ein weiterer Grund für Mührenberg, sich dieses Themas anzunehmen. Da verwundert es nicht, dass sie sich 2021 mit zwei Vorträgen an „Fokus Frauen“ – einem Jahresthema der Stiftung Herzogtum Lauenburg – beteiligt. Vortrag Nummer 1 dreht sich um „Frauenleben im Lauenburgischen im 18. und 19. Jahrhundert“. Darüber hinaus widmet sie sich den „Lauenburgischen Frauen vom Ersten Weltkrieg bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg“.
Es sind die Zeiten, in denen Frauen um das Wahlrecht kämpften. Es sind Zeiten, wo Männer ihren Ehefrauen verbieten konnten, einer Arbeit nachzugehen, ein eigenes Konto zu führen oder den Führerschein zu machen. Zeiten, von denen gerade junge Frauen kaum glauben mögen, dass es sie jemals gegeben hat.
Es sei wichtig, dass man über all diese Dinge rede und das Wissen darüber vermittle, meint Mührenberg. Das Wissen um und die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist für sie eine wichtige Voraussetzung, damit die errungenen Rechte der Frauen am Ende nicht von irgendeinem „krusen Menschen“ rückgängig gemacht werden.