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Nördlich der A24

Von wegen hier ist nichts los!

Von wegen auf dem Land ist nichts los! Wer Augen und Ohren im Kreis offenhält, trifft hier und da immer wieder auf interessante Veranstaltungsorte und Einrichtungen, in denen Künstler ihr Können zeigen. Wie etwa das Heubodentheater von Gwendolin Fähser, das umgeben von Wald und Wiesen zwischen Ritzerau und Duvensee liegt.

Klar, nicht in jedem Ort gibt es jemanden, der gewillt ist, regelmäßig Kulturveranstaltungen auf die Beine zu stellen. Aber Gwendolin Fähser zeigt, dass es und wie es gehen kann. Davon geträumt, Konzerte, Lesungen und Aufführungen zu organisieren, hat die Theaterpädagogin schon immer. Dass der Traum heute Wirklichkeit ist, geht auf ihr Engagement beim KulturSommer zurück. „Hans-Jürgen Rumpf kam 2006 auf mich zu und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, mitzumachen“, erinnert sich die Theaterpädagogin.

Es war der erste Schritt auf dem Weg zum ständigen Veranstaltungsort. Heute hat das Forstgehöft, in dem Gwendolin Fähser mit ihrem Mann lebt, mit dem Heuboden und dem Wintersalon gleich zwei Veranstaltungsräume. „Den Heuboden haben wir übrigens der Arbeit von zwei Wandergesellen zu verdanken“, sagt Gwendolin Fähser. „Die kamen damals hier bei uns vorbei und fragten nach Quartier und Arbeit und wir sagten: Baut uns mal den Heuboden zu einen Veranstaltungsraum um!“

Zu den Räumen gesellten sich die Erfahrungen für die Organisation von Veranstaltungen. Beispielsweise, dass im Vorfeld zu prüfen ist, ob bei der Verwertungsgesellschaft Wort oder bei der GEMA Gebühren anfallen. Dabei konnte sie im Übrigen auf die Unterstützung der Stiftung Herzogtum Lauenburg zählen. „Die Stiftung hat das mit der GEMA immer für mich geklärt. Soweit ich mich erinnere, musste nie etwas gezahlt werden.“

Gwendolin Fähser weiß heute, worauf es ankommt. Das gilt auch für die Programmgestaltung. „An einem besonderen Ort erwartet das Publikum auch ein ‚besonderes‘ Programm. Gleichzeitig sollte es aber so gefächert sein, dass es eine Vielzahl von Kulturinteressierten anspricht“, so ihre Maßgabe. Dieser ist sie auch bei der Organisation ihrer Veranstaltungsreihe „Kulturbrise“ gefolgt, die im Februar im Wintersalon auf dem Programm steht. Zum Auftakt am Sonntag, 4. Februar, ist das Duo „Way Out South“ zu Gast. Dahinter verbergen sich die Sängerin Natascha Roth und der Gitarrist James Scholfield. Sie spielen eine bunte Mischung aus Jazz, Bossa Nova und weiteren Musikstilen. Eine Woche später – am 11. Februar – betritt die Theater-Pädagogin Fähser dann selbst die Bühne. Sie liest aus einem Roman des dänischen Schriftstellers Jörn Riel, der vom abenteuerlichen Leben in der Arktis erzählt. Musikalisch begleitet wird sie dabei von dem Cellisten Peter Köhler. Den Abschluss bildet dann am Sonntag, 25. Februar, eine märchenhafte Hommage an das Leben der Maria Sibylla Merian. Sandy Sanne und Alexander Weber von der Theaterimkerei präsentieren mit ihren Figuren in Tanz und Musik die Begegnung der Naturforscherin Merian mit Raupen und Schmetterlingen.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 17 Uhr. Kartenreservierungen unter Tel. 04543-7026 oder per Mail unter gwen.faehser@posteo.de.