Unter dem Titel „…wir können ihn nicht brechen!“ spricht Lothar Obst am Sonnabend, 16. November, im Möllner Stadthauptmannshof mit den Brüdern Jürgen und Albrecht Eggert über deren Schicksal unter der Herrschaft der SED. Der Geschichtstalk beginnt um 15.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Aufgewachsen in einem kirchlich engagierten, evangelischen Elternhaus, der Vater ein angesehener Arzt in Greifswald, früh zu selbständigem und freiem Geist erzogen, geraten die Gebrüder Jürgen und Albrecht Eggert schnell in Konflikt zum politischen SED-Regime. Sie verweigern Jugendweihe und FDJ-Beitritt. Mit 18 Jahren flieht Albrecht Eggert nach dem Mauerbau am 8. November 1962 nach West-Berlin. Zwei Tage später wird Bruder Jürgen verhaftet und wegen „staatsgefährdender Propaganda und Hetze“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er u.a. in Berlin-Hohenschönhausen verbüßt. 1965 erneute Verhaftung und Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis durch das Ost-Berliner Stadtgericht.
Auch die Schwester wird Opfer des Regimes, das ihr das Medizinstudium verweigert. Albrecht Eggert wird in Hamburg Chirurg, später erfolgreicher Professor. Die Geschwister halten zusammen, über die Grenze hinweg. „Verrat gibt es bei uns nicht“, prägt ihnen ihr Vater immer wieder ein. Aus der Haft entlassen, wird auch Jürgen Eggert das Medizinstudium verweigert. Er wird schließlich Theologe. Und die Stasi steht vor einer Kapitulation: „… wir konnten ihn nicht brechen“, heißt es in seiner Akte.
„…wir können ihn nicht brechen!“, 16. November, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 15.30 Uhr, freier Eintritt