Ein Hoch auf das Leben, ein Hoch auf den Sumpf mit seinen wilden Pflanzen: Mit ihrer Ausstellung „PreExotica“ im Rahmen des KulturSommers (KuSo) haben Gunda Förster-Jorczyk, Fred Jorczyk und Marion Greff den breitblättrigen Rohrkolben, den Gift-Hahnenfuß und viele andere Sumpfgewächse ganz oben angesiedelt.
Die Fotos von der Inszenierung und die Bilder im Kopf immerhin bleiben – wenn denn dieses präsentierte Leben eines Tages Geschichte ist. Die gläsernen Vitrinen, die zur Eröffnung des KuSo im Berkenthiner Sumpfpark zu bewundern waren, erheben die Pflanzen, machen sie zu etwas Besonderem – Exotischem.
Doch die drei Künstler wollen mit ihrer Ausstellung über den Moment und die nahe Zukunft hinausdeuten: Sie sehen dunkle Wolken am Horizont, grundsätzliche Gefahren, denen die „heimische“ Exotik ausgeliefert ist. Der breitblättrige Rohrkolben und der Gift-Hahnenfuß, an denen der Mensch so sorglos vorbeispaziert, könnten eines Tages dem Klimawandel zum Opfer fallen. Oder aus irgendeinem anderen menschengemachten Grund verschwinden.
Drei Buchstaben, eine Silbe, machen das klar: „Pre“ – meint die Zeit davor. Die Zeit, in der die Pflanzen des Sumpfes noch etwas Selbstverständliches sind – und keineswegs etwas Exotisches.
Fotos: Strutz/Heyde