Verlängerte Osterferien – wie cool ist das denn? Oder auch nicht. Schülerinnen und Schüler durchleben gerade aufgewühlte Tage. Ihr Leben – ihre Welt – ist durch das Virus auf den Kopf gestellt.
Unterrichtsausfall und Kontaktsperre schaffen nicht nur neue Herausforderungen, sie legen auch Emotionen frei. Die Krise erzwingt kurzfristige Veränderungen. Das alles muss keineswegs negativ sein, sondern kann durchaus zum Ausgangspunkt kreativer Prozesse werden.
Die Kreisfachberaterinnen und Kreisfachberater für Kulturelle Bildung an den Schulen in Schleswig-Holstein haben deshalb ein bisher einmaliges Projekt entwickelt, das allen Schülerinnen und Schülern im Land die Möglichkeit bietet, sich künstlerisch mit dem Corona-Virus und der Welt im Ausnahmezustand auseinanderzusetzen. Ziel ist die erste landesweite Schüler-Ausstellung, die den Titel „Schülerinnen@homeart“ tragen soll. Dazu kann ab sofort bis zum regulären Schulbeginn jede Schülerin und jeder Schüler etwas beitragen.
„Alles ist möglich – Musik, Bilder, Fotos, Videos, Gedichte, Kurzgeschichten“, so Antje Wilkening, Kreisfachberaterin für
den Kreis Segeberg. Ihre Kollegin Frederice Graf aus Stormarn ergänzt: „Unsere virtuelle Ausstellung bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Gefühle und Gedanken auf künstlerische Art und Weise zum Ausdruck zu bringen und ihre Werke mit anderen zu teilen. So können Hoffnung und ein Gefühl von Gemeinsamkeit entstehen.“
Eine erste künstlerische Arbeit ist bereits eingegangen. „Resistenza“ heißt das Werk der Lübecker Schülerin Merit Binding (14 Jahre). „Mit dem Bild möchte ich besonders der italienischen Bevölkerung Mut machen. Was gerade um mich herum passiert, kann ich mir nicht erklären – es sind keine konkreten Formen erkennbar. Die Atemschutzmaske habe ich auf dem Bild nur lose montiert, da ich sicher bin, sie bald wieder abnehmen zu können. Und dann zeige ich euch mein Bild ohne Maske!“
Für die musikalisch Interessierten
gibt es sogar ein für „Schülerinnen@homeart“ geschriebenes Lied, das die
Schüler gemeinsam weiterentwickeln können. „Im Song ‚Verrückte Zeit‘ können
die Schüler gemeinsam musizieren und Teil eines großen
Ganzen werden“, sagt Dirk-Lorenzen Matthiesen, Kreisfachberater für Flensburg,
der dieses Stück zur interaktiven Gestaltung entwickelt hat.
Die eingesendeten Beiträge sollen dabei nicht nur im Internet bleiben. „Alle Ergebnisse
haben die Chance, im nächsten Schuljahr auf einer zentralen Landes-Performance-Ausstellung
präsentiert zu werden“, stellt Ingo Schlünzen aus Neumünster klar.
Alle weiteren Informationen gibt es unter http://schuelerinnenathomeart.kulturvermittler-sh.de/.