Passend zum angestrebten Kulturaufbruch Geesthachts lädt seit kurzem eine Route der Industriekultur zu einem Entdeckungsspaziergang an der Elbe ein. 20 Stationen umfasst die Tour. Der Industriearchäologe Sven Bardua hat die Historie der Orte nachrecherchiert und in der Broschüre jedes Objekt einzeln bebildert und kompakt dargestellt. Die Geesthachter Route der Industriekultur ist ein gemeinsames Projekt der Metropolregion Hamburg und der Tourist-Information Geesthacht.
Die Stadt an der Elbe hat eine bewegte (Industrie-)Geschichte. Zwei große Sprengstofffabriken brachten ihr als „Pulverkammer Deutschlands“ viel Wohlstand und prägten die Region. Davon zeugen auch der Wasserturm und das Wasserwerk, die die Trinkwasserversorgung der Beschäftigten in der angrenzenden Wohnsiedlung sicherstellten.
Nur mühsam erholte sich die Stadt von den Folgen der Demontage der Fabriken nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Pumpspeicherkraftwerk und das Kernkraftwerk Krümmel waren wichtige Bausteine. 2011 wurde es stillgelegt. Sein Rückbau wird bis zu 20 Jahren dauern.
Mit der einzigen Staustufe im deutschen Teil der Elbe entstand seit 1957 auch eine Schleuse. In zwei parallelen, jeweils 230 Meter langen und 25 Meter breiten Kammern können Schiffe damit den Höhenunterschied von bis zu 3,50 Metern überwinden.
Diese Orte können coronagerecht auf Spaziergängen in der Regel losgelöst von Öffnungszeiten erkundet werden. Die Broschüre ist digital unter https://metropolregion.hamburg.de/industriekultur/routen/ verfügbar. Gedruckte Exemplare der Geesthachter-Route können bei der Tourist-Info Geesthacht unter der Telefonnummer 04152-836258 sowie im Netz über http://web4.deskline.net/geesthacht/de/brochure/list bestellt werden.
Foto: Sven Bardua