Sicher. Etwas, was klein und unsichtbar ist, vermag viel, wie man landauf, landab seit geraumer Zeit feststellen kann. Aber – und das ist die gute Nachricht – es kann nicht alles. Die Sprache zum Beispiel bleibt, sofern dieses Unsichtbare nicht plötzlich alles menschliche Leben auf dem Planeten auszulöschen vermag. Und so lange es Sprache gibt, kann sich kulturelles Leben entfalten.
Thorsten Börnsen, Leiter des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN), sieht das genauso. Oder besser: Erlebt es so. „Dat plattdüütsch Leven heel nich eenfach op“, betont er. Anlass für ihn, dieses Leben sichtbar(er) zu machen. Dafür hat er gleich mit mehreren Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern gesprochen, die eine Beziehung zur Niederdeutsch-Gemeinde haben. Zum Beispiel mit dem Comedian Jens Wagner und dem Rapper LPP 143. Oder mit Holger Junkers vom Stadtmuseum Wedel sowie Friederike Bauer, die im Rellinger Theaterverein aktiv ist. Daraus entstanden ist eine Broschüre, die das ZfN jüngst herausgegeben hat.
„Mit heel veel Swung, Leevde un Kreativität hett sik dat plattdüütsch Leven mit Macht wieder röögt“, fällt Börnsens Fazit überaus positiv aus. Das Ergebnis findet sich auf insgesamt 26 Seiten, die informativ, verständlich formuliert und abwechslungsreich sind. Neben mehreren Interviews enthält die Broschüre eine Reihe von Erfahrungsberichten.
Die Broschüre „Wi künnt ok anners! Platt ut Holsteen“ ist im Stadthauptmannshof, Sitz des ZfN, Hauptstraße 148a in 23879 Mölln erhältlich. Die Einrichtung ist unter der Telefonnummer 04542-9082985 sowie per Mail unter info@niederdeutschzentrum.de erreichbar. Weitere Informationen gibt es unter www.niederdeutschzentrum.de.
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