Müll zu Kunst – das wäre ein passendes Arbeitsmotto für Margaret Odefey-Tanck. Schließlich nutzt die Künstlerin für ihre Werke konsequent Abfall wie geschreddertes Papier, Taschentücher und benutzte Teebeutel. Wie das dann aussieht, können Besucher des Augustinums Aumühle von Montag, 18. Juni, an in Augenschein nehmen. Die Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Wundersame Begegnungen“ beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Bildfläche der Bilder von Odefey-Tanck ist wie eine Bühne: In ihren Arbeiten trifft der Tiger aus einem persischen Teppich auf einen Vogel aus einer koptischen Textilarbeit. Unterschiedliche Gestalten, Vögel und Pflanzen aus verschiedensten Lebensbereichen betreten die Spielfläche ihrer Werke und erzählen eine neue Geschichte, die sowohl lustig als auch nachdenklich-philosophisch sein kann.
Die Arbeiten leben von der Lust am technischen Experiment, von der unterschiedlichen Anmutung verschiedener Materialien. Durch Komposition, collageartige Techniken, Zeichnung und Malerei kommen die Einzelteile zu einem harmonischen Ganzen zusammen; dieser Prozess wird unterstützt durch gestickte oder genähte Linien, die die Bildfläche um eine haptische, d.h. greifbare, Dimension bereichern.
Ihre Motive findet Margaret Odefey-Tanck überall, etwa in der Natur, in Museen oder, inspiriert von Werkzeugen und Objekten, in ihrer Werkstatt. Das daraus entstehende Zusammenspiel folgt einer eigenen Dynamik, die Motive erlangen in diesem Kosmos eine neue Bedeutung, die sich rational nur schwer oder auch gar nicht erfassen lässt. Manches bleibt für den Betrachter vielleicht für immer ein Rätsel. Das muss er aushalten. Es gibt Bildelemente, die sich ihm erschließen. Und es gibt im besten Falle Geheimnisvolles, Heiteres, Beruhigendes, aber auch Beängstigendes, das den Betrachter berührt, ihn erinnert, ohne eindeutig rückführbar zu sein.