Dem Verhältnis Mecklenburgs zum Kreis Herzogtum Lauenburg widmet sich die Ausstellung „On Fire“, die am Sonntag, 6. September, im Kreismuseum (Ratzeburg) eröffnet wird. In der Schau reflektieren Künstlerinnen und Künstler aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Kultur, die Landschaft und die Natur der ehemaligen Grenzregion. Veranstalter sind das Forum für Kultur und Umwelt, der Lauenburgische Künstlerverein (LKV) sowie das Künstlerhaus Schloss Plüschow. Die Objekte und Installationen der Ausstellung werden um 16 Plakate ergänzt, die auf dem Vorplatz des Museums zu sehen sind.
Die Natur kommt ohne den Menschen aus, der Mensch aber braucht eine intakte Umwelt, um zu überleben. Diese Erkenntnis mag gesellschaftlicher Konsens sein. Im Alltag manifestiert sie sich nicht – oder kaum. Hier kommt die Kunst ins Spiel: Sie kann zwar die Welt nicht verändern, aber sie kann mithelfen, die Menschen zu sensibilisieren und zugleich wirkungsvoll die politisch Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen.
Die ehemalige Grenzregion zwischen dem Kreis Herzogtum Lauenburg und Mecklenburg mit dem Ratzeburger See und dem Schaalsee bietet die Chance eine zukunftsgerichtete Kulturlandschaft entstehen zu lassen – ökonomisch, ökologisch, sozial und ästhetisch. Der Kreis Herzogtum Lauenburg als größter kommunaler Land- und Waldbesitzer Deutschlands könnte dabei eine Vorreiterrolle spielen.
„On Fire“, Ausstellung, 6. September bis 18. Oktober, , Kreismuseum, Domhof 12, Ratzeburg, dienstags bis sonntags von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr
Den Ruhestand wird Hans-Werner Könecke in diesem Leben wohl nicht mehr erreichen. Zu groß ist augenscheinlich die Leidenschaft des 80 Jahre alten Bildhauers für die Kunst. Immer noch arbeitet er Woche um Woche in seinem Reinbeker Atelier. Das Leben – für Könecke ist es und bleibt es vor allem die Suche nach einer perfekten Form. Immerhin: Für Kulturportal-Herzogtum.de erlaubt er sich eine kurze Auszeit. Im Interview spricht er über seine Kindheit und den langen Weg zu einem erfolgreichen und international anerkannten Bildhauer.
Kulturportal-Herzogtum.de: Ab wann waren Ihnen klar, dass die Kunst Ihre Sache ist?
Hans-Werner Könecke: Ich habe als Junge schon immer gerne etwas gebastelt und bin dann nach der Schulzeit in die Lehre gegangen. Gelernt habe ich bei den Bergedorfer Eisenwerken „Alvalawal“. Das ist eine deutsch-schwedische Firma, die seinerzeit die größten Webstühle der Welt und Molkereimaschinen hergestellt hat. In dieser Firma habe ich Modelltischler gelernt. Die Lehre setzte sich aus zwei Fachbereichen zusammen – Modellbau, also Arbeit mit Metall, und Modelltischler, Arbeit mit Holz. Während der Lehrzeit habe ich immer mal etwas gestaltet – zum Beispiel eine kleine Figur aus Holz oder aus Ton. Ich habe also schon ganz früh angefangen, künstlerisch zu arbeiten. Ich habe auch viel gemalt und gezeichnet in der Zeit bei meinen Großeltern.
KP: Sie waren als Kind bei Ihren Großeltern?
Könecke: Meine Eltern sind beide im Krieg umgekommen. Meine Schwestern und ich waren plötzlich Waisenkinder. Wir sind damals zunächst zu meinen Großeltern nach Mölln gekommen. In der Phase habe ich angefangen zu zeichnen und zu malen. An der Wassertorbrücke stand eines Tages ein etwas älterer Mann hinter mir und guckte mir zu, während ich malte. Ich wollte im Bild die Weide mit der Spiegelung im Wasser und die Stadt dahinter festhalten. Der Mann fragte mich freundlich, ob er mir behilflich sein dürfe? Er nahm mir den Pinsel aus der Hand zeigte mir mit wenigen Pinselstrichen, worauf es ankommt.
KP: Wer war der Mann?
Könecke: Das war der Maler Max Ahrens. Wir standen uns beide sofort menschlich sehr nahe. Er hat mich damals erstmal vollkommen kostenfrei unterrichtet. Von ihm habe ich vor allem gelernt, die Dinge richtig anzugucken und Momentaufnahmen festzuhalten. Das war eine gute Schule.
KP: Wissen Sie noch, wann das war?
Könecke: Das muss Mitte der 50er Jahr gewesen sein. Das war noch vor der Lehre – während der Schulzeit. Ich war da 13, 14 Jahre alt.
KP: Sind Sie während der Lehrzeit in Mölln geblieben?
Könecke: Nein, ich habe bei der Schwester meiner Mutter in Hamburg gewohnt – im Horner Weg. Von Horn aus habe ich dann täglich den Weg zu Fuß zum Hasselbrook-Bahnhof gemacht und bin mit der S-Bahn zwei Stationen zum Berliner Tor. Von dort fuhr damals noch ein Dampfzug nach Bergedorf. Die Lehre war für mich eine segensreiche Angelegenheit. Von unserem Lehrlingsingenieur Dr. Blum haben wir wahnsinnig viel gelernt.
KP: Was geschah nach der Lehrzeit? Sind Sie dann an die Uni gegangen, um Kunst zu studieren?
Könecke: Nein, eigentlich bin ich Autodidakt. Ich habe aber in Schweden einen Freund gehabt, der Bildhauer war. Bei dem bin ich eine ganze Zeit gewesen. Die Verbindung kam über die Bergedorfer Eisenwerke zustande, die mich gefördert haben. Dieser Bildhauer hat mich dann aber irgendwann weggeschickt. Hau ab – hat er gesagt – du kannst bei mir nichts mehr lernen!
KP: Wenn jemand offen sagt, dass er Künstler werden möchte, reagieren Nahestehende nicht selten mit Skepsis oder sogar mit Ablehnung. Wie war das bei Ihnen?
Könecke: Bei mir war das eigentlich auch so. Ich habe allerdings nie diesen Satz benutzt: Ich will Künstler werden. Ich habe eigentlich immer nur aus meinem Inneren heraus das Bedürfnis gehabt, mir etwas genau anzugucken und eventuell daraus etwas zu entwickeln oder wiederzugeben. Das ist so ein Faden, der läuft mein ganzes Leben durch.
KP: Das Ganze hat sich also sozusagen organisch entwickelt.
Könecke: Ja.
KP: Haben Sie plötzlich Aufträge bekommen?
Könecke: Nein. Ich habe zwischendurch gearbeitet. Ich hatte ja zwei Kinder. Da kommt man in einen Zwang hinein. Der Lebensunterhalt muss ja irgendwo herkommen. Und dann habe ich erstmal das getan, was ich am besten konnte. Ich habe kleine Bilder gemalt, die jemand, den ich gut kannte, für mich verkauft hat. Außerdem habe ich Reliefs gemacht, 1,4 mal 0,6 Meter – Stadtansichten von Hamburg, die wir dann gegossen haben. Und zwar, weil das nicht so teuer ist, in Aluminium. In der Phase lernte ich auch den Journalisten Herbert Godyla kennen, der in der Bergedorfer Zeitung von einem kleinen Atelier im Untergeschoss eines Wohnhauses schrieb, das ich gemietet hatte. Danach riefen mich dann Leute an. Ich hatte ja inzwischen Telefon.
KP: Ich habe irgendwo gelesen, dass Sie eigentlich Maler werden wollten, aber mehr Talent als Bildhauer besaßen…
Könecke: Das ist eine Legende. Ich habe von mir aus, weil ich ja aus der Gießerei kam, die plastischen Dinge gesehen, die da abgeformt und letztlich in Eisen oder auch in besseren Legierungen gegossen wurden. Das habe ich hautnah miterlebt. Wir haben ja auch für das, was wir da produziert haben, die Modelle gemacht, so dass die Dreidimensionalität immer schon dabei war. Das führte dazu, dass ich ein Modell, das ich bauen sollte, von mir aus verändert habe. Der Konstrukteur hatte mir eine Zeichnung gegeben, die ich nicht so formschön fand. Der Meister, der sehr aufgeschlossen war, sagte: Mach das mal, wir lassen den Konstrukteur denn mal kommen – und der Konstrukteur sagte dann, ja, das ist viel besser als meins.
KP: Das war während Ihrer Lehrzeit 1957/1958 – von da an haben Sie dann quasi die ganze Zeit selbständig gearbeitet?
Könecke: Naja – das ging mehr in die 60er Jahre rein. Ich habe teilweise noch für einen Verlag gearbeitet, für den ich Buch-Einbände entworfen habe, aber so ein bisschen war ich mit dem einen Bein immer im Künstlerischen. Im Laufe der Jahre habe ich dann gelernt, wie man am besten produziert und wie man am besten gestaltet, um eben auch Käufer zu finden. Da war natürlich auch immer Druck. Da muss man sich manchmal in die Richtung biegen, dass man etwas macht, was man selber nicht so gestaltet hätte. Aber inzwischen bin ich ganz eigenständig. Ich arbeite fast nie im Auftrag, außer bei größeren spektakulären Sachen wie einem Wettbewerb.
KP: Das ist der Segen der guten Tat, wenn man es dann schafft, seine Arbeiten zu verkaufen.
Könecke: Andererseits ist da immer die Notwendigkeit, Geld zu verdienen.
KP: Wenn es denn gut geht, ist alles gut. Aber das Scheitern steht ja immer mit im Raum – wie groß waren Ihre Ängste, es nicht zu schaffen?
Könecke: Die waren nicht klein. Das kann man ruhig sagen. Deswegen habe ich zwischenzeitlich immer mal in einer Firma gearbeitet oder einen Job gehabt. Aber der rote Faden lief eigentlich seit der Lehrzeit immer durch und die letzten 40 Jahre habe ich nur noch von meinen Arbeiten als Bildhauer gelebt.
KP: Womit wir beim Thema wären. Ihre Werke wirken klar und eindeutig. Sie modellieren Tiere, Menschen, Historisches, Mythen. Haben Sie auch mal abstrakt gearbeitet?
Könecke: Ich hatte eine Phase, in der ich ganz spontan modellierte. Da habe ich einiges ausprobiert. Ich komme aber immer wieder auf die alten Griechen zurück. Mich fasziniert, was sie gemacht haben. Welch hohe Wirkung das heute immer noch hat. Bei einer Rom-Exkursion waren wir mal mit einer kleinen Gruppe angehender Künstler in der Villa Borghese. Dort habe ich den Dornauszieher gesehen – von einem unbekannten Griechen 200 Jahre vor Christus geschaffen. Die Figur habe ich gezeichnet und da habe ich gemerkt, wie viel Potential darin steckt. Man denkt ja erst: Da sitzt halt so ein Junge. Aber da ist jeder Muskel im Rücken und die ganze Bewegung zu sehen. Und dann trotzdem diese Schlichtheit – das ist ja keine griechische Figur, die sich in Pose stellt, sondern der Junge sitzt, weil er was im Fuß hat und versucht sich das rauszuholen. Daher auch „Dornauszieher“. An dieser Figur habe ich mich hochgehangelt. Die habe ich dann später anhand meiner Skizzen und aus meinem Gedächtnis heraus noch mal selbst modelliert.
KP: Das Eindeutige wirkt so selbstverständlich, so selbstgewiss, aber wie selbstgewiss ist man, wenn man sich an so eine Figur heranwagt?
Könecke: Da ist immer auch Kampf. Man hat ja alle Möglichkeiten den Ausdruck so, so oder so zu machen. Auch wenn das eine oder das andere sehr realistisch ist und der Natur sehr nahekommt. Ich glaube, das Schwierigste ist, den richtigen Moment festzustellen, wie soll die Figur letztendlich aussehen? Die entscheidende Phase ist, wenn ich anfange.
KP: Das heißt: Sie haben die Idee und legen los und dann merken Sie, dass das, was sie da gerade machen, so gar nicht Ihrer Vorstellung entspricht. Das muss einen doch manchmal wahnsinnig machen. Was machen Sie, wenn Sie nicht weiterkommen?
Könecke: In der Regel mache ich dann erstmal Pause – also erstmal gar nichts. Wenn ich Schwierigkeiten entdecke, versuche ich irgendwie um sie herumzugehen und irgendwo die Lücke zu finden, wo ich dann ansetzen kann. Das geht nicht mal eben so. Und dann gibt es wieder Figuren, da ist alles klar.
KP: Hat das damit zu tun, dass die Figuren so klar sind oder ist das eher Zufall?
Könecke: Es ist eine Mischung aus beidem. Das ist eben die Gestaltung, die ja immer noch möglich ist, wenn man eine Figur mit Ton aufmodelliert. Man kann dann ja mit der Hand reingreifen und das wieder wegwischen und noch mal von vorn beginnen. Das ist die Spontanität mit dem Material Ton. Früher habe ich auch mal aus einem Holzblock eine Figur rausgeschlagen – das mache ich jetzt nicht mehr. Heute modelliere ich und decke das dann über Nacht ab – Ton fängt ja an zu trocknen. Am nächsten Tag gucke ich mir das Modell dann nochmal an, um zu sehen, ob ich richtig gelegen habe. Dann mache ich mir eine Form. Dafür gieße ich über den Ton eine Gipsschale – wie ein Ei – und pelle das wieder auseinander. Die Schale gieße ich dann mit Gips aus. Das macht man natürlich so, dass man das auch wieder auseinanderkriegt. Ein Mensch, der da so sitzt mit den Armen, der muss ja in alle Richtungen auseinandernehmbar sein, damit man das nachher auch plastisch wieder zusammenfügen kann.
KP: Herr Könecke, zum Schluss möchte ich noch mal auf die Ausgestaltung Ihrer Tierfiguren zu sprechen kommen. Wenn man die vielen menschlichen Facetten in Ihrem Werk heranzieht, fällt auf: Die Tiere sind zu schön und zu klar, um wahr zu sein. Insbesondere wenn ich daran denke, wie unsere Gesellschaft mit Tieren umgeht. Was steckt dahinter?
Könecke: Ich möchte, dass damit die Zuneigung des Menschen zu den Kreaturen ein bisschen bekräftigt wird.
KP: Herr Könecke, ich danke Ihnen für diesen spannenden Einblick in Ihre Arbeit und Ihren künstlerischen Werdegang.
Eine Auswahl von Hans-Werner Köneckes Werken zeigt die Stiftung Herzogtum Lauenburg anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers. Die Ausstellung ist bis zum 27. September jeweils sonnabends und sonntags von 11 bis 16 Uhr im Möllner Stadthauptmannshof zu sehen.
Die „Träumerin“ ist keine Sphinx. Die „Mutter mit Kind“ ist es auch nicht. Genauso wenig wie der Schöpfer dieser Kunstwerke. Hans-Werner Könecke, Bildhauer, Jahrgang 40, ist ein Künstler durch und durch. Er schafft. Immer noch. Rastlos. Fünf Tage die Woche arbeitet er in seinem Reinbeker Atelier. Es braucht keine Tiefenpsychologie, um zu erkennen, dass das, was er macht, sein Leben ist. So klar und deutlich wie seine Hingabe zur Kunst sind auch seine Kunstwerke. Davon überzeugen können sich die Besucher der Ausstellung „Hans-Werner Könecke zum Achtzigsten“, die die Stiftung Herzogtum Lauenburg vom 6. bis 27. September im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes (Mölln) zeigt.
Das Erkennen – Könecke macht es dem Betrachter leicht. Allerdings ist dieses Erkennen bei vielen seiner Figuren nur der Türöffner hinein in einen komplexeren menschlichen Seelenzustand, der sich in der Mimik und Körperhaltung manifestiert. Könecke hat die alten Griechen studiert. Deren Fähigkeit, den Menschen dreidimensional abzubilden, fasziniert ihn bis heute. In Wirklichkeit ist das, was so einfach und so klar aussieht, das Schwere. Könecke weiß ein Lied davon zu singen: Das Entwickeln einer Figur sei für ihn immer auch ein „Kampf“, wie er sagt. Es gebe so viele Möglichkeiten, einer Idee Gestalt zu geben. Den richtigen Ansatz zu entwickeln und dann auch zu erkennen, sei „das Schwierigste“.
Bei der „Träumerin“ – die wie die weiteren rund 20 Exponate im Herrenhaus zu sehen ist – ist ihm das gelungen. Auch andere Kämpfe hat der Künstler für sich entschieden: In Norderstedt steht beispielsweise seine „Regentrude“, in Hamburg-Harburg sein „Muttertier mit Lämmern“ und in Ratzeburg der „Fischotter“ (Ratzeburg). Könecke hat mit seinen Arbeiten Erfolg gehabt und er hat im öffentlichen Raum Spuren hinterlassen.
„Ein international anerkannter Bildhauer wie Hans-Werner Könecke ist ein Geschenk für unsere Region“, unterstreicht Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Bedeutung des Bildhauers. Die Stiftung freue sich zu seinem 80. Geburtstag eine Auswahl seiner schönsten Werke präsentieren zu können.
Die Vernissage am Sonntag, 6. September, beginnt um 11.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen zur Vernissage werden unter info@stiftung-herzogtum.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04542-87000 entgegengenommen. Die Ausstellung ist darüber hinaus bis zum 27. September jeweils sonnabends und sonntags von 11 bis 16 Uhr zugänglich.
Die Reinbeker Henkerskate – das ist der Ort, an dem sich die Ideen des Hans-Werner Könecke materialisieren. Es ist ein Zuhause allein für die Kunst, das sich der 80-Jährige dort eingerichtet hat.
Die Kate war ihm bei einem seiner Fußwege durch die Stadt ins Auge gefallen. 50 Jahre liegt das mittlerweile zurück. Damals steckte Könecke noch bei den Bergedorfer Eisenwerken „Alvalawal“ in der Lehre. Das heruntergekommene Häuschen ging ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf. Er knüpfte Kontakte zu den Eigentümern, einer Eppendorfer Familie, die ihm die Kate schließlich verkaufte.
Könecke renovierte das Gebäude. Er bewies sich als Handwerker, tauschte beispielsweise die alten Steine aus. Eine Arbeit, die sich lohnte. Der Bildhauer, der da nun mitten in der Stadt seiner Berufung nachging, fiel auf. Die Presse berichtete. Man interessierte sich für das, was er machte.
Das war gut für seinen Aufstieg zum erfolgreichen Bildhauer. Doch eigentlich steht Könecke öffentlicher Berichterstattung eher reserviert gegenüber. Wirbel um seine Person hat er nicht so gern. Lieber ist er mit sich in seinem Atelier – umgeben von Figuren, die er erschaffen hat und die ihm womöglich Dinge zuflüstern, auf die ein Normalsterblicher niemals kommt.
Eine Auswahl von Hans-Werner Köneckes Werken zeigt die Stiftung Herzogtum Lauenburg anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers. Die Ausstellung ist bis zum 27. September jeweils sonnabends und sonntags von 11 bis 16 Uhr im Möllner Stadthauptmannshof zu sehen.
Hafenfest: Zu einem Hafenfest an der Berkenthiner Kanalschleuse laden am Sonntag, 6. September, die Prahmkameraden und der Kulturausschuss der Gemeinde. Eröffnet wird das Fest um 10.30 Uhr mit einem Open-Air-Gottesdienst. Anschließend lädt ein kulinarischer Markt zum Verweilen ein. Die Besucher erwartet ein vielseitiges Angebot von Speisen und Getränken, darunter natürlich Räucherfisch direkt aus dem Räucherofen und andere Fischspezialitäten. Abgerundet wird die Auswahl durch Kaffeespezialitäten und einen Eisstand. Für die passende (Hafen-)Stimmung sorgt Wolfgang Jensen mit Akkordeonmusik.
Lesung: Unter dem Titel „Antisemitismus im Blick“ tragen Angela Bertram und Maren Colell am Donnerstag, 10. September, und Freitag, 11. September, im Ratzeburger Rathaus aus dem Briefroman „Adressat unbekannt“ vor. Die Lesungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Veranstalter ist das Kooperationsprojekt „Zugänge schaffen“. Eine Voranmeldung unter der Rufnummer 04541-206726 oder per Mail miteinander.leben@ratzeburg.de ist zwingend notwendig. (Foto: Miteinander leben)
Stadtführung: Die Tourist-Information Ratzeburg lädt am Sonnabend, 5. September, zur Stadtführung. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr vor der Alten Wache am Markt. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Anzugeben sind per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04541-8000886 die persönlichen Kontaktdaten. Zudem ist ein Mund-Nasen-Schutz mitzubringen. Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, werden bei der Stadtführung keine öffentlichen Gebäude von innen besichtigt. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt.
Kulturzeit: Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor 81 Jahren befasst sich am Sonntag, 6. September, Kulturzeit aus Ratzeburg. Ab 17 Uhr ist in der Sendung ein Vortrag von Dr. Marianne Rauwald zu hören. Die Diplompsychologin befasst sich darin mit seelischen Verletzungen, die durch traumatische Ereignisse hervorgerufen werden und generationsübergreifend nachwirken können. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de beziehungsweise www.wirumvier.de.
Über „Die Sintflut“ spricht am Donnerstag, 10. September, die Althistorikerin Dr. Claudia Tanck, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Mit der Sintflut wendet sich Tanck, die für die Freie Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur zu Gast ist, ein einem Ur-Mythos der Menschheitsgeschichte zu. Die allumfassende Überschwemmung wird als Strafe für Sünde und Aufbegehren gegen die göttliche Ordnung gewertet. Das Ereignis und seine Lesart gehören zum Grundbestand der Mythologie der altorientalischen und europäischen Völker.
Die uns vertraute Erzählung von der Sintflut in der Bibel begegnet uns auch an vielen anderen Stellen in der altorientalischen und klassischen antiken Literatur. Von diesen Werken ausgehend, erfuhr das Thema über Jahrhunderte – oftmals beflügelt von realen Flutkatastrophen – immer wieder eine neue Rezeption. Hierzu gehören unter anderem der Atlantis-Mythos von Platon oder die Erzählungen von Rungholt und Vineta.
In diesem Vortrag werden die Sintflutmythen des Altertums vorgestellt und in ihrem zeitgenössischen Kontext erläutert. Der zweite Teil ist der Wirkungsgeschichte des Sintflut-Mythos‘ gewidmet, die bis zum heutigen Tag andauert und angesichts der Erwartungen eines ansteigenden Meeresspiegels an Aktualität gewinnt.
Mit dem Auftritt dreier Solisten und des „Amsterdam Barock Consort“ enden am Sonnabend, 5. September, die Sommermusiken im Ratzeburger Dom. Die Musikerinnen und Musiker spielen mit Organist Christian Skobowsky Johann Sebastian Bachs Kantate „Weichet nur, betrübte Schatten“. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.
Zunächst wird Luise Haugk (Dresden) ihre Oboe d’amore im Concerto A-Dur vorstellen. Es folgt das streicherbegleitete Cembalokonzert g-Moll, vorgetragen von Julius Lorscheider aus Basel. Schließlich vereinen sich alle drei Solisten, voran die Berliner Sopranistin Marie Luise Werneburg, zusammen mit dem Amsterdam Barock Consort unter Leitung Christian Skobowskys zur Interpretation der Hochzeitskantate „Weichet nur, betrübte Schatten“.
Die Abendkasse öffnet um 17.30 Uhr. Die Zuhörer werden im Dom so platziert, dass die gebotenen Abstände eingehalten werden. Am Platz kann die Maske abgenommen werden.
Der Jazz lebt – davon durften sich Musikfans der Region in den vergangenen Wochen gleich mehrfach überzeugen. Nach erfolgreichen Gartenkonzerten und einem Event mit dem Autokino hatte „Jazz in Ratzeburg“ am letzten August-Wochenende zu zwei Konzerten auf der Open Air-Bühne des Möllner Stadthauptmannshofes geladen: Auf dem Auftritt des virtuosen Duos von „Elbtonal Percussion“ am vergangenen Freitag folgte zwei Tage später zum Abschluss ein Revue-Konzert mit diversen Künstlern. Vorstellungen, für die sowohl die Musiker als auch Veranstalter „Jazz in Ratzeburg“ den verdienten Applaus einheimsten.
Dem Auftritt von „Elbtonal Percussion“ lauschten mehr als 100 Besucherinnen und Besucher. Das Hamburger Ensemble, das zu zweit und damit nicht in voller Besetzung die Bühne betrat, verwandelte die Bühne in einen Wald aus Schlaginstrumenten. Auf unzähligen Trommeln, Gongs, riesigen Marimbaphonen oder zweckentfremdeten Alltagsgegenständen begaben sich die Percussionisten auf eine musikalische Weltreise.
Zum Abschluss der Open Air-Bühne stand dann das „Picknick-Konzert“ auf dem Programm. Ab 17 Uhr präsentierten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region ein buntes Revue-Konzert. Das Publikum wurde mit Musikstilen von Bossa Nova bis Swing, von experimentellen Klängen über Folk bis hin zur Klassik und zum Crossover unterhalten – jeweils mit der dazu gehörigen Prise Jazz.
Das Publikum hatte es sich für die Live-Auftritte vor der Bühne mit Essen und Getränken gemütlich gemacht. Sie genossen unter anderem die Spielkunst von Martina Brüggemann (Oboe), Christina Meyer (Klavier), Peter Köhler (Cello), Benjamin Lütke (Drums), Michael Jessen (Gitarre), Nils Rathje (Saxofon und Gitarre), Jörg-Rüdiger Geschke (Gitarre) und den Gesang von Kai Wilke.
Ein großes Dankeschön geht an die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg und die HLMS, die „Jazz in Ratzeburg“ als Sponsor unterstützen, sowie an die Stiftung Herzogtum Lauenburg und den Folkclub Mölln – Kooperationspartner von „Jazz in Ratzeburg“.
Unter dem Motto „Gegen Dummerhaftigkeit is nix to maken“ laden Gisela Berger und Gudrun Rosenthal am Sonntag, 6. September, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek zu einem plattdeutschen Nachmittag ein. Los geht es um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das Duo vom Heimatbund und Geschichtsverein trägt kleine Geschichten und Döntjes vor – mal zum Lachen, mal zum Schmunzeln und manchmal auch zum Nachdenken. Vieles ist aus dem Leben gegriffen und auch die „Speeltexte“ greifen oft Alltagserlebnisse auf, in denen sich so mancher wiederfinden kann. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf einen vergnüglichen Nachmittag freuen.
Unter dem Motto „Sommerliche Musik Lauenburg“ lädt der Verein „da capo talento“ vom Freitag, 4. September, bis Sonntag, 6. September, zu fünf Konzerten in der Maria-Magdalenen-Kirche ein. Los geht es am Freitag um 19 Uhr. Live erklingen dann Bach, Beethoven und Co – gespielt unter anderem Johanna von Rautenkranz und Benjamin Bischoff.
Weiter geht es am Sonnabend, 5. September. Ab 15 Uhr steht das „Konzert der jungen Talente“ auf dem Programm. Zum 250. Geburtstag des großen Meisters sind auch hier einige Kompositionen Ludwig van Beethovens zu hören. Auf der Bühne stehen mit Sophia Kaiser, Almena Auer, Clara Wegner, Kaya Kimmich, Nele Kimmich, Wilma von Rautenkranz und Christina Koleski Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren. Dazu gesellt sich als einziger Junge Rafael Auer.
Ein echter Höhepunkt der „Sommerlichen Musik“ dürfte im Anschluss das große Festkonzert zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens sein. Ab 18 Uhr widmen sich jugendliche Künstler und junge Erwachsene wie Linus Lemke und Mirjam Lampert der Kammermusik und den Klaviersonaten des Komponisten.
Am Sonntag, 6. September, steht ab 11 Uhr ein Gottesdienst mit musikalischen Akzenten auf dem Programm. Ab 15 Uhr bringt der Nachwuchs dann unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Charles Gounod und Gabriel Fauré auf die Bühne.
Im Rahmen der „Sommerlichen Musik Lauenburg“ treten 47 Musiker auf. Pro Konzert dürfen lediglich 50 Menschen im Kirchenraum anwesend sein. Anmeldungen werden unter der Rufnummer 04139-695943 (Anrufbeantworter) entgegengenommen. Unabhängig davon werden die Konzerte, sofern das Wetter es zulässt, via Lautsprecher im Garten übertragen.
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