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Probezeit

[vc_row][vc_column][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Christian Skobowsky hat den Kindern ein Zeichen gegeben. „Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles…“, ertönt es. Kaum zu glauben, dass das, was sich da zu einem Klangkörper verbindet, nur elf Stimmen hat. Okay – mit Sabine Skobowsky und Susanne Lessing sind auch noch zwei Erwachsene mit dabei. Trotzdem.

Die Domfinken proben im Refektorium des Ratzeburger Doms für die Aufführung „Weihnachten in Venedig“. Das „Magnificat“ Antonio Vivaldis ist ihr Thema und die Nachwuchssänger demonstrieren, dass sich die berühmte Lagunenstadt zumindest musikalisch mal eben um die Ecke verlegen lässt. Im 21. Jahrhundert erscheint das nicht sonderlich spektakulär. Der Venezianer Vivaldi, der seiner Heimatstadt einen Sound gegeben hat, ist heute eine Berühmtheit. Das war aber nicht immer so.

Der Komponist der „Vier Jahreszeiten“ war nach seinem Tod in Vergessenheit geraten. Seine Noten verstaubten gut 200 Jahre in irgendwelchen Schubladen, ehe sie 1926 über einen Nachlass wieder auftauchten.

Seitdem ist Vivaldi auf dem Siegeszug. Domkantor Skobowsky spielt auf der Orgel kurz eine Passage an und reckt den Arm. Er arbeitet daran, diesen Siegeszug fortzusetzen. „Ihr müsst das singen, als wenn ihr eine Panzerschranktür öffnet“, fordert er. Die Kinder folgen ihm. Skobowsky ist zufrieden und wendet sich der nächsten Passage zu.

Zweieinhalb Wochen sind es noch bis zur Aufführung. Also nicht mehr viel Zeit für den Feinschliff. „Das muss da oben fröhlicher klingen“, moniert der Kantor jetzt und wiederholt eine Tonfolge. Die Kinder fallen ein. „Das ist gut gesungen“, lobt Skobowsky, „aber ihr müsst euch vorstellen, dass da die Geigen noch zukommen.“ Um von diesen nicht übertönt zu werden, sollen die Finken eine stärkere Betonung auf die Vokale legen. Auch das klappt.

Die Kinder dürfen sich jetzt setzen. Die ganze Übungsstunde auf den Beinen – das wäre zu anstrengend, auch wenn es sich im Stehen besser singen und atmen lässt.

Der Chorleiter hat im Umgang mit dem Nachwuchs offensichtlich seinen Stil gefunden. Seine Anweisungen sind freundlich im Ton, aber immer klar und unmissverständlich. Gleichzeitig schwingen immer Nähe und Vertrautheit und die Begeisterung für die Sache mit. Er spielt, er dirigiert, er singt, er erklärt, er verbessert. Ein musikalischer Fünfkampf, für den er zwischen Orgel und Klavier und den Kindern hin- und herpendelt.

Und die Kinder? Sie sind weit weniger hyperaktiv. Sie machen einfach. Hier und da wird mal jemand angestupst oder geneckt oder es wird eine Grimasse geschnitten, aber zumeist sind sie bei der Sache.

„Schließt die Augen und hört darauf, was der Nachbar singt“, sagt der Domkantor. „Das ist einstimmig.“ Die Domfinken schließen die Augen und werden wieder zum Klangkörper. Skobowsky ist einverstanden, schiebt aber mahnend hinterher: „Wenn ihr einstimmig singt, dann hört man jeden Krümel.“

Seit Herbst üben die Domfinken das „Magnificat“. Fünf Teile haben sie einstudiert. Drei davon sitzen schon. An den letzten beiden müssen Chor und Kantor noch feilen. Für heute aber ist es genug. Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder hat spürbar nachgelassen.

„Das Ganze entsteht nach dem Baukastenprinzip“, erklärt Skobowsky nach der Probe. Es sei leichter, die einzelnen Bausteine am Ende zusammenzusetzen. Für das „Magnificat“ benötige er vier Sopranstimmen. Die höchste werde mit Unterstützung einiger älterer Sängerinnen von den Domfinken gesungen. Die drei anderen übernehme der Domchor. Hinzu kommen die Solostimmen und das Orchester, die für die Aufführung gebucht sind. „Am Abend vor dem Konzert wird dann zum ersten Mal gemeinsam geprobt.“ Für ihn sei das immer auch ein Ausnahmezustand. Schließlich müssten am Ende alle mit allen harmonieren und es komme schon mal vor, dass Instrumentalisten unterschiedliche Auffassungen haben, wie ein Stück zu spielen sei. „Die muss ich dann zusammenbringen.“

Bis zur Generalprobe dreht sich für Kantor Skobowsky also alles um die Chöre. Am Abend nach den Finken ist der Domchor dran. Auch er hat sich im Refektorium versammelt. Eben stand noch Bach auf dem Programm. Den haben die Frauen zusammen mit den Männern gesungen. Jetzt nach der Pause ist Marias Lobgesang auf den Schöpfer – alias das „Magnificat“ – dran. Dafür sind allein die Frauen zuständig.

Skobowsky sitzt wieder an der Orgel. Er drückt den Rücken durch und lässt die Hände mit Nachdruck auf die Tastatur gleiten. Ein Akkord erklingt. Die Frauen fallen ein: „Gloria Patri, Gloria filio et spiritui sancto…“. Sie singen vierstimmig. Ja, es ist vierstimmig – „auch wenn man es nicht denkt“, wie Chorsängerin Reisener einräumt. Und es klingt wunderbar. Obwohl heute viele Sängerinnen krank sind, wie Domkantor Skobowsky – Ehemann von Reisener– erklärt hat. – „Besser jetzt als nächste Woche!“ – Obwohl man merkt, dass die Sängerinnen an der einen oder anderen Stelle noch etwas zaghaft mit dem Gesang einsetzen. Das wiederum ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Domchor im September Bachs Kantate „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und Mitte November Brahms „Deutsches Requiem“ gesungen hat.

Ein großes Chorwerk jagt das nächste. Es gibt weniger anstrengende und anspruchsvolle Freizeitbeschäftigungen. Zumal zu beiden wöchentlichen Übungsstunden auch noch drei Probenachmittage oder ein Chorwochenende sowie die jeweilige Generalprobe hinzukommen. Das muss man wollen.

„Singen ist für mich etwas Absolutes“, versucht Sabine Reisener ihre Motivation zu erklären. Dafür lasse sie alles außen vor, den gesamten Alltag. Sie konzentriere sich allein auf den Gesang. Gleichzeitig gehe es um eine Gemeinschaftsleistung. „Man ist bereit, gemeinsam etwas zu schaffen“. Auch das mache den Reiz aus. Allerdings, räumt sie ein, dürfe die Chormusik weder zu schwer noch zu leicht sein. Sonst leide die Motivation.

Zumindest an diesem Abend ist die Gefahr nicht gegeben. Wie die Domfinken am Vortag ziehen die Frauen mit, nehmen sich die Tipps des Chorleiters zu Herzen. Dass es beim Anstimmen von „Fecit potentiam“ sinnvoll wäre, „zwischendurch auch mal zu atmen“ und dass eine deutlichere Betonung der Vokale von Vorteil wäre. Das ABC des Gesangs gilt eben für Jung und für Alt.

Termine: Weihnachten in Venedig. Sonnabend, 22. Dezember, um 19 Uhr und Sonntag, 23, Dezember, um 12 Uhr im Ratzeburger Dom. Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Weber, Herrenstraße 10, in Ratzeburg und – falls  vorhanden – an der Abendkasse.

Mehr zur Aufführung Weihnachtsaufführung der Ratzeburger Dommusiken:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/made-in-venezia/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/wer-singt-und-spielt-denn-da/

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Wer singt und spielt denn da?

Zwei Solosängerinnen, zwei Solo-Instrumentalistinnen, zwei Chöre und ein Orchester – für die Aufführungen von „Weihnachten in Venedig“ am 22. und 23. Dezember im Ratzeburger Dom, braucht es jede Menge Frauen- und Männer-Power. Stellt sich die Frage, wer dirigiert, spielt und singt denn da?

Klar, Domkantor Christian Skobowsky ist dabei und hält die Fäden in der Hand. Auf ein Heimspiel freuen sich zudem für die Domfinken und die Frauen des Domchores. Darüber hinaus hat Skobowsky Musiker verpflichtet, die nicht aus der Region kommen

Als Gesangsolistin sind etwa Marie Luise Werneburg und Genevievè Tschumi dabei. Werneburg übernimmt in Vivaldis „Magnificat“ die Sopranstimme. Die Sängerin, geboren und aufgewachsen in Dresden, hat als Stipendiatin des Evangelischen Studienwerkes Villigst in Bremen ein Gesangsstudium absolviert. Mittlerweile tritt sie weltweit als Solistin auf. Ihre Schwerpunkte liegen auf Werken der Renaissance und des Barock.

Ihre Kollegin Tschumi hat Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studiert. Ihr Lehrer war dort Prof. Yvi Jänicke. Darüber hinaus absolvierte sie im Sommer 2015 einen Meisterkurs bei Roberta Invernizzi in Italien. Die junge Mezzosopranistin singt mittlerweile europaweit regelmäßig in Oratorien mit.

Neben den beiden Sängerinnen sind Annegret Siedel (Barockvioline) und Luise Haugk (Barockoboe) als Soloinstrumentalisten vertreten. Beide haben sich in ihrem Fach einen Namen gemacht. Siedel gibt seit 1995 Konzerte als Solistin, Kammermusikerin und Konzertmeisterin von Orchestern, die mit historischen Instrumenten barocke, klassische und romantische Musik aufführen. Zudem war sie an diversen Rundfunk- und CD-Produktionen beteiligt.

Als Orchester ist das Bremer Bach Consort am Start. Unter diesem Ensemblenamen treten Studentinnen und Studenten der Hochschule für Künste Bremen auf.

Termine: Weihnachten in Venedig. Sonnabend, 22. Dezember, um 19 Uhr und Sonntag, 23, Dezember, um 12 Uhr im Ratzeburger Dom. Karten gibt es in der Buchhandlung Weber, Herrenstraße 10, in Ratzeburg und – falls vorhanden – an der Abendkasse.

Mehr zur Weihnachtsaufführung der Ratzeburger Dommusiken unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/probezeit/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/made-in-venezia/

 

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„Made in Venezia“

Wie klingt „Weihnachten in Venedig“? Auf diese Frage geben die Ratzeburger Dommusiken am Sonnabend, 22. Dezember, und Sonntag, 23. Dezember, eine Antwort. Kantor Christian Skobowsky hat dafür ein Programm auf die Beine gestellt, das sich mit Fug und Recht das Label „Made in Venezia“ anheften kann.

Zunächst ist im Ratzeburger Dom „Der Winter“ aus Antonio Vivaldis berühmten „Vier Jahreszeiten“ zu hören. Vivaldi ist ein Kind der Lagunenstadt. Er wurde dort 1678 geboren. Sein Vater, der selbst Musiker war, förderte von Kindheit an dessen musikalisches Talent. Vivaldi lernte das Spiel der Geige. Doch die Musik lief zunächst nebenbei, da er eine geistliche Laufbahn einschlug. 1703 wurde er sogar zum Priester geweiht. Glücklicherweise – zumindest für Musikfreunde – nahm er von diesem Amt nach kurzer Zeit wieder Abstand und widmete sich ganz und gar dem Geigenspiel und der Komposition. Am Ospedale della Pietà, einem venezianischen Waisenhaus für Mädchen, fungierte er 15 Jahre als Instrumentallehrer, Orchesterleiter und „maestro de‘ concerti“. Dort entstanden auch zahlreiche seiner Violinkonzerte.

Die „Vier Jahreszeiten“ allerdings gehören nicht dazu. Sie schuf er 1725, als er seiner Heimatstadt vorübergehend den Rücken kehrte. Im Winter, den das Bremer Bach Consort unter der Leitung von Domkantor Skobwosky intoniert, findet Vivaldi musikalische Mittel, um die Kälte auszudrücken. Zum Auftakt kreiert er beispielsweise eine starre, ungemütliche Atmosphäre, die von einem heftigen Wind – einer Solovioline – unterbrochen wird.

Mit dem „Magnificat“ steht dann eine weitere Vivaldi-Komposition auf dem Programm. Es entstand zwischen 1735 und 1739, als der Musiker ein weiteres Mal am Ospedale della Pietà angeheuert hatte. Die Solostimmen für dieses Stück übernehmen Marie Luise Werneburg (Sopran) und Geneviève Tschumi (Mezzosopran). Außerdem singen die Ratzeburger Domfinken und die Sängerinnen des Domchores.

Beide Vivaldi-Kompositionen thematisieren zwar nicht die Geburt Christi, sind aber ganz nahe an unserem weihnachtlichen Empfinden. Auf den „Winter“ lässt sich die verbreitete Sehnsucht nach der weißen Weihnacht projizieren und im „Magnificat“ steckt die Stimme Marias, die Mutter Christi, die den Herren und Schöpfer lobt.

Abgerundet wird „Weihnachten in Venedig durch das Konzert für Oboe und Orchester in d-moll, das der Venezier Alessandro Marcello, geboren 1673, komponiert hat. Dieses Stück galt irrtümlicherweise lange Zeit als ein Werk Vivaldis. Berühmt wurde es durch eine Cembalo-Bearbeitung Johann Sebastian Bachs.

Das Konzert am Sonnabend, 22. Dezember, beginnt um 19 Uhr. Die Wiederholung folgt am Sonntag, 23. Dezember, um 12 Uhr.

Mehr zur Weihnachtsaufführung der Ratzeburger Dommusiken unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/probezeit/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/wer-singt-und-spielt-denn-da/

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Heiligabend mit Johann Sebastian Bach

Den Heiligabend mit Musik und in besinnlicher Atmosphäre ausklingen lassen kann man am 24. Dezember im Ratzeburger Dom. Ab 23 Uhr musizieren dort Domorganist Christian Skobowsky und die Männerstimmen des Ratzeburger Domchores. Der Eintritt ist frei.

Auf dem Programm stehen weihnachtliche Werke altfranzösischer Meister sowie Kompositionen von Johann Sebastian Bach. Von letzterem erklingen neben Weihnachtschorälen die Sinfonia aus dem Weihnachtsoratorium in einer Orgelfassung von Sigfrid Karg-Elert, die Pastorella F-Dur und das Piece d’Orgue (Fantasie G-Dur). Überdies wird Domprobst Gert-Axel Reuß die Weihnachtsgeschichte des Lukas lesen.

Das Publikum hat an diesem Abend zudem die Gelegenheit, bei zwei Weihnachtsliedern miteinzustimmen.

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Zeit für einen Punsch

Der Endspurt um das passende Weihnachtsgeschenk hat begonnen. Wen das bislang davon abgehalten hat, in aller Ruhe einen Punsch oder ein anderes heißes Getränk zu sich zu nehmen, hat vielerorts in den kommenden Tagen noch einmal Gelegenheit dazu.

In der Region gilt dies beispielsweise für die Stadt Mölln. Der Weihnachtsmarkt dort lädt zwischen dem 21. und 23. Dezember zu einem gemütlichen Bummel ein. Die Buden auf dem Marktplatz im Schatten der St. Nicolai-Kirche haben am Freitag, 21. Dezember, von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Am Sonnabend, 22. Dezember, und Sonntag, 23. Dezember, ist der Weihnachtsmarkt von 11 bis 20 Uhr zugänglich.

 

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„O little town of Bethlehem“

Der Verein „Jazz In Ratzeburg“ und die Ratzeburger Dommusiken laden am Sonnabend, 15. Dezember, zu einem außergewöhnlichen Adventskonzert ein. Unter dem Motto„O little town of Bethlehem“ spielt die Formation „Jakob Reisener & Friends“ weihnachtlichen Jazz. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr.

Der in Ratzeburg aufgewachsene Jazzpianist Jakob Reisener lernte Robin Danaher (Altsaxophon) und Johannes Schauer (Kontrabass) 2017 am renommierten Jazzinstitut Berlin kennen. Gemeinsam präsentieren sie weihnachtliche Musik aus Nordamerika und Europa auf ihre ganz eigene Weise, wobei sowohl Einflüsse aus der Klassik als auch aus dem Jazz zu hören sind. Ob atmosphärisch, balladesk oder energetisch – der Sound der drei Musiker ist immer lebendig und lädt zum Mitsingen ein. Für diesen Fall wird der Ratzeburger Domorganist Christian Skobowsky unterstützend in die Tasten greifen.

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„Humorvolles zur Weihnachtszeit“

„Humorvolles zur Weihnachtszeit“ präsentieren am kommenden Sonntag, 9. Dezember 2018, die Schauspieler Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider im Ameos Senioren Wohnsitz Ratzeburg. Das Duo zaubert auf humorvolle Art und Weise eine vorweihnachtliche Stimmung mit Geschichten und Gedichten vieler bekannter Autoren auf die Bühne. Zu hören gibt es unter anderem Texte von Kurt Tucholsky, Christian Morgenstern, Joseph Freiherr von Eichendorff, Theodor Fontane sowie eigene Stücke. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr.

Das Publikum darf sich auf Heiter-Besinnliches zur Adventszeit freuen. Wegscheider und Winkler stehen seit mehr als zwölf Jahren gemeinsam auf der Bühne.

Karten gibt es Tageskasse. Eine telefonische Vorbestellung ist unter Tel. 04541-130 möglich.

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„Kunst und Genuss“

Zu „Kunst und Genuss“ lädt am kommenden Wochenende die A. Paul Weber-Gesellschaft auf die Ratzeburger Domhalbinsel ein: Im Weber-Museum können Besucherinnen und Besucher am Sonnabend, 8. Dezember, und Sonntag, 9. Dezember, das künstlerische Werk Webers erkunden und Kaffee, Kuchen, und alkoholfreien Apfelpunsch genießen. Außerdem gibt es mit dem „Eulentrunk“ die Spezialität des Hauses. Der Eintritt ist frei.

Auf ihre Kosten kommen im Rahmen des Insel-Advents jedoch nicht nur Genussmenschen und Kunstfreunde. Auch all jene, die auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken sind, dürften im Weber-Museum fündig werden. Im Obergeschoss sind beispielsweise ausgewählte Arbeiten A. Paul Webers, Bücher und interessante Raritäten zum Sonderpreis zu finden. Am 8. und 9. Dezember gibt es dort exklusiv die Klappkarte „O du fröhliche“ (mit Umschlag) mit einer weihnachtlichen Zeichnung des Künstlers, die er im Jahre 1956 für den „Lichtwark-Kalender“ angefertigt hat.

Ein kleiner Weihnachtsbasar mit Kunsthandwerk und weihnachtlichen Bastelarbeiten rundet die Veranstaltung ab. Angeboten werden unter anderem Collagen und kalligraphische Arbeiten, Etageren aus altem Porzellan, einzigartige Engel aus Muscheln, Duftöle, Christbaumanhänger sowie Fotokarten mit Motiven aus Ratzeburg und Umgebung.

Hartmut Weber, Sohn des Künstlers A. Paul Weber, hat auch in diesem Jahr exklusiv für diesen Basar Keramiken nach eigenen Entwürfen angefertigt. Keramik-Liebhaber haben Gelegenheit, diese Exponate, die teilweise in Raku-Technik, hergestellt wurden, zu erwerben. Angeboten werden auch einige interessante bleiverglaste Fensterbilder, die aus Resten alter Fensterscheiben der Stadtkirche St. Petri angefertigt wurden.

Museumleiter Dr. Klaus J. Dorsch, hat eine kleine Ausstellung von Arbeiten A. Paul Webers mit weihnachtlichen Motiven zusammengestellt, die den Advent im Weber-Museum noch bereichert.

Im Rahmen des Insel-Advents ist das Webermuseum am 8. Dezember von 10 bis 18 Uhr und am 9. Dezember von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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Es zupft der Beste seiner Zunft

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Mit dem New Yorker Park Stickney macht am Freitag, 23. November, die derzeit unangefochtene Nummer 1 im Spiel der Jazzharfe Station in Ratzeburg. Auf Einladung des Jazzclubs und des Folkclubs Mölln betritt er um 20 Uhr im Rokokosaal des Kreismuseums die Bühne.

In Park Stickneys Shows bekommt das besinnliche Instrument ein völlig neues Gesicht: Er spielt es virtuos und perkussiv. Seine Basslinien beschreiben groovend einen perlenden Bebop – Läufe eines Miles Davis sind erkennbar. Hier und da entlockt er der Harfe eine tremoloartiges Flirren oder er lässt bei seinen eigenen Kompositionen sämtliche Genregrenzen übersteigen.

Wie ein Rennfahrer bedient er dabei das Instrument. Rasendschnell geht das Spiel seiner Hände, instinktiv weiß er, wann er aufs Tempo drücken muss und wo es angezeigt ist, in die Eisen zu steigen. Das Ergebnis sind rasante Manöver bei vollem Körpereinsatz, mit denen er in musikalische Grenzbereiche vordringt. Und doch klingt alles wunderbar leicht bei ihm.

„Park Stickney ist der einzige Harfenist auf der Welt, der absolut frei chromatisch improvisieren kann. Er ist eine Extraklasse für sich, weit über uns allen anderen. Es ist mir eine Ehre, mit ihm zu spielen!“ adelt ihn sein langjähriger Duopartner Rüdiger Oppermann, mit dem er durch Korea, Schottland und Deutschland tourte.

Karten für das Konzert im Kreismuseum, Domhof 12, in Ratzeburg gibt es in der Touristeninformation Ratzeburg, Unter den Linden 1, erreichbar unter Tel. 04541-8000886 oder an der Abendkasse.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=oWlUG-bqels“][/vc_column][/vc_row]

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Aus der Stiftung Nördlich der A24

(Kunst-)Zeichen für den Frieden

Der Kulturpreisträger des Jahres 2018 heißt Ebrahim Sharghi. Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, und sein Stellvertreter Wolfgang Engelmann überreichten dem gebürtigen Iraner die Medaille am vergangenen Sonnabend im Möllner Stadthauptmannshof. Sharghi erhielt die Auszeichnung unter anderem für sein Friedensschild-Projekt, für das der Künstler von Gemeinde zu Gemeinde zieht, um zusammen mit den Bürgern Kunstwerke zu entwickeln, die für Offenheit und Menschlichkeit stehen.

Stiftungspräsident Schlie bezeichnete die Preisverleihung als „ein deutliches Zeichen gegen Intoleranz, politischen Populismus und Fremdenfeindlichkeit“. Er verortete Sharghi als 25. Kulturpreisträger in einer klaren Tradition. „Unsere Preisträger verkörpern künstlerische Kreativität, gepaart mit Toleranz und Weltoffenheit – Merkmale, Geisteshaltungen, die unsere bundesrepublikanische Gesellschaft gerade jetzt mehr denn je als gelebte Wirklichkeit auf allen Ebenen braucht, so Schlie.

„Herr Sharghi bringt mit seinen Kunst-Projekten Menschen zusammen. Auf diese Weise wird Kunst zum Katalysator“, lobte Jörg-Rüdiger Geschke, Vorsitzender der sechsköpfigen Jury und Mitglied des Stiftungsvorstandes, die Arbeit des Preisträgers. Neben der hohen künstlerischen Qualität sei genau dies – die Bindung des Preisträgers an die Region und seine Menschen – ein Kriterium für die Auszeichnung gewesen.

Mit seinem Friedensschild-Projekt war der frischgebackene Kulturpreisträger bereits in Mustin und Ratzeburg. Derzeit arbeitet er mit den Bürgern in Kittlitz an einem weiteren Kunstwerk. Die Sorge um den Frieden in der Welt treibt Sharghi um. Neuerdings verfolgt sie ihn auch in Deutschland. Vor kurzem habe er sich das noch nicht vorstellen können, weil hier doch alles in Ordnung sei und es keinen Grund gebe, Groll gegeneinander zu hegen. Dies habe sich aber seit der Flüchtlingskrise verändert.

Einen Sonderpreis für sein Lebenswerk erhielt am Sonnabend Prof. Dr. Eckardt Opitz. Die Akademie der Stiftung würdigte hier insbesondere seine kenntnisreichen und unermüdlichen Forschungen zur Geschichte des Herzogtums Lauenburg.

Der Förderpreis für den Nachwuchs ging an Florian Klein. Klein engagiert sich in der Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die unter anderem das Pegasus Open Air Festival organisiert. Darüber hinaus spielt er erfolgreich in den Bands „About Blank“ und „Fatal4You“.

Den Sonderpreis für junge Künstler vergab die Stiftung Herzogtum Lauenburg an Melina Waliczek. Die junge Fotografin hatte krebskranke Frauen porträtiert und die Bilder über eine Wanderausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Weitere Links und Infos zur Kulturpreisverleihung 2018:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/11/19/flammende-appelle-fuer-eine-bessere-welt/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/11/19/von-karl-lorenz-bis-ebrahim-sharghi/

Außerdem gibt es unter www.kulturportal-herzogtum.de unter der Rubrik Blitzlichtgewitter noch eine Bildergalerie zur Preisverleihung.