Magdalena Franz, Thies Paap und Marie Schröder haben den von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ 2019 in ihrer jeweiligen Alterskategorie gewonnen. Für die 20-jährige Marie Schröder, die mit ihrer Geschichte „Ein Sonnenstrahl am Horizont“ die Nase vorn hatte, war es der zweite Sieg in Folge. Ihre Auszeichnung bekamen die Nachwuchsschriftsteller im Herrenhaus des Möllner Stadthauptmannshofes übergeben. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hatten zuvor die Theaterpädagogin Gwendolin Fähser und der Entertainer Detlef Romey dem Publikum sieben Texte vorgetragen, die in die engere Auswahl gekommen waren.
Der Verleger Wolf-Rüdiger Osburg, der zur fünfköpfigen Jury
gehörte, zeigte sich beeindruckt von den Texten. Er habe darin „mehr Ursprünglichkeit“
als bei manch gestandenem Schriftsteller entdecken können. „Bewahren Sie sich
das“, rief er dem Nachwuchs zu. Juror-Kollege Florian Grombein, Redakteur der
Lübecker Nachrichten, lobte, dass die jungen Autoren den Mut gehaben hätten, „etwas
von sich preiszugeben“.
2018 hatte Marie Schröder die Jury mit ihrer Story um eine
demenzkranke Oma überzeugt. Diesmal entschied sich das fünfköpfige Gremium für ihre
Story um einen einsamen Witwer, dem ein nachbarschaftlicher Fehlschuss unverhofft
eine neue Lebensperspektive eröffnet. Mit dieser aus der Innenperspektive des alten
Mannes erzählten Geschichte setzte sich die Elmenhorsterin in der Konkurrenz
der 17- bis 23-Jährigen durch.
Keine Geschichte, sondern ein Prosastück über „Das Eis“
legte Thies Paap der Jury vor. Damit sicherte er sich den Sieg in der Gruppe
der Zwölf- bis 16-Jährigen. Thies Paap blickt auf die Kälte, Urgewalt der Natur,
die ihm Stück um Stück dem Tode näher zu bringen scheint.
Magdalena Franz begeisterte die Jury mit ihrer Erzählung „Die
alte Schreibmaschine“, in der Mimi und ihre Freundinnen auf die Idee kommen
Bücher zu schreiben und feststellen müssen, dass die Maschine das plötzlich selbst
in die Hand nimmt. Die neunjährige Ratzeburgerin siegte bei den Sechs- bis
Elfjährigen.
Bevor sich die Sieger über ihren großen Moment freuen
konnten, mussten sie eine Portion Geduld an den Tag legen. Anders als bei der
Oscar-Verleihung in Hollywood standen die Gewinner vorab noch nicht fest. Die
Jury lauschte den Lesungen von Fähser und Romey und zog sich dann für die
einzelnen Altersgruppen zur Beratung zurück. „Wir wollen die Texte nochmal auf
uns wirken lassen“, hatte Juror Grombein bereits im Vorfeld der Abschlussveranstaltung
angekündigt. Ihm zur Seite standen neben Verleger Osburg, Jörg-Rüdiger Geschke,
Vorstandsmitglied der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Lauenburgische
Schulrätin Katrin Thomas und die Vorleserin Gwendolin Fähser.
Für die sieben Preisträger 2019 sowie für die neun des
vergangenen Jahres hatten die Juroren eine tolle Nachricht parat: Ihre
Geschichten erscheinen in einem Buch, das der Osburg-Verlag herausgibt. Als
Gewinne gab es für die aktuellen Preisträger zudem Blumen, Buchgutscheine,
Theaterkarten und die Einladung zu einer Schreibwerkstatt.
Die sieben Preisträger in der Übersicht: Magdalena Franz „Die
alte Schreibmaschine“, Maya Faust „Herbstzauber“, Zoe Schreblowski „Helenas
Reise nach Atenaria“ (alle Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen), Jette Hübner „Die
Sims 3 D“, Thies Paap „Das Eis“, Anna Stieler „Gedanken zum Sterben“ (alle
Gruppe der Zwölf- bis 16-Jährigen), Marie Schröder (Gruppe der 17- bis
23-Jährigen).