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„Kultur gehört in die Fläche“

Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm startet die Stiftung Herzogtum Lauenburg in das erste Halbjahr 2022. Das Publikum darf sich auf Live-Musik, Poetry Slam, historische und naturkundliche Vorträge und Literarisches freuen. Die dazu erschienene Broschüre umfasst 24 Events. Elf davon sind im Möllner Stadthauptmannshof geplant, der Rest findet an verschiedenen Orten im Kreis Herzogtum Lauenburg statt.

„Als Institution, die für die Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig ist, gehört das zu unserem Selbstverständnis“, so Geschäftsführerin Andrea Koop. „Auch wenn der Stadthauptmannshof ein toller Veranstaltungsort ist, gehört die Kultur in die Fläche. Wir wollen, dass sowohl Menschen auf dem Land als auch in der Stadt Vorträge und Konzerte besuchen können.“

Wichtig ist Koop auch die Themenvielfalt. „Neben der Kultur in all ihren Ausprägungen haben wir immer auch die Wissenschaften im Blick. Hier können wir glücklicherweise oft auf unsere erstklassigen Referentinnen und Referenten zurückgreifen“, erklärt Koop.

So wird die Historikerin und Volkskundlerin Dr. Anke Mührenberg zwei Vorträge halten, die sich mit dem Frauenleben im Lauenburgischen befassen (3. März und 31. März). Auch im naturkundlichen Bereich stehen einige Vorträge an: Am 18. Februar unternimmt Dieter Damschen eine fotografische Reise mit den Kranichen. Eine Analyse zu erwartbaren klimatischen Veränderungen in der Region präsentiert am 22. Februar Sebastian Bathiany vom Climate Service Center Germany. Zudem gibt es eine naturkundliche Wanderung ins Pirschbachtal (22. Mai).

Ein musikalischer Höhepunkt ist der Auftritt von „Suden Aika“ am 13. März. Das finnische Frauen-Quartett holt mit dem Konzert im Stadthauptmannshof ein bereits für 2021 geplantes Gastspiel nach. Die vier Sängerinnen präsentieren kraftvolle Vokalstücke, die instrumental behutsam begleitet werden.

„Malerei – Zeichnung – Installation“ – unter diesem Titel steht die Frühjahrsausstellung. Die Schau, die mit einer Vernissage am 24. April eröffnet wird, zeigt neuere Arbeiten der Malerin Claudia Bormann, die für ihr Schaffen 2020 mit dem Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet wurde.  

Erhältlich ist das Programmheft in den Filialen der Kreissparkasse sowie an verschiedenen öffentlichen Stellen des Kreises Herzogtum Lauenburg. Wer will, kann es sich auch auf www.stiftung-herzogtum.de unter der Rubrik „Programm“ herunterladen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Platt in Sicht!

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat sich die Förderung des Niederdeutschen auf ihre Fahnen geschrieben. Schließlich handelt es sich nicht um irgendein x-beliebiges, althergebrachtes Idiom, sondern um eine eigenständige Sprache mit großer Geschichte. Gleichzeitig schwingt im niederdeutschen Zungenschlag immer auch die Kultur einer ganzen Region mit.

Wer es nicht glaubt, kann sich im neuen Jahr davon überzeugen: Die Stiftung Herzogtum Lauenburg bietet im ersten Halbjahr 2022 gleich fünf Veranstaltungen an, in denen Niederdeutsch gesprochen wird. Den Auftakt bildet die musikalische Mitmachlesung „De Fischer un sien Frau“ am Sonntag, 20. März, in der Duvenseer Schmide. Die Schauspielerin Jutta Mackeprang hat das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm in eine plattdeutsche Fassung für Kinder zwischen fünf und neun Jahren gebracht. Anmeldungen unter ulrrei80@web.de.

„Dat Leven een Droom“ heißt es am Dienstag, 29. März, im Rathaus Ratzeburg. Der Kunsthistoriker Hans Thomas Carstensen stellt das Leben und das Werk des expressionistischen Künstlers Franz Marc vor. Der Maler, der zur Gruppe „Blauer Reiter“ gehörte, starb auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges.

Gedichte und Kurzgeschichten op Platt liest am Sonnabend, 9. April, in Krummesse Gerd Neugebauer. Neugebauer schreibt seit seiner Jugend Texte in niederdeutscher Sprache. Er ist zudem seit mehr als 45 Jahren Mitglied der plattdüütschen Theatergruppe Bliestorf.

Mit Matthias Stührwoldt konnte die Stiftung Herzogtum Lauenburg einen ganz besonderen Niederdeutsch-Autoren für eine Lesung gewinnen. Der Bio-Bauer mit deftigem Humor kommt am Sonnabend, 21. Mai, nach Lauenburg in die Heinrich-Osterwold-Halle. Dort liest er aus seinem aktuellen Buch „Knackwurst“.

Zum Abschluss der Niederdeutsch-Veranstaltungen geht es dann ans Eingemachte: Thorsten Börnsen, Leiter des Niederdeutschzentrums (ZfN), lädt am Sonnabend, 11. Juni, im Möllner Stadthauptmannshof unter dem Titel „Platt för hüüt un morgen“ zum Plattdeutschen Autorentreffen. Anmeldungen dafür werden unter autorendag@gmx.de oder unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Lauenburgische Frauen im Fokus

16 Jahre lang wurden die Geschicke der Bundesrepublik von einer Frau gelenkt. Das kürzlich vereidigte Kabinett der Regierung Scholz besteht je zur Hälfte aus Männern und Frauen. Politisch – so scheint es – ist die Emanzipation vorangekommen.

Eine Entwicklung, mit der Frauen vor rund 100 Jahren nicht rechnen konnten. Immerhin: 1919 war ihnen erstmals das Wahlrecht zugesprochen worden. Und sonst: Klar es gab eine Handvoll Frauen, die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und dem Ende des Kaiserreichs im Reichstag Politik machten. Aber eine Reichspräsidentin, eine Reichskanzlerin oder eine Reichsministerin, die hat es zwischen 1918 und 1933 nicht gegeben. Es folgte die Herrschaft der Nazis, die Frauen in erster Linie als Gebärmaschinen zur Fortpflanzung der sogenannten arischen Herrenrasse betrachteten. Darüber hinaus fungierten sie gesellschaftspolitisch vor allem als Anhängsel der Männer.

Diese Mentalität hielt sich hartnäckig bis weit in die 70er Jahre hinein und die bundesdeutsche Gesetzgebung half kräftig dabei mit, dass sich daran etwas änderte. Lange Zeit durften Frauen beispielsweise ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner keinem Beruf nachgehen…

Auch im Lauenburgischen waren Frauen Leidtragende von strukturell verfestigten sowie gesetzlich verankerten Benachteiligungen. Die Historikerin Dr. Anke Mührenberg hat sich diesem Thema gewidmet und zu den regionalen Lebenswirklichkeiten von Frauen in Städten wie Mölln oder Geesthacht sowie auf dem Land geforscht. In der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Reihe „Fokus Frauen“ präsentiert sie nun die Ergebnisse ihrer Arbeit. Am Donnerstag, 3. März, spricht sie im Kreismuseum Ratzeburg zunächst über „Lauenburgisches Frauenleben im 18. und 19. Jahrhundert“. Am Donnerstag, 31. März, wendet sie sich im Möllner Stadthauptmannshof dann dem „Lauenburgischen Frauenleben im 20. Jahrhundert“ zu.

Mit Sophie Scholl rückt die Stiftung Herzogtum Lauenburg zudem eine besondere Frau in den Fokus. Der Publizist Robert M. Zoske stellt am Dienstag, 8. März, im Stadthauptmannshof seine Biografie „Sophie Scholl: Es reut mich nichts“ vor. Darin zeichnet er ihren Weg vom Hitlermädchen zur Widerstandskämpferin nach.

Weitere Informationen zu den Vorträgen sowie zum weiteren Halbjahresprogramm gibt es auf www.stiftung-herzogtum.de.  

Foto: Mührenberg (Privat)

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.