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Aus der Stiftung Ausstellungen

Vier Frauen – vier Meinungen

Anke Meixner…

…über die brach liegende Ausstellung: „Das ist natürlich enttäuschend, dass sie niemand sehen kann. Aber ich bin dankbar für die schöne Eröffnung – auch für den Zuspruch, den wir bekommen haben. Mit einer Freundin bin ich in der Woche danach noch mal durch die Ausstellung gegangen. Das sind so schöne Räume und die Räume und die Dinge – gerade auch die Arbeiten von Birke Kästner und mir – passen so gut zusammen.“

…über ihren Umgang mit der Kontaktsperre: „Einerseits habe ich die Ruhe genutzt und mich in meiner Papierwerkstatt vergraben. Andererseits sind die Existenzängste da. Wenn man nichts zeigt, kauft auch niemand was.“

Ute Wilke…

…über die brach liegende Ausstellung: „Das ist schon schade. Es steckt ja viel Herzblut drin. Ich hatte unmittelbar vor der Vernissage noch drei Arbeiten fertiggemacht. Auf der anderen Seite habe ich vor diesem Virus aber auch Respekt. Ich gehöre ja auch mit zur älteren Generation. Ich denke, die Entscheidung seitens der Regierung ist richtig, dass man Versammlungen meidet. Ich sehe mich da als eine von vielen, die ein Opfer bringen muss.“

…über ihren Umgang mit der Kontaktsperre: „Zum einen beobachte ich das Weltgeschehen, die Natur – die ganzen Zusammenhänge. Die Situation ist ja auch ein Spiegel dessen, wie wir mit der Natur umgehen, wie wir beispielsweise Tiere essen. Ansonsten bin ich im Moment nur im Garten. Wenn ich den so weit habe, gehe ich wieder ins Atelier.“

Birke Kästner…

…über die brach liegende Ausstellung: „Man ist total traurig, weil es so eine wunderschöne Ausstellung ist, weil so viel Mühe und Arbeit dahintersteckt. Die Situation ist wirklich schwer aushaltbar. Ich hatte gehofft, dass man sich die Ausstellung weiterhin ansehen kann. So viele Menschen würden ohnehin nicht auf einmal hineingehen.“

…über ihren Umgang mit der Kontaktsperre: „Das fällt mir nicht so schwer. Es ist ja fast ein natürlicher Zustand als Künstler, dass man sich seinen Rückzugsraum schafft. Da ändert sich nicht viel, weil jetzt der Alltag fehlt. Der Stillstand macht auf jeden Fall etwas mit einem. Für die künstlerische Arbeit ist er eher befruchtend – ein Geschenk.“

Marianne Schäfer…

…über die brach liegende Ausstellung: „Ich bin schon etwas deprimiert. Das ist eine so gelungene Ausstellung – und eine sehr frauliche, wie ich finde. Man fragt sich jetzt, wie soll es weitergehen. Aber das gilt ja für viele Kulturschaffende, egal aus welcher Richtung.“

…über ihren Umgang mit der Kontaktsperre: „Momentan mache ich keine Kunst. Das blockiert mich total. Es ist ja nicht nur diese Ausstellung. Man weiß auch nicht, was mit dem Kultursommer ist. Da findet bei uns ja auch immer eine Ausstellung statt. Dafür habe ich schon eine Idee. Die Hälfte davon habe ich gefertigt, die andere Hälfte liegt brach. Mir fehlt da einfach der Mut.“