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Vorfahrt für die Jugend

Was junge Menschen über Sophie Scholl denken

Eine kleine Umfrage

Was denken junge Leute über Sophie Scholl? Was wissen sie von der Frau, die in der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ aktiv war und dafür am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde? Kulturportal-Herzogtum.de hat sich zum bevorstehenden 100. Geburtstag Sophie Scholls einmal umgehört.

Marie Schröder (Elmenhorst):

Über die erste Begegnung…

Ich habe in der Schule zum ersten Mal von Sophie Scholl gehört. Wenn man als junger Mensch ihre Lebensgeschichte erfährt, denkt man natürlich: Was war das für eine unglaublich mutige Person und – hätte ich dazu den Mut gehabt?

Über Sophie Scholls christlichen Hintergrund…

Wenn jemand stark religiös ist, gucke ich da immer mit Misstrauen drauf. Letztendlich kommt es aber darauf an, was man mit dem Glauben macht. Der christliche Glaube basiert ja auf der Nächstenliebe und daraus kann viel Gutes erwachsen.

Marie Schröder

Gianluca Ravior (Geesthacht):

Über die erste Begegnung…

Der Name Sophie Scholl sagt – glaube ich – jedem etwas. Ich kenne sie aus der Schule und aus dem Fernsehen. Es gibt ja jegliche Art von Dokumentation über sie. In diesem Jahr denke ich auch an diese Frau aus Kassel*, die ihr Leben mit Sophie Scholl verglichen hat – was natürlich Unsinn ist, weil es überhaupt nicht übereinstimmt. Deshalb beschäftigt man sich schon damit: Wie hat diese Frau es geschafft, Widerstand zu leisten? Ich glaube, ich hätte mich das nicht getraut.

Über Sophie Scholls christlichen Hintergrund…

Ich weiß, dass es im Bereich der Kirche Leute gab, die Widerstand geleistet haben, aber ich hätte das jetzt nicht mit Sophie Scholl verknüpft. 

Gianluca Ravior

Thies Paap (Mölln):

Über den Widerstand Sophie Scholls…

Sophie Scholl ist für mich in zweierlei Weisen bemerkenswert. Zum einen wählte sie das Wort als ihre Waffe, tat aber zum anderen auch was nötig war, um eben dieses Wort zu verbreiten. Sie wählte das Wort und ließ ihm Taten folgen.

Thies Paap

Ann-Kathrin Karschnick (Dalldorf):

Über die erste Begegnung…

Mir ist der Name Sophie Scholl das erste Mal im Geschichtsunterricht begegnet. Das gesamte Thema Nationalsozialismus wurde bei uns sehr intensiv behandelt.

Über Sophies Charakter…

Das, was man so von ihr hört, klingt für mich nach einer starken Persönlichkeit. Sie war ein Mensch, der für das einsteht, was er für richtig hält.

Über Sophies Mut zum Widerstand…

In meiner aktuellen Situation – ich habe zwei kleine Kinder – würde ich mich das nicht trauen. Wäre ich in ihrem Alter gewesen, hätte ich wahrscheinlich sofort ja gesagt. Ich bin auch jemand, der den Mund aufmacht und für das einsteht, was er mag.

Ann-Kathrin Karschnick

*Eine ‚Jana aus Kassel‘ hatte sich im November vergangenen Jahres auf einer Querdenker-Demo in Hannover mit Sophie Scholl verglichen.

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