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5. Dezember: Das Militär als Spiegel und Klammer des dänischen Gesamtstaats 1658-1864

„Nur der König und der Feind seien uns gemeinsam“. Diese Worte aus der 1830 erschienenen Schrift von Jens Uwe Lornsen läutete das Ende des Dänischen Gesamtstaates ein und betonte doch zugleich die beiden wichtigsten Klammern des nordeuropäischen Vielvölkerreiches: das Herrscherhaus und das Militär. Tatsächlich bildeten Heer und Flotte die einzige gesamtstaatsweit vertretene Institution – Verwaltung, Justiz und sogar die Staatskirche bildeten jeweils eigene regionale Untereinheiten. So war das – erste – Ende des Gesamtstaates 1848 auch durch das Auseinanderbrechen seines Militärs gekennzeichnet. Dabei hatten dänische und deutsche Untertanen 1813 gemeinsam bei Sehestedt den Gesamtstaat verteidigt und darüber hinaus fast zweihundert Jahre gemeinsam „des Königs Rock“ getragen. Die Geschichte des Gesamtstaatsmilitärs ist ein faszinierender Spiegel des dänisch-norwegisch-schleswig-holsteinischen Reiches und erlaubt interessante gesellschaftliche und kulturelle Einblick in seine größte staatliche Institution.

Dies und weiteres wird Dr. Jann Schlürmann in seinem Vortrag über „Das Militär als Spiegel und Klammer des dänischen Gesamtstaats 1658-1864“ am Donnerstag, den 5. Dezember um 19.30 Uhr in der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh (Am Bahnhof 2) erläutern.

Jan Schlürmann (geb. 1974 in Flensburg), 1994-2004 Studium, 2004 Promotion, 2004-2010 wiss. Mitarbeiter an der CAU sowie in Greifswald, 2010 Referent im Schleswig-Holsteinischen Landtag, seit 2020 Referatsleiter. Publikationen u. a. zur Schleswig-Holsteinischen Armee 1848/51, zur nordelbischen Militärgeschichte und zur Volksabstimmung von 1920.

Eine Kooperation mit der Otto-von-Bismarck-Stiftung.

Bildunterschrift: Alte Karte von Herzogtum Lauenburg, Foto: Martens