Menzel, Bismarck und die „Nebenscherze“ des Berliner Ehrenbürgerdiploms – Neujahrsempfang mit Vortrag
Friedrichsruh – Eine geflügelte Putte mit Pickelhaube, eine andere mit leerem Sektglas und ein finster blickender Kaiser Barbarossa gehören zu den vielen Details, die sich auf dem Ehrenbürgerbrief Berlins für Otto von Bismarck entdecken lassen. Diese Urkunde war 1871 als Auftragsarbeit an den Maler Adolph Menzel (1815 – 1905) vergeben worden, der sie voller Anspielungen und nicht ohne Ironie ausführte. Dieser Ehrenbürgerbrief steht im Mittelpunkt des Festvortrags, den Dr. Claudia Czok (Geheimes Staatsarchiv Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin) am Freitag, 9. Januar 2026, um 19 Uhr beim Neujahrsempfang in Friedrichsruh, am Bahnhof 2, 21521 Friedrichsruh, der Otto-von-Bismarck-Stiftung und ihres Fördervereins halten wird. Damit steht ein Exponat im Mittelpunkt des Abends, das im Bismarck-Museum Friedrichsruh zu sehen ist. Menzel war seit 1856 Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin und hatte wiederholt Aufträge des preußischen Königshauses angenommen. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings auch politischen und sozialen Themen. 1848 malte er das Gemälde „Aufbahrung der Märzgefallenen“, das als eines der ersten Werke politisch engagierter Malerei in Deutschland gilt. Ebenso wie die Revolution blieb es unvollendet. 1875 schuf er „Das Eisenwalzwerk“, für die Studien hatte er die Königshütte in Oberschlesien besucht. Dieses Bild ist in der Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh als begehbarer Raum zu erleben. Es wird bis zum 5. Januar um Anmeldung für den Neujahrsempfang gebeten, telefonisch unter der Nummer 04104/97710 oder per E-Mail an info@bismarck-stiftung.de. Der Eintritt ist frei. Foto: Otto-von-Bismarck-Stiftung
