Der Sänger und Songschreiber Klaus Irmscher macht am Freitag, 17. Mai, im Ameos Seniorenwohnsitz (Ratzeburg) Station. Im Gepäck hat er neben seiner Gitarre jede Menge Lieder. Das Konzert beginnt um 19 Uhr.
Klaus Irmscher, Kulturpreisträger der Stiftung Herzogtum Lauenburg, weiß in
seinen Songs skurrile Alltagsgeschichten zu erzählen. Es handelt sich um
Storys, die er selbst erlebt, aufgeschnappt oder aber auch frei erfunden hat. Diese
präsentiert er dem Publikum temperamentvoll und mit dem Sound seiner Gitarre.
Karten für das Konzert gibt es an der Abendkasse. Vorbestellungen werden
unter Tel. 04541-130 entgegengenommen.
Fröhliche Kinder im Matrosenanzug winken mit roten
Fähnchen, begeisterte Erwachsene und ein paar gestandene Prahmkameraden
genießen die Vorfreude, umgeben von saftigen Wiesen am Elbe-Lübeck-Kanal: Der
bevorstehende KulturSommer am Kanal hat in Berkenthin seine ersten offiziellen
Signale ins Land geschickt. Dort wird am 15. Juni – erstmals seit 14 Jahren auf
einem Dorf – mit einem großen Salzfest der Auftakt zu dem beliebten Festival
stattfinden. „Wir sind stolz darauf, als erstes Dorf eine Eröffnung direkt am
Kanal zu machen“, sagte Bürgermeister Michael Grönheim bei der offiziellen
Programmvorstellung. Es werde theatralisch und poetisch, verriet Grönheim, Die
Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleues ist eine von 90 Veranstaltungen,
die KulturSommer-Intendant Frank Düwel mit seinen Partnern und
Mitstreitern unter dem Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“ auf die
Beine gestellt hat.
Ein Opening an
der Berkenthiner Schleuse, auf dem Land und direkt am Kanal – einen perfekteren
Schauplatz für die Inszenierung des Mottos kann Frank Düwel sich kaum ausmalen.
„Hier zu arbeiten, macht große Freude – die teilnehmenden Künstler leben für
das Projekt“, merkt er an und freut sich darauf, die Natur und poetischen Orte
mit Kunst und Kultur tanzen zu lassen. Dabei im Blick zu haben, dass wir Teil
einer großen Welt waren und sind. Im Mittelpunkt soll „Das Märchen von der
Salzprinzessin“ stehen, das Anna Malten in seiner arabischen Gestalt erzählt,
inklusive einer Salzkarawane mit (Berkenthiner) Kamelen. An den umgebenden
Ufern wächst Kunst, im moorigen Stecknitzpark rücken Sumpfpflanzen und
Skulpturen ins Licht. Das Pastorat gibt zwei Ausstellungen Raum und lässt
LandArt in den alten Garten. Kinder und Erwachsene können sich kreativ
ausprobieren, dazu läuft ein großes Programm mit viel Musik und Tanz auf einer
Bühne an der Schleuse. Mit einem fantastischen Konzert des Rotary Clubs
Geesthacht-Hohes Elbufer klingt der Eröffnungsabend aus: In der Lauenburger
Hitzler-Werft führt Prof. Wolfgang Hochstein mit Instrumentalisten,
Gesangssolisten und zwei Chören Karl Jenkins‘ Friedensmesse „The Armed Man“
auf. Neben Frank Düwel dürften sich mehr als 1200 Zuhörer auf „einen
philharmonischen Akt besonderer Güte“ freuen.
Power und
Begeisterung haben auch an vielen anderen Orten Gelegenheit, sich auszubreiten.
Ein Potpourri an schönen und ungewöhnlichen Events und Aktionen wird einmal
mehr zeigen, dass der KulturSommer „das Festival schlechthin ist, wenn es darum
geht, Geschichten unter freiem Himmel und inmitten von Landschaften zu
erzählen“, sagt Frank Düwel. Musikliebhaber kommen bei 35 Konzerten auf ihre
Kosten, für Kunstfreunde zeigen 38 Künstler in Ausstellungen und Ateliers, was
Herzen und Hände, Farben und Formen hergeben. Die Kunst wird den Fußball
treffen und die medizinische Rehabilitation aktivieren. Das Programm für und
mit Kindern wächst, das plattdeutsche Angebot erhält mit einer Schleusenfahrt
eine eigene Note von Landschaftserleben. Erstmals kann das Kanu-Wander-Theater
an zwei Tagen aufgeführt werden, das Gut Segrahn ist Gastgeber für die Operette
mit Bistrocharme, junge Sänger wetteifern mit Trommlern. Sogar die
Bundesgartenschau Heilbronn kooperiert – dort und in Berkenthin zeigen ein
schwäbischer Chor und norddeutsche Bläser, wie man Musiktheater auf der Wiese
aufführt.
Schon seit
zehn Jahren zünden Nachwuchskünstler aus der Region regelmäßig ein besonders
Feuerwerk: Das junge Bühnenformat „Beat`n`Dance“ feiert dieses Jahr sein
Zehnjähriges. Noch immer sei jede Probe spannend, der Entstehungsprozess so
aufregend wie die Gruppendynamik, berichtet Janina Peters. Die junge
Kulturwissenschaftlerin,
die selbst bei Beat`n`Dance mit Singen angefangen hat und zurzeit ihre
Bachelorarbeit schreibt, betreut das Format als Regieassistentin. „It`s Me or
Fantasy“ heißt die diesjährige Show. Längst wird eifrig geprobt, 25 Stücke
stehen momentan auf dem Plan – von Re-Interpretationen über Eigenkompositionen
bis zu Tanz mit sphärischen Musiken. Nicht nur junges Publikum lässt sich gern
darauf ein. „Man spürt die große Lust aller Mitwirkenden – und ein solches
Konzept ist wirklich nicht alle Tage zu finden“, betont die Studentin, die sich
von so viel kreativer praktischer Arbeit faszinieren lässt.
Längst hat der
KulturSommer auch unter den Künstlern einen guten Ruf. „Man scheut sich nicht
mehr, in die Provinz zu gehen, um mit uns zu arbeiten“, freut sich der
Intendant, der jüngst einen Regiewechsel beim Kanu-Wander-Theater verschmerzen
musste – und zügig Ersatz gefunden hat. „Zum Glück haben wir inzwischen ein
Standing in der Theaterszene.“
15.000
Reisebegleiter mit dem ausführlichen Programm sind gedruckt und erhältlich bei
allen Tourist-Informationen, Filialen der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg.
Weitere Infos zum KulturSommer am Kanal 2019 unter www.kultursommer-am-kanal.de
sowie unter www.kulturportal-herzogtum.de.
Neben Intendant Frank Düwel äußerten sich im Rahmen der KulturSommer-Programmvorstellung mehrere Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Politik zu Themen und Events rund um das Veranstaltungsflaggschiff im Kreis Herzogtum Lauenburg. Hier ein paar Stimmen:
Klaus Schlie,Landtagspräsident
undPräsident der Stiftung Herzogtum
Lauenburg, über das Eröffnungskonzert am 15. Juni in Lauenburg: „Kiel könnte neidisch werden auf eine
1200 Menschen aufnehmende Kulturstätte wie die Hitzler-Werfthalle.“
Frank Düwel, Intendant, über die Veranstaltung
„Mannschaftsaufstellung am 16. Juni in Groß Grönau: „Ich bin ein Freund von Fußball, genauer
gesagt ein Fan von Trainern. Wie stellt man ein Team so auf, dass alles gut
läuft? Das ist auch von sozialer Bedeutung. Darüber werden wir nach einem
G-Jugend-Spiel in Groß Grönau plaudern.“
Meinhard Füllner,Präsident
des Kreises Herzogtum Lauenburg: „Die Werftkonzerte in Lauenburg sind
gigantisch.“
Dr. Stefan Kram,Vorstandsvorsitzender
der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg:
„Der Reisebegleiter hat eine extreme
Qualität, man spürt regelrecht die Energie. Dass die Kinder abgeholt werden,
ist besonders schön. Es gibt nicht nur Programm für Kinder, sondern auch
Teilhabe von Kindern.“
Günter Schmidt, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS): „Bei den Reisemessen und Hafengeburtstagen in Hamburg hält die Nachfrage an: Der KulturSommer hat sich als Name und Reiseziel etabliert.“
Kein KulturSommer am Kanal ohne Reisebegleiter. Das Heft, in dem alle 90 Veranstaltungen übersichtlich und optisch ansprechend aufgeführt sind, gibt es seit kurzem bei allen Tourist-Informationen des Kreises. Zudem liegt das Programm in den Filialen der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg zum Mitnehmen aus. Die Auflage liegt bei 15.000 Exemplaren.
Dass im Kreis ab sofort auf den Reisebegleiter zugegriffen
werden kann, ist das Werk der vielen fleißigen Hände der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Sie schleppten Kartons, wuchteten
die Reisebegleiter in ihre Pkw und fuhren die Programm an die diversen
Bestimmungsorte. Darüber hinaus wurden zig Reisebegleiter einzeln eingetütet und
zur Post gebracht.
Deshalb ist an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön fällig. Zumal all das irgendwie „nebenbei“ – neben den laufenden Veranstaltungen – durchgezogen werden musste…
Dustin Wessels gehört zu den Auserwählten. Als Sänger von „DD3“ darf er beim 4. Pegasus-Open-Air-Festival die Bühne entern. Sieben Bands sind am Start und wie 2018 – da waren es mehr als 200 – hat es zig Anfragen gegeben. „Wir bekommen bis heute Bewerbungen“, sagt Moritz Flint und macht deutlich, dass die Wahl von „DD3“ einzig mit der Qualität der Band und nichts mit deren Herkunft zu tun hat. „Megagut“, findet er die Möllner Truppe, „talentiert“ und „mit viel Luft nach oben“. Seine Mitstreiter von der Kultur-Community hätten die Band auch gewählt, selbst wenn sie aus Flensburg oder anderswo herkämen.
Wessels hat am 18. Mai also ein Heimspiel. Kein Grund für den jungen Mann nervös zu werden. Nach anderthalb Jahren mit „DD3“ habe sich die Aufregung gelegt. Im Gegenteil: Mittlerweile freue er sich auf die Auftritte. Zumal sich die Band eine kleine Fangemeinde erspielt habe, der er vertrauen könne. „Einige Leute sind immer dabei“, sagt er.
Dass es sich so gut anlässt mit der musikalischen Laufbahn hätte Wessel anfangs nicht für möglich gehalten. „Wir waren immer eher zurückhaltend“, erinnert er sich. „Nicht so sehr überzeugt von uns“. Mittlerweile kommen auch schon mal 200 Leute zu einem Konzert, die Band plant ihr erstes Album und es gibt Leute, die, wenn sie morgens ins Auto steigen, als Erstes ein Lied von „DD3“ anmachen, weil ihnen das „Selbstbewusstsein“ und „Kraft“ gibt.
Wie würde er die Musik, mit der die Band ihre Fans begeistert, charakterisieren? Ist das Rock? Nicht nur, stellt Wessels klar. Der Rap gehört auch dazu. Also Crossover – wie man so schön sagt. Dafür braucht es bei „DD3“ nur Gitarre, Bass und Schlagzeug. Die Songs liefert die Band geradlinig, ohne aufwändige Arrangements ab. Gesungen wird auf Deutsch. Die Texte würden an den unterschiedlichsten Orten entstehen, meint Wessels. Die Hymne „Kein Potential“ habe er beispielsweise im Flugzeug auf dem Weg aus der Türkei nach Deutschland geschrieben. Der rockige Sound, den Wessels Bandkollegen Falk Stahnke, Hannes Mildner und Torben Hinz da in Bewegung setzen, weht wie eine Böe Hoffnung herüber. Nur mag Wessels da nicht mitmachen: Er hintertreibt das instrumentelle Spiel mit einem resignativen Text – ein Mittel, das jemand wie der britische Sänger Morrissey zur Meisterschaft gebracht hat. „Ich kann absolut nichts“, singt er. „Ich hab absolut gar kein – nicht mal ein kleines Stück Potential“.
Man sollte es ihm nicht glauben.
„DD3“, 18. Mai, Pegasus-Open-Air-Festival, Ziegelsee 1, ab 12.45 Uhr
Der Countdown läuft: Am Sonnabend, 18. Mai, steigt die 4. Auflage des Pegasus-Open-Air-Festivals. Mit dabei ist Maciek, der Mann mit Gitarre, der seine Lieder selber schreibt und singt. Davon konnten sich lange Zeit nur Konzertbesucher überzeugen. Mittlerweile hat der 25-Jährige sein erstes Album vorgelegt, ein Album, in dem der Soul und eine Prise Reggae den Alltag in die Flucht schlagen.
Ebenfalls beim Pegasus-Open-Air-Festival am Start ist „Pöblos Rhetorico Erotica der Erste” – kurz: „Pöbel MC“. Der Name ist Programm. Zu seinen energetischen Beats präsentiert sich der gebürtige Rostocker als jemand mit Freude an Wortmächtigkeit und Wortgewalt.
Von einem ganz anderen Schlag sind die Mädels und Jungs von „Arrested“. Die Band lässt lieber die Musik für sich sprechen. Dabei treffen energiegeladener Crossover-RockPop auf HipHop, Funk und Reggae. Neben Hannah an den Drums ist vor allem die doppelte Frontfrauenpower in Gestalt von Josi & Wencke eine Besonderheit der jungen Band.
Den „Jack Pott“ haben die Organisatoren des Pegasus-Open-Air-Festival zwar nicht knacken können, aber immerhin haben sie die gleichnamige Band verpflichten können. Die Lübecker Combo hat sich von einer Coverband zu einem musikalischen Geheimtipp entwickelt. Mit ihrem kurzweiligen Punk-, Rock- und Popmix lassen sie es live gerne krachen. Zuletzt erschien ihr Album „Schneller, krasser, fetter“.
Auch „Esco“ vereinen unterschiedliche Einflüsse in der Musik. Nur: Mit Punk haben sie nichts zu tun. Stattdessen knüpft ihr Sound ein musikalisches Netz aus „Indie“ und Electronic, das die Grundlage für einen Hiphop „Made in Rostock“ legt. Ihr Können dokumentiert haben „Esco“ mit der Veröffentlichung der EPs „Bandsalat“ und „Karma“.
„Flower Rush“ wiederum haben sich dem Rock verschrieben. Die vierköpfige Truppe spielte bereits in diversen Hamburger Clubs und Kneipen. Unter anderem traten sie als Vorband von „LeFly“ auf. Mit ihrer Musik laden sie zum Mithüpfen und Mitsingen ein – sprich sie sorgen für das, was jedes Festival gut gebrauchen kann: Stimmung.
Das ist selbstverständlich auch der Plan von „DD3“ (Foto). Bei ihrem Heimspiel wollen die Möllner nichts anbrennen lassen und das Festival-Publikum zum Toben bringen. Dafür packen die vier Jungs ihren Hiphop und ihren Rock aus.
Den verschlungenen Pfaden der Geschichte folgen können am Sonnabend, 11. Mai, die Teilnehmer der ersten Fahrrad-Grenztour in diesem Jahr. Drei Jahrzehnte nach der friedlichen Revolution im November 1989 stehen die Fahrradtouren unter dem Motto „30 Jahre Grenzöffnung“. Gestartet wird um 13 Uhr am Rathaus Ratzeburg.
Von dort aus führt der Weg durch Teile des ehemaligen Grenzgebietes zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Angesteuert werden unter anderem Bäk, Mechow das Grenzhus Schlagsdorf, der Mechower See, Wietingsbek und Ziethen. Die fünfstündige Tour ist etwa 18 Kilometer lang und endet am Startpunkt in Ratzeburg.
Die Teilnehmer bekommen unter anderem originale Grenzzäune zu sehen und erhalten einen besonderen Einblick in die deutsch-deutsche Vergangenheit.
Veranstalter sind die Tourist-Information und das Stadtarchiv Ratzeburg sowie das Grenzhus Schlagsdorf. Anmeldungen nimmt die Tourist-Information Ratzeburg im Ratzeburger Rathaus, erreichbar unter Tel. 04541-8000886, entgegen. Die Teilnahme kostet 12 Euro pro Person inklusive Führung, Eintritt ins Museum sowie Zutritt zu den Außenanlagen. Kinder unter 15 Jahren fahren kostenfrei mit.
Weitere Fahrrad-Grenztouren jeweils immer von 13 bis 18 Uhr – sind am 15. Juni, 13. Juli, 7. August, 14. September und 5. Oktober geplant.
Fahrrad-Grenztour, 11. Mai, Treffen am Rathaus Ratzeburg, 13 Uhr
Ein Jahr danach sind etwaige Zweifel oder Unsicherheiten der Zufriedenheit gewichen. „Der Platz“, sagt Moritz Flint, „ist der Hammer.“ Der 22-Jährige ist Mitglied der Kultur Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die am 18. Mai die 4. Auflage des Pegasus-Open-Air-Festivals auf die Beine stellt.
Mit dem „Platz“ meint er das Gelände am Ziegelsee (Bei der
Möllner Jugendherberge). 2018 hatte das Pegasus Open Air dorthin umziehen
müssen, nachdem die Veranstaltung zuvor zweimal im Möllner Kurpark über die
Bühne gegangen war. Anwohnerproteste hatten verhindert, dass es dort
weiterging.
Mittlerweile hat sich, was vor knapp anderthalb Jahren als
Unheil über das junge Organisationsteam hereingebrochen war, als glückliche
Fügung erwiesen. „Der Standort“, sagt Flint, „ist definitiv besser als der
vorige.“ Ein Vorteil sei beispielsweise, dass Leute, die den Weg dorthin
finden, auch länger bleiben würden. Diese Erfahrung habe man im vergangenen
Jahr gemacht. Im Kurpark habe es doch immer viel Laufkundschaft gegeben.
Außerdem habe man mit der Jugendherberge einen „coolen
Partner dazu gewonnen“, der beispielsweise die Helfer des Pegasus, die Bands
und das Team beim Auf- und Abbau mit Essen versorge und Parkflächen zur
Verfügung stelle. Der einzige Nachteil, den Flint sieht, ist die Tatsache, dass
das Organisationsteam jetzt den Aufbau einer Bühne wuppen muss. Aber das habe –
wie alles andere 2018 – gut funktioniert. Anpassungsprobleme habe es keine
gegeben.
Dementsprechend positiv sei auch die Resonanz bei den
Festivalbesuchern gewesen. Die Forderung, dass man wieder zurück in den Kurpark
müsse, habe er von niemandem gehört.
Der Spaß an dem Open-Air soll und darf aber keine
Einbahnstraße Richtung Publikum sein. Auch Bands, Organisatoren und Helfer
sollen ihren Auftritt genießen können. Deshalb würden Helfer und „Orga-Team“
bei den Musikern mit anpacken und auch schon mal einen Sonderwunsch erfüllen –
wie 2018, als kurzfristig für den Headliner „Fuck Art, let´s Dance“ dessen
Mischpult herangeschafft wurde. Deshalb achte man auf einen respektvollen
Umgang untereinander. „Selbst in Stresssituationen“, so Flint, „lässt bei uns keiner
den Macker raus“.
Dies soll auch 2019 so bleiben. Flint arbeitet dafür im Team „Ablauf“ mit, eine von mehreren Organisationsgruppen, die die Festivalmacher zwecks noch besserer Planung erstmals ins Leben gerufen haben. Beim Festival selbst übernimmt er dann zusammen mit Thore Brüggemann die Moderation.
„Plattbeats“ geht in die zweite Runde und erhält in diesen Tagen noch mal reichlich Rückenwind. Die Metropolregion Hamburg hat den musikalischen Niederdeutsch-Wettstreit für den Nachwuchs für ihre „Award“-Kampagne ausgewählt. Eine Anerkennung für das Konzept des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN), das den Contest unter der Ägide von ZfN-Leiter Thorsten Börnsen aus der Taufe gehoben hat.
„Plattbeats“ wird von Award-Kampagnen-Star Michel Abdollahi auf Plakaten und in den Sozialen Medien als sein persönlicher Favorit geadelt. Das bedeutet jede Menge kostenlose Werbung. ZfN-Leiter Börnsen freut sich über die Aktion, die eine Anerkennung von „Plattbeats“ bedeutet und nebenbei kostenlose Werbung mit sich bringt.
Dementsprechend hofft er, dass die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer in diesem Jahr höher sein wird als 2018. „Bis jetzt haben wir zehn Beiträge“, sagt Börnsen. „Ich bin mir sicher, dass es am Ende mehr sind.“
Das Interesse an „Plattbeats“ sei grundsätzlich groß, meint Börnsen. Allerdings liege die Messlatte – das Schreiben und Verinnerlichen eines Songs, den man am Ende in einer Fremdsprache vortragen müsse – hoch. Viele wollten, würden es aber nicht schaffen, ihre Idee in die Tat umzusetzen.
Ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt haben indes jeweils fünf Musikerinnen und Musiker aus Deutschland und den Niederlanden. Im Kieler Landeshaus haben sie kürzlich einen niederdeutschen Song präsentiert, der zeigt, wie modern und zeitgemäß das Plattdüütsche sein kann, wenn man es denn in der Jugendkultur nutzt.
ZfN-Leiter Börnsen war bei der Produktion des Stücks „Ik will mehr“ mit dabei. Niederländer und Deutsche verbrachten dafür in Plön ein gemeinsames Wochenende. „Da wurde wenig geschlafen“, erinnert sich Börnsen. Alle seien sehr fokussiert gewesen. Jede habe sich eingebracht und eine Sequenz für den Song geschrieben.
Die Entstehung des Songs wurde in einem kleinen Imagefilm festgehalten. Zudem entstand ein Musikvideo. Beide spiegeln die Freude wider, die die plattdüütschen Musiker hatten. Möglich wurde das ganze Projekt vor allem dank der Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein, das drei Viertel der Kosten übernahm.
Das „Plattbeats“-Finale steigt übrigens am 25. Mai in der Pumpe (Kiel). Dort treten die Bands, die sich bei der Vorauswahl durchsetzten, mit ihren niederdeutschen Songs gegeneinander an. Dem Sieger winken 1.200 Euro Preisgeld.
Magdalena Franz, Thies Paap und Marie Schröder haben den von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ 2019 in ihrer jeweiligen Alterskategorie gewonnen. Für die 20-jährige Marie Schröder, die mit ihrer Geschichte „Ein Sonnenstrahl am Horizont“ die Nase vorn hatte, war es der zweite Sieg in Folge. Ihre Auszeichnung bekamen die Nachwuchsschriftsteller im Herrenhaus des Möllner Stadthauptmannshofes übergeben. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hatten zuvor die Theaterpädagogin Gwendolin Fähser und der Entertainer Detlef Romey dem Publikum sieben Texte vorgetragen, die in die engere Auswahl gekommen waren.
Der Verleger Wolf-Rüdiger Osburg, der zur fünfköpfigen Jury
gehörte, zeigte sich beeindruckt von den Texten. Er habe darin „mehr Ursprünglichkeit“
als bei manch gestandenem Schriftsteller entdecken können. „Bewahren Sie sich
das“, rief er dem Nachwuchs zu. Juror-Kollege Florian Grombein, Redakteur der
Lübecker Nachrichten, lobte, dass die jungen Autoren den Mut gehaben hätten, „etwas
von sich preiszugeben“.
2018 hatte Marie Schröder die Jury mit ihrer Story um eine
demenzkranke Oma überzeugt. Diesmal entschied sich das fünfköpfige Gremium für ihre
Story um einen einsamen Witwer, dem ein nachbarschaftlicher Fehlschuss unverhofft
eine neue Lebensperspektive eröffnet. Mit dieser aus der Innenperspektive des alten
Mannes erzählten Geschichte setzte sich die Elmenhorsterin in der Konkurrenz
der 17- bis 23-Jährigen durch.
Keine Geschichte, sondern ein Prosastück über „Das Eis“
legte Thies Paap der Jury vor. Damit sicherte er sich den Sieg in der Gruppe
der Zwölf- bis 16-Jährigen. Thies Paap blickt auf die Kälte, Urgewalt der Natur,
die ihm Stück um Stück dem Tode näher zu bringen scheint.
Magdalena Franz begeisterte die Jury mit ihrer Erzählung „Die
alte Schreibmaschine“, in der Mimi und ihre Freundinnen auf die Idee kommen
Bücher zu schreiben und feststellen müssen, dass die Maschine das plötzlich selbst
in die Hand nimmt. Die neunjährige Ratzeburgerin siegte bei den Sechs- bis
Elfjährigen.
Bevor sich die Sieger über ihren großen Moment freuen
konnten, mussten sie eine Portion Geduld an den Tag legen. Anders als bei der
Oscar-Verleihung in Hollywood standen die Gewinner vorab noch nicht fest. Die
Jury lauschte den Lesungen von Fähser und Romey und zog sich dann für die
einzelnen Altersgruppen zur Beratung zurück. „Wir wollen die Texte nochmal auf
uns wirken lassen“, hatte Juror Grombein bereits im Vorfeld der Abschlussveranstaltung
angekündigt. Ihm zur Seite standen neben Verleger Osburg, Jörg-Rüdiger Geschke,
Vorstandsmitglied der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Lauenburgische
Schulrätin Katrin Thomas und die Vorleserin Gwendolin Fähser.
Für die sieben Preisträger 2019 sowie für die neun des
vergangenen Jahres hatten die Juroren eine tolle Nachricht parat: Ihre
Geschichten erscheinen in einem Buch, das der Osburg-Verlag herausgibt. Als
Gewinne gab es für die aktuellen Preisträger zudem Blumen, Buchgutscheine,
Theaterkarten und die Einladung zu einer Schreibwerkstatt.
Die sieben Preisträger in der Übersicht: Magdalena Franz „Die
alte Schreibmaschine“, Maya Faust „Herbstzauber“, Zoe Schreblowski „Helenas
Reise nach Atenaria“ (alle Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen), Jette Hübner „Die
Sims 3 D“, Thies Paap „Das Eis“, Anna Stieler „Gedanken zum Sterben“ (alle
Gruppe der Zwölf- bis 16-Jährigen), Marie Schröder (Gruppe der 17- bis
23-Jährigen).
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