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Südlich der A24

StadtSonntagsBraten

Eigentlich ist es ein logischer Schritt. Seit 2017 engagieren sich die Geesthachter Kulturvisionen für Kulturschaffende und Kulturträger der Stadt. Warum immer nur um Strukturen und Entwicklungsmöglichkeiten im Allgemeinen kreisen? Warum nicht selbst ein Event aus der Taufe heben?

Gedacht – getan. Am Sonntag, 1. September, servieren die Visionisten den Geesthachtern im SmuX einen „StadtSonntagsBraten“. Für das Rezept braucht es allerdings weder Rind noch Schwein. Der Titel sei ein „Brainstorming-Produkt“, sagt Horst Schulz. Über „statt Sonntagsbraten“ sei man zum „StadtSonntagsBraten“ gekommen. Dahinter verbirgt sich ein Kunstfest, bei dem unter anderem er selbst Karikaturen malen wird.  

Mit dem Maler am Tisch sitzen bei der Programmvorstellung im SmuX Susanne Voges, Leiterin des Haues, und Renate Lefeldt, auf die die Gründung der Geesthachter Kulturvisionen zurückgehen. Beide beteiligen sich wie Schulz aktiv am Programm.

„Ich lese Gedichte von Tucholsky und die Geschichte ‚Ein Ehepaar erzählt einen Witz‘“, so Lefeldt. Außerdem hat sie ihr Grammophon und etwa 50 Schellack-Platten dabei. Zwischendurch werde sie Schlager wie „Wiener Blut“ und „Capri“ spielen. Die Werke des scharfsinnigen Tucholsky, dem Lefeldts Plattensammlung womöglich gefallen hätte, treffen ab 16 Uhr aber nicht nur auf Musik seiner Zeit, sondern auch auf Texte des charmanten und humorvollen Erich Kästner, die Kai Nerger vorträgt.

Voges wiederum widmet sich am 1. September einem Kunsthandwerk. „Ich kaufe Glas in Stangen“, sagt sie. „Venezianisches und auch amerikanisches.“ Das Glas erhitze sie auf 1.200 Grad Celsius, um es zu verflüssigen und daraus Perlen herzustellen.

Schulz, Lefeldt und Voges sind aber nicht die einzigen, die auf der Menü-Karte des „StadtSonntagsBraten“ zu finden sind. Zum Start – um 12 Uhr – sorgt die Schulband der Bertha-von-Suttner-Schule für die „AufTakte“. Ab 13 Uhr trifft dann die Farbpalette der Malerin Gundel Wilhelm auf die Flöte von Nerger. Um 14 Uhr öffnet ein Literarisches Café, bei dem die Schreibwerkstatt der Bertha-von-Suttner-Schule zu Gast ist. Um 17 Uhr – also nach der Lefeldt-Nerger-Lesung – spielen Renate Hüge, Udo Huster und Torsten Ause von der Bühne Gülzow Szenen aus „Winterrose“. Den Programmschlusspunkt setzen dann um 18 Uhr Jörg Kuschnereit und Jens Gutzmann, die unter dem Motto „Klavier trifft Klarinette“ für musikalischen Schwung sorgen.

Als Häppchen zwischendurch können die Besucher Köstlichkeiten und Folklore aus der Türkei genießen sowie sich der Mitmach-Malwerktstatt von Christiane Leptien und Sandra Pflaum zuwenden. Zudem wird kostenlos Kaffee und Tee serviert.

„StadtSonntagsBraten“, 1. September, SmuX, Lichterfelder Straße 5, Geesthacht, ab 12 Uhr, freier Eintritt