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Nördlich der A24

Was wird aus Kunst & Kultur im digitalen Zeitalter?

Autos, Eisenbahnen, Flugzeuge und nicht zuletzt der Computer mit seinen Möglichkeiten, Daten auszutauschen, haben dazu geführt, dass die Welt zusammengerückt ist. Im Jahr 2020 gibt es kaum noch einen Winkel, der nicht ausgeleuchtet ist oder einen Ort, von dem aus nicht rund um den Erdball kommuniziert wird.

Was bedeutet das für die Kunst, die Musik, den Tanz, das Theater, die Sprachen – die Kultur im Allgemeinen? Wenn alles enger zusammenrückt, wird sich dann auch alles immer ähnlicher? Wird der Mainstream zum unausweichlichen Weg, den alles und jede(r) nehmen muss? Kommt es womöglich noch schlimmer, dass die seit Jahrhunderten dominierende Kultur der Dinge von Bits und Bytes, von Schriftzügen und Architekturen der Algorithmen abgelöst werden, dass das Analoge auf Nimmerwiedersehen verschwindet?

Darüber möchte die Stiftung Herzogtum Lauenburg beim Kulturtalk 2020 diskutieren und hat dafür eine Reihe hochkarätiger und interessanter Gäste eingeladen. Am Montag, 27. April, nehmen im Möllner Stadthauptmannshof Christine Gerberding, Redaktionsleiterin des NDR-Kulturjournals, Astrid Schwabe, Juniorprofessorin für Public History und historisches Lernen im Sachunterricht (Europa-Universität Flensburg), der Kunsthistoriker Dr. Stefan Vöhringer sowie der Medienpädagoge Stefan Epping auf dem Podium Platz.

Wie wird das mit der Kultur der Zukunft? Wie war es früher, wie ist es heute? Da hat jeder der Gesprächsteilnehmer seinen ganz eigenen Blick drauf.

Gerberding muss als Redaktionsleiterin des NDR-Kulturjournals Altes und Neues auf dem Zettel haben, sie pendelt also zwangsläufig zwischen den Welten.

Ins digitale Ausstellungszeitalter aufgebrochen ist Juniorprofessorin Schwabe. Sie war unter anderem an der Konzeption und Entwicklung des virtuellen Museums der deutsch-dänischen Grenzregion beteiligt.

Wenn es um traditionelle Kunst und Dingliches geht, dürften dem Kunsthistoriker Dr. Vöhringer Avatare – also in digitale Daten umgewandelte Kunst – nicht reichen. Einen Tizian beispielsweise möchte er materiell in Augenschein nehmen und der Technik des Künstlers auf die Spur kommen. Für ihn wäre es ein herber Verlust, wenn das Analoge verschwände.

Für Epping wiederum ist das Digitale eine Profession. Er arbeitet als Medienpädagoge in der Stadt- und Schulbücherei Lauenburg und kümmert sich darum, dass die Menschen problemlos mit Smartphone und Co. durchs Leben kommen.

Kulturtalk, Reihe „In weiter Ferne – ganz nah!“, 27. April, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/02/03/ein-abend-in-new-york-past-and-present-moelln-stadthauptmannshof/
https://kulturportal-herzogtum.de/2020/02/03/lauenburg-in-alten-reiseberichten-christian-lopau-moelln/