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Nördlich der A24

Das Haus am See

Die Alte Apotheke in Nusse hat es ins Fernsehen geschafft. Am Montag, 27. Juli, zeigt der NDR einen Beitrag über die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Sendebeginn ist um 21 Uhr.

Vor etwa 150 Jahren wurde am See in Nusse ein Haus für einen Apotheker gebaut, mit Verkaufs- und Lagerräumen, Platz für Salben, Arzneien und hunderte Tinkturen. Außerdem auch mit viel Wohnraum für die Familie des Apothekers. Der unbekannte Architekt von damals wollte offenbar, dass die Apotheke mehr darstellte als die Bauernhäuser in der Nachbarschaft: Es entstand ein repräsentatives Bürgerhaus in Backstein mit riesigen Fenstern, Wandmalereien und eleganter Innenausstattung.

Kein Wunder, dass die Alte Apotheke seit 2017 unter Denkmalschutz steht. Allerdings befand sich das Haus zu diesem Zeitpunkt in ruinösem Zustand. Geändert hat dies ein junges Paar aus Hamburg.

Sie wollten rausziehen aufs Land, verguckten sich in die Alte Apotheke und die traumhafte Lage am See. Sie ahnten nicht, dass es mehr als zwei Jahre dauern wird, bis sie endlich einziehen können. Denn die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses stellt die Bauherren immer wieder vor neue Probleme: Es stinkt überall nach Katzenurin, tragende Balken unter Fußböden und hinter Wänden sind morsch, das Mauerwerk ist marode. Noch dazu ist die Fassade der Seeseite mit Asbest-Schindeln verkleidet. Kompetente und bezahlbare Handwerker zu finden, ist nahezu unmöglich – denn es ist Bauboom und niemand hat Zeit. Derweil explodieren die Kosten und irgendwann geht das Geld aus. Einen weiteren Kredit wollen die Banken dem Paar trotz guter Jobs nicht gewähren. Zu diesem Zeitpunkt ist die Alte Apotheke aber erst halb fertig saniert. Nur Dank der Hilfe von Eltern, Freunden und unermüdlichem, eigenem Arbeitseinsatz gelingt am Ende doch noch der Einzug in das Traumhaus am See.