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Aus der Stiftung

Der Macher – das Fest – die Menschen

Nun steht er also vor der Tür – der KulturSommer am Kanal. Endlich – ist man geneigt zu sagen. Die Vorbereitungszeit war und ist für alle Beteiligten aufwändig und anstrengend. Da freut man sich, wenn es nun bald losgeht. Das gilt für all diejenigen, die als Schauspieler, Musiker und Künstler sich in langen Übungsstunden auf ihren Auftritt vorbereiten, das gilt für all jene, die im Hintergrund die Fäden spinnen und das große Festival mit seinen mehr als 90 Veranstaltungen organisieren. Endlich – werden auch all jene sagen, die sich als Zuschauer und Zuhörer auf das Event freuen, weil sie dabei sein möchten, es erleben möchten.

Kann man sich als Außenstehender den Aufwand vorstellen, der hinter so einem Programm steckt? Wohl kaum. Deshalb an dieser Stelle mal der Versuch, das Ganze zumindest ein wenig aufzudröseln – frei nach dem Motto: Der Macher, das Fest, die Menschen.

Der Macher – das ist Intendant Frank Düwel. Er bewegt sich das ganze Jahr über im KulturSommer und zwischen den KulturSommern. Sein Kopf kreist um laufende und künftige Regiearbeiten, um eigene Produktionen und um Produktionen, die andere auf die Beine stellen. Er knüpft Kontakte, nutzt sie, um Kreative zusammenzubringen und so Neues für das Festival anzuschieben und um ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen. Die Menschen sollen sagen: Der KulturSommer – das ist unser Ding in unserer Region, in unserer Landschaft, da machen wir mit, da bringen wir uns ein.

Das Fest – das sind in diesem Jahr 90 Veranstaltungen. Das heißt 90 Mal: Wer singt, spielt und spricht denn da? Was braucht er oder sie dafür? 90 Mal Bühne, Technik und Publikumsplätze planen, herankarren und aufbauen. Mikros und Bier, Würstchen und Klavier, Stehtische und Gebäck, Stühle und Gesteck, Blumen und Fahnen, Flyer und Plakate, Broschüren, Pressetexte und Posts im Netz.

Die Menschen – das sind die, die dafür sorgen, dass die Zutaten, die so ein Fest braucht, dann auch (rechtzeitig) da sind. Das Equipment für eine Veranstaltung gelangt nicht wie von Geisterhand an seinen Bestimmungsort. Jemand muss es fahren. Und wenn sie auch niemand wahrnimmt auf der Straße, die Lkw, Transporter oder Kombis, weil sie keinen Schriftzug „KulturSommer am Kanal“ tragen, sind sie doch in diesen Tagen schon und noch bis zum 15. Juli unterwegs. Von Mölln nach Ratzeburg oder Berkenthin oder Lauenburg und wieder zurück ist nur ein Katzensprung? Von wegen. Es läppert sich.

Und wenn die Sachen dann vor Ort sind, müssen sie auch funktionieren. Auch da braucht es fleißige und kompetente Techniker, die die Kabel fachgerecht verlegen, dass der perfekte Sound nicht zur Illusion, sondern zur Gewissheit wird. Sie sorgen dafür, dass der Strom fließt, der Bass wummert, das Schlagzeug scheppert und die Stimmen glänzen.

Und wenn dann alles so weit ist, heißt es: Vorhang auf und Ahoi für die Künstler, die dann hoffentlich auf viele besetzte Stühle blicken. Denn: Ohne Publikum, ist am Ende alles nichts. Ohne Publikum, kein KulturSommer.

Helge Berlinke

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Ausstellungen

Gruppe 83 = 35

Noch bis zum 7. Juli zeigt die Galerie AC Noffke (Ratzeburg) Arbeiten der Gruppe 83. Die legendäre Künstlervereinigung feiert in diesem Jahr ihren 35. Geburtstag. Die Gruppe hat sich im Laufe der Jahre sowohl national als auch international einen Namen gemacht. Sie gilt als Innovationszentrum der deutschen Keramiker-Szene.

In ihren Präsentationen hat die Gruppe 83 stets Gastkünstler zugeladen, die neue Tendenzen in technischer und inhaltlicher Dimension beschrieben. So verhält es sich auch mit der Ausstellung in der Galerie AC Noffke. Die Künstler Petra Bittl, Martin Mindermann und Anke Müffelmann sind Mitglied der Acadèmie Internationale de la Cèramique (Genf/Schweiz).

Als Mitglieder der Gruppe 83 dabei sind Karin Bablok, Antje Brüggemann, Cathy Fleckstein, Christa Gebhardt, Johannes Gebhardt, Renée Reichenbach, Elisabeth Schaffer, Fritz Vehring, Vera Vehring, Friederike Zeit und Günter Zachariasen.

Letzterer ist eine Institution in der Welt der meditativen Kontemplation, unbestechlich in seiner Lebensweise und malerischen Auffassung. Seine, in klassischer Lasurtechnik geschichteten, sphärischen Werke, erzeugen beim Betrachter die Anmutung von Nähe zur Ewigkeit.

Die Leere seiner reduzierten, stillen Bilder ruft die Empfindung von Anfang und Ende unseres Daseins auf. Die Werke sind ein bewußter Gegenentwurf zur rasend verirrten Veräußerlichung unserer Zeit.

Gruppe 83 = 35, Ausstellung bis 7. Juli, Galerie AC Noffke, Haus Mecklenburg, Dominsel, Ratzeburg, sonnabends und sonntags von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet

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Nördlich der A24

Kunst zwischen Kultur und Kommerz

Was ist einer Gesellschaft die Sinnressource Kunst überhaupt Wert? Was ist ein ‚Wert‘ und wie wird er bestimmt? Wie errechnet man den Wert eines Kunstwerks, oder gar die Kultur im Ganzen? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum einer Podiumsdiskussion, zu der der Lauenburgische Kunstverein (LKV) am Dienstag, 4. Juni, in der Galerie AC Noffke (Ratzeburg) einlädt. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anlass ist der 35. Geburtstag des LKV.

Auf dem Podium sitzen Galerieleiter Augustin Noffke, Frank Düwel, Intendant des Kultursommers am Kanal, und Miro Zahra, Leiterin des Mecklenburgischen Künstlerhauses auf Schloss Plüschow. Die Moderation hat LKV-Chef Dr. William Boehart.

 „Kultur und Kommerz werden häufig fälschlicherweise als Gegensätze betrachtet“, schreibt Boehart in der LKV-Pressemitteilung zur Podiumsdiskussion. „Die reine, ‚freie‘ Kunst habe nichts mit dem schnoddrigen Mammon zu tun. Das diese Sicht Unsinn ist, lässt sich leicht belegen, denn der Kulturbetrieb heute gehört zu den wichtigsten Zweigen der Volkswirtschaft. Ihr Beitrag zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung in Deutschland betrug im Jahr 2017 102,4 Milliarden Euro, also 3,1 Prozent. Es ist also keine Frage des ‚Ob?‘ zwischen Kultur und Kommerz, sondern die Fragen ‚Wie?‘ und ‚Warum?‘, die eng miteinander verknüpft sind.“

Kunst zwischen Kultur und Kommerz, Podiumsdiskussion, 4. Juni, Galerie AC Noffke, Haus Mecklenburg, Domhof 41, Ratzeburg, 19.30 Uhr, freier Eintritt

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Nördlich der A24

Schneller, als der KuSo erlaubt

Schneller, als es der KulturSommer am Kanal erlaubt, sind einige Künstler der Region. Noch bevor das Festival in Berkenthin um 14 Uhr offiziell eröffnet wird, laden Antje Ladiges-Specht (Klein-Zecher) und Carola Kocik (Berkenthin) im Rahmen der Veranstaltung in ihre Ateliers. Außerdem präsentiert Anja Caroline Franksen zeitgleich in der Maria Magdalenen-Kirche ihre Ausstellung „Liquide Botschaften“.

Am KuSo-Eröffnungstag ist Antje Ladiges-Specht Atelier von 12 bis 18 Uhr zugänglich. Unter dem Motto „Im Fluss des Lebens“ stellt sie in der „Alten Schule“, Am Alten Mühlenweg 1, in Klein-Zecher ihre Arbeiten im Zen vor. In ihrem Werk geht es immer um Wiederholung, um eine ständige Wiederkehr. Auf diese Weise entsteht die Kraft und Ruhe, die in den Bildern von Antje Ladiges-Specht zu spüren ist. Zu sehen sind auf dem Gelände der „Alten Schule“ zudem Skulpturen und Plastiken des in Schattin (Mecklenburg-Vorpommern) lebenden Künstlers Claus Görtz.

Bereits um 11 Uhr lädt Carola Kocik in ihr Atelier am Börnbarg 2 in Berkenthin ein. Der Arbeitsraum der Hobbymalerin liegt direkt am Kanal. Er befindet sich gegenüber der Festwiese, auf der Ostseite der Wasserstraße. Carola Kocik präsentiert ihre Arbeiten zusammen mit Petra Rehse. Beide verwenden fürs Malen Acryl und Öl. Zudem greifen sie auf Mischtechniken zurück.

„Liquide Botschaften“ heißt die Ausstellung von Anja Caroline Franksen, die am 15. Juni ab 14 Uhr in der Maria Magdalenen-Kirche in Berkenthin zu sehen ist. Genauer gesagt handelt es sich um eine Installation, die zeigt, dass Tränen als elementare menschliche Ausdrucksform viele Facetten haben und eine eigene emotionale Sprache sprechen.

Offenes Atelier, Antje Ladiges Specht, 15. Juni bis 14. Juli, jeweils sonnabends und sonntags, Klein Zecher, Am Müllerweg 1, „Alte Schule“, immer von 12 bis 18 Uhr

Offenes Atelier Carola Kocik, 15. und 16. Juni, Börnbarg 2, Berkenthin, jeweils von 11 bis 18 Uhr

Liquide Botschaften, Ausstellung von Anja Caroline Franksen, 15. Juni bis 14. Juli, Maria Magdalenen-Kirche, Berkenthin, Eröffnung am 15. Juni um 14 Uhr, alle anderen Tage jeweils 9 bis 15 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/06/10/kultursommer-intendant-frank-duewel-im-interview/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/06/10/kultursommer-programm-15-bis-21-juni/
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Nördlich der A24

Treppentexte, Kurzfilme, Podiumsdiskussion

Der Lauenburgische Kunstverein (LKV) feiert seinen 35. Geburtstag mit einer Reihe von Veranstaltungen. Zum Auftakt eröffnete der LKV kürzlich im Möllner Stadthaus die Ausstellung „ich und die Artothek“. Die Schau mit 68 Werken verschiedener Künstler ist dort noch bis zum 28. Juni zu sehen.

Weiter geht es am Dienstag, 4. Juni, mit einer Podiumsdiskussion in der Galerie Noffke (Haus Mecklenburg, Ratzeburg). Miro Zahra vom Künstlerhaus Plüschow, KulturSommer-Intendant Frank Düwel und der Galerist Augustin Noffke debattieren über das Thema „Kunst zwischen Kultur und Kommerz“. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.

Am Tag darauf – am Mittwoch, 5. Juni, wird es dann spannend: Im Max-Ahrens-Haus (Am Markt, Mölln) liest William Boehart aus seinem historischen Kriminalroman „Das Judaskreuz“.  Begleitet wird das Ganze mit szenischen Darstellungen, die von Christian Lopau umgesetzt werden. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

Darüber hinaus zeigt der Ratzeburger Filmclub vor seinen Vorstellungen seit kurzem unter dem Titel „Irgendwas mit Kunst“ einige Ultra-Kurz-Filme. Die 60-Sekunden-Streifen sind zudem im Möllner Stadthaus im Rahmen der Ausstellung „ich und die Artothek“ zu sehen.

Neben den Veranstaltungen wartet der LKV in den kommenden Wochen mit mehreren Aktionen auf. So wird auf dem Straßenpflaster in der Möllner Innenstadt Street-Art von Heidrun Kuretzky zu entdecken sein. Hinzu kommen unter Schillers Bonmot „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ einige Treppentexte. Auch sie tauchen in der Möllner Innenstadt auf.

Im Herbst startet der LKV dann ein „Mailart-Recycling-Card-Projekt“. Dafür wird Kunstpostkarten vergangener Kunstverein-Jubiläen mit Hilfe künstlerischer Eingriffe neues Leben eingehaucht. Außerdem soll zum Jubiläum eine Sondermarke erscheinen. Wer Kunst-Post erhalten will, mailt seine Adressdaten an kunst@l-kv.de. Das Stichwort lautet „Postkartenaktion“.

Weitere Aktionen sind der monatlich erscheinende Jubel-Letter – Anmeldung unter kunst@l-kv.de – und die Veröffentlichung der Ausstellungsdokumentation „Identität – 29 Jahre nach der friedlichen Revolution“.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/05/27/das-judaskreuz-lkv-lesung-max-ahrens-haus-moelln/
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Nördlich der A24

Auszeichnung eines außergewöhnlichen Lebenswerks

Mit der Einrichtung des „Peter-Schlottmann-Weges“ zwischen Einhaus und Ratzeburg ist Anfang Mai ein außergewöhnliches Lebenswerk geehrt worden. Peter Schlottmann, unter anderem Naturschutzbeauftragter der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Geobotaniker und Biologe, rief 2008 ein Naturprojekt ins Leben, das als „Obstbaumredder“ in der Region bekannt geworden ist. Das Projekt ist untrennbar mit dem Namen Peter Schlottmanns verbunden, der sich seit vielen Jahren um den Erhalt alter Obstbaumsorten kümmert und dies mit viel Engagement zu einer großen Gemeinschaftsaktion entwickelte.

Viele Einhäuser und Ratzeburger ließen sich als Sponsoren, Spender, Baumpaten oder Helfer von dieser Idee begeistern, ebenso die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Ratzeburger Bezirksgruppe des Heimatbundes sowie der Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg. Stadt und Gemeinde arbeiteten auf Betreiben Peter Schlottmanns immer wieder zusammen, wenn es beispielsweise darum ging, die Idee des Verbindungsweges entlang des Obstbaumredders zwischen Einhaus und Ratzeburg zu verwirklichen. Das besondere Streuobstgelände führt überdies immer wieder Wissenschaftler zu Forschungszwecken in die Region. Peter Schlottmann war der Motor für all diese Entwicklungen.

Ein Freund und Wegbegleiter brachte anlässlich seines 90. Geburtstages die Idee für die Namensgebung des Weges auf. Der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss der Stadt folgte dem Vorschlag, gleichzeitig bleibt aber die Landschaftsbezeichnung „Obstbaumredder“ bestehen. „Wer ein solch herausragendes Beispiel wie Peter Schlottmann gibt, der darf auch voller Überzeugung heute mit einer solchen Namensgebung geehrt werden“, freute sich Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß anlässlich der Enthüllung des Wegeschildes, zu der zahlreiche Familienmitglieder, Freunde wie auch offizielle Vertreter der Gemeinde und der Stadt erschienen waren.

Foto: hfr

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Vorfahrt für die Jugend

„Lieder halfen mir, als es mir nicht so gut ging“

Am 30. Juni betritt Helmut im Rahmen von „Beat and Dance“ die Bühne im Schwarzenbeker Rathaus. Als Song hat er sich „Alles Gute“ von der Schweizer Band „Faber“ ausgesucht. Zuletzt hat Kulturportal-Herzogtum.de darüber berichtet, wie es mit seiner Performance vorangeht. Heute sprechen wir mit ihm in einem Kurz-Interview über Faber.

Kulturportal-Herzogtum.de: Helmut, wie entdeckst du neue Musik für dich – und wie bist du eigentlich zu Faber gekommen?

Helmut: Manchmal geben mir Freunde einen Tipp. Oft komme ich auch über Spotify an neue Musik. Faber habe ich allerdings entdeckt, als ich in Hamburg für „U-Need“* als Roadie gearbeitet habe. Wenn man für eine Band aufbaut, hört man auch immer viel von deren Musik. Text und Stimme von Faber haben mich berührt.

KP: Was genau hat dich angesprochen?

Helmut: Dass die Stücke so harmonisch sind. Die Texte, die Stimme. Cool fand ich auch die folkloristischen Elemente. Außerdem gefiel mir, dass er Posaunen dabeihat. Das hat ja nicht jede Band!

KP: Und die Texte? Was ist an denen dran?

Helmut: Die Texte sind alle melancholisch angehaucht. Davon fühlte ich mich schon immer angezogen. Trotzdem haben sie oft eine positive Botschaft. Ein paar von Fabers Liedern haben mich durch eine Zeit gebracht, als es mir nicht so gut ging.

KP: Bei „Beat and Dance“ singst du „Alles Gute“. Ich zitiere hier mal die erste Strophe: „Weil du dir meistens nicht gefällst/ Und du tanzt wie ein Pferd/ Und du nur daneben stehst/ Und dir oft überlegst, wie du gern wärst oder wer/ Und wenn du merkst, dass dich niemand versteht/ Und wenn du meinst, dass wenn du weinst und du flehst/
Sich niemand umdreht…“** – für mich klingt das eher desillusionierend als positiv…

Helmut:  Ich sehe das anders. Wenn du dir den weiteren Text anguckst, sagt Faber, dass es schon Ok ist, allein zu sein, dass man mit sich selbst glücklich sein kann. Ich finde, da liegt nichts Selbstzerstörerisches drin. Ein gutes Beispiel ist für mich diese Textstelle in der letzten Strophe: „Manche meinen, es sei traurig. Du sagst zurecht: „Schau dich doch mal um; zeig mir einen, dem es besser geht als mir.““ Für mich ermöglicht der Text, die Dinge anders zu sehen. Faber stellt fest, dass man sich selbst am nächsten ist.

KP: Helmut, ich danke für das Gespräch.

*U-Need ist eine Hamburger Personalvermittlungsfirma.

**Wer den Titel „Alles Gute“ von Faber noch nicht kennt, findet auf youtube.com ein Musikvideo des Stücks.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/21/helmut-beat-and-dance-kultursommer-2019/
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Nördlich der A24

„Das ist meine Freude“

Musik des Barock erklingt am Sonntag, 19. Mai, im Ratzeburger Dom. Die Ratzeburger Domfinken singen Johann Rosemüllers „Das ist meine Freude“. Der Kantatengottesdienst – „Kantate“ ist die Aufforderung zum Singen – beginnt um 10.15 Uhr.

Unterstützt werden die Domfinken bei ihrem Auftritt von Domkantor Christian Skobwosky und den beiden Violinistinnen Susanne Unger und Victorita Condoi. Neben Rosemüllers Stück sind Werke von Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach sowie Christopher Tamblings „Gloria“ aus der Messe A-Dur zu hören.

Zum Abschluss spielen die Skobowsky und die beiden Violinistinnen zudem eine der Kirchensonaten von Wolfgang Amadeus Mozart (G-Dur, KV 274).

Barockkonzert, 19. Mai, Ratzeburger Dom, Domhof 35, Ratzeburg, 10.15 Uhr, freier Eintritt


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Nördlich der A24

„Davon kann ich ein Lied singen“

Der Sänger und Songschreiber Klaus Irmscher macht am Freitag, 17. Mai, im Ameos Seniorenwohnsitz (Ratzeburg) Station. Im Gepäck hat er neben seiner Gitarre jede Menge Lieder. Das Konzert beginnt um 19 Uhr.

Klaus Irmscher, Kulturpreisträger der Stiftung Herzogtum Lauenburg, weiß in seinen Songs skurrile Alltagsgeschichten zu erzählen. Es handelt sich um Storys, die er selbst erlebt, aufgeschnappt oder aber auch frei erfunden hat. Diese präsentiert er dem Publikum temperamentvoll und mit dem Sound seiner Gitarre.

Karten für das Konzert gibt es an der Abendkasse. Vorbestellungen werden unter Tel. 04541-130 entgegengenommen.

Quelle Foto: Klaus Irmscher

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Aus der Stiftung

Der KuSo kann kommen

Fröhliche Kinder im Matrosenanzug winken mit roten Fähnchen, begeisterte Erwachsene und ein paar gestandene Prahmkameraden genießen die Vorfreude, umgeben von saftigen Wiesen am Elbe-Lübeck-Kanal: Der bevorstehende KulturSommer am Kanal hat in Berkenthin seine ersten offiziellen Signale ins Land geschickt. Dort wird am 15. Juni – erstmals seit 14 Jahren auf einem Dorf – mit einem großen Salzfest der Auftakt zu dem beliebten Festival stattfinden. „Wir sind stolz darauf, als erstes Dorf eine Eröffnung direkt am Kanal zu machen“, sagte Bürgermeister Michael Grönheim bei der offiziellen Programmvorstellung. Es werde theatralisch und poetisch, verriet Grönheim, Die Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleues ist eine von 90 Veranstaltungen, die KulturSommer-Intendant Frank Düwel mit seinen Partnern und Mitstreitern unter dem Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“ auf die Beine gestellt hat.

Ein Opening an der Berkenthiner Schleuse, auf dem Land und direkt am Kanal – einen perfekteren Schauplatz für die Inszenierung des Mottos kann Frank Düwel sich kaum ausmalen. „Hier zu arbeiten, macht große Freude – die teilnehmenden Künstler leben für das Projekt“, merkt er an und freut sich darauf, die Natur und poetischen Orte mit Kunst und Kultur tanzen zu lassen. Dabei im Blick zu haben, dass wir Teil einer großen Welt waren und sind. Im Mittelpunkt soll „Das Märchen von der Salzprinzessin“ stehen, das Anna Malten in seiner arabischen Gestalt erzählt, inklusive einer Salzkarawane mit (Berkenthiner) Kamelen. An den umgebenden Ufern wächst Kunst, im moorigen Stecknitzpark rücken Sumpfpflanzen und Skulpturen ins Licht. Das Pastorat gibt zwei Ausstellungen Raum und lässt LandArt in den alten Garten. Kinder und Erwachsene können sich kreativ ausprobieren, dazu läuft ein großes Programm mit viel Musik und Tanz auf einer Bühne an der Schleuse. Mit einem fantastischen Konzert des Rotary Clubs Geesthacht-Hohes Elbufer klingt der Eröffnungsabend aus: In der Lauenburger Hitzler-Werft führt Prof. Wolfgang Hochstein mit Instrumentalisten, Gesangssolisten und zwei Chören Karl Jenkins‘ Friedensmesse „The Armed Man“ auf. Neben Frank Düwel dürften sich mehr als 1200 Zuhörer auf „einen philharmonischen Akt besonderer Güte“ freuen.

Power und Begeisterung haben auch an vielen anderen Orten Gelegenheit, sich auszubreiten. Ein Potpourri an schönen und ungewöhnlichen Events und Aktionen wird einmal mehr zeigen, dass der KulturSommer „das Festival schlechthin ist, wenn es darum geht, Geschichten unter freiem Himmel und inmitten von Landschaften zu erzählen“, sagt Frank Düwel. Musikliebhaber kommen bei 35 Konzerten auf ihre Kosten, für Kunstfreunde zeigen 38 Künstler in Ausstellungen und Ateliers, was Herzen und Hände, Farben und Formen hergeben. Die Kunst wird den Fußball treffen und die medizinische Rehabilitation aktivieren. Das Programm für und mit Kindern wächst, das plattdeutsche Angebot erhält mit einer Schleusenfahrt eine eigene Note von Landschaftserleben. Erstmals kann das Kanu-Wander-Theater an zwei Tagen aufgeführt werden, das Gut Segrahn ist Gastgeber für die Operette mit Bistrocharme, junge Sänger wetteifern mit Trommlern. Sogar die Bundesgartenschau Heilbronn kooperiert – dort und in Berkenthin zeigen ein schwäbischer Chor und norddeutsche Bläser, wie man Musiktheater auf der Wiese aufführt.

Schon seit zehn Jahren zünden Nachwuchskünstler aus der Region regelmäßig ein besonders Feuerwerk: Das junge Bühnenformat „Beat`n`Dance“ feiert dieses Jahr sein Zehnjähriges. Noch immer sei jede Probe spannend, der Entstehungsprozess so aufregend wie die Gruppendynamik, berichtet Janina Peters. Die junge

Kulturwissenschaftlerin, die selbst bei Beat`n`Dance mit Singen angefangen hat und zurzeit ihre Bachelorarbeit schreibt, betreut das Format als Regieassistentin. „It`s Me or Fantasy“ heißt die diesjährige Show. Längst wird eifrig geprobt, 25 Stücke stehen momentan auf dem Plan – von Re-Interpretationen über Eigenkompositionen bis zu Tanz mit sphärischen Musiken. Nicht nur junges Publikum lässt sich gern darauf ein. „Man spürt die große Lust aller Mitwirkenden – und ein solches Konzept ist wirklich nicht alle Tage zu finden“, betont die Studentin, die sich von so viel kreativer praktischer Arbeit faszinieren lässt.

Längst hat der KulturSommer auch unter den Künstlern einen guten Ruf. „Man scheut sich nicht mehr, in die Provinz zu gehen, um mit uns zu arbeiten“, freut sich der Intendant, der jüngst einen Regiewechsel beim Kanu-Wander-Theater verschmerzen musste – und zügig Ersatz gefunden hat. „Zum Glück haben wir inzwischen ein Standing in der Theaterszene.“

15.000 Reisebegleiter mit dem ausführlichen Programm sind gedruckt und erhältlich bei allen Tourist-Informationen, Filialen der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. Weitere Infos zum KulturSommer am Kanal 2019 unter www.kultursommer-am-kanal.de sowie unter www.kulturportal-herzogtum.de.

Text + Fotos: EvaAlbrecht