Im Korona Jugendzentrum wird in diesen Wochen getrommelt,
gezupft und gesungen, was die Stimmen und Instrumente hergeben. Knapp zwei
Monate vor dem Start des KulturSommers am Kanal proben Nachwuchsmusiker und
Nachwuchssänger für die zehnte Ausgabe von „Beat and Dance“. Das Motto lautet
in diesem Jahr „It´s me or fantasy“.
Es ist ein Spiel mit Identitäten, das KulturSommer am
Kanal-Intendant Frank Düwel dem Publikum da vorspielen möchte. Coralie (Foto)
hat sich dafür David Bowies „Life on Mars“ vorgenommen. Es ist einer von
insgesamt 25 Songs, die am 30. Juni im Rathaus Schwarzenbek zu hören sind.
Düwel zeigte sich mit der Probe Coralies, aber auch der
anderen Musiker zufrieden. Abgesehen davon entfachen etwaige Unsicherheiten und
Unwägbarkeiten seinen Ehrgeiz. Im Korona wird an der Performance und dem
Arrangement der einzelnen Lieder stetig gearbeitet. Statt vorgefertigter
Auftritte der einzelnen Interpreten entwickelt sich „Beat and Dance“ organisch.
„Wir produzieren hier“, fasst Düwel seine Philosophie zusammen. „Und zwar
gemeinsam.“
„Beat
and Dance“, Musikveranstaltung, KulturSommer am Kanal, 30. Juni, Schwarzenbek,
Ritter-Wulf-Platz 1, Rathaus, 19 Uhr
Die Stiftung Herzogtum Lauenburg freut sich über eine neue Mitarbeiterin: Auf Ehrenamtsbasis unterstützt seit kurzem Johanna Saupper das Team. Die 25-Jährige hat an der Leuphana Universität Lüneburg ihren Bachelor in Kulturwissenschaften sowie Digitalen Medien/Kulturinformatik gemacht. Für die Stiftung übernimmt sie in Teilzeit vor allem organisatorische Aufgaben. Zuletzt kümmerte sie sich um die Neuauflage des Veranstaltungsflyers „Interkulturelle Begegnungen“.
Aktuell ist sie in die
Organisation des Nachwuchsschreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*innen“ mit
eingebunden, der am 25. April mit der feierlichen Siegerkür im Möllner
Stadthauptmannshof endet. Darüber hinaus repräsentiert die
Kulturwissenschaftlerin die Stiftung bei Veranstaltungen, etwa bei die
„Akademie geht aufs Land“.
„Die Arbeit macht
unheimlich viel Spaß“, sagt Johanna Saupper. Das Team sei freundlich, offen und
bei Fragen stets bereit, zu helfen.
Schön sei auch, dass
sie sich von Anfang an einbringen konnte und damit gleich mittendrin im
kulturellen Geschehen war. Dies sei ein positiver Kontrast zur Studienzeit, in
der Themen wie kulturelle Bildung und die Organisation von Veranstaltungen
zumeist nur theoretisch behandelt wurden.
Trotz der Freude an der
praktischen Arbeit plant Johanna Saupper, ihr Studium zu vertiefen. „Ich möchte
noch meinen Master machen.“ Inhaltlich will sie sich dann verstärkt den
Bereichen Interkulturalität, der Stadtteilforschung sowie in der Kinder- und
Jugendkultur zuwenden. Parallel dazu möchte sie aber, um den praktischen Bezug
zu wahren, weiter für die Stiftung arbeiten.
Lauenburg. Da denkt der gemeine Tourist an die Altstadt und einen Cafébesuch am Elbufer. Aber Lauenburg ist natürlich viel mehr als das. Mit rund 11.500 Einwohnern besteht es nicht nur aus ein paar malerischen Straßenzügen, die es gelegentlich in die Nachrichten schaffen, weil ihnen das Hochwasser auf die Pelle gerückt ist.
Die Stadt hat mehr. Was dieses Mehr ist, will das Künstlerhaus Lauenburg mit seinem Wettbewerb „Lauenburg bin ich“ zeigen (lassen) und damit bewusster machen. „Wie wünscht du dir deine Stadt von morgen?“ fragt das Künstlerhaus. Die Antwort erhofft sich die Einrichtung in Form von Fotografien, Collagen, Zeichnungen, Malereien, Videos und Skulpturen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Mit dem Wettbewerb hat das Künstlerhaus Lauenburg gleich zweierlei im Sinn: Zum einen soll er der Kunst in der Stadt einen breiten Rückenwind verschaffen, zum anderen geht es darum, Vorschläge zu diskutieren und so den Dialog um die Zukunft Lauenburgs voranzubringen.
Teilnehmen können Jung und Alt,
Bürger und Nicht-Bürger. Bewerbungen sind sowohl individuell als auch in
Gruppen möglich. Als 1. Preis winkt eine Plakatierung des Kunstwerkes in der
Öffentlichkeit. Der 2. Preis ist ein exklusiver Workshop mit dem Offenen
Atelier des Künstlerhauses. Der 3. Preis beinhaltet die einjährige
Mitgliedschaft im Künstlerhaus Lauenburg.
Wettbewerbsbeiträge können Sie per Mail an
info@kuenstlerhaus-lauenburg.de oder per Post an das
Künstlerhaus Lauenburg, Elbstraße 54, in 21481 Lauenburg/Elbe richten.
Einsendeschluss ist der 15. Juni.
Der Wettbewerb ist eine von insgesamt drei Aktionen des Künstlerhaues zu der Frage, wie Lauenburg künftig aussehen soll. Darüber startet die Einrichtung im Frühjahr eine Plakatkampagne und plant darüber hinaus für 2020 ein „Stadtlabor“. Auch sind die Menschen aufgefordert, sich mit eigenen Ideen einzubringen.
Foto: Christiane Opitz
Mehr zum Thema „Lauenburg – die Elbstadt von morgen“ :
Es tut sich was in Lauenburg. Eine Erkenntnis, die selbstredend heute, morgen und immer auf die Stadt an der Elbe zutrifft. Schließlich steigen hier Tag für Tag Tausende Menschen aus den Betten, um ihr Leben zu leben. Aber die Erkenntnis zielt direkt auf die Substanz: In der Oberstadt wird gebaut. Es hat Abrisse in der Berliner Straße gegeben. Eine Marktgalerie soll entstehen.
Für Christiane Opitz, künstlerische Leiterin des
Künstlerhauses Lauenburg, sind die sich abzeichnenden Veränderungen Anlass, mit
den Bewohnern in den Dialog zu treten und über das Lauenburg von morgen
nachzudenken. Dafür bringt die Einrichtung die Idee vom „Stadtlabor“ ins Spiel.
Es soll in der Oberstadt entstehen und als Veranstaltungsort für Foto-, Video-
und Audiopräsentationen sowie für Interventionen, Performances, Lesungen und
Konzerte dienen.
Wo dieses „Stadtlabor“ entstehen kann, ist offen. „Gerne
nehmen wir Vorschläge entgegen“, sagt Opitz. Klar ist, dass es in der Oberstadt
eingerichtet werden soll. Das Künstlerhaus Lauenburg, festverankert in der
Unterstadt, wünscht sich für sich selbst, aber auch für die gesamte Stadt Brückenschläge
zwischen Ober- und Unterstadt.
Man wolle nicht, dass es heiße – „die da oben, die da
unten“. Unten – in der Elbstraße – liegen die Kulturstätten der Stadt. Das alte
Kaufmannshaus, das Alte Schifferhaus, das Elbschifffahrtsmuseum, die Maria
Magdalenen-Kirche. Hier finden Veranstaltungen statt, hier flanieren im
Frühling und Sommer Besucher entlang. Es ist eine Gegend, in der Menschen
vornehmlich ihre Freizeit genießen. Ganz anders sieht es aus, wenn man das
Elbufer hinaufmarschiert. Dort befinden sich Supermärkte, die Apotheke und der
Bäcker. „Oben ist das wahre Leben. Da sind die Leute“, fasst Opitz den
Unterschied zusammen.
Aber wie kommt es überhaupt, dass sich das Künstlerhaus so sehr für den städtischen Zusammenhalt und das städtische Zusammenleben einsetzt? „Wir fassen den Kulturbegriff etwas weiter“, sagt Opitz. Allerdings möchte sie die Arbeit ihres Hauses nicht als Einmischung in die Politik verstanden wissen. „Wir arbeiten nicht gegen, sondern für und mit der Stadt. Wir wollen unseren Beitrag als Künstlerhaus leisten und zum Dialog einladen.“
Mit dem geplanten Stadtlabor, dem Wettbewerb „Lauenburg bin
ich“ und einer in diesem Frühjahr startenden Plakatkampagne, wolle man die
Menschen zum Nachdenken bringen. Was heißt es, wenn ich sage: „Mein Lauenburg“.
Gibt es überhaupt so etwas wie eine Ortsidentität? Und falls ja, welche
Bevölkerungsgruppen können mit ihr etwas anfangen?
So ein bisschen lässt sich Intendant Frank Düwel denn doch schon in die Karten schauen: Neun der mehr als 80 Veranstaltungen, mit denen der KulturSommer am Kanal 2019 (KuSo) lockt, hat er kürzlich auf der Messe Reisen (Hamburg) vorgestellt. Auch ein Flyer ist bereits erschienen. Das Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“ heißt es darin, sei inspiriert durch die Funktion des Elbe-Lübeck-Kanals als „Teil der alten Salzstraße“.
Der Startschuss für den KulturSommer am Kanal fällt am Sonnabend, 15. Juni, um 14 Uhr in Berkenthin. An der Kanalschleuse steigt ein Dorffest mit Musik, Tanz und bildender Kunst zum Erleben und Mitmachen. Am Abend des 15. Juni zieht das Festival dann in die Stadt Lauenburg um. Dort steigt dann ab 19 Uhr in der Hitzler-Werft das Eröffnungskonzert. Zu hören ist die Friedensmesse „The armed Man“ von Karl Jenkins. Es handelt sich um einen kraftvollen Appell für den Frieden, für den alte und neue Musikstile miteinander verwoben werden.
Am darauffolgenden Wochenende drängen sich dann Meerjungfrauen, Nixen und Wassermänner in den Vordergrund. Das Kanu-Wander-Theater widmet sich in diesem Jahr den Sagenfiguren der Weltmeere, die sich nach menschlichen Gefühlen sehnen. Die gute Nachricht für alle Freunde dieses Formats: Erstmals stehen gleich zwei Aufführungen auf dem Programm. Das Publikum, das für die Aufführung über den Schaalsee, den Salemer See und den Pipersee eine acht Kilometer lange Strecke bewältigen muss, sticht am Freitag, 21. Juni, um 15 Uhr und am Sonnabend, 22. Juni, ab 11 Uhr in See.
Ein weiterer Höhepunkt folgt dann nachmittags um 15 Uhr im Möllner Kurpark. „In den Gärten“ heißt das Musiktheater, das dort ab 15 Uhr auf dem Programm steht. „Von barocker Gartenlust inspiriert, verlieben, verlieren und finden sich junge Menschen in den Gärten der Liebe“, heißt es dazu im KuSo-Flyer. 50 junge Sängerinnen und Sänger des Kammerchores vom Mönchsee-Gymnasium Heilbronn bevölkern dafür die Bühne. Die Begleitmusik spielt die Big Brass Company Mölln. Die Aufführung ist eine Produktion der Bundesgartenschau 2019, die in diesem Jahr in Heilbronn stattfindet.
Einen Tag später – am Sonntag, 23. Juni – lädt der KuSo auf Schloss Wotersen zum „Festival der Kreismusikschule“. Mit fünf Stunden Live-Musik und rund 400 Musikern begeht die Einrichtung ihren 60. Geburtstag. Auf drei Bühnen erwartet das Publikum unter anderem Aufführungen des Bläserensembles, des Gitarrenorchesters sowie der Auftritt des Violinenchores. Darüber hinaus bietet die Kreismusikschule Musikworkshops und Mitmachaktionen an.
„Mit allen Wassern gewaschen“ heißt es am selben Tag in der Christuskirche Geesthacht. Ab 18 Uhr geben dort 40 Trommelkinder der Oberstadt- und der Grüppental-Trommler im Zusammenspiel mit dem Chor von „fun & klang“ den Takt vor.
Musik vor romantischer Kulisse erklingt am Sonntag, 30. Juni, in Behlendorf im Rahmen von „Singen am See“. Los geht es um 15 Uhr.
Unter dem „It´s me or fantasy“ feiert Beat’n’Dance im Rathaus Schwarzenbek am 30. Juni zehnten Geburtstag. Zum Jubiläum widmen sich die Nachwuchsmusiker Legenden wie David Bowie oder Gegenwartstars wie Rihanna. Los geht es um 19 Uhr.
Einen festen Platz im KulturSommer am Kanal hat mittlerweile auch die Operette auf dem Lande. Unter dem Titel „LiebesEiferSucht“ wird das Viehhaus Segrahn (Gudow) am Sonnabend, 6. Juli, zu einem Ort voller Intrigen, Lust und Leidenschaft. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Nach 35 Jahren hat Detlef Romey mit der Schauspielerei und dem Entertainment aufgehört. Damit verabschiedet sich ein Allrounder von der Bühne. Der gebürtige Möllner hat Typen wie Hans Moser oder Heinz Erhardt verkörpert. Er war Leopold, Vater von Wolfgang Amadeus Mozart. Er hat im Zusammenspiel mit Holger Burmester den Ritter Fips gegeben. Nun also ist Schluss damit. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihm über seine Beweggründe, das Schicksal Albrechts des Guten und die Vorteile des Entertainments für das Berufsleben.
Kulturportal-Herzogtum.de: Herr
Romey, wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie sich als Kind beschreiben?
Detlef
Romey: Ich war unglaublich neugierig und habe beim Spielen mit
anderen Kindern oft im Mittelpunkt gestanden. Gerne bin ich bei älteren Leuten
rumgehangen. Deren Geschichten haben mich fasziniert.
KP: Sind
Sie damals schon gerne in Rollen geschlüpft?
Romey: Ja,
ich habe mir früh eigene Biografien geschrieben. Nur für mich selbst. In meiner
Fantasie hieß ich Herbert Brand. Mein Großvater hieß Herbert. Wie ich auf Brand
gekommen bin, weiß ich nicht.
KP: Woher
kommt diese Lust, ein anderer zu sein?
Romey: Die Lust
entwickelt sich, indem ich hineinschlüpfe in die Person, die ich darstelle. Ich
frage mich dann, wie würde sich der und der in der Lebenssituation verhalten?
Als ich beispielsweise Leopold Mozart gespielt habe, habe ich alles, was ich
über ihn finden konnte, verschlungen. Ich lese allgemein viele Biografien. Es
geht ja nicht darum, ein anderer Detlef Romey zu sein, sondern die Person und
die Geschichte besser zu verstehen.
KP: Sie
legen gerne auch mal den Finger in die Wunde…
Romey: Das
ist genetisch bedingt. Mein Vater hat in Diskussionen immer die gegenteilige
Meinung eingenommen. Er hat die Leute aus der Façon geholt, wobei es ihm immer
um die Sache ging. Dennoch gab es nie böses Blut. Er schaffte es immer, dass
die Gesellschaft fröhlich auseinanderging.
KP: In
der Pressemitteilung vor Ihrem letzten Auftritt heißt es, es gehe Ihnen nicht
um Bühnen und Requisiten. Fürchten Sie, am Ende Authentizität vorzugaukeln und statt
Personen Typen darzustellen?
Romey:
Requisiten sind mir ein Graus. Je weniger, desto besser. Warum? Meistens ist da
viel Effekthascherei dabei. Mir reichen auf der Bühne Text und Manierismen, wie
sie sich bei Stan Laurel zeigen. Deshalb liebe ich auch Sinatra. Der stellt
sich auf die Bühne und singt. Umgekehrt ist es mir mal bei einem Konzert von
David Bowie ergangen. Ich habe mich gefragt: Was ist davon überhaupt noch David
Bowie?
KP: Offensichtlich
kommt man manchmal nicht ohne Verkleidung aus. Als Herzog Albrecht der Gute tragen
Sie ein Kostüm…
Romey: Das
stimmt. Das Kostüm hilft, dass ich für die Leute der Herzog bin. Die Leute
folgen einem dann. Anders würde ich das wohl nicht hinkriegen.
KP: Als
Herzog Albrecht machen Sie weiter. Als Entertainer haben Sie gerade aufgehört.
Warum hier der Schlussstrich?
Romey: Nach
35 Jahren aufzuhören – das passt. Ich habe im Kreis Hunderte von
Privatvorstellungen gegeben. Es gibt kein Dorf, in dem ich nicht gewesen bin.
Ich denke, dass ist jetzt ausgelutscht. Außerdem bin ich nicht gewillt, mir
ständig neue Programme auszudenken.
KP: Der
Schauspieler Detlef Romey – abgesehen vom Herzog Albrecht – ist jetzt auch
Geschichte?
Romey: Damit
habe ich schleichend Schluss gemacht. Meine letzte Aufführung war das Leopold
Mozart-Stück, dass ich geschrieben habe. Für die Premiere hatte ich Gut Segrahn
gebucht. Da waren dann 40 Leute. Bei der zweiten Aufführung im Rokokosaal waren
es nur zwei. Da habe ich mir dann endgültig gesagt: Ich höre auf.
KP: Haben
Sie sich eigentlich nie um ein Engagement in einem größeren Ensemble bemüht?
Romey: Doch.
Ich habe bei Ohnesorg vorgesprochen. Ich stand dort 17 Minuten auf der
altehrwürdigen Bühne. Da wurde mir gesagt, ich müsste plattdeutsch träumen.
KP: Wie
geht man mit so einer Absage um?
Romey: Ach,
ich bin da nicht böse. Ich habe all meine Jobs über Schauspiel und
Entertainment bekommen. Die Bühne ist ein wichtiger Teil meines Lebens, auch
wenn es für die große Bühne nicht gereicht hat.
KP: Kommt
Ihnen die Bühnenerfahrung bei Ihrer Arbeit in der Pflege zugute?
Romey: Ja, in
unserem Heim leben rund 80 Menschen. In deren Lebensgeschichten muss man
einsteigen. Man muss die Biografien kennen, um auf die Leute einwirken zu
können. Da ist man mal Freund, mal Sänger, mal Entertainer. Sie glauben gar nicht,
wie viele fantastische Geschichten da zu erleben sind.
KP: Herr Romey, ich danke für das Gespräch.
Mehr
Infos zu Detlef Romey – unter anderem auch zu seinem schriftstellerischen Werk
gibt es unter http://www.detlef-romey.de/index.html.
Darüber hinaus ist er auf Facebook und auf Twitter vertreten.
Wer Romey noch einmal live erleben will, hat am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof Gelegenheit dazu. Er trägt an diesem Tag preisgekrönte Texte des Wettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“ vor.
Lange hat er nicht gelebt, Herzog Albrecht der Gute. Keine 30 ist er geworden. Immerhin der Mann hat es zu so viel Berühmtheit gebracht, dass Detley Romey gerne und häufig in seine Rolle schlüpfen kann. Der gebürtige Möllner entwirft auf Stadtrundgängen das Porträt seiner Heimatstadt in der Zeit des Mittelalters. Dafür kleidet er sich wie eben jener 1315 geborene Albrecht – genauer gesagt Albrecht IV., Herzog von Sachsen-Lauenburg in der Linie Mölln und Bergedorf.
„Ich erzähle die Geschichte meiner Familie“, sagt Romey.
„So wie sie in der Zeit gewirkt hat.“ Grundsätzlich gehe es darum den Zeitkolorit
herüberzubringen. Dazu gehöre auch der Handel auf der alten Salzstraße. Oder
die gesellschaftlichen Umstände.
Die Rolle ist Romey offensichtlich auf den Leib
geschrieben: „Mir hat mal jemand gesagt: Du spielst den Herzog nicht. Du bist
es.“ Darüber habe er sich natürlich sehr gefreut.
Als Herzog sorgt er zudem dafür, dass die Gäste auf seiner
Stadtführung das Spiel mitspielen müssen. Auch sie starten den Rundgang
verkleidet. Vieles, was auf seinen Touren passiere, geschehe aus dieser
Verkleidung heraus, so Romey. Die Leute würden ihre Rollen annehmen und einander
dementsprechend behandeln. Es seien da schon Sätze gefallen wie: „Du gehörst
hier nicht her. Du gehörst zu den Weibern.“
Wer die eigene Verwandlung samt Zeitreise ins Mittelalter einmal mitmachen möchte. Hat dazu jederzeit Gelegenheit. Die Stadtführung mit Detlef Romey als Herzog Albrecht den Guten werden das ganze Jahr hindurch angeboten. Bedingung ist, dass sich mindestens zehn Personen dem Rundgang anschließen.
Detlef Romey ist nicht nur Schauspieler, Entertainer, Sänger, er ist auch ein Vielschreiber. Er hat Biografien über Oskar Sima und Tom Richter verfasst. Er hat ein Schauspiel über Leopold Mozart, Vater des berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, geschrieben. Er hat mit „Kokusnusseis auf Tokelau“ einen Roman vorgelegt, der eine Hommage an Astrid Lindgren, Henry David Thoreau und Konrad Lorenz darstellt.
Romey künstlerischer Drang ruht nicht. Daran ändert auch sein Abschied als Entertainer und Schauspieler nichts. Derzeit arbeitet er an einer Novelle über Lina Woiwode und Erich Mühsam, die den Titel „Die Schöne und der Anarchist“ (Zeichnung auf dem Titelfoto: Reinhard Trinkler) tragen soll.
Romey schreibt zudem lyrische Texte. Das untenstehende Gedicht
„Demenz am Mittag“ brachte ihm den Sonderpreis des Literaturmagazins „Berliner
Literaturkritik“ ein.
Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für den Verfassungsstaat und dessen tagtägliche Verwaltung? Dieser Frage geht Prof. Dr. Utz Schliesky (Kiel) am Dienstag, 2. April, in einem Vortrag im Möllner Stadthauptmannshof nach. Die Veranstaltung in der Reihe „Künstliche Intelligenz“ der Stiftung Herzogtum Lauenburg beginnt um 19 Uhr.
Längst ist es ein Allgemeinplatz, dass die
Digitalisierung unser Leben verändert. Oftmals übersehen wird allerdings, dass
mit der Digitalisierung auch die Herrschaft des Rechts in Frage gestellt wird.
Längst ist der Kampf um Souveränität in digitalen Räumen entbrannt. Dabei sieht
der demokratische Verfassungsstaat aktuell alles andere als gut aus. Und auch
die Grundannahmen unseres repräsentativ-demokratischen Systems werden in Frage
gestellt, wenn eine demokratische Öffentlichkeit in sozialen Netzwerken
segmentiert wird.
Der Referent ist
Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtags und Geschäftsführender Vorstand
des Lorenz-von-Stein-Instituts für
Verwaltungswissenschaften an der CAU zu Kiel. Außerdem ist er Tutor für Recht, Wirtschaft und
Europa in der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur der Stiftung.
„Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat, Vortrag, 2. April, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln
Auf Niederdeutsch widmet sich Dr. Hans Thomas Carstensen (Hamburg) am Dienstag, 26. März, im Rathaus Ratzeburg dem Maler Max Liebermann. Der Vortrag mit dem Titel „Dat Klingen vun de Seele. Max Liebermann – een düütschet Künstlerleven“ beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Berühmt is de Berliner Moler Max Liebermann (1847–1935) vör allem för sien wunnerschöne Goorn- und ‚Frietietbiller’ worrn. De hebbt em to den gröttste düütsche Impressionist maakt. Man anfungen hett he mit Dorstellen ut dat Arbeidsleven. Billers, de in’t 19. Jh. för en Schandaal sorgt hebbt, wiel dor “schietige Minschen” op to seen weern.
Angrepen worr he avers ook – all lang vör de Nazitiet – vunwegen sien jüdische Herkamen. Max Liebermann sien humanistisch Ideal vun en Welt, in de de Minsch na sien Charakter un nich na sien Afstammen beördeelt warrt, worr an sien Levensenn vun de Nazis toschann maakt. In den plattdüütsch Dia-Vördrag warrt dat Leven un Wark vun disse groten Maler lebennig beschreven.
Der Kunsthistoriker stellt schon seit einigen Jahren
mit viel Bildmaterial einflussreiche Künstler in niederdeutschen Vorträgen in
Ratzeburg vor.
Eine
Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit der Volkshochschule Ratzeburg
(Reihe Dienstagsvorträge) und dem ZfN in Holstein auf Initiative des
Niederdeutsch-Beirats der Stiftung.
„Dat Klingen vun de Seele“, Vortrag auf Niederdeutsch, 26. März,
Ratssaal, Rathaus, Unter den
Linden 1, Ratzeburg, 19 Uhr
Foto:
public domain
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