Kategorien
Nördlich der A24

Mal Rückzugsort, mal Konzertsaal

Klein, gemütlich und mit Dachschrägen – das ist der Wintersalon, in dem Gwendolin Fähser zur „Kleinen Kulturbrise“ lädt. 40 Besucherinnen und Besucher finden in dem Raum Platz, der in den anderen Monaten eher als ein privater Rückzugsort dient. Umgeben von Bücherregalen und Schränken lässt sich hier auch sehr gut Tee trinken, mit Freunden plaudern, lesen und die Zeit vergessen. Oder man klappt den Laptop auf, um die nächsten Events zu planen.

Für die Zeit der „Kleinen Kulturbrise“ ist das allerdings passé. Damit die Gäste sich setzen können, wird der Raum mit Stühlen bestückt. „Die schleppen wir vom Heuboden hier rüber“, sagt Fähser. Auch sonst soll es dem Publikum nicht am gewohntem Service fehlen. Es werden Wein und Saft die Treppe hinaufgebracht und eine mobile Bar aufgebaut. „Die habe ich von meiner Schwiegertochter geschenkt bekommen“, sagt Fähser. Sie bestehe aus alten Buchen und sei „schleppbar“.

Wie aber kommt es überhaupt dazu, dass es die „Kleine Kulturbrise“ gibt, wo sie doch schon das Heuboden-Theater organisiert und sich am KulturSommer am Kanal beteiligt? Und warum finden die Veranstaltungen nicht im Heuboden-Theater statt. „Der Heuboden war nicht zu heizen“, so Fähser. Und was die Entstehung der Veranstaltungsreihe anbelange, sei es doch so, dass sich die Leute gerade im Winter nach Kultur sehnen. „Ich habe gedacht, da muss was passieren.“

Der Wintersalon befindet sich am Forstgehöft 2. Wer aus Nusse kommt und Ritzerau durchfahren hat, biegt kurz hinter dem Ortsende in einen Feldweg ab. Das Gebäude befindet sich nur wenige hundert Meter von der Straße entfernt.

Interview mit Gwendolin Fähser und Infos zum Programm der „Kleinen Kulturbrise“ unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/18/ich-sehe-die-kulturbrise-als-persoenliche-bereicherung/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/18/spiel-mit-mythen-feuer-und-farbe/

 

 

 

Kategorien
Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

„Der KuSo hat nochmal richtig Fahrt aufgenommen“

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel …

über die Programmgestaltung für den KulturSommer am Kanal:

Es macht mir wirklich große Freude, wie viele Menschen sich da einbringen. Ob Einzelne, Gruppen oder Institutionen – immer wieder kommen Menschen mit Ideen für Kunstprojekte auf mich zu. In diesem Jahr hat das noch mal richtig Fahrt aufgenommen.

über die zweite Kanu-Wander-Theater-Aufführung:

Endlich! Es wurde höchste Zeit, dass wir mehr Menschen dieses formidable Format zeigen können und dass die Menschen, die daran beteiligt sind, ein weiteres Mal eine Bühne bekommen.

über die Menschen in der Region:

Ich erlebe die Menschen sehr aufgeschlossen für Musik, Theater und bildende Kunst. Die Neugier, die sich da zeigt, ist ganz zentral, um so ein Festival auch umsetzen zu können. Ohne diese Impulse und die tatkräftige Unterstützung würde das Ganze nicht funktionieren.

über die Kanallandschaft:

Wir rücken den Elbe-Lübeck-Kanal als Kulturdenkmal in den Blickpunkt. Dafür wenden wir uns dem Salztransport zu. Der Transport von Salz ist für die Menschen früher so zentral gewesen wie heute für uns das Internet. Es war ein weltumspannendes Phänomen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleuse wollen wir den Salztransport mit Kamelen – den Wüstenschiffen – nachstellen.

über den Stand der Planungen:

Die großen Veranstaltungen können wir schon beschreiben – was wann und wo stattfindet. Für „Beat’n’Dance“ und „In den Gärten“ haben bereits die Proben begonnen. Nun folgt die Planung der weiteren Veranstaltungen. Insgesamt werden es wieder mehr als 80 sein.

über seine Arbeit:

Das Schönste daran ist für mich die Begegnung mit den Menschen.

über seinen Mitarbeiterstab:

Wir sind ein kleines Team, das an einem Strang zieht. Die Assistenz hat Daniela Kiesewetter übernommen. Im vergangenen Jahr hat sie diese Arbeit für die Oper auf dem Lande gemacht. Außerdem habe ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an Helge Berlinke von der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen. Das eröffnet mir mehr Freiräume und verschafft uns darüber hinaus mehr Möglichkeiten für die mediale Berichterstattung.

Mehr Infos zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

Kategorien
Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

Wüstenschiff in Sicht!

Intendant Frank Düwel hat das Geheimnis gelüftet: Der KulturSommer am Kanal (KuSo) feiert Premiere. Erstmals startet das Festival auf dem Land. Dafür rückt der KuSo direkt an die Wasserstraße heran. Zwischen Berkenthiner Schleuse und Maria Magdalenen-Kirche lädt Düwel zum Salz-Fest.

Das Publikum darf sich auf einen bunten Nachmittag freuen, der das Motto des KulturSommers „Das Wasser – das Salz – die Seele“ mit Leben füllt. Düwel serviert den Gästen am 15. Juni ein Klangtheater mit Musik, Tanz und bildender Kunst als Hauptzutaten. Es soll ein Fest für die Sinne werden, das durch die Kulisse – den Platz an der Schleuse – seine spezielle Würze erhält. Als Chiffre für den Eröffnungsgang und alle weiteren Gänge hat der Storm-Preisträger die Begriffe „Lauschen – sehen – fühlen“ gesetzt. Bilder, Töne und Gerüche sollen die Sinne in Schwung versetzen und den Geist zum Reflektieren bewegen.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn im Frühsommer an der Wasserstraße getanzt und musiziert wird. Man muss dafür nur kurz die Augen schließen. Da lacht die Sonne, die Bäume sind grün, es riecht nach Schilf und Wildpflanzen.

Wo aber ist das Salz in dieser Fantasie? Der Titel „Salz-Fest“ allein weckt da noch keine Geister. Auch die Tatsache, dass der Elbe-Lübeck-Kanal Teil der alten Salzstraße ist, weckt beim Menschen des 21. Jahrhunderts keine Erinnerungen. Die Berufsschiffer, die Richtung Lübeck oder Richtung Elbe unterwegs sind, haben vieles – aber ganz bestimmt kein Salz – geladen.

Der Regisseur hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Frei nach John Irving lässt er die Kamele los. Die Wüstentiere übernehmen die Rolle der Lastkähne und bringen das Salz herbei. Mit anderen Worten: Es wird spektakulär. Die Kulturfreunde sollten sich den Termin unbedingt im Kalender notieren – Salz-Fest in Berkenthin, 15. Juni – Willkommen bei der Eröffnung des KulturSommers am Kanal 2019!

Foto: TouristService Stecknitz-Regio

Mehr zum KuSo-Programm 2019 unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

Kategorien
Aus der Stiftung

KuSo startet an der Berkenthiner Schleuse

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel hat auf der Messe Reisen in Hamburg die Programmhöhepunkte der 14. Auflage des Festivals vorgestellt. Neben gewohnten und beliebten Events wie dem Kanu-Wander-Theater und Beat’n’Dance dürfen sich die Besucher auf die Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ und das „Festival der Kreismusikschule“ freuen, mit dem die Einrichtung ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Eine Premiere ist, dass der KulturSommer erstmals auf dem Land eröffnet wird. Am 15. Juni laden Düwel und seine Mitstreiter zum Salz-Fest an der Berkenthiner Schleuse.

Neu ist auch, dass das Kanu-Wander-Theater unter der Regie von Kerstin Steeb zwei Mal aufgeführt wird. „Ich freue mich, dass wir es uns in diesem Jahr leisten können, mehr Leute an diesem tollen Produkt teilhaben zu lassen“, so Düwel. Der Intendant rief bei der Vorstellung der Programmhöhepunkte zudem zum vernetzten Denken und Arbeiten auf. Als ein positives Beispiel dafür stellte er die Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau Heilbronn bei der Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ heraus.

Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Das Wasser – das Salz – die Seele“. Es sei direkt vom Elbe-Lübeck-Kanal inspiriert, betont Düwel. Die Wasserstraße habe die Region als Teil der alten Salzstraße geprägt. Mit dem Motto sollen die Menschen zum Nachdenken angeregt werden. Über den Strom der Zeit und über das, was dem Leben die Würze gebe.

Der KulturSommer am Kanal 2019 wird mehr als 80 Veranstaltungen umfassen. Für deren reibungslosen Ablauf hat Intendant Düwel einen Stab von elf Mitarbeitern um sich geschart. Als neue Assistentin hat der Intendant die Daniela Victoria Kiesewetter gewinnen können. Kiesewetter wirkte im Vorjahr schon als Assistentin der Oper auf dem Lande mit – die in diesem Jahr übrigens eine Operette auf dem Lande ist. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Helge Berlinke. Unterstützt wird er dabei von Eva Albrecht und Antje Berodt. Für die Finanzen ist Petra Löding zuständig. Die Leitung der Helfer hat erneut Wolfgang Lehmann inne.

Die Assistenten für die großen Eigenproduktionen sind Alexander Radulovic (Beat ’n’ Dance) und Michelle Affolter (Kanu-Wander-Theater). Daniela Kiesewetter, die im vergangenen Jahr die Regieassistenz bei der Oper auf dem Lande ausübte, führt bei der Operette auf dem Land die Regie.

Foto: Carina Jahnke/HLMS

Kategorien
Aus der Stiftung Nördlich der A24

Stiftung will Kultur im ländlichen Raum stärker fördern

Es gibt sie beinahe überall im Kreis Herzogtum Lauenburg – die Gemeindehäuser. Hier und da trifft man sogar noch mal auf eine alte Dorfkneipe. Es sind Orte des Zusammentreffens, Heimstätten für die Kultur. Nur wird es im multimedialen Zeitalter zunehmend schwerer, sie abseits von „Dörfer zeigen Kunst“ mit Leben zu füllen. Die digitale Konkurrenz ist groß und attraktive Events kosten Geld. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat deshalb Formate wie „Kultur auf Dorf-Tour“ aus der Taufe gehoben.

„Uns geht es darum, Angebote in den ländlichen Raum hineinzubekommen“, sagt Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und nennt mit der „Akademie auf dem Land“ und dem Festival „KulturSommer am Kanal“ weitere Formate. Engelmann ist überzeugt, dass das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht ist. Notwendig dafür wäre, so sein Credo, ein Schulterschluss mit den Gemeinden. „Je mehr Unterstützung wir bekommen, desto mehr können wir natürlich geben“, sagt er und wird konkret: „Es wäre toll, wenn alle Gemeinden im Kreis Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg werden.“ Der Jahresbeitrag von 120 Euro sei nun wirklich nicht die Welt. Bislang aber haben das Beitrittsformular nur rund 40 der mehr als 100 Gemeinden im Kreisgebiet ausgefüllt und unterschrieben.

Stellt sich die Frage, warum sich bislang so viele Kommunen zieren, in die Fördergesellschaft einzutreten. Hat die Mitgliedschaft keinen Wert? Doch, stellt Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, klar. Bei der Kultur auf Dorf-Tour übernehme die Stiftung beispielsweise sämtliche Kosten – das Honorar für die Künstler, die für die Künstlersozialkasse anfallenden Versicherungsbeiträge, die GEMA-Gebühren. Die Gemeinde, die so ein Event veranstalte, könne zudem vorab aus einem Pool auswählen, welchen Künstler sie engagieren wolle. „Die Kommune muss nur die Location stellen und das Catering übernehmen“, sagt Funk. Das Eintrittsgeld und die Einnahmen aus dem Catering dürfe sie behalten. Die Mittel können dann für ein weiteres Event verwendet werden. Funk spricht von einer „Win-Win-Win-Situation“. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg, als Kulturknotenpunkt und als Institution, die offiziell für die Kulturarbeit und Kulturförderung im Kreis zuständig ist, wird ihrem Auftrag gerecht, in den Gemeindezentren ist was los und obendrein erhalten Künstler aus der Region Aufträge.

Das klingt gut. Aber wie kommt das Format in den Gemeinden an? Kollows Bürgermeisterin Ines Tretau hat im vergangenen Jahr die „Band ohne Bass“ in ihre Gemeinde geholt. Die Gruppe trat in der Dorfkneipe auf. „Das Konzert war gut besucht“, erinnert sie sich. Planung und Ablauf hätten reibungslos funktioniert. Die Veranstaltung sei „superorganisiert“ gewesen. Nur Einnahmen habe die Gemeinde keine gehabt, weil der Eintritt frei gewesen sei und die Kneipe das Catering übernommen habe.

Schön sei, dass es jetzt einen persönlichen Kontakt zu den Musikern gebe, sagt die Bürgermeisterin. Die „Band ohne Bass“ habe mittlerweile ein weiteres Konzert in Kollow gespielt. Es sind womöglich neue Verästelungen für ein noch reichhaltigeres kulturelles Leben – zusätzlich zu den Bildenden Künstlern, die in der Gemeinde aktiv sind. Ihr sei es gar nicht bewusst gewesen, dass es davon so viele im Dorf gebe, sagt Tretau. „Früher haben die alle in ihrem Keller gewerkelt und keiner hat es gemerkt.“ Dadurch, dass die Künstler mittlerweile gemeinsam Ausstellungen auf die Beine stellen, seien sie sichtbar geworden.

Sorge bereitet Tretau indes, dass die Werbung für Veranstaltungen im Dorf in der allgemeinen medialen Informationsflut untergeht. Es komme immer wieder vor, erzählt sie, dass ihr Leute sagen: „Das wussten wir gar nicht, dass das stattfindet.“

Das gilt hoffentlich nicht für den 7. März. Dann steht in Kollow mit dem Vortrag „Insektenvielfalt im Siedlungsraum“ die nächste Veranstaltung auf dem Programm – ein Kooperationsprodukt der Gemeinde, der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. „Dafür habe ich gerade eine Erinnerung geschrieben“, sagt die Bürgermeisterin und setzt auf ein volles Dorfgemeinschaftshaus.

Infos zum Eintritt in die Fördergesellschaft gibt es unter https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/dabei-sein-ist-alles/.

Kategorien
Aus der Stiftung

Dabei sein ist alles!

Sie möchten die Stiftung Herzogtum Lauenburg bei der Kulturarbeit finanziell unterstützen? Dann werden Sie Mitglied in der Fördergesellschaft oder erwerben Sie einen Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal.

Mindestens 120 Euro kostet der jährliche Beitrag für die Fördergesellschaft, wenn Dörfer, Städte, Vereine etc. eintreten. Privatpersonen sind mit 60 Euro dabei. Der Preis für einen Patschaftsanteil des KulturSommers am Kanal beträgt pro Jahr 500 Euro.

Wofür man sich auch entscheidet, das Geld trägt dazu bei, ein attraktives Kulturprogramm auf die Beine zu stellen. Davon zeugen das aktuelle Halbjahresprogramm der Stiftung mit Themenschwerpunkten wie den „Die Ottonen“, „Flucht und Vertreibung“ oder „Künstliche Intelligenz“ und der immer im Mai erscheinende Reisebegleiter für den KulturSommer am Kanal. Das Beitrittsformular für die Fördergesellschaft Sie hier, das für den Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal können Sie per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, anfordern.

Dörfer, die ein Event im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour veranstalten möchten, können sich jederzeit bewerben. Die Mitgliedschaft in der Stiftung ist dafür keine Bedingung. Bewerbungen nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in 23879 Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen. Die Stiftung zahlt 450 Euro pro Event plus GEMA-Gebühren sowie die Beiträge für die Künstlersozialkasse. Die Gemeinden können sich aus dem Künstlerkatalog ihren Live-Act aussuchen.

Mehr zur Thema Kulturförderung und zur Kultur auf Dorf-Tour unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/stiftung-will-kultur-im-laendlichen-raum-staerker-foerdern/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/speel-man-to/

 

Kategorien
Nördlich der A24

Den Blick für das Wesentliche erlernen

Den Blick für das Wesentliche wie auch für das nicht zu unterschätzende Detail will Kulturpreisträger Ebrahim Sharghi im Rahmen eines zehnteiligen Kunstkurses vermitteln. Auftakt ist am Dienstag, 5. Februar, um 10.30 Uhr in der Ratzeburger Volksschule.

Sharghi macht sich mit den Kursteilnehmern auf die Suche nach Objekten, um sie im Zusammenspiel von Erfahrung, Wirkung und bewusster Einkehr künstlerisch zu erfassen. Im Mittelpunkt werden „einfache“ Gegenstände aus der Natur stehen – Blätter, Äste, Steine. Deren Wesen und Bedeutung soll vom Betrachter beziehungsweise der Betrachterin zunächst ergründet werden, bevor man sie als Skizze oder Malerei zu Papier bringt. Für den Kurs mitzubringen sind Neugier, Offenheit, Freude und Entspannung.

Anmeldungen nimmt die Ratzeburger Volkshochschule, erreichbar unter Tel. 04541-8000146 oder per Mail unter volkshochschule@ratzeburg.de, entgegen.

Sharghi erhielt 2018 für sein Friedensschild-Projekt den Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Derzeit arbeitet er mit den Bürgern in Kittlitz an einem solchen Kunstwerk, mit dem er Menschen zusammenbringen und für ein friedliches Miteinander gewinnen will. In Mustin und Ratzeburg gibt es bereits ein Friedensschild.

 

Kategorien
Aus der Stiftung Ausstellungen

Ottonische Geschichte fühlen, sehen und anfassen

Geschichte hören, fühlen, sehen und gelegentlich auch Anfassen kann, wer sich an die Fersen von Lothar Obst heftet. Der Möllner hat sich aufgemacht, das Herrschergeschlecht der Ottonen einer möglichst breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. 2019 paart er seine Vorträge mit zwei Exkursionen. Sein Weg führt ihn nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg und es geht nach Hildesheim.

Anlass für den Veranstaltungsreigen ist ein runder Geburts- und Gedenktag: 1.100 Jahre ist es in diesem Jahr her, dass der erste Herrscher der ottonischen Dynastie auf den Thron gelangte. Heinrich I. wurde 919 zum ersten Sachsenkönig im ostfränkischen Reich gewählt, aus dem sich später das Heilige Römische Reich Deutscher Nation entwickelte.

Die Obst-Exkursion folgt Heinrichs Spuren am Wochenende des 25. und 26. Mai. Mit dem Bus geht es ran die historischen Stätten in Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg. Die Reise ist also auch etwas für Geschichtsinteressierte, die nicht so gut zu Fuß sind. Ebenso wenig braucht es große Vorkenntnisse. „Die Teilnehmer bekommen von mir Handreichungen – Stammbäume, Chronologie, Wissenswertes über Heinrich I. und Otto I.“, sagt Obst. „Man benötigt auch keinen Reiseführer oder Stadtplan.“

Grundsätzlich schade es aber nicht, sich im Vorfeld ein wenig mit der Geschichte der Ottonen und den Orten, an denen sie wirkten, auseinanderzusetzen. Denn, gibt der Leiter der Exkursion zu bedenken, man sehe nur, was man wisse. Diese Binsenweisheit stamme nicht von ihm, fügt er an, sondern von Theodor Fontane. Gelegenheit, sich im Vorfeld der Exkursion mit der ottonischen Geschichte zu befassen, gibt es am 21. Mai im Möllner Stadthauptmannshof. Dort referiert Obst ab 19.30 Uhr über die erste große Königsdynastie der Deutschen.

Schon jetzt freut sich der Exkursionsleiter auf die Reise nach Sachsen-Anhalt. Er freut sich auf Quedlinburg, wo sich Heinrich I. bevorzugt aufhielt und seine Frau ein adliges Damenstift gründete. Er freut sich auf die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode, das einzige noch unversehrte Bauwerk der Ottonik, auf den Magdeburger Dom mit dem Kaisergrab und auf das Prämonstratenser-Kloster St. Marien. „Hier gibt es sogar eine Verbindung in unsere Region“, sagt Obst. Das Kloster St. Marien sei das Mutterkloster des Ratzeburger Prämonstratenser-Klosters.

„So riesige Gebäude zu schaffen, war das Ergebnis einer hervorragenden Architektur und einer hervorragenden logistischen Leistung“, mein Obst. Den Zeitgenossen, die in Holzhütten oder Lehmhütten lebten, müssten sie wie „Weltwunder“ vorgekommen sein.

Neben den historischen Stätten besuchen die Exkursionsteilnehmer die Sonderausstellung „919 – Plötzlich König – Heinrich I. in Quedlinburg“ sowie die Dauerausstellung „Ottonianum“.

Eine weitere Exkursion steht dann im Herbst auf dem Programm. Für die Tagestour „Ottonische Gottesburgen und Bernwardinische Kunst“ führt Obst die Teilnehmer nach Hildesheim. Besichtigt werden dort der Dom, die Domschatzkammer mit dem berühmten tausendjährigen Domschatz sowie die Michaeliskirche mit der Bernwardskrypta, ein Hauptwerk der Ottonik. Neben diesem kunstgeschichtlichen Schwerpunkt geht es politisch um die Regierungsjahre Ottos II. und seines Sohnes Ottos III. von 973 bis 1002.

Anmeldungen für die Exkursion nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000, Fax 04542-87061 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen.

Mehr zu den Ottonen und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/erste-deutsche-mit-roemischer-kaiserkrone/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/

 

 

 

Kategorien
Aus der Stiftung

Lothar Obst über die ersten Deutschen mit Kaiserkrone

Bevor es am 25. und 26. Mai auf historische Exkursion nach Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode geht, gibt Lothar Obst Gelegenheit, das Wissen über das frühe Mittelalter noch einmal aufzufrischen. Unter dem Titel „Die Ottonen (919 – 1024) – Die ersten Deutschen auf dem römischen Kaiserthron“ berichtet er am Dienstag, 21. Mai, im Möllner Stadthauptmannshof über die berühmte Königsdynastie. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Im Jahre 919 wird der Sachsenherzog Heinrich aus dem ausflussreichen Geschlecht der Liudolfinger in Fritzlar zum König des fränkischen Ostreiches, „in regno teutonicorum“, gewählt. Der Legende nach überbrachte ihm eine Delegation der Stämme unter Führung von Eberhard von Franken die Reichskleinodien, als er am Quedlinburger Finkenherd beim Vogelfang saß. Mit der Thronerhebung Heinrichs verbindet sich die Gründung des ersten deutschen Staates. Ihm gelang, was sein Vorgänger Konrad nicht durchsetzen konnte: Die Autonomiebestrebungen der Stammesherzöge erfolgreich zu bekämpfen und der äußeren Bedrohung durch die Ungarn-Einfälle Herr zu werden. Doch Heinrich blieb bescheiden, lehnte die Salbung der Kirche ab und ließ die Geschichte wissen: „Es genügt mir, wenn sie mich vor meinen Ahnen König nennen.“

Ganz anders hingegen war sein Sohn Otto I., dem die Geschichte den Beinamen „der Große“ verlieh: 936 lässt er sich in einer sorgfältig inszenierten Zeremonie über dem Grabe Karls des Großen in der Aachener Pfalzkapelle zum König krönen und nimmt auf diesem dem des Salomon ähnlichen Kaiserthrons Platz. Die „Renovatio imperii romanorum“, die Wiederherstellung des römischen Weltreiches unter der legitimierten Herrschaft der deutschen Könige als römische Kaiser in ihrer Funktion als Nachfolger der Cäsaren war fortan sein politisches Programm in der Traditionslinie von Karolingern und Römern.

„Ego Otto dei gratia romanorum imperator augustus“ – ich, Otto, von Gottes Gnaden erhabener Kaiser und Augustus der Römer – heißt es schließlich in den Urkunden des dritten der Ottonen. Er war der theokratischen Reichsidee Karls des Großen, dem Gottesgnadentum des Kaiserreiches, stark zugeneigt, war eine strahlende Erscheinung und beherrschte drei Sprachen, Deutsch, Griechisch und Latein. In der Philosophie war er ebenso zu Hause wie in der Mathematik, schrieb Gedichte, liebte die Musik, war den Gelehrten im Disput gewachsen und schließlich so umfassend gebildet, dass ihn noch seine Zeitgenossen als „mirabilia mundi“, als „das Wunder der Welt“, bezeichneten.

Auf dem römischen Palatin, dem vornehmsten der sieben Hügel der Tiberstadt, errichtete er sich einen Palast und machte Rom zur kaiserlichen Residenzstadt.

Soweit führt die Exkursion mit Lothar Obst am 25. und 26. Mai zwar nicht, aber Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode mit ihren historischen Stätten sind auch so eine Reise wert. Anmeldungen für die Veranstaltung der Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg nehmen  entgegen.

Anmeldungen zu den Reisen nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur (Mölln), erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg entgegen.

Mehr zur Exkursion nach Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/geschichte-hoeren-fuehlen-sehen-und-anfassen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/

 

 

Kategorien
Nördlich der A24

„Kultur könnte ein wenig mehr Lobbyarbeit vertragen“

Mit wem ließe sich besser über das Thema Kultur plaudern als mit Meinhard Füllner? Der Kreispräsident ist in der Region tief verwurzelt. In der Lokalpolitik ist er bereits seit den 70er Jahren aktiv. Er kennt das kulturelle Hier und Jetzt im Kreis, und er kennt die kulturelle Vergangenheit. Als Künstler ist er zudem aktiv daran beteiligt. Im Interview mit Kulturportal-Herzogtum.de wird deutlich, dass ihm die Förderung der Kultur ein Herzensanliegen ist. Knapp zwei Stunden steht er in seinem Büro im Alten Kreishaus Rede und Antwort. 

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Füllner, was verstehen Sie unter Kultur?

Meinhard Füllner: Kultur ist für mich das, was das Leben über den Alltag und Werktag hinaus lebenswert macht. Da gehört das ganze Spektrum zu – Musik, Literatur, Bildende Kunst, Forschung, Lehre. Deshalb sind Diskussionen über Kultur auch immer sehr schwierig, weil jeder etwas anderes darunter versteht.

KP: Welche Bedeutung hat die Kultur für uns und unser Zusammenleben?

Füllner: Die Kultur ist wesentlicher Bestandteil für unsere Identität. Der Mensch manifestiert sich nicht nur in der Landschaft, sondern auch woran er sich kulturell erinnert. Welche Musik hat er gehört? Welche Sprache hat er gelernt? Gerade in unserer technischen und immer unpersönlicher werdenden Welt brauchen wir solch emotionale Anker. Die Menschen müssen sich mit der Heimat identifizieren können.

KP: Gerade wegen des technologischen Fortschritts wird derzeit gerne einer Identitätskrise das Wort geredet. Ein häufig genanntes Stichwort ist hier das Vereinssterben.

Füllner: Die Vereine haben Probleme, weil die Menschen sich nicht mehr binden wollen. Man muss sich bewusst sein, dass die Zeiten sich ändern, dass junge Leute heute völlig andere Präferenzen haben. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir uns dem Interesse der Menschen stellen. Ein Beispiel: Sie kriegen keinen jungen Menschen zu Plattdeutsch-Lesungen mit irgendwelchen Döntjes. Sie kriegen sie aber zu Veranstaltungen, wo junge Leute tolle Reime auf Niederdeutsch gestalten. Die Sprache muss zeitgemäßer dargestellt werden. Ganz allgemein müssen wir uns in der Kulturförderung möglichst breit aufstellen und alle Altersgruppen im Blick haben.

KP: Sehen Sie da Defizite?

Füllner: Kultur könnte schon ein wenig mehr Lobbyarbeit in einigen kommunalen Entscheidungsgremien vertragen. Schön wäre es, wenn jede Kommune Mitglied im Förderkreis für die Stiftung Herzogtum Lauenburg wäre. Schließlich soll deren Kulturarbeit für alle im Kreis einen Nutzen haben.

KP: Gibt es eigentlich so etwas wie eine spezielle „lauenburgische Kultur“?

Füllner: Jeder Raum hat seine eigene Kultur. Das Spezifische liegt in der eigenen Geschichte, die sich darin verbindet und verknüpft. Sichtbar wird dies beispielsweise in der Architektur. Ansonsten ist Kultur davon abhängig, wie die jeweilige Generation sie gestaltet. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der KulturSommer am Kanal. Er hat sich toll entwickelt und ist zu einer Marke geworden. Durch Frank Düwel haben wir da Output von außen bekommen. Er hat kreative Potentiale gehoben, die sonst noch im Verborgenen schlummern würden.

KP: Sehen Sie allgemein noch Verbesserungspotential?

Füllner: Es macht Sinn, unsere Kulturträger miteinander zu verknüpfen – das Künstlerhaus Lauenburg, das Amtsrichterhaus in Schwarzenbek, die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Galerie Noffke. Die Einrichtungen könnten sich gegenseitig befruchten. In Steinhorst haben wir eine der größten landwirtschaftlichen Sammlungen im Land. Sie wird ehrenamtlich betrieben und steht im Bild der Öffentlichkeit unter Wert, weil es ehrenamtlich betrieben wird. Wir müssen diese tolle Sammlung besser nutzen. Außerdem waren und sind wir die kulturelle Brücke zu Mecklenburg – diese ehemals enge Verzahnung müssen wir wiederbeleben.

KP: Wir sprechen hier gerade über Kultur und Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg. Wenn ich mich mit Künstlern oder Kulturschaffenden unterhalte, ist oft vom Nordkreis und Südkreis die Rede. Woher rührt diese Aufteilung?

Füllner: Das hängt damit zusammen, dass durch das Groß-Hamburg-Gesetz erst 1936 einige Teile des Kreises zu uns gekommen sind. Hinzu kommt, dass die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung im Süden und die der kulturellen Entwicklung im Norden stattfinden. Das müssen wir noch mehr zueinander bringen.

KP: Was kann man für das Zusammengehörigkeitsgefühl tun?

Füllner: Viele Menschen im bevölkerungsreichen Süden sind durch den Hamburger Raum geprägt. Um die Identifikation mit dem Kreis zu erhöhen, müssen wir im Süden unser eigenes kulturelles Programm sicherstellen. Das kulturelle Interesse darf nicht der Sogwirkung Hamburgs erliegen. Deshalb ist die Stiftung Herzogtum Lauenburg auch sehr bewusst im Süden aktiv. Deshalb hat der Kreis die finanzielle Förderung für das Künstlerhaus Lauenburg aufgestockt.

KP: Sie leben seit ihrer Kindheit in der Region und sind im Kreis seit Jahrzehnten politisch und künstlerisch aktiv. Wie hat sich die Kultur ihrer Meinung nach entwickelt?

Füllner: Dadurch dass der Kreis die Kulturförderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen hat und dank der Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg hat sie sich stark vitalisiert. Früher war Kultur im Kreis das Kreismuseum, Weber, Goedtke oder auch die Dommusiken. Heute haben wir das Bismarck-Museum und das Amtsrichterhaus. Oder die Scheune bei den von Bülows, das Forum für Umwelt und Natur und über den Kultursommer hinaus unzählige Events einer großen Kulturgemeinschaft. Das sind Beispiele dafür, was hier in den letzten Jahren passiert ist.

KP: Herr Füllner, ich danke für das Gespräch.

Einen Einblick in das Kunstverständnis von Meinhard Füllner gibt es unter: https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/schoepfer-makelloser-linien/