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Thema der Woche

Hier ist der Spaß!

Rock´n´Roll, Beat, Flamenco, Irish Folk, deutsches Liedgut und jede Menge Humor – mit diesen Worten lässt sich umreißen, was die Priesterkate 2022 im Veranstaltungsköcher hat. Für das Publikum in Büchen und Umgebung heißt das: Es ist für jede und jeden etwas dabei.

Wer es stimmungsvoll mag, sollte sich den 8. März im Kalender ganz dick ankreuzen. An diesem Tag sind „Kilkenny“ in der Büchener Kate zu Gast. Die Band hat ein breites Repertoire irischer Trinklieder im Gepäck sowie schnelle Instrumentalstücke im Gepäck. Klar gibt es auch die eine oder andere tiefgründige Balladen zu hören, aber zumeist lautet das Motto bei „Kilkenny“: „Party like the Irish“. Los geht es um 19.30 Uhr.

Mit Musik und Texten der erfolgreichen Liedermacher Hannes Wader und Reinhard Mey reist am 29. März Michael Kühl in Büchen an. Der Hamburger singt in der Kate Lieder wie „Heute hier, morgen dort“, „Über den Wolken“ oder „Schon so lang“. Kühl weiß den erstklassigen Songs neues Leben einzuhauchen und dürfte damit nicht nur Fans von Wader und Mey begeistern.

Ein Hauch von Fernweh dürfte aufkommen, wenn am 28. April Bino Dola und Marco Bussi die Bühne betreten. Die beiden Männer spielen traditionellen Flamenco. Dola nutzt dafür die Gitarrte, Bussi widmet sich Percussion-Instrumenten wie Cajón oder Darbuka. Das Resultat sind satte Akkorde in mitreißender Rhythmik. Dabei wechseln sich Freude und Melancholie ab. Dola erzählt in modern interpretierten Stücken sowie eigenen Kompositionen Geschichten aus Andalusien, dem Land im Süden Spaniens, dem er zutiefst verfallen ist.

Mitten in die wilde Pop-Welt der 60er Jahre hinein führen am 17. Mai „The Beattells“. Die Hamburger Coverband wird in Büchen gleich eine ganze Reihe von Songs der „Fab Four“ präsentieren, die sie selbst live niemals gespielt haben. „The Beattells“ gibt es seit 2001. Der Band gehören Ralf Wendriner (Gitarre), Herbert Böttger (Bass) und Michael Jessen (Gitarre) und Winfried Haustein (Schlagzeug) an.

Ein Fall für die Lachmuskeln ist am 14. Juni der Auftritt von Bauchredner Kurt Jara. Frei nach dem Motto „Auch Puppen haben Probleme“ lädt er zur Puppentherapie. Psychologie-Professor Karl-Friedrich Jensen gibt den Betroffenen deshalb praktische Tipps, Ex-Knacki Lutz-Maria punktet mit einer Entspannungsübung, und Telefonseelsorgerin Hilde Sommer macht ein Paar aus dem Publikum wieder glücklich.

Die hier vorgestellten Events beginnen allesamt um 19.30 Uhr. Die Priesterkate befindet sich in der Gudower Straße 1 in Büchen-Dorf. Weitere Veranstaltungen finden Interessierte unter https://www.buechen.de/buechen-aktuell/veranstaltungskalender/. Infos zu Tickets und mehr gibt es unter Tel. 04155-80090.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24

„Lieber Thomas“

Ein Historienfilm und eine Biografie stehen zum Wochenausklang und Wochenbeginn beim Filmclub Burgtheater Ratzeburg auf dem Programm. Am Sonntag, 9. Januar, um 18.30 Uhr präsentiert der Verein die französische Produktion „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“. Am Tag darauf – am Montag, 10. Januar – erzählt dann der Film „Lieber Thomas“ die Geschichte des DDR-Schriftstellers Thomas Brasch. Die Vorführung beginnt um 20 Uhr.

Thomas Brasch (Albrecht Schuch) ist als deutsch-jüdischer Emigrant in England geboren, um Anfang der 1950er Jahre zusammen mit seiner Familie in die junge DDR überzusiedeln. Seinem Vater Horst (Jörg Schüttauf) ist es vor allem daran gelegen, den neuen deutschen Staat mitaufzubauen. Doch Thomas will sich lieber als Schriftsteller verwirklichen und entdeckt dabei sein Potenzial als poetischer Rebell. Schon sein allererstes Stück wird verboten und bald darauf verliert er auch seinen Platz an der Filmhochschule. Als 1968 die Panzer der Sowjetunion durch die tschechische Hauptstadt Prag rollen, versuchen Brasch und seine Freundin Sanda (Ioana Jacob) mit anderen Studenten in den Straßen Berlins zum Protest aufzurufen.

„À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ ist ein französischer Historienfilm, der im 18. Jahrhundert spielt. Zu Beginn der Französischen Revolution ist die Gastronomie noch ein Vorrecht der Aristokraten. Als der talentierte Koch Manceron (Grégory Gadebois) vom Herzog von Chamfort (Benjamin Lavernhe) entlassen wird, verliert er die Lust am Kochen. Zurück in seinem Landhaus bringt ihn die Begegnung mit der geheimnisvollen Louise (Isabelle Carré) wieder auf die Beine. Während sie beide Rachegelüste gegen den Herzog hegen, beschließen sie, das allererste Restaurant Frankreichs zu gründen.

Weitere Infos unter www.filmclub-ratzeburg.de.

Foto: Wild Bunch Germany

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Rückblick: 2021 ist gelaufen? Noch nicht ganz: Kulturzeit aus Ratzeburg sendet am Sonntag, 9. Januar, ab 17 Uhr Ausschnitte aus den rund 40 Sendungen des vergangenen Jahres. Dieses „Best of 2021“ wird am Dienstag, 11. Januar, um 9 Uhr wiederholt. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Einblick: Eine Dokumentation aus dem Reich der Insekten präsentiert der Filmclub Burgtheater Ratzeburg am Dienstag, 11. Januar. Ab 18.15 Uhr ist das „Tagebuch einer Biene“ (Foto: Brian McClatchy) zu sehen. Regisseur Dennis Wells macht mit seinem Film deutlich, dass das Leben einer Biene viel komplexer ist, als Menschen es sich vorstellen können. Er zeigt, dass auch diese kleinen Lebewesen unterschiedliche Verhaltensmuster zeigen. Es gibt mutige, feige, fleißige, aber auch faule Exemplare unter ihnen. Die Tiere eint die Tatsache, dass sie sich stets den gleichen Herausforderungen ihres Lebens stellen: Blumen finden, Hornissen bekämpfen und einen geeigneten Platz für den Nestbau finden. Weitere Infos unter www.filmclub-ratzeburg.de

Ausblick: Den Platz des Instruments des Jahres nimmt ab dem 1. Januar das Drumsetein. Damit wird erstmals ein Schlaginstrument zum Instrument des Jahres erklärt. Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein kürt seit 2008 jedes Jahr ein Instrument des Jahres. Inzwischen hat das Projekt fast alle Bundesländer erreicht. Jedes Bundesland beruft eigene Schirmherrinnen und Schirmherren. Für Schleswig-Holstein übernimmt der Schlagzeuger Martin Grubingerdie Schirmherrschaft.

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Aus der Stiftung Nördlich der A24

Wann begann die Zeit?

Neujahr 2022. Man wünscht sich ein frohes Neues Jahr. Vielerorts gehören Sekt und Berliner, Luftschlangen und Konfetti, Feuerwerk und Neujahrskonzerte zu den liebgewonnenen Neujahrsbräuchen, auf manches davon mussten wir in diesem Jahr verzichten. Und man hängt einen neuen Kalender auf. Die neue Jahreszahl prangt über den Monats-, Wochen- oder Tagesblättern. Aber welches Jahr beginnt denn nun? Was für unsere Ohren selbstverständlich klingt, ist in Wahrheit keineswegs selbstverständlich. Und das liegt an den unterschiedlichen kulturhistorischen Ursprüngen der Kalender.

Unser 2022 ist nur das Jahr 2022 im Kalender nach der sogenannten christo-zentrischen, perspektivischen Inkarnationsära, die im Jahr 525 der griechische Abt Dyonisius Exiguus bei der Berechnung der neuen Ostertabellen aufstellte. Gemeint ist damit die Geburt Christi als Ausgangspunkt der Jahreszählung, „das Jahr nach der Fleischwerdung unseres Herrn“ wie es in mittelalterlichen Urkunden oder verkürzt „Anno Domini“ als im „Jahre des Herrn“ genannt wird. Dabei ist Jesus gar nicht vor 2022 Jahren in Bethlehem geboren wurde; vielmehr können wir historisch seine Geburt anhand von Personen und Ereignissen (zum Beispiel König Herodes, Statthalter Quirinius von Syrien, große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische u. a.) nur für den Zeitraum zwischen 7/6 bis 4 vor unserer Zeitrechnung eingrenzen.

Während der christliche Sonnenkalender also die Geburt Christi zum Ausgangspunkt hat, orientiert sich der jüdische Mondkalender an der biblischen Überlieferung zur Erschaffung der Welt im Buch Genesis und zählt ab da die Jahre („a condito mundi“). Das Jahr 1 des jüdischen Mondkalenders beginnt mit dem ersten Tag des ersten Monats Tischri als „anno mundi“ (Jahr der Welt) und wird 1 A. M. benannt. Nach dieser Berechnung begann Gott mit der Erschaffung der Welt („Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“; Gen. 1,3). Der 1. Tischri 1 A.M. begann genau am Sonntag, den 6. Oktober 3761 vor Christus um 23:11 Uhr und 20 Sekunden des gregorianischen (christlichen) Kalenders. Der Jahreswechsel tritt nach jüdischer Zählung nicht am 1. Januar, sondern im Herbst (September/Oktober) ein. So ist das Jahr 2022 noch bis zum 26.9.2022 das Jahr 5782 A. M. des jüdischen Mondkalenders, am 27. September 2022 beginnt das Jahr 5783.

Wiederum einen ganz anderen Ausgangspunkt nahm der vormalige römische Mondkalender. Varro (116 bis 27 vor Christus) berechnete das Jahr der Gründung Roms und kam dabei auf das Jahr 753 vor Christus. Seine Berechnungen führen uns zu den schönsten antiken Dichtungen von Homer und Vergil, zu den Ilias, der Odyssee und zu Äneas, dem aus dem brennenden Troja geflüchteten Sohn des Anchises und der Aphrodite, der nach seinen Abenteuern übers Mittelmeer in Latium an Land ging und zum Ahnherrn der Römer wurde. Auch heute noch merken sich die Schüler im Geschichtsunterricht dieses Datum anhand der Eselsbrücke: „7 5 3 – Rom schlüpft aus dem Ei.“ In der Vorstellung der römischen Weltmacht konnte natürlich alles nur mit Rom begonnen haben; also zählte man auch die Jahre „ab der Gründung der Stadt Rom“ („ab urbe condita“). So entspricht das Jahr 2022 dem römischen Jahr 2775.

Nach dem römischen Kaiser Diokletian begann die Jahreszählung jedoch nicht mit der Gründung der Stadt Rom, sondern erst mit seiner eigenen Thronbesteigung am 29. August 284 nach Christus, so dass wir nach Diokletian im Jahr 2022 erst das Jahr 1737 AD bzw. 1738 AD schreiben würden, wobei AD in diesem Falle nicht zu verwechseln ist mit Anno Domini. Auch diese Kalenderberechnung wurde neben dem dann schon bestandenen und weiterentwickelten römischen, julianischen Kalender zum Teil jahrhundertelang geführt.

Lothar Obst ist Tutor der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Schließlich wollen wir unsere Kalendervielfalt noch um den islamischen Mondkalender ergänzen und damit unsere Auswahl komplettieren. Und auch hier begegnet uns ein individueller kulturhistorischer und religiöser Ausgangspunkt; natürlich nicht die Geburt Christi, die Erschaffung der Welt, die Gründung Roms oder die Thronbesteigung eines römischen Kaisers, sondern die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina im Jahr 622, die „Hidschra“. So entspricht das Jahr 2022 nach dem islamischen Mondkalender erst dem Jahr 1443/44 AH (= Anno Hegirae = Jahr nach der Hidschra); der Jahreswechsel ist am 30. Juli 2022. Der Mondkalender mit 354 Tagen ist um 11 Tage kürzer als der Sonnenkalender mit 365 Tagen, folglich gibt es seit der Hidschra mehr Mond- als Sonnenjahre (1400 x 11: 354 = 43,50). An Sonnenjahren feiert der Islam 2022 selbstverständlich das 1400. Jubiläumsjahr.

Das für uns so selbstverständlich klingende Jahr 2022 kann folglich ebenso das Jahr 5782/83 – 2775 – 1737/38 – 1400 oder 1443/44 sein, je nach religiösem beziehungsweise kulturhistorischem Ursprung. Wann also begann die Zeit?

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24

Kein Poetry Slam im Bogarts

Schlechte Nachricht für die Poetry Slam-Fans der Region: Der für Freitag, 14. Januar, geplante Wettstreit der Wortakrobaten in der Bogarts.Bar (Mölln) fällt aus. Hintergrund ist die zunehmende Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Für den Poetry Slam hatten die Stiftung Herzogtum Lauenburg und die Bogarts.Bar die Hamburgerin Monika Mertens als Moderatorin gewinnen können. Mertens ist mehrfache Finalistin der Hamburger Stadtmeisterschaften im Poetry Slam sowie Halbfinalistin der Deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2015.

Der Poetry Slam zu Beginn des Jahres hat bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg jenseits der Pandemie längst Tradition. Die Initiative für diese Veranstaltung kommt regelmäßig von der Kultur-Community, einem Netzwerk junger Menschen, die sich unter dem Dach der Stiftung zusammengetan haben und darüber hinaus das Pegasus Open Air organisieren.

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg ist offiziell für die Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24 Südlich der A24

Ein bisschen Frieden

Freden an’t Enn vun’t Johr. Dat is mehr en Sehnsucht, en Lengen, as Wirklichkeit. Weer’t jümmers. Aver nich jümmers weer dat Lengen so gewaltig as in en Tiet, in de di de Weltloop bannig unkommodig dücht.

De Unfreden liggt sotoseggen op de Footmatt vör dien Huusdöör as en giftige lütt Kläffer, de man blots so deit, as wöör he slapen. Wenn du mit spitze Tööns versöökst, över em wegtokladdern, jumpt he hooch un bitt di in de Hacken.

Also bliffst even binnen. Is sowieso beter, bi all de lütten Putins, Erdogans un Ji Yinpings, de hütigendaags buten op di luert. Tominnst an’t Enn vun’t Johr bruukt de Minsch Harmonie – ob dor nu wat achter sitt oder nich. Jüst so as in den Hit “Ein bisschen Frieden“, mit den sik Nicole 1982 för Düütschland  zielseker un bescheden op den eersten Platz sungen hett.

Veel wull se jo nich, en beten Freden müss recken. De Welt is twüschentiets nich freedlicher worrn, Midde Juli kuum anners as in’n Dezember, liekers dor Wiehnachten liggt. Ik wünsch Jüm all schöne Festdaag un en Oog för buten, ok wenn dat opstünns nich so veel Spaaß maakt.

Thorsten Börnsen ist Leiter des Niederdeutschzentrums in Holstein, das seinen Sitz im Möllner Stadthauptmannshof hat.

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Thema der Woche

„Kultur gehört in die Fläche“

Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm startet die Stiftung Herzogtum Lauenburg in das erste Halbjahr 2022. Das Publikum darf sich auf Live-Musik, Poetry Slam, historische und naturkundliche Vorträge und Literarisches freuen. Die dazu erschienene Broschüre umfasst 24 Events. Elf davon sind im Möllner Stadthauptmannshof geplant, der Rest findet an verschiedenen Orten im Kreis Herzogtum Lauenburg statt.

„Als Institution, die für die Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig ist, gehört das zu unserem Selbstverständnis“, so Geschäftsführerin Andrea Koop. „Auch wenn der Stadthauptmannshof ein toller Veranstaltungsort ist, gehört die Kultur in die Fläche. Wir wollen, dass sowohl Menschen auf dem Land als auch in der Stadt Vorträge und Konzerte besuchen können.“

Wichtig ist Koop auch die Themenvielfalt. „Neben der Kultur in all ihren Ausprägungen haben wir immer auch die Wissenschaften im Blick. Hier können wir glücklicherweise oft auf unsere erstklassigen Referentinnen und Referenten zurückgreifen“, erklärt Koop.

So wird die Historikerin und Volkskundlerin Dr. Anke Mührenberg zwei Vorträge halten, die sich mit dem Frauenleben im Lauenburgischen befassen (3. März und 31. März). Auch im naturkundlichen Bereich stehen einige Vorträge an: Am 18. Februar unternimmt Dieter Damschen eine fotografische Reise mit den Kranichen. Eine Analyse zu erwartbaren klimatischen Veränderungen in der Region präsentiert am 22. Februar Sebastian Bathiany vom Climate Service Center Germany. Zudem gibt es eine naturkundliche Wanderung ins Pirschbachtal (22. Mai).

Ein musikalischer Höhepunkt ist der Auftritt von „Suden Aika“ am 13. März. Das finnische Frauen-Quartett holt mit dem Konzert im Stadthauptmannshof ein bereits für 2021 geplantes Gastspiel nach. Die vier Sängerinnen präsentieren kraftvolle Vokalstücke, die instrumental behutsam begleitet werden.

„Malerei – Zeichnung – Installation“ – unter diesem Titel steht die Frühjahrsausstellung. Die Schau, die mit einer Vernissage am 24. April eröffnet wird, zeigt neuere Arbeiten der Malerin Claudia Bormann, die für ihr Schaffen 2020 mit dem Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet wurde.  

Erhältlich ist das Programmheft in den Filialen der Kreissparkasse sowie an verschiedenen öffentlichen Stellen des Kreises Herzogtum Lauenburg. Wer will, kann es sich auch auf www.stiftung-herzogtum.de unter der Rubrik „Programm“ herunterladen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Platt in Sicht!

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat sich die Förderung des Niederdeutschen auf ihre Fahnen geschrieben. Schließlich handelt es sich nicht um irgendein x-beliebiges, althergebrachtes Idiom, sondern um eine eigenständige Sprache mit großer Geschichte. Gleichzeitig schwingt im niederdeutschen Zungenschlag immer auch die Kultur einer ganzen Region mit.

Wer es nicht glaubt, kann sich im neuen Jahr davon überzeugen: Die Stiftung Herzogtum Lauenburg bietet im ersten Halbjahr 2022 gleich fünf Veranstaltungen an, in denen Niederdeutsch gesprochen wird. Den Auftakt bildet die musikalische Mitmachlesung „De Fischer un sien Frau“ am Sonntag, 20. März, in der Duvenseer Schmide. Die Schauspielerin Jutta Mackeprang hat das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm in eine plattdeutsche Fassung für Kinder zwischen fünf und neun Jahren gebracht. Anmeldungen unter ulrrei80@web.de.

„Dat Leven een Droom“ heißt es am Dienstag, 29. März, im Rathaus Ratzeburg. Der Kunsthistoriker Hans Thomas Carstensen stellt das Leben und das Werk des expressionistischen Künstlers Franz Marc vor. Der Maler, der zur Gruppe „Blauer Reiter“ gehörte, starb auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges.

Gedichte und Kurzgeschichten op Platt liest am Sonnabend, 9. April, in Krummesse Gerd Neugebauer. Neugebauer schreibt seit seiner Jugend Texte in niederdeutscher Sprache. Er ist zudem seit mehr als 45 Jahren Mitglied der plattdüütschen Theatergruppe Bliestorf.

Mit Matthias Stührwoldt konnte die Stiftung Herzogtum Lauenburg einen ganz besonderen Niederdeutsch-Autoren für eine Lesung gewinnen. Der Bio-Bauer mit deftigem Humor kommt am Sonnabend, 21. Mai, nach Lauenburg in die Heinrich-Osterwold-Halle. Dort liest er aus seinem aktuellen Buch „Knackwurst“.

Zum Abschluss der Niederdeutsch-Veranstaltungen geht es dann ans Eingemachte: Thorsten Börnsen, Leiter des Niederdeutschzentrums (ZfN), lädt am Sonnabend, 11. Juni, im Möllner Stadthauptmannshof unter dem Titel „Platt för hüüt un morgen“ zum Plattdeutschen Autorentreffen. Anmeldungen dafür werden unter autorendag@gmx.de oder unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Thema der Woche

Lauenburgische Frauen im Fokus

16 Jahre lang wurden die Geschicke der Bundesrepublik von einer Frau gelenkt. Das kürzlich vereidigte Kabinett der Regierung Scholz besteht je zur Hälfte aus Männern und Frauen. Politisch – so scheint es – ist die Emanzipation vorangekommen.

Eine Entwicklung, mit der Frauen vor rund 100 Jahren nicht rechnen konnten. Immerhin: 1919 war ihnen erstmals das Wahlrecht zugesprochen worden. Und sonst: Klar es gab eine Handvoll Frauen, die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und dem Ende des Kaiserreichs im Reichstag Politik machten. Aber eine Reichspräsidentin, eine Reichskanzlerin oder eine Reichsministerin, die hat es zwischen 1918 und 1933 nicht gegeben. Es folgte die Herrschaft der Nazis, die Frauen in erster Linie als Gebärmaschinen zur Fortpflanzung der sogenannten arischen Herrenrasse betrachteten. Darüber hinaus fungierten sie gesellschaftspolitisch vor allem als Anhängsel der Männer.

Diese Mentalität hielt sich hartnäckig bis weit in die 70er Jahre hinein und die bundesdeutsche Gesetzgebung half kräftig dabei mit, dass sich daran etwas änderte. Lange Zeit durften Frauen beispielsweise ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner keinem Beruf nachgehen…

Auch im Lauenburgischen waren Frauen Leidtragende von strukturell verfestigten sowie gesetzlich verankerten Benachteiligungen. Die Historikerin Dr. Anke Mührenberg hat sich diesem Thema gewidmet und zu den regionalen Lebenswirklichkeiten von Frauen in Städten wie Mölln oder Geesthacht sowie auf dem Land geforscht. In der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Reihe „Fokus Frauen“ präsentiert sie nun die Ergebnisse ihrer Arbeit. Am Donnerstag, 3. März, spricht sie im Kreismuseum Ratzeburg zunächst über „Lauenburgisches Frauenleben im 18. und 19. Jahrhundert“. Am Donnerstag, 31. März, wendet sie sich im Möllner Stadthauptmannshof dann dem „Lauenburgischen Frauenleben im 20. Jahrhundert“ zu.

Mit Sophie Scholl rückt die Stiftung Herzogtum Lauenburg zudem eine besondere Frau in den Fokus. Der Publizist Robert M. Zoske stellt am Dienstag, 8. März, im Stadthauptmannshof seine Biografie „Sophie Scholl: Es reut mich nichts“ vor. Darin zeichnet er ihren Weg vom Hitlermädchen zur Widerstandskämpferin nach.

Weitere Informationen zu den Vorträgen sowie zum weiteren Halbjahresprogramm gibt es auf www.stiftung-herzogtum.de.  

Foto: Mührenberg (Privat)

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Aus der Stiftung

„Es waren anstrengende & erfüllende Monate“

Ein schwieriges, aufregendes und anstrengendes Jahr geht zu Ende. Corona hat uns auch 2021 vor große Herausforderungen gestellt. Wegen des langen Lockdowns mussten wir im Frühjahr zunächst eine Veranstaltung nach der anderen absagen. Für uns als Stiftung Herzogtum Lauenburg bedeutete das, wieder neu zu planen und die eine oder andere Aktivität ins Internet zu verlegen.

Gleichzeitig tickte die Uhr für unseren KulturSommer am Kanal. Würde den Kulturschaffenden genügend Zeit bleiben, um Dinge einzustudieren? Bis Mai – also rund einen Monat vor der Premiere – hatte das Kanu-Wander-Theater nicht proben können. Konnte das Festival da überhaupt noch in der von uns gedachten Form stattfinden? Was würde zum Start erlaubt sein? Welche Rolle würden die Impfungen spielen? Was war mit den Tests? Im Frühjahr war das alles noch nicht klar. Von 2G oder 3G sprach zu diesem Zeitpunkt niemand.

Tatsächlich mussten wir das eine oder andere Event am Ende fallen lassen oder an die Umstände anpassen. Aber das Kanu-Wander-Theater fand statt und begeisterte. Michelle Affolters Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“ zeigte eindrucksvoll: Der KulturSommer 2021 ist voll da und das Publikum mittendrin. Am Ende konnten wir trotz der Planungsunsicherheiten auf ein großartiges Festival mit tollen Konzerten, erstklassigem Theater und anspruchsvoller Kunst zurückblicken. Als Beispiele nenne ich hier die Produktionen „Ich will leben“ und „Capones Vermächtnis“. Aufzählen könnte ich noch viel mehr.

Und weil es so gut klappte mit dem KulturSommer am Kanal, legte die Stiftung als für Kulturarbeit im Kreis zuständige Einrichtung mit dem Programm „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnungen“ noch einmal nach. Im Schulterschluss mit anderen Kulturträgern, Vereinen und Gruppen stellten wir eine Reihe von Projekten auf die Beine. Da war die Augustbühne im Stadthauptmannshof mit diversen Musik- und Literaturevents. Da war das Pegasus Waterkant in Geesthacht, veranstaltet von unserer Kultur-Community. Da war das mit Größen wie Feridun Zaimoglu und Saša Stanišić von Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Dr. Julia Dombrowski erstklassig besetzte und organisierte Literaturfestival. Da war die Big Red Bus-Tour der Big Band Mölln. Und, und, und.

Es waren anstrengende, aber auch erfüllende Wochen und Monate für uns und für all die Menschen, die daran beteiligt waren. Das Jahresende ist da ein guter Zeitpunkt, um durchzuatmen und all jenen danke zu sagen, die diese vielen Events möglich gemacht haben: der Bund, das Land und der Kreis mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung, die Helferinnen und Helfer, die Künstlerinnen und Künstler, die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner. Sie alle haben die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt und damit Corona getrotzt.

Ein Dank gebührt natürlich auch dem Publikum, das sich zahlreich auf den Weg gemacht und damit wesentlich zum Erfolg beigetragen hat.

Zum Jahreswechsel wünsche ich Ihnen allen im Namen der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein frohes, gesundes, neues Jahr und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!

Andrea Koop

Geschäftsführerin