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Nördlich der A24

Wenn Leben gelingt

Zum Auftakt der Kultur- und Umweltwochen des Forums für Kultur und Umwelt gastiert am Freitag, 31. August, der bekannte Journalist Franz Alt im Kreismuseum Herzogtum Lauenburg (Ratzeburg). Sein Festvortrag trägt den Titel „Wenn Leben gelingt – Anleitung zum Glücklichsein“. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.

Der bekannte Journalist und Philosoph Dr. Franz Alt wird über seine neueste Veröffentlichung berichten. Darin geht es unter anderem um ungelöste Probleme in Politik, Umwelt, Religion und Gesellschaft. Franz Alt erklärt, warum alles mit allem zusammenhängt. Auch wirft er die Frage auf, wo heute eigentlich der große Lebensentwurf geblieben ist. Viele Menschen fühlen sich abgehängt, andere wiederum wie in einem Hamsterrad gefangen. Er rät dazu, dass die von Menschen verursachten Probleme auch von Menschen gelöst werden sollten. Franz Alt vertritt die These: „Du kannst die Probleme selbst lösen. Nimm die Herausforderung an!“

Das Buch ist ein kleines Hoffnungsversprechen an alle, die sich vom Alltag und der heutigen Zeit überfordert fühlen. „Der Sinn unseres Hierseins ist doch, dass wir glücklich werden“, behauptet Franz Alt, aber auch: „Zu einem gelingenden Leben gehört, dass wir zum Glück nicht immer glücklich sein müssen.“

Foto: Bigi Alt

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Vorfahrt für die Jugend

Aufpassen hat auch Vorteile

Der folgende Text stammt aus der Feder von Leni Nörenberg (Foto). Im Rahmen des Schreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“, initiiert von der Stiftung Herzogtum Lauenburg, belegte sie mit ihrem Beitrag in der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen den ersten Platz.

Die alte Uhr gab ein leises ticken von sich. Gelangweilt blickte ich durch die Fensterfront. Ich sah die blätterlosen Äste im peitschenden Wind tanzen. Beim Zurücklehnen knarrte der jahrealte Holzstuhl fürchterlich und so alt wie er aussah fühlte er sich auch an. Zudem ging er im Partnerlook mit dem Tisch. Es herrschte diese grausame Stille in der man anfängt irgendwelche Stimmen zu hören und sich über alles Mögliche den Kopf zerbricht. Letztendlich bereue ich es dann auch. Spätestens wenn ich drangenommen werde. „Anika!“ Meistens bekommt man in diesem peinlichen Moment kein Wort mehr aus seinem Mund. „Anika, erläutere bitte die Situation in dem Roman mit deinen eigenen Worten“, krächzte Frau Stelzinger. Ich schluckte und suchte völlig ratlos den Anfang: Ähm…ich fand…also es war.“ Sie blickte mir enttäuscht direkt in die Augen. Ihr Blick war kühl und hart, irgendwie tat es weh sie anzusehen. Auf ihrer Stirn bildeten sich mehrere Falten und sie zog langsam ihre rote, kreisrunde Brille auf die Nasenspitze. Sie schüttelte den Kopf und dann war ich wieder weg. Nicht wie immer, es war irgendwie anders. Ich sah schwarz und versuchte mich aus dieser Situation zu schreien, aber es kam nichts heraus. Kein Ton. Nur ein keuchen. Bis ich hart mit dem Rücken auf den Boden aufschlug. Kurze Zeit plagten mich starke Atemprobleme. Als ich langsam zu mir kam und meine Augen öffnete wollte ich wieder kreischen. Ich war zwar aus dem Unterricht heraus, ich glaube kaum das zu sagen, aber ich wünsche mich zurück! Blutrote Augen starrten mich an. Der Gesichtsausdruck der Bestie war fast so schrecklich wie Frau Stelzingers. Aber nur fast. Etwas Sabber tropfte auf meine Wange. Angewidert wischte ich es hinunter und begann mich Stück für Stück auf allen Vieren zurück zu bewegen. Mühsame Arbeit vor allem, weil die Bestie immer wieder nachrückte. Mittlerweile kam es immer näher. Sein Atem stank zum einen fürchterlich und außerdem drohte mein Herz aus meiner Brust zu springen. Ich hatte schreckliche Angst und suchte verzweifelt einen Weg aus dieser verzwickten Lage. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir ja nicht mal Gedanken darüber gemacht wie ich mich eigentlich vom Deutschunterricht in Sekundenschnelle in einem Urwald wiederfinden konnte. Direkt unter dem Maul einer riesigen Bestie mit messerscharfen Reißzähnen, die durch das jetzige aufreißen sehr bedrohlich wirkten und so würden sie sich bestimmt auch anfühlen. Ausprobieren wollte ich es verständlicherweise nicht. Also kroch ich noch etwas schneller und noch ein bisschen. Ich presste meine Augenlieder fest zusammen. Vielleicht würde ich so zurückkommen, aber Fehlanzeige.

Während mir die Angst zu Kopf stieg verzweifelte ich immer mehr. Ich suchte krampfhaft einen Ausweg bis… Sich der Boden unter mir auflöste. Zentimeter für Zentimeter ging das Gras in einem Meer aus schwarzen Flecken unter. Aufgeregt tätschelte ich über das noch übrig gebliebene des Untergrundes. Neugierig schob ich meine Hand in eines der Löcher. Kreischend musste ich feststellen, dass mein Arm verschlungen wurde. Unter Panik versuchte ich mich aus dem Loch zu zerren. Ich wurde immer tiefer hinuntergerissen. Bis ich bis zur Schulter weg war. Es fühlte sich an als würde mein Arm abgerissen werden. Ich holte tief Luft, denn der Sog war so stark, dass mein Kopf nun im Loch hing. Bevor ich mich retten konnte verschwand ich völlig. Ich schlug Purzelbäume und Pirouetten. Schwerelos flog ich durch einen violett leuchtenden Tunnel. Ich war so fasziniert von den bunten Farben, dass ich auch das Schreien aufgehört hatte. Als die Schwerkraft leider ohne Vorwarnung zurück kehrte schlug ich erneut hart auf und rieb mir schmerzerfüllt den Kopf. Ich war weder in diesem komischen Urwald noch in Deutsch. Mein Kopf dämmerte und ich konnte einige Minuten nicht klar denken geschweige denn gerade laufen. Das einzig Gute war, dass man dort nicht gefressen wurde. Es war eigentlich gar nicht so schlecht dort im Vergleich zu meinem vorherigen Aufenthaltsort. Langsam wurde ich wirklich hungrig, aber jetzt schien kein guter Zeitpunkt dafür zu sein. So sahen das scheinbar auch die zwei die auf mich zu kamen. Sie waren nicht sehr hübsch, wirkten unhygienisch und sahen nicht besonders sympathisch aus. Zudem waren sie völlig identische Kopien von einander, was mich leicht beunruhigte. In den meisten Filmen sieht man, dass Zwillinge gruselig sind und dich gelegentlich umbringen wollen.

,,Hey, ich bin Marielynn und das ist Marieann. Willst du mit uns spielen?“, die zwei hatten auch noch diese psychisch kranke Stimme, die mir die Haare sträubte. Apropos Haare, die der beiden waren blond, braun mit einem leichten grün Stich. Sie waren verfilzt, bildeten große Klumpen und standen willkürlich von ihren kleinen Köpfen ab. Ihre Gesichter waren kreideweiß und sie hatten bis auf die Knochen magere Finger auf denen man jede Ader sah. Ich wich einen Schritt zurück. Marielynn und Marieann streckten ihre kurzen Arme aus, die zarten Stöckchen ähnelten. ihre sumpfgrünen Augen waren weit aufgerissen. Sie lächelten und hielten ihre wohlgeformten Köpfe leicht schräg. Mit großen Schritten kamen sie näher. Sie waren unglaublich schnell und als ich unglücklicherweise über einen Stein stolperte, was im Übrigen sehr schmerzhaft war, hielten sie ihre Köpfe über meinen. Ich keuchte und zwang mich nicht auf zu schreien. Ihre Händchen griffen meinen Hals und quetschten meine Kehle fest zusammen. Ich schnappte nach Luft während ich versuchte mich aus ihren festen Griffen zu befreien. Für so magere zwei Mädchen waren sie außerordentlich kräftig, aber nachdem ich ihnen einen festen Tritt gegen die Schienbeine verpasst hatte ließen sie von mir ab. Meine Chance, die ich auch ausgiebig nutzte, indem ich aufsprang, ihnen wirklich nur aus Sicherheit und vielleicht einem Fünkchen Wut noch einmal auf die Füße trat und mich anschließend aus dem Staub machte. Als ich beim Umdrehen bemerkte, dass sie mich gar nicht verfolgten verlor ich etwas an Tempo. Trotz dessen flüchtete ich hinter einen Felsen. Dort war es ziemlich grau. Schwarze Bäume erstreckten sich hoch in den Himmel, aber von Blättern keine Spur. Vor Nebel konnte ich nicht zwei Meter weit schauen.

Ich wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging. Ich fühlte wie sie näherkamen, ihr warmer Atem hing mir im Nacken und als ich mich langsam drehte überfiel mich ein Schock. „Anika! Hallo Anika!“ Ich schlug vor Schreck mit dem Kopf auf den Tisch. „Was fällt dir ein? Es ist Unterricht, das gibt ein Gespräch mit deinen Eltern.“ ,,Nur ein Traum!“ rief ich erleichtert und meine Klasse brach selbstverständlich vor Lachen zusammen. Frau Stelzinger verstand allerdings keinen Spaß und blieb knallhart. Ich bekam einen Heidenärger, den ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschte. Also ich kann euch nur ans Herz legen: egal wie müde ihr seid, egal wie langweilig der Unterricht auch ist haltet euch wach sonst wisst ihr was euch blüht und falls es doch passiert: hoffe ich ihr träumt wenigstens gut und bekommt nicht allzu viel Ärger.

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Nördlich der A24

„Mit Till würde ich kein Bier trinken gehen“

Martin Maier-Bode ist Kabarettist und Autor. Der gebürtige Rheinländer hat die Till Eulenspiegel-Festspiele 2018 inszeniert. Die Freude am Sprachwitz entdeckte er als Jugendlicher. Sein Vater drückte ihm damals einen Band mit Gedichten von Kurt Schwitters in die Hand. Dessen dadaistische Texte inspirierte seine Freunde und ihn zu einem öffentlichen Auftritt. Maier-Bode war davon so ermutigt, dass er anfing, eigene Texte zu verfassen und sich als Kabarettist auf die Bühne zu stellen. Mit Erfolg: Unter anderem ist er heute Chef-Autor des MDR-Kabarettformats „Kanzleramt Pforte D“. Zudem ist er Mitglied des Ensembles des Düsseldorfer Kom(m)ödchens und tourt mit seinem Soloprogramm „Kabarett alternativlos“ durch die Republik.

Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihm über Karneval, Till Eulenspiegel und über die Frage, ob Humor grenzen hat.

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Maier-Bode, Sie sind gebürtiger Düsseldorfer – da denkt man sofort an Karneval. Sind Sie Karnevalist?

Martin Maier-Bode: Nicht so richtig. Es gibt da eine Alternative – eine sogenannte Sitzung. Sie heißt „Stunk“. An der stricke ich selbst mit. Da bin ich Autor und Regisseur.

KP: Was gefällt Ihnen nicht am Karneval?

Maier-Bode: Die verordnete Fröhlichkeit und dass er organisiert ist. Wenn sich Vereinsstrukturen entwickeln, ist die Gefahr groß, dass das eine völlig verkrampfte Veranstaltung wird. So etwas passt nicht zum wilden Humor.

KP: Karneval ist ja traditionell das Ereignis, wo der Obrigkeit mal so richtig die Leviten gelesen werden. Gefällt Ihnen das?

Maier-Bode: Ich finde das gehört zur demokratischen Kultur. In der Demokratie muss man Wort und Bild frei nutzen können. Wie beim Karneval oder auch bei den Satiresendungen im Fernsehen. Das alles sind zum Teil gute Ergänzungen zum Meinungsbild. Eine Sendung wie ‚Die Anstalt‘ beispielsweise ermöglicht, dass die Leute hinter die Strukturen schauen können.

KP: Wenn Sie das so sehen, müsste Ihnen Till Eulenspiegel ziemlich sympathisch sein.

Maier-Bode: Sympathisch? Was Eulenspiegel macht, ist eher zweischneidig. Sein Humor ohne Rücksicht auf den Stand der Person hat für mich schon etwas mit unserer Aufklärung zu tun. Da schimmert die Freiheit von Humor durch. Aber er setzt mir zu sehr auf Schadenfreude. Für mich ist das keiner, mit dem ich gerne ein Bier trinken würde.

KP: Ist Humor wirklich frei?

Maier-Bode: Da muss man immer über Funktionen nachdenken. So einer wie Eulenspiegel kann als Typ unheimlich viel bewegen. Am Ende besteht aber die Gefahr, dass da ein großer Zyniker drinsteckt. Das interessiert mich nicht als Mensch. Ich bin überhaupt kein Zyniker. Ich gehe da eher mit Kurt Tucholsky, der war nicht nur Satiriker, sondern auch Moralist. Auch ‚Die Anstalt‘ finde ich toll. Da merkt man, die wollen was, die schmeißen sich voll rein. Ich mag auch Jan Böhmermann – da steckt ein großer demokratischer Geist hinter.

KP: Ist Eulenspiegel ein Zyniker?

Maier-Bode: Er ist zumindest verantwortungslos und kein Menschenfreund. In meinem Stück finden wir ihn zunächst als zeitgenössischen Grobian auf und machen ihn dann zu einem zeitlosen Modell, indem er lernt, Menschen zu lieben.

KP: Als zeitgenössischer Grobian ist Eulenspiegel in die Geschichte eingegangen. Einerseits – andererseits ist er womöglich eine äußert aktuelle Figur. Ich denke da an den hässlichen, brutalen und menschenfeindlichen Humor, der sich in den sozialen Medien Bahn bricht und der mit Donald Trump seine politische Verkörperung gefunden hat.

Maier-Bode: Ich würde vielleicht sagen, Trump ist ein zu Macht gekommener Eulenspiegel. Eulenspiegel funktioniert aber nur, wenn er keine Macht hat – weil er jemand ist, der Fragen stellt. Was den menschenfeindlichen Humor anbelangt, so ist festzuhalten, dass man Verantwortung für das eigene Wort – die eigene Sprache hat. Das fehlt Trump. Das fehlt auch Seehofer, wenn er verniedlichend vom ‚Asyltourismus‘ spricht. Der Eulenspiegel-Humor wiederum kann für Engstirnigkeit stehen, aber auch dafür, dass alle Menschen gleich sind. Wir wollen, dass er für letzteres steht.

KP: Womit wir bei Ihrer Arbeit wären. Wie ist es zu Ihrem Engagement für die Eulenspiegel-Festspiele gekommen?

Maier-Bode: Der Regisseur der letzten Festspiele – Dominik Pätzholdt – ist ein guter Freund von mir. Der hatte gegenüber Kurdirektor Jochen Buchholz meinen Namen erwähnt. Als Herr Buchholz mich dann fragte, ob ich mir ein Engagement vorstellen könnte, war ich sofort interessiert. Eulenspiegel ist für einen Satiriker einfach eine spannende Figur.

KP: Wie ging es dann weiter?

Maier-Bode: Als Nächstes habe ich dann die Leute vor Ort kennen gelernt. Ich stieß da auf einen netten und engagierten Haufen, der für Leben im Ort sorgen will.

KP: Sie haben dann nicht nur den Posten des Regisseurs übernommen. Sie haben auch noch das Stück „Im Rausch der Zeit“ selbst geschrieben…

Maier-Bode: Ja, wobei das Schreiben weniger ein Problem war als die Inszenierung. Weil ich auch noch so viel spiele, haben wir das Konstrukt mit Sascha Mey als Co-Regisseur entwickelt.

KP: Und funktioniert es?

Maier-Bode: Ich hatte Sascha Mey in Krefeld mal als Regie-Assistent erlebt, aber dass die Zusammenarbeit so gut sein würde, hätte ich mir nicht träumen lassen. Uns beide kann man vermutlich nachts wecken und wir geben auf Fragen zur Inszenierung dieselbe Antwort. Das ist wirklich ein Geschenk!

KP: Sascha Mey und Sie sind beide Profis. Bei den Eulenspiegel-Festspielen haben Sie es mit einem reinen Laienensemble zu tun. Wie bewerten Sie dessen Leistung?

Maier-Bode: Unsere Darsteller haben allesamt ein sehr hohes Niveau erreicht. Das Stück basiert auf einem schnellen Dialogtext, was eine große Herausforderung bedeutet, weil die Darsteller das Timing einhalten müssen. Und das tun sie.

KP: Teilweise tummeln sich mehr als 30 Leute auf der Bühne. Ganz schön schwer als Regisseur, aber auch als Zuschauer den Überblick zu behalten. War die große Besetzung von vornherein geplant?

Maier-Bode: Nein. Wir haben Anfang September ein Casting gemacht. Das war insofern auch sinnvoll, weil ich mich noch mitten im Schreibprozess befand. Das Casting lief dann so gut, dass wir dann fast alle Menschen mitgenommen haben.

KP: Herr Maier-Bode, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Weitere Links:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/13/nicht-tot-zu-kriegen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/im-rausch-der-zeit/

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Nicht tot zu kriegen

So viel lässt sich nach mehr als 650 Jahren sagen: Dieser Mann ist einfach nicht totzukriegen. Auch wenn es Leute geben soll, die behaupten, er sei es. Nein, sein Tod ist nichts weiter als eine weitere Eulenspiegelei. Man muss nur die Zeichen, die er alle paar Meter hinterlässt, richtig deuten, und den Aufruhr, für den er in regelmäßigen Abständen sorgt.

Till, das ist die ewige Narretei. All jene, die in den kommenden Wochen auf den Möllner Marktplatz strömen, um die Eulenspiegel-Festspiele zu erleben, sollten sich das hinter die Ohren schreiben. Till, das ist der immerwährende Funke, an dem der Schabernack sich entzündet wie die Fackel an Olympias Flamme. Wer in seinem Namen spricht und seine Kappe trägt, dessen bemächtigt er sich und treibt ihn an zu Schabernack und bösen Streichen.

Das heißt im Klartext: Der Mann, der ab dem 9. August auf dem Möllner Marktplatz erscheint, schauspielert nicht. Er will nicht nur spielen, ihm ist es ernst und jeder, der mit ihm auf der Bühne steht oder seinem Treiben von der Tribüne aus zusieht, muss damit rechnen, Opfer seiner Eulenspiegeleien zu werden.

Vom Phänomen der ewigen Wiederkehr weiß schon der Lauenburgische Haushalts-Kalender zu berichten. „Wo so viele erlauchte Gestalten aus dem Dämmer der vergangenen Tage emporsteigen, wo so viel frohes Volk rumort, da duldet´s auch den einen, den Schalk nicht im Grabe an St. Nikolai. Vergnüglich lenkt er die Mähre von seinem Karren und wer seine Narrenschellen nicht erkennt, dem weist er sein Wappenzeichen, Eule und Spiegel, die ihm auch hier treu blieben“, heißt es in der Ausgabe des Jahres 1909. Anlass dieser Schilderung war ein Umzug im Jahr zuvor, mit dem die Lauenburger in der Stadt Mölln ihr Heimatfest begingen.

Die ersten Eulenspiegel-Festspiele gab es übrigens 1928. Die Handlung des Stücks, das damals aufgeführt wurde, war relativ simpel: Auf dem Marktplatz wird Till der Prozess gemacht und zum Tod durch Ertränken verurteilt. Das Urteil soll sogleich im Stadtsee vollstreckt werden. Dazu kommt es aber nicht.

Warum? Antwort siehe oben. Viel spannender ist an dieser Stelle ein Blick auf den Verfasser des „Dramas“: Er will Till umbringen! Um das zu deuten, muss man nicht Psychologie studiert haben. Der Mann hat schlicht Angst, Opfer von Tills Streichen zu werden. Leider sind sein Name, wie Stadtarchivar Christian Lopau versichert, und auch das Stück nicht mehr in den Archiven aufzufinden. Aber man kann sich vorstellen, dass Till ihn nicht ungeschoren davonkommen lassen hat. Womöglich ist die Tatsache, dass er dem Vergessen anheimgefallen ist, seine Strafe. Nach dem Motto: Wer mir, dem Eulenspiegel an den Kragen will, dessen Existenz „tillge“ ich von der Erde, so als hätte es ihn nie gegeben.

Martin Maier-Bode, Autor und Regisseur des Jahres 2018, erweist sich da als wesentlich klüger – wenn er auch wie so viele von der falschen Prämisse ausgeht, dass Eulenspiegel gestorben ist: Er kämpft darum, dass die Möllner „Nachwelt“ ihren Till für sich behält und dieser nicht etwa den Verlockungen der Ratzeburger erliegt.

Mehr zu den Till Eulenspiegel-Festspielen:

„Mit Till würde ich kein Bier trinken gehen“

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/13/nicht-tot-zu-kriegen/

 

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Im Rausch der Zeit

Carsten Döbbensen, der Stadtarchivar der Stadt Mölln muss handeln. Er hat ein Ratsprotokoll aus dem Jahr 1350 entdeckt, in dem beschrieben wird, dass Eulenspiegel und der damalige Stadtrat sich derart zerstritten haben, dass Eulenspiegel öffentlich angekündigt hat, Mölln zu verlassen.

Das würde bedeuten, Eulenspiegel wäre in Wahrheit gar nicht in Mölln beerdigt worden. Döbbensen weiß nur einen Ausweg: Es gibt da diesen seltsamen Professor Knörping, der angeblich an einer Zeitmaschine tüfftelt. Und tatsächlich: Der verrückte Professor will Döbbensen und seiner Assistentin eigentlich die Höllenmaschine nur zeigen, da drücken sie den falschen Knopf. Die Drei reisen in das Mölln des 14. Jahrhunderts.

Wird es den drei Zeitreisenden gelingen, Eulenspiegels mitunter böse Streiche gegenüber den Möllner Ratsherren in harmlose Scherze umzudeuten? Kein leichtes Unterfangen, wo doch ausgerechnet die Frauenwelt des mittelalterlichen Mölln ein Hühnchen mit dem unverschämten Charmeur zu rupfen hat. Es beginnt ein Verwirrspiel mit wechselnden Identitäten, überraschenden Wendungen und verwickelten Missverständnissen. Das Alles in einem mittelalterlichen Mölln, das der heutigen Eulenspiegelstadt in vielem verdächtig ähnlich ist…

Im Rahmen der Eulenspiegel-Festspiele sind zehn Aufführungen von „Im Rausch der Zeit“ geplant. Zu sehen ist es vom 9. bis 11. August, vom 16. bis 18. August sowie vom 23. bis 26. August. Die Aufführungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr.

Karten gibt es unter https://www.moelln-tourismus.de/e-eulenspiegel-festspiele-2018.

Weitere Infos und Berichte zu den Till Eulenspiegel-Festspielen:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/13/mit-till-wuerde-ich-kein-bier-trinken-gehen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/13/nicht-tot-zu-kriegen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/eulenspiegel-festspiele-es-ist-angerichtet/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/weiter-so-till/

Text: moelln-tourismus.de/Foto: kulturportal-herzogtum.de

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Vorfahrt für die Jugend

Wie zeichnet man Mangas?

Wie zeichnet und gestaltet man Mangas? Wie baut man Figuren und Geschichten auf? Worauf kommt es bei diesen Comics im japanischen Stil an? All das können Mangafans am Freitag, 28. September, und Sonnabend, 29. September, im Rahmen eines zweitägigen Workshops lernen.

Die Leitung des Workshops hat Lennart Schütt. Der in Geesthacht aufgewachsene erfahrene Mangaka vermittelt das „Handwerkszeug“ in der Theorie und vor allem in der Praxis. Mit viel Zeit zum Zeichnen bringt er Einsteiger und Fortgeschrittene ihren eigenen Figuren und Stories einen großen Schritt näher. Der Workshop für Jugendliche und Junggebliebene ist eine Kooperation mit dem Lebenshilfewerk Mölln – Hagenow gGmbH.

Veranstaltungsort ist die Kulturwerkstatt Robert-Koch-Park. In der Hindenburgstraße 15. Am 28. September beginnt der Workshop um 17 Uhr, das Ende ist für 20 Uhr vorgesehen. Am 29. September geht es dann von 14 bis 20 Uhr weiter.

Bild: Lennart Schütt

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Eulenspiegel-Festspiele – es ist angerichtet!

Auf dem Möllner Marktplatz steht seit ein paar Tagen eine große Tribüne mit 485 Sitzplatzgelegenheiten. Von weitem wirkt es wie ein riesiges, schwarzes Tier, das sich angesichts der Hitze in den Schatten des Till Eulenspiegel-Museums verkrochen hat. Dieses Tier ist aus den Händen fleißiger Männer erwachsen. Zig Einzelteile haben sie dafür herangeschleppt – Betonplatten, Holzbretter, Metallscheiben, Metallstreben, Sitzschalen –, die dann von ihnen fachkundig miteinander verschraubt wurden.

„10.000 Kilogramm haben die hier bewegt. Beeindruckend bei den Temperaturen“, zollt Kurdirektor Jochen Buchholz den Handwerkern Respekt. Wenn am Donnerstag, 9. August, die Premiere von Martin Maier-Bodes Regiearbeit zu sehen ist, werden die Männer von der Bildfläche verschwunden sein. Deshalb ist hier – bevor die Schauspieler auf die Bühne stürmen – der Ort und die Stelle, um ein Lob auf die Arbeiter auszusprechen. Das gilt natürlich auch für all jene, die bei der Installierung der Licht- und Tonanlage beteiligt waren. 120 Theaterscheinwerfer, 48 Mikrofone haben sie aufgebaut. Und dann sind da noch die Kostümschneider, die 75 Garderoben genäht haben.

Ohne all diese Helfer wäre die Veranstaltung auf dem Möllner Markplatz pures Wunschdenken. Davon konnten sich auch die Sponsoren der Freiluftkomödie – die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (Hauptsponsor), Stiftung Herzogtum Lauenburg, Damm Container Recycling, die Herzogtum Lauenburg Marketing Service GmbH, der Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg e.V. sowie die Stadt Mölln – bei einem Rundgang überzeugen.

Für ein außergewöhnliches Theaterereignis ist alles angerichtet. Stand jetzt fehlt nur noch das passende Wetter und ein gut harmonierendes Ensemble.

Im Rahmen der Eulenspiegel-Festspiele sind zehn Aufführungen von „Im Rausch der Zeit“ geplant. Zu sehen ist es vom 9. bis 11. August, vom 16. bis 18. August sowie vom 23. bis 26. August. Die Aufführungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr.

Karten gibt es unter https://www.moelln-tourismus.de/e-eulenspiegel-festspiele-2018.

Weitere Infos und Berichte zu den Till Eulenspiegel-Festspielen:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/im-rausch-der-zeit/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/weiter-so-till/

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Nördlich der A24

Weiter so, Till!

„Ratzeburg ist ein Problem“, schallt es über den Marktplatz. „Es liegt zu nahe an Mölln. Eigentlich müsste es zu Mecklenburg-Vorpommern gehören.“ Schmähungen von Möllns Nachbarstadt sind eine Zutat des von Regisseur Martin Maier-Bode verfassten Stücks für die Till Eulenspiegel-Festspiele 2018. Lacher sind da – zumindest seitens der Möllner – schon mal garantiert.

Maier-Bode sitzt auf der Tribüne und lächelt. Zumindest äußerlich ist bei ihm wenige Tage vor der Premiere von Nervosität nichts zu sehen. Richtig laut geworden ist er nur vor dem Probelauf. Das Mikro in der rechten Hand, mit dem linken Arm rudernd, hat er seinem Ensemble ins Stammbuch geschrieben: Wenn was schiefgeht, keine Diskussionen! Einfach weitermachen.

Die Darsteller geben ihm auch wenig Anlass, sich aufzuregen. Sie sind mit Eifer bei der Sache und haben offensichtlich Spaß. Statt „Mach´s noch einmal, Till!“ lautet das Motto zumeist eher „Weiter so“. Hier und da hapert es mal mit dem Text oder es bewegt sich jemand falsch auf der Bühne. In der Regel entpuppt sich das als eine Sache von Sekundenbruchteilen. Richtig ins Stocken gerät das Treiben auf dem mit einem Textil überzogenen Pflaster selten, was durchaus ein kleines Wunder ist, wenn man sieht, dass mitunter mehr als 30 Leute gleichzeitig auf die Bühne stürmen. Es herrscht ein scheinbar wildes Durcheinander, in dem sich Knäule bilden und auflösen, in dem die Schauspieler mal hierhin und mal dorthin flitzen, in dem krakelt und getuschelt wird.

Die Premiere am kommenden Donnerstag, 9. August – so viel wird an diesem Abend klar – ist nicht in Gefahr. Das Ensemble hat das Drehbuch augenscheinlich genau studiert. Was fehlt, ist nur noch der Feinschliff.

Im Rahmen der Eulenspiegel-Festspiele sind zehn Aufführungen von „Im Rausch der Zeit“ geplant. Zu sehen ist es vom 9. bis 11. August, vom 16. bis 18. August sowie vom 23. bis 26. August. Die Aufführungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr.

Karten gibt es unter https://www.moelln-tourismus.de/e-eulenspiegel-festspiele-2018.

Weitere Infos und Berichte zu den Till Eulenspiegel-Festspielen:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/eulenspiegel-festspiele-es-ist-angerichtet/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/08/06/im-rausch-der-zeit/

 

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Ausstellungen

„Sehe mir immer alle Ausstellungen an“

So etwas wie das Sommerloch kennt Susanne Raben-Johns nicht. Im Büro der Standesbeamtin für das Amt Lauenburgische Seen (Ratzeburg) geht es zu wie im Taubenschlag. Kollegen und Kunden geben sich die Klinke in die Hand. Dementsprechend startet das vereinbarte Interview für Kulturportal-Herzogtum.de mit Verspätung. Raben-Johns hat die 15. Auflage von „Dörfer zeigen Kunst“ organisiert, die am 28. Juli beginnt. Im Interview erzählt sie von den Anfängen der Veranstaltung und ihrer Arbeit für die große Kunstschau, die in diesem Jahr in 20 Gemeinden zu sehen ist.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Raben-Johns, wie kam es eigentlich zu Ihrem Engagement bei „Dörfer zeigen Kunst“?

Susanne Raben-Johns: Da muss ich ein wenig ausholen: Vor 15 Jahren gab es bei uns in der Verwaltung die Dorfentwicklungsplanung. Im Zuge dessen wurden Radwege und Reetdachhäuser saniert und es entstanden in den Gemeinden Dorfkaffees und Direktvermarkterläden. Martin Fischer, damals Amtsvorsteher, stellte daraufhin die Frage, wie wir das mit Leben füllen können. Er wollte, dass auch andere das erleben.

KP: Und die Antwort lautete „Dörfer zeigen Kunst“?

Raben-Johns: Zunächst einmal luden wir Menschen ein, von denen wir wussten, dass es Kunstschaffende sind. Außerdem mussten die Gemeinden sich bereit erklären, die Dorfgemeinschaftshäuser zur Verfügung zu stellen. Beim ersten Mal – das war 2005 anlässlich des 850. Geburtstages des Bistums Ratzeburg – hieß die Veranstaltung dann zunächst „Mit Kunst durch die Natur“.

KP: Ich komme noch mal zu meiner Eingangsfrage zurück. Wie kam es dazu, dass Ihnen die Organisation angetragen wurde?

Raben-Johns: Wie es bei Gesprächsrunden manchmal ist – es wurde mit dem Finger auf mich gezeigt. Ich war damals Protokollführerin des Förderprogramms.

KP: Hatten Sie denn überhaupt einen Bezug zur Kunst?

Raben-Johns: Ich wurde dank meiner Patentante, die Kunst unterrichtet, schon als Kind an sie herangeführt. Das heißt aber nicht, dass ich im Urlaub sofort in jedes Kunsthaus renne. Prinzipiell würde ich mir gerne mehr anschauen, aber privat fehlt mir oft die Zeit dafür.

KP: Bei „Dörfer zeigen Kunst“ gibt es in diesem Jahr Bilderschauen in 20 Gemeinden. Haben Sie sich schon überlegt, welche Sie besuchen werden?

Raben-Johns: Bisher habe ich es immer geschafft, mir alle Ausstellungen anzusehen. Mir macht das einfach Freude. Ich plane die Besuche immer mit der Karte. Drei oder vier Orte an einem Tag kann man gut schaffen. Zudem laden die Gemeinden ja zu einer Vielzahl besonderer Veranstaltungen ein.

KP: Wenn Sie zurückblicken, wie sehen Sie die Entwicklung der Veranstaltung seit 2005? Würden Sie sagen, dass das Interesse größer geworden ist?

Raben-Johns: Ja. Die Besucherzahlen sind mit jedem Jahr gestiegen. Es sind in jedem Jahr neue Künstler vertreten. Die Medien – sogar NDR Kultur – berichten darüber, dass man mittlerweile erstaunt ist, wenn man auf Menschen trifft, die noch nichts von „Dörfer zeigen Kunst“ gehört haben.

KP: Das klingt ausgesprochen positiv. Planen Sie als Organisatorin, künftig noch mehr Gemeinden einzubinden oder ist mit 20 das Ende der Fahnenstange erreicht?

Raben-Johns: Zunächst einmal würde ich mich selbst nicht als Organisatorin bezeichnen. Bei mir laufen lediglich die Fäden zusammen. Für vier Wochen sind 20 – wenn die Ausstellungen immer nur an den Wochenenden öffnen – eine gute Zahl. Damit gibt man jedem die Möglichkeit, sich alle Orte anzuschauen.

KP: Sie sagten gerade, Sie seien nicht die Organisatorin der Veranstaltung, sondern diejenige, bei der die Fäden zusammenlaufen. Wie darf sich der Laie die Organisation dieser großen Veranstaltung denn vorstellen?

Raben-Johns: Viele Dinge haben sich mittlerweile eingespielt und haben sich dadurch vereinfacht. Im Oktober oder spätestens November frage ich bei den Gemeinden an, ob sie im Jahr darauf dabei sein wollen. Im Januar laden wir dann alle Gemeinden und Künstler zu einem Rückblick und Ausblick ein. Die Planungen für die Ausstellungen finden dann jeweils vor Ort statt. Ich kümmere mich um die Ankündigung im Reisebegleiter des KulturSommers am Kanal, die Erstellung des Flyers und die Aktualisierung der Internetseite. Das alles funktioniert aber nur, weil wir wirklich eine Gemeinschaft sind und jeder seine Punkte erfüllt.

KP: Frau Raben-Johns, vielen Dank für das Gespräch.

Mehr zur Veranstaltung:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/07/23/jetzt-gehts-los/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/07/23/mit-dem-rad-auf-kunstkurs/

https://www.doerfer-zeigen-kunst.de/index.php/startseite.html

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Ausstellungen

„Heimat – Ich bin ein Mensch“

Das Grenzhus Schlagsdorf zeigt vom 27. Juli bis 16. September im Garten die Freilichtausstellung „Heimat – Ich bin ein Mensch. Leben in Mecklenburg-Vorpommern“. Aus dem Foto- und Interviewprojekt von Manuela Koska wurden für die Ausstellung in Schlagsdorf 24 Portraits von Menschen mit verschiedenen Nationalitäten, Ursprüngen und Wurzeln ausgewählt. Die Portraits zeigen Einwohner aus Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Vorstellungen über Heimat, Identität, Verwurzelung, Sehnsüchten, aber auch Enttäuschungen und Hoffnungen.

Oft zufällig traf Manuela Koska auf die Menschen, die sie dann vor ihre Kamera holte und mit denen sie zugleich Interviews führte. Menschen, die in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause sind. Wobei sie sich nicht nur auf „Ur-Einwohner“ beschränkte, sondern auch auf jene, die von irgendwoher kamen und blieben, mit ihren Kulturen, Weltanschauungen, Lebensweisen und Besonderheiten. Sie alle hat sie portraitiert: die „Zuwanderer“, die „Ausländer“ und “Einheimischen“. Eine Art Bestandsaufnahme, ohne Wertung, ohne Bewertung. Einige sind ausgezogen in die Welt. Alle sind hängengeblieben in Mecklenburg-Vorpommern. Freiwillig. Unfreiwillig. Der Liebe wegen. Des Krieges wegen. Was ist Heimat für sie? Das Kunstprojekt zeigt ganz viele Antworten.

Zur offiziellen Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 27. Juli, erwartet die Besucher ein Rahmenprogramm mit Musik und Vorträgen. Zur Begrüßung spricht um 17 Uhr Martin Klähn. Prof. Dr. Matthias Pfüller befragt zudem László Sólya zum Thema Heimat.

Weitere Infos unter Tel.: 038875/ 20326 oder per Mail unter aw@grenzhus.de.