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Thema der Woche

„Wir sind eine Familie“

Das Viehhaus Segrahn ist am Sonnabend, 3. Juli, ein Ort der organisierten Kriminalität. Die Bariton-Sänger Timotheus Maas, Lukas Anton und Marcelo de Souza Felix, Pianistin Karolina Trojok und Regisseur Sebastian Richter präsentieren dort ihr Stück „Capones Vermächtnis“. Ein Jahr lang haben sie an dessen Konzept gefeilt, um dann vor knapp drei Monaten mit den Proben zu starten. Doch das war längst nicht alles. Sie haben per Crowdfunding Geld für die Aufführung gesammelt. Sie haben hinter der Kamera gestanden und das Publikum vorab mit Filmen und Filmschnipseln versorgt. Denn: „Capones Vermächtnis“ ist als eine Gangster-Saga angelegt. Das Bühnenevent soll da nur ein Teil einer großen Story sein. Kulturportal-Herzogtum.de hat vor ihrem Auftritt in Gudow mit der Gruppe über ihre Arbeit gesprochen. (Foto: Plan B)

Kulturportal-Herzogtum.de: Ihr arbeitet mit dem Slogan „So geht Klassik heute“. Da schwingt die Kritik an eurem Genre gleich mit – so nach dem Motto: So wie sich Oper aktuell präsentiert, ist sie nicht mehr zeitgemäß. Wie geht denn eurer Meinung nach Klassik heute?

Timotheus Maas: Gute Frage. Wir haben die Corona-Pause genutzt und uns gefragt: Was können wir mit unserem Genre machen? Wir sind dann auf Capone gekommen. Sebastian ist da spezialisiert. Er hat uns vorgeschlagen, zusätzlich mit Filmen zu arbeiten.

Sebastian Richter: Das alles ist sehr szenisch aufgezogen. Wir orientieren uns dabei an Popkonzerten – zum Beispiel an den „Tiger Lillies“.

Maas: Wir haben uns Gedanken gemacht: Warum ist diese Art von Setting beliebt? Was können wir machen, ohne unsere Musik zu stören?

Lukas Anton: Die Musik ist ja nicht weniger aktuell. Der jüngeren Generation fehlt einfach nur der Zugang. Es braucht die Möglichkeit der Partizipation – die Möglichkeit, Teil des Geschehens zu sein. Unsere Frage war und ist: Wie können wir das Publikum integrieren, ohne Ängste auszulösen? Wir haben uns entschieden, eine fortlaufende Geschichte zu erzählen und das Publikum kann mitentscheiden, wie es weitergeht.

Richter: Wir sind da noch in der Anfangsphase. Aktuell testen wir vieles aus. Wir gucken immer noch, was machbar ist.

Lukas: Unser Ziel ist es, den Kreis der Zuhörerschaft zu erweitern.

Maas: Wir haben uns eine Geschichte ausgedacht und erzählen sie so, dass es spannend wird. Hinter den Liedern steckt ja immer auch ein szenischer Gedanke. Wenn man die Stücke nur konzertant aufführt, geht immer etwas verloren. Wenn jemand „O sole mio“ singt, fragt man sich doch: Warum singt er das?

Lukas: Wir wollen etwas anderes, etwas Frisches in die Oper bringen und das Genre von Konventionen befreien.

Maas: Wir wünschen uns eine lockere Atmosphäre. Wenn uns das nicht gelingt, wird die Popularität der Oper zurückgehen.

Lukas: Wir beschränken uns dabei nicht nur auf die Bühne. Wir erzählen die Geschichte weiter: im Internet und in den sozialen Medien.

Richter: Die Figuren haben wir im Netz schon vorgestellt.

Lukas: Dennoch versteht man das Konzert auch so. Wir möchten aber auch in 20 Jahren noch mit unserer Musik auftreten können.

Richter: Deswegen auch Vermächtnis.

Kulturportal-Herzogtum.de: Kommen wir zu eurer Geschichte – zu „Capones Vermächtnis“. Warum habt ihr euch für diesen Stoff entschieden?

Lukas: Jemand wie Capone taucht ja immer mal wieder in der Popkultur auf. Außerdem haben verruchte Typen gerade Konjunktur.

Maas: Wir lieben es, Gangster zu spielen.

Lukas: Zuletzt haben wir auf einem Friedhof in Hamburg gedreht. So was macht einfach Spaß.

Maas: Als Bariton hat man ja ohnehin oft die böse Rolle.

Marcelo de Souza Felix: Das Böse hat auch vielmehr Tiefe. Es ist nicht so eindimensional.

Maas: Ich finde es prächtig, sich vorzustellen, so eine Macht zu haben.

de Souza Felix: Bei „Capones Vermächtnis“ spielt jeder von uns seine eigene böse Persönlichkeit.

Maas: Ich bin der Mann fürs Grobe. Ich sorge dafür, dass die Leichen verschwinden und bringe die Leute zum Reden. Außerdem habe ich eine Leidenschaft fürs Kochen. Musikalisch gibt es bei uns die schönsten Sachen aus der Oper. Die Oper hat ja mehr Terzette und Duette, als man denkt – wie „Sparafucile“ aus Verdis „Rigoletto“.

Lukas: Wir singen auch Evergreens und Welthits. Einige Stücke haben wir für uns extra arrangieren lassen.

Karolina Trojok: Musicallieder sind ebenfalls dabei.

Richter: Nur Popmusik haben wir nicht im Programm.

Maas: Karolina ist unsere Pianistin und die Hauptperson der Geschichte.

Richter: Sie ist die Erzählerin.

Trojok: Bei „Capones Vermächtnis“ brechen wir mit dem klassischen Bild des Pianisten.

Maas: So etwas kann man nicht mit jedem Pianisten machen. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Gruppe.

Anton: Teamwork makes a dreamwork.  

de Souza Felix: Da muss man auch Sebastian loben. Wir durften und dürfen da immer mitbestimmen.

Richter: Ich finde diese Offenheit inspiriert uns alle sehr, das Stück zu entwickeln. Jeder kann mitdenken und sich einbringen.

Kulturportal-Herzogtum.de: Ihr seid also kein Ensemble, sondern eine Band?

Richter: Wir sind der Clan.

Lukas: Wir sind eine Familie.

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„Ich will leben!“

Noch so ein Leben, das so früh zu Ende gegangen ist. Viel zu früh. Weil andere es so wollten. Das Schicksal meinte es nicht gut mit Selma Meerbaum. Die Nazis steckten sie 1942 in das Zwangsarbeiterlager Michailowka. Dort starbt die 18-Jährige. Unterernährt, ausgezehrt – an Fleckfieber.

Dass Menschen sich an sie erinnern, hat mit ihrer Liebe zur Poesie zu tun. Selma schrieb Gedichte. Auf Zetteln, die sie zu einem Buch zusammenheftete. Kurz vor der Deportation gelang es ihr, diesen Band mit Gedichten einem Fremden in die Hand zu drücken.

Fast 80 Jahre danach hat dieses Stück Literatur nun auch André Erlen erreicht. In gedruckter, verlegter Form versteht sich. Erlen ist ein Theatermann und künstlerischer Leiter der Gruppe Futur3. Maren Simoneit habe die Gedichte bei einem kreativen Austausch plötzlich auf den Tisch gelegt, erinnert er sich. Simoneit ist Dramaturgin an der Neuen Bühne Senftenberg. Die Gedichte kamen auf den Tisch, weil die Möglichkeiten einer deutsch-ukrainischen Theaterproduktion ausgelotet wurden.

Selma ist in Shernowicz geboren. Damals Rumänien. Heute liegt der Ort auf ukrainischem Hoheitsgebiet. Das junge Mädchen wächst in einem kulturellen Schmelztigel auf, der letztendlich vom Krieg überrollt und zerstört wird. Ein Historiker, so Erlen, habe für die Bukowina – das ist die Region, in der Shernowicz liegt – den Begriff „Global Bukowina“ entwickelt. „In der Erinnerungskultur steht Selma Meerbaum zwischen allen Stühlen.“ Selma ist jüdisch – und sie spricht und schreibt Deutsch. In der Ukraine werde ihr Werk gerade erst entdeckt, so Erlen.

„Ich war sofort Feuer und Flamme für die Gedichte“, erinnert er sich. Das Resultat dieser Begeisterung kann das Publikum nun erstmals bewundern: Am Freitag, 2. Juli, und Sonnabend, 3. Juli ist im kleinen Theater Schillerstraße (kts, Geesthacht) das Stück „Ich will leben“ zu sehen. Das Konzept und das Bühnenskript dafür hat Futur3 entwickelt. Und: Für die Umsetzung hat das freie Kollektiv tatsächlich ein deutsches und ein ukrainisches Theater an Bord: die Freie Bühne Senftenberg und das Teatr Lesi aus Lviv (Lemberg).

Auf der Bühne wird dann auch Deutsch und Ukrainisch gesprochen. „Wir haben es aber so aufgezogen, dass man beide Seiten versteht.“ Inszeniert ist das Stück als eine Hommage an das Leben und die Jugend. Die Selma, die auf der Bühne zu sehen ist, lässt sich von der aufziehenden Katastrophe nicht die Laune verderben. Sie möchte auch feiern und fröhlich sein können. Um das darzustellen, bedient sich das Ensemble bei den Techniken des Poetry Slam. „Es ist ein Abend mit Musik, der sehr leicht ist – dann aber auch die Tragik, die dahinter liegt, nicht ausspart“, sagt Erlen, der Regie geführt hat.

André Erlen. Fotos: Privat/Steffen Rasche

Das Stück versucht mit Fantasie, das kurze Leben Selmas zu erzählen. Erlen spricht in diesem Zusammenhang von einem „großen Sich-Vorstellen-Müssen“, weil es nur wenig Aussagen über sie gibt. Gleichzeitig ist es eine Geschichte über die Reise des Gedichtbandes ins kollektive Gedächtnis. Großen Anteil daran hat Selmas alter Lehrer, dem das Werk nach dem Krieg in Israel in die Hände fällt und der dann ein paar Exemplare davon in Eigenregie herausgibt.

Dass all diese Ereignisse nun auf der Theaterbühne ihren Widerhall finden, ist neben der Arbeit vieler kreativer Menschen auch ein Verdienst zweier Förderer: Für die Entwicklung des Projektes machte die Kulturstiftung des Bundes Mittel frei. Geld für die anstehenden Aufführungen kommt zudem vom Verein „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Kartenreservierung für „Ich will leben“ (2./3. Juli, 20 Uhr, kTS Geesthacht) unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Foto: Steffen Rasche

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Liegekur auf Geesthachts Zauberberg

KulturSommer-Intendant Frank Düwel hat für den Auftritt der Journalisten schon mal einen Stuhl zum Probeliegen rausgeholt. Anderthalb Wochen sind es noch, dann steigt rund um das Theklahaus die von der jungen Theatermacherin Karina Häßlein inszenierte Aufführung „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“.

Zur offiziellen Pressekonferenz ist auch Albrecht Faasch angereist. Er ist Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und damit einer derjenigen, die Häßleins Lernfortschritte in den vergangenen Jahren vermessen haben. In Geesthacht macht die junge Frau mit dieser Regiearbeit nun ihre Abschlussprüfung.

Darin liegt auch der Grund für ihre Abwesenheit: Die Zeit ist knapp und es gibt für die Produktion noch reichlich zu tun. So reden hier und heute andere über diese spannende Inszenierung, die ausschließlich am Sonntag, 4. Juli, im Rahmen des KulturSommers am Kanal zu sehen sein wird.

„Es ist da ein ganz neues Stück entstanden“, zeigt sich Faasch beeindruckt. Häßlein mache aus diesem „archaischen Werk Thomas Manns“ neues Theater, für das eigens noch Musik komponiert worden sei.

Dass das Stück an Ort und Stelle überhaupt aufgeführt werden könne, sei der Hilfsbereitschaft der Sprinkenhof GmbH zu verdanken, macht Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Julia Dombrowski deutlich. Die Immobilienfirma hat dafür grünes Licht gegeben und obendrein die Tür zu dem alten Gebäude geöffnet. Denn auch wenn das Stück an der frischen Luft gespielt wird, braucht es für Ensemble, Maske, Technik etc. abgeschlossene Räume.

„Das Stück ist in mehreren Durchgängen zu sehen, die zum Teil parallel laufen“, erklärt Düwel. „Und das nur am 4. Juli.“ Der Intendant des KulturSommers am Kanal wie auch Faasch („Von Zauberhand zum Zauberberg gekommen“) erleben die Kooperation als Win-Win-Situation: Das Festival der Stiftung Herzogtum Lauenburg kann eine einmalige Aufführung präsentieren und die Hochschule, die wegen der Pandemie in ihrem eigenen Theater nicht spielen durfte, verhilft einer jungen, talentierten Frau zu einem angemessenen Abschluss.

Und das alles findet auch noch vor der Kulisse einer ehemaligen Lungenheilanstalt statt. Treffender kann man Thomas Manns Ort der Handlung – ein Sanatorium im Schweizerischen Davos – kaum auswählen. Gelegen auf einer Anhöhe mitten im Wald sei das Theklahaus einfach „magisch“, findet Düwel.

Kartenreservierung für „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“ (4. Juli, Theklahaus Geesthacht) unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

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Der KulturSommer bekennt Farbe

Zum Abschluss bekennt der KulturSommer am Kanal noch mal richtig Farbe: Intendant Frank Düwel bittet am 5. Juli zum „Blauen Montag“. Im Möllner Stadthauptmannshof erwartet die Besucherinnen und Besucher dann ein Potpourri des Festivals. Der Eintritt ist frei. 

Ab 20 Uhr  legen die Künstlerinnen und Künstler los. Ausschnitte aus ganz unterschiedlichen Programmbeiträgen schaffen überraschende künstlerische Begegnungen und Momente. Die Gäste können sich zudem gemeinsam an Erlebnisse während des mehr als vierwöchigen Festivals erinnern oder Bekanntschaft mit Akteuren machen, deren Auftritte sie verpasst haben. Künstlerinnen und Künstler wiederum haben die Gelegenheit, ihren Horizont zu erweitern und Programme und Projekte von Kollegen kennen zu lernen.

Neben all den vielfältigen und kurzweiligen Aufführungen dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf einen gemütlichen Plausch bei einem Glas Wein oder Bier freuen.

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Nördlich der A24 Südlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Theater- & Hörspielcamp für Jugendliche

Unter dem Motto „Play!“ laden der Kreis Herzogtum Lauenburg sowie mehrere Kooperationspartner vom 12. bis 17. Juli zu einem Theater- und Hörspiel-Camp in Lütjensee ein. Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos.

Zusammen mit der Theaterpädagogin Katharina Feuerhake entwickeln die jungen Leute ein komplettes Hörspiel. Sie schreiben das Skript, proben den Text und sprechen ihn im Tonstudio am Ende ein. Das Jugendgästehaus Lütjensee ist dafür ein geeigneter Ort. Dort erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gute Unterkunft und ausreichende Verpflegung. Darüber hinaus dürfen sich die Jugendlichen auf einen Besuch des Hochseilgartens und Abstecher zum Badesee freuen.

Garantiert ist auch für freizeitliche Unterhaltung: Neben der Erarbeitung des Hörspiels ist Für Abwechslung sorgt ein Besuch des Hochseilgartens. Neben der Kreierung eines Hörspiels

„Mit ‚Play!‘ geben wir jungen Menschen die Gelegenheit eine eigene Geschichte in einem einzigartigen Rahmen zu erzählen. Wir freuen uns sehr auf unser neues Projekt und auf Jugendliche, die Lust haben ihre kreative Ader zu entdecken und auszuleben“ so Möllns Stadtjugendpfleger Oskar Blank über das Projekt.

Die Stadtjugendpflege Mölln gehört wie der Kreis und wie die Stiftung Herzogtum Lauenburg und das Berufsbildungszentrum Mölln zu den Veranstaltern. „Play!“ wird im Rahmen des Projektes „Wege ins Theater“ finanziell gefördert. Auf die Beine gestellt hat dies ASSITEJ Deutschland, eine internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche.  Unterstützt wird sie wiederum von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.

Anmeldeunterlagen und weitere Informationen gibt es unter www.kreis-rz.de/Play. Auskunft gibt Oskar Blank, erreichbar unter Tel. 04542-803-171 oder 01520-4381143.

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Fahrradtouren: Unter dem Motto „Auf den Spuren der Kleinbahn“ bietet die Tourist-Information Ratzeburg am Sonnabend, 10. Juli, und Donnerstag, 29. Juli, zwei Fahrradtouren an. Der Weg führt von der Inselstadt aus über 15 Stationen bis nach Ziethen und Mustin und von dort wieder zurück nach Ratzeburg. Die Fahrradtour startet um 13 Uhr am Ratzeburger Bahnhof. Treffpunkt ist die Bushaltestelle. Anmeldungen werden für die erste Tour bis zum 9. Juli um 16 Uhr und für die zweite bis zum 28. Juli um 16 Uhr im Rathaus bei der der Tourist-Information Ratzeburg, Unter den Linden 1, entgegengenommen. Die Einrichtung ist unter der Telefonnummer 04541-8000886 oder per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de zu erreichen. (Foto: Kreismuseum Herzogtum Lauenburg)

Kulturzeit: Mit der Kurzgeschichte „William Wilson“ geht am Sonntag, 27. Juni, Kulturzeit aus Ratzeburg auf Sendung. Die Übertragung beginnt um 17 Uhr. Verfasst hat den Text der berühmte Krimiautor Edgar Allen Poe. Eine Wiederholung ist für Dienstag, 29. Juni, vorgesehen. Sendebeginn ist dann 9 Uhr. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Stadtrundgang: Die Tourist-Information Ratzeburg lädt am Sonnabend, 19. Juni, zur Stadtführung. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr vor der Alten Wache am Markt. Eine Anmeldung ist bis Freitag, 18. Juni, um 16 Uhr zwingend erforderlich. Anzugeben sind per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04541-8000886 die persönlichen Kontaktdaten. Während der Führung müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung können bis zu einer Gruppengröße von 25 Teilnehmern Gebäude auch von innen besichtigt werden, darüber hinaus nicht mehr. Änderungen sind durch neue Verordnungen vorbehalten.

Führung: Zu einer öffentlichen Führung lädt am Sonnabend, 26. Juni, um 11 Uhr das Grenzhus Schlagsdorf ein. Treffpunkt ist der Einlass des Informationszentrums. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Überblick zur Geschichte der innerdeutschen Grenze im Abschnitt zwischen Ostsee und Elbe. Die Führung dauert rund anderthalb Stunden. Bis zum Ende der Sommerferien bietet das Grenzhus weitere Führungen an. Gestartet wird Jeweils mittwochs und sonnabends ab 11 Uhr.

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Die Jugend der Selma Meerbaum

Für Geesthacht heißt es am letzten Wochenende des KulturSommers am Kanal Vorhang auf und Bühne frei: Im Rahmen des Festivals präsentiert die Stiftung Herzogtum Lauenburg dort gleich zwei außergewöhnliche Theaterproduktionen. Den Auftakt machen „Futur3“. Das freie Kollektiv unter der künstlerischen Leitung von André Erlen zeigt am Freitag, 2. Juli, und Sonnabend, 3. Juli, im kleinen Theater Schillerstraße (kTS) die Inszenierung „Ich will leben!“. Das Stück erzählt vom Leben der jüdischen Lyrikerin Selma Meerbaum. Am 4. Juli präsentiert die Hochschule für Musik und Theater dann am Theklahaus die Produktion „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“.

„Das Gebäude passt als Kulisse natürlich wie die Faust aufs Auge zu dieser Geschichte Thomas Manns“, freut sich KulturSommer-Intendant Frank Düwel auf die Aufführung. Die künstlerische Leiterin Karina Häßlein verwandelt das Theklahaus, ehemals eine Lungenheilanstalt, in das Sanatorium in Davos, wo der Ingenieur Hans Castorp 1914 seinen Vetter besucht. Die Inszenierung ist als Rundgang um das Gelände der ehemaligen Klinik angelegt.

Literatur ist auch die Grundlage für die Produktion von „Ich will leben!“. „Futur3“ zeichnen anhand von Gedichten das kurze Leben der Selma Meerbaum nach, die 1942 im Zwangsarbeiterlager Michailowka (Rumänien) umkommt. Als Teenager hat sie mit der Poesie begonnen und heftet Blatt für Blatt ihre Texte zu einem Buch zusammen. Selmas innere Welt ist weit und verrückt und voller Zukunftsträume, während es um sie herum immer enger wird.

Doch Selma lässt sich vom grassierenden Antisemitismus nicht unterkriegen. Im Stück von „Futur3“ ist sie ein „Pop-Punk“ (André Erlen). Sie feiert das Jungsein, die Jugend. Um das zu zeigen, nimmt das freie Kollektiv Anleihen bei den Bühnentechniken des Poetry Slam.

Möglich ist „Futur 3“ diese Inszenierung überhaupt nur, weil Selmas Gedichte der Nachwelt wundersamerweise erhalten geblieben sind. Auch dieses Wunder ist Thema der Inszenierung. Es beginnt damit, dass es Selma gelingt, jemandem das Buch vor ihrer Gefangenahme in die Hand zu drücken. Im kTS erlebt man all das hautnah mit: Das zweisprachige Ensemble, das aus Darstellerinnen und Darstellern der neuen Bühne Senftenberg (Brandenburg) und des Theaters Lesi (Lemberg/Ukraine) besteht, hört Publikum über Kopfhörer.

Die Aufführung „Ich will leben!“ wird vom Verein „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sowie von der Bundeskulturstiftung finanziell unterstützt. „Dass Futur3 nun mit der Inszenierung von ‚Ich will leben!‘ beim KulturSommer am Kanal dabei ist, ist eine großartige Sache“, so Intendant Düwel. „Solch aufwändige Produktionen sind im ländlichen Raum nur selten zu sehen. Unser Festival macht es möglich.“

Kartenreservierung für „Ich will leben“ (2./3. Juli, kTS Geesthacht) unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Kartenreservierung für „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“ (4. Juli, Theklahaus Geesthacht) unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Foto: Steffen Rasche

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Nördlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Her mit den Abenteuern!

Gleis 21 und Stellwerk haben ihr Sommerferienprogramm gestartet. Kinder und Jugendliche dürfen sich in den kommenden Wochen auf ein buntes und spannendes Freizeitangebot freuen. Für Sechs- bis Zehnjährige gibt es vom 12. bis 16. Juli eine Natur-Erlebnis-Woche im Wald. Außerdem steht für diese Altersgruppe eine Natur-Spiel-Woche auf dem Plan.

Hinzu kommt eine Reihe weiterer Angebote für Kinder und Jugendliche. Dazu zählen die Sup-Board-Touren für Elf- bis 15-Jährige am 29. Juni, 30. Juni, 14. Juli und 15. Juli. Außerdem können Jungen und Mädchen ab zehn Jahren am Montag, 28. Juni, Discgolf spielen. Es folgt vom 29. Juni bis 1. Juli ein Theater-Workshop für Zwölf- bis 16-Jährige.

Eine ungewöhnliche Veranstaltung ist der Synchronsprecher-Workshop am 28. und 29. Juli, der sich ebenfalls an die Zwölf- bis 16-Jährigen richtet. Ein großer „Sommerferien-Abschluss“ für Jungen und Mädchen ab sechs Jahren steht am 29. Juli ins Haus.

Kontakt und Anmeldungen über Gleis 21 (Saarlandstraße 2, Ratzeburg), erreichbar unter Tel. 04541-857228, und das Kinder- und Jugendzentrum Stellwerk (Riemannstraße 1, Ratzeburg), erreichbar unter Tel. 04541-8949898. Weitere Infos gibt es auch im Netz unter https://www.unser-ferienprogramm.de/ratzeburg/index.php.

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Nördlich der A24

Ex-Grenzer erinnern sich

Wie war das mit dem Grenzdienst an der innerdeutschen Grenze in den 1980er Jahren? Diese Frage steht am Sonntag, 27. Juni, im Mittelpunkt einer Führung um den Mechower See, zu der das Grenzhus Schlagsdorf einlädt. Dafür hat das Dokumentationszentrum mit Wolfgang May und Jens Strohschein zwei ehemalige Grenzschützer eingeladen. Die Führung startet um 10 Uhr ab dem Grenzhus.

May wuchs in der Bundesrepublik auf und arbeitete für den Bundesgrenzschutz, Abteilung Ratzeburg. Jens Strohschein wurde im Osten groß und diente bei den Grenztruppen der DDR, Grenzkompanie Utecht. Die beiden Männer standen sich also nur wenige Meter Luftlinie gegenüber. Persönlich kennen lernen konnten sie sich schließlich durch den Fall des Eisernen Vorhangs. Ihre erste Begegnung hatten sie bei der Grenzöffnung zwischen Wietingsbek und Schlagbrügge.

Die Wanderung dauert etwa dreieinhalb Stunden. Zurückzulegen ist eine Strecke von rund 9 Kilometern. Das Grenzhus bittet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darum, sich selbst mit Wasser zu versorgen und sich ausreichend vor der Sonne zu schützen.

Foto: Hüfner

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Nördlich der A24

Getanzte Mozart-Improvisationen

Mit einer Reihe getanzter Werke starten am Sonnabend, 26. Juni, die Sommermusiken im Ratzeburger Dom. Tobias Nicolaus spielt zum Auftakt die Große Orgel. Sein Programm umfasst neue und alte Kompositionen von Bach bis Piazzolla. Im Zentrum der Aufführung steht allerdings ein Thema von Wolfgang Amadeus Mozart, für das Nicolaus verschiedene Improvisationen kreiert. In Bewegung umgesetzt wird die Musik von den Leipziger Tänzerinnen Ilka Demmler und Dana Reichmann. Veranstaltungsbeginn ist um 18 Uhr.

Im Verlaufe des Sommers sind diverse namhafte Organisten im Ratzeburger Dom zu Gast. Sie werden die beeindruckende Große Orgel genauso wie die barock anmutende Chororgel im Altarbereich ins Licht rücken. Zu den Organisten gesellen sich mit dem Duo L´Hirondelle zwei junge Gambistinnen. Darüber bringt die Sopranistin Grit Wagner eine Adaption der Wesendonck-Lieder von Richard Wagner zu Gehör und Marlen Herzog führt unter anderem die Vertonung der Versuchungsgeschichte Jesu von Willy Burghard auf. Den Abschluss der Sommermusiken bildet vom 27. bis 29. August die 2. Auflage des „Kleinen Bachfestes“.

Nach den derzeit gültigen Regeln werden alle Konzertbesucher gebeten, ihren Impf-, Genesungs- oder Testnachweis vorzuzeigen und ihre Maske erst am Platz abzunehmen.

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