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Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Mozart-Requiem: Ein musikalisches Highlight steht am Sonnabend, 14. November, im Ratzeburger Dom auf dem Programm. Unter der Leitung von Domkantor Christian Skobowsky führt ein hochkarätiges Vokalensemble um 16 und um 20 Uhr das berühmte Mozart-Requiem auf. Musikalisch begleitet werden sie vom Telemannischen Collegium Michaelstein, die auf Instrumenten der Wiener Klassik spielen. Karten können ab sofort in der Buchhandlung Weber in Ratzeburg (Herrenstraße 10) vorbestellt werden. Formulare hierzu gibt es im Dom und bei Weber oder unter www.ratzeburgerdom.de. Die Karten können bis zum 2. November abgeholt oder zugestellt werden.

Eulenspiegel-Festspiele: Die Eulenspiegel-Festspiele 2021 sind terminiert. In der Zeit vom 4. bis 22. August gibt es auf dem Möllner Marktplatz zwölf Aufführungen. Verfasser des neuen Stücks ist Martin Maier-Bode. Er lässt Till im Jahr 1340 Besuch von seiner Großfamilie bekommen. Tickets können ab sofort über ticket-kompass.de oder in der Tourist-Information Mölln, Markt 12, geordert werden.

Kulturzeit: Mit einer Sendung über die Beatles meldet sich am Sonntag, 25. Oktober, Kulturzeit aus Ratzeburg. Ab 17 Uhr widmen sich der Hamburger Pastor Christoph Störmer und andere den „Fab Four“ aus christlicher Sicht. Die Sendung wird am Sonntag, 8. November, um 17 Uhr sowie am 27. Oktober und 10. November um 9 Uhr wiederholt. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de.

Open Air: Zum verkaufsoffenen Sonntag (25. Oktober) auf dem Ratzeburger Marktplatz gibt es Live-Musik mit dem Gitarristen Georgie Carbutler. Der Musiker war bereits mit Showgrößen wie Harpo, Middle of the Road, Chris Andrews oder Ilja Richter unterwegs.

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Ausstellungen Nördlich der A24

Herbstmarkt im Viehhaus

Herbstzeit ist Bummelzeit im Viehhaus Segrahn. Am Sonnabend, 24. Oktober, und Sonntag, 25. Oktober, veranstaltet Ilsabe von Bülow dort die 8. Auflage ihres Herbstmarktes. Jeweils von 10 bis 18 Uhr können sich die Besucherinnen und Besucher die Produkte regionaler und überregionaler Kunsthandwerker ansehen – und kaufen.

Neben Mode, Schmuck und Co. – mit dabei sind unter anderem „Goldschmiede Beumer“, „Billadini“ und „Camilla´s Posamente“ – dürfen sich die Gäste auf ein kulinarisches Verwöhnprogramm freuen. Auf den Tisch kommen beispielsweise Wildspezialitäten aus den von Bülow´schen Forsten.

Herbstmarkt, 24. &. 25. Oktober, Viehhaus Gutshof Segrahn, Gut Segrahn, Gudow, OT Segrahn, Hofweg 10, 10 bis 18 Uhr

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„Der Beitritt. Die letzte Regierung der DDR“

Zum 30. Geburtstag der deutschen Einheit laden das Grenzhus Schlagsdorf und das Filmbüro Mecklenburg-Vorpommern zu einer dokumentarischen Zeitreise ein: Am Donnerstag, 22. Oktober, zeigt das Informationszentrum im Dorfgemeinschaftshaus den Film „Der Beitritt. Die letzte Regierung der DDR“. Die Vorführung beginnt um 19 Uhr.

Die einzige demokratisch legitimierte Regierung der DDR regierte unter Lothar de Maizière knapp 200 Tage – vom 18. März bis zum 2. Oktober 1990. In dem Dokumentarfilm wird dieser Zeitraum durch die damals Politisch-Verantwortlichen geschildert. Erzählt wird aus der Sicht der Minister, der Staatssekretäre, der Oppositionsführer und ihrer politischen Berater und Sprecher. Im Fokus stehen die Motivationen und der private Lebensweg der Einzelnen in den Monaten des Umbruchs.

Weltweit gibt es kein Referenzbeispiel für das, was da 1990 auf die Deutschen in Ost und West zukommt: Die Wiedervereinigung eines mehr als 40 Jahre geteilten Landes. Wie macht man das? Innen- wie außenpolitisch, wirtschaftlich, rechtlich, kulturell – und das alles innerhalb nur weniger Monate?

Bis zum 3. Oktober 1990 hat die letzte DDR-Regierung 164 Gesetze verabschiedet, 93 Beschlüsse gefasst und sich selbst abgeschafft.

Eine Anmeldung ist notwendig. Das Grenzhus ist unter Tel. 03887-20326 sowie per Mail unter info@grenzhus.de erreichbar.

„Der Beitritt. Die letzte Regierung der DDR“, Film, Dorfgemeinschaftshaus, Am Bülten 4, Schlagsdorf, 19 Uhr

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„Den Menschen ein Stück Lebensqualität schenken“

Trotz steigender Infektionszahlen hofft die Stiftung Herzogtum Lauenburg den Großteil ihrer Veranstaltungen bis Ende des Jahres durchführen zu können. „Sofern es der Gesetzgeber erlaubt, werden wir alles dafür tun, den Menschen in der Region mit Kultur ein Stück Lebensqualität zu schenken“, so Geschäftsführerin Andrea Funk. Aktuell plant die Stiftung mit zehn Events, darunter der Vortrag von Joachim Gauck in der Möllner Stadtwerke-Arena.

„Klar ist für uns aber auch, betont Funk, „dass Gesundheit Vorrang hat.“ Deshalb habe man zuletzt auch die eine oder andere Veranstaltung absagen müssen. „Wir haben Dozenten, die zur Risikogruppe gehören. Diese der Ansteckungsgefahr auszusetzen, wäre schlicht unverantwortlich.“   

Für die verbleibenden zehn Veranstaltungen sollen die Hygienemaßnahmen notfalls verschärft werden. Sie denke da an eine zeitliche Begrenzung von Vorträgen oder Konzerte auf 45 Minuten, eine Lüftungspause und weniger zugelassene Besucherinnen und Besucher. Selbst das Tragen einer Maske während eines Events möchte Funk nicht ausschließen.

Die Gedankenspiele der Geschäftsführerin zeigen: Kulturarbeit im Jahr 2020 ist und bleibt ein schwieriges „Geschäft“. Für die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die dieser Aufgabe offiziell für den Kreis Herzogtum Lauenburg nachgeht, bedeutet dies immer auch den Spagat, dem Arbeitsauftrag gerecht zu werden und andererseits die Ansteckungsgefahr zu minimieren.

Kein leichtes Unterfangen jetzt, da die große Freiluft-Zeit jahreszeitlich bedingt erst einmal vorbei ist und in geschlossenen Räumen die Ansteckungsgefahr steigt.

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Was geht? Das geht!

Die Liste liest sich trotz einiger Absagen in den vergangenen Wochen durchaus stattlich: Zehn Veranstaltungen hat die Stiftung Herzogtum Lauenburg noch bis Jahresende im Programm. Bei der Hälfte davon handelt es sich um Konzerte.

So betreten am Sonnabend, 24. Oktober, Jörg-Rüdiger Geschke und Peter Köhler die Bühne des Dorfgemeinschaftshauses Schmilau. Unter dem Motto „Cello meets Fingerstyle“ spielt das Duo Musik, die mal meditativ, mal swingend ist und immer wieder mit interessanten Grooves um die Ecke kommt. Konzertbeginn ist um 18 Uhr.

Könner auf ihren Instrumenten sind auch die Musiker vom „Rotenbek Trio“, das am 7. November um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof (Mölln) zu Gast ist. Dort holen zudem am Freitag, 20. November, das Duo „Alley Cats“, Fritz Hermann Hansen und Peter Funk ihre Ukulelen heraus. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

Auf Tour geht am 29. November das Trio „Saitenbalg“. Lorenz Stellmacher, Uwe Thomsen und Jörg-Rüdiger Geschke spielen im Amtsrichterhaus Schwarzenbek Swing- und Popklassiker. Der Auftritt im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour startet um 15 Uhr.

Ein echter Höhepunkt erwartet die Musikfans dann am 17. Dezember im Stadthauptmannshof, wenn die Schotten von „The longest Johns“ ihre moderne Variante des Shantys präsentieren. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

Neben den Konzerten stehen zwei Talkformate, zwei Vorträge und die Kulturpreis-Verleihung (14. November/Robert-Koch-Park) auf dem Programm. Zunächst bittet Lorenz Stellmacher am Freitag, 23. Oktober, zum „Talk auf der Kulisse“, um mit Gwendolin Fähser, Tatjana Karpouk und Stefan Kruse über „Facetten von Kreativität“ zu sprechen. Debattiert wird auch beim „Gespräch im Glaspalast“ am 15. November. Veranstaltungsort ist jeweils der Stadthauptmannshof.   

Einen Vortrag zum Thema „30 Jahre Deutsche Einheit“ hält am Sonntag, 1. November, in der Möllner Stadtwerke-Arena der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. Der deutsch-dänischen Geschichte widmet sich am Donnerstag, 17. Dezember, der Historiker Dr. Jan Schlürmann in der Otto-von-Bismarck-Stiftung (Friedrichsruh). Sein Thema ist die 1920 zwischen beiden Ländern gezogene Grenze. Los geht es um 19.30 Uhr.

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Verrückte Sachen machen

Mit dem Auftritt von Marie Diot am Sonnabend, 17. Oktober, im Theatersaal des Robert-Koch-Parks (Mölln) startet der Folkclub Mölln seinen Konzert-Herbst. Die Liedermacherin, die als Newcomerin des Jahres gilt, betritt um 19.30 Uhr die Bühne.

Zu den Konzerten von Marie Diot gehören verquere und komische Ansagen. Ganz ohne diese Prise Eigensinn und Humor kommen auch ihre Lieder nicht aus: Die Songs sind so charmant wie ironisch und handeln von „Sachen“, die so „verrückt“ sind, dass man sie sich nach Auffassung der Sängerin gar nicht ausdenken kann. Musikalisch knüpft Marie Diot daran an: Ihre Melodien klingen so eigenwillig wie Texte und Performance es tun.

Marie Diot hat ihr musikalisches Können in der berühmten SAGO-Liedermacherschule* ausreifen können. Als Auszeichnung ihrer Kunst hat sie bereits viele wichtige Preise erhalten. 2014 wurde sie Preisträgerin beim Treffen junge Musikszene, ein Jahr später erhielt sie den Förderpreis „Nahaufnahme“ des Bundeswettbewerbs Berliner Festspiele und 2017 stand sie im Finale des Deutschen Song Contest „Troubadour“.

Reservierungen für das Konzert werden unter der Telefonnummer 04542-822472 oder per Mail unter info@folkclubmoelln.de entgegengenommen. Folkclub-Mitglieder haben freien Eintritt. Die Karten werden beim Einlass am Konzertabend bezahlt.

Neben dem Auftritt von Marie Diot plant der Folkclub Mölln weitere Konzerte: So hofft der Verein, dass am Freitag, 6. November, Rune Barslund und Andreas Tophoi zu Gast sind. Der Besuch aus Dänemark soll ab 19.30 Uhr die Bühne im Theatersaal des Robert-Koch-Parks betreten. Beide sind leidenschaftliche Musiker, die sich dem traditionellen dänischen Folk verschrieben haben. „Ob das Konzert stattfinden kann, wissen wir noch nicht“, so Susan Sojak, Vorsitzende des Folkclubs Mölln. „Das liegt daran, dass Teile Dänemarks aktuell als Risikogebiet eingestuft werden.“

Steigen soll am Freitag, 20. November, auf jeden Fall der Ukulelen-Abend in der Lohgerberei.

Zum Abschluss des Konzertjahres sind dann am Sonnabend, 5. Dezember, „The longest Johns“ aus Schottland zu Gast. Das fünfköpfige Ensemble präsentiert im Stadthauptmannshof Shantys in moderner Form. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

*Mainzer Akademie für Musik und Poesie

Foto: Helmut Großberg

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https://kulturportal-herzogtum.de/2020/10/12/interview-susan-sojak-folkclub-moelln/
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„Präsident Donald J. Trump – Vier weitere Jahre!?“

Der Countdown läuft: Am Dienstag, 3. November, wählen die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten ihren Präsidenten. Bekommt Donald Trump eine zweite Amtszeit oder siegt Herausforderer Joe Biden? Welche Auswirkungen hätte eine Wiederwahl Trumps? Diesen und weiteren Fragen widmet sich am Dienstag, 20. Oktober, Dr. William Boehart im Robert-Koch-Park (Mölln). Der Vortrag beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Der Referent ist amerikanischer Staatsbürger, lebt seit fünfzig Jahren in Europa und wird einen ganz persönlichen Blick auf die jüngere Geschichte seines Geburtslandes werfen. „Trump ist nicht das Problem. Er ist ein Symptom. Das Problem liegt in einer Gesellschaft, die dabei ist, sich zu verlieren. Seit 250 Jahren haben die USA mit tiefen internen Konflikten umgehen können. Gerade die enormen Spannungen in der Gesellschaft setzten die produktiven Kräfte frei, die das Land vorantrieben. Jetzt drohen sie das Land zu zerreiben – mit unkalkulierbaren Folgen für den Rest der Welt.“ 

Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Forums für Kultur und Umwelt im Herzogtum statt. Die geltenden Corona-Hygiene-Bedingungen sind zu beachten. Anmeldungen werden per Mail unter william.boehart@gmx.de sowie per Telefon unter der Rufnummer 0176-38668787 entgegengenommen.

„Präsident Donald J. Trump – Vier weitere Jahre!?“, 20. Oktober, Veranstaltungssaal Robert-Koch-Park, Hindenburgstraße 13, Mölln, 19 Uhr, freier Eintritt

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„Musik beginnt mit dem Herzschlag“

Seit einem Jahr engagiert sich Susan Sojak mittlerweile als Vorsitzende des Folkclubs Mölln. Ein guter Zeitpunkt für Kulturportal-Herzogtum.de, mit der 48-Jährigen Grambekerin die vergangenen zwölf Monate ein wenig Revue passieren zu lassen und mit ihr über das zu plaudern, worum sich in ihrem Amt alles dreht – um den Folk.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Sojak, was ist Folk?

Susan Sojak: Folk ist der urtümliche Musikstil, der sich in den Ländern und Regionen der Welt – in den Kulturen – über die Jahrhunderte entwickelt hat.

KP: Die Antwort kam jetzt wie aus der Pistole geschossen. Haben Sie über die Definition schon mal nachgedacht?

Sojak: Tatsächlich habe ich mich mal mit jemandem darüber unterhalten, den ich über den Folk kenne. Der sagte zu mir: Ich weiß gar nicht, was ist das eigentlich – Folk? Mein erster Gedanke war: Was für eine simple Frage. Dann habe ich gedacht: Was für eine berechtigte Frage – weil man Folk ja nicht so definieren kann wie zum Beispiel Klassik oder Jazz. Da gibt es gewisse Regeln in der Musikalität, da gibt es Gesetzmäßigkeiten, wie ein Stück aufgebaut sein muss – und das ist beim Folk nun gar nicht gegeben.

KP: Wenn man Ihnen so zuhört, möchte man meinen, hier spricht nicht die Vorsitzende des Folkclubs, sondern eine Musikerin…

Sojak: Ich spiele in der Möllner Folkband Gitarre. Da habe ich Folk kennen gelernt – beispielsweise den schwedischen Walzer und den deutschen Walzer. Es hat sehr lange gedauert, bis ich in der Lage war, einen schwedischen Walzer rhythmisch zu begleiten, weil er so ganz anders ist als unser, obwohl beide im Dreivierteltakt gespielt werden.

KP: War die Band Ihre erste Begegnung mit der Folkmusik?

Sojak: Nein. Mit Folk-Musik in Verbindung gekommen bin ich über den internationalen Folk-Gottesdienst. Pastor Matthias Lage* hatte mich dazu eingeladen. Er hatte mich spielen hören und gefragt: Möchtest du nicht beim Folk-Gottesdienst mitmachen? Und dann zählte er die Musiker auf, die dabei sein sollten und ich sagte: Nein. Bei denen saß ich schon im Konzert. Das ist eine ganz andere Liga. Das schaffe ich nicht. Doch – sagte er – das kannst du. Ich habe dann gedacht: Ok. Wenn ich diese Chance habe, dann nutze ich sie auch…

KP: Und – hat es funktioniert?

Sojak: Ja, hat es. Es war das erste Mal, dass ich mit anderen Musikern zusammengespielt habe. Das hat mir so gut gefallen, dass ich Matthias Lage gefragt habe, wo man in Mölln Musik machen kann. Er erzählte mir von der Möllner Folkband. Ich solle da mal mit Lorenz Stellmacher** sprechen. Zeitgleich hatte mich jemand angesprochen, ob ich nicht im Gospelchor mitsingen möchte. Ich bin dann mit beidem angefangen. Ich begann außerdem, öfter zu den Konzerten in der Lohgerberei und im Stadthauptmannshof zu gehen und stellte fest: Die Konzerte, die in Mölln stattfinden, haben eine ganz besondere Atmosphäre, wie ich sie bislang nirgendwo anders vorgefunden habe. Anfangs bin ich allein gegangen, weil ich niemanden in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatte, der diese Musik gut fand. Das war mir aber egal. Zumal ich in nullkommanix viele Leute kennen lernte und ich, ehe ich mich versah, ganz tief drin war.

KP: Konsumieren Sie Musik ausschließlich bei Live-Auftritten? Oder gibt es noch andere Kanäle, die Sie anzapfen?

Sojak: Wenn ich im Auto bin, höre ich Radio. Beim Kochen ebenfalls. Ansonsten höre ich Musik, gerne auch laut, wenn es mir gut geht und ich ausgesprochen viel Energie habe. Wenn ich bastele und zeichne, lege ich ruhige und entspannte Sachen auf. Oder ich lausche der Musik bei Kerzenschein in der Hängematte.

KP: Muss man Folk live hören?

Sojak: Ja.

KP: Warum?

Sojak: Erst dann entfaltet sich die Musik in der höchsten Vollendung.

KP: Hat das was mit dem Ursprung vom Folk zu tun?

Sojak: Bestimmt. Musik beginnt mit dem Herzschlag. Das ist der erste Rhythmus, der nach außen getragen wird. Faszinierend finde ich es auch, zu beobachten, wie die Musiker ihre Musik spielen – wie sie die Musik leben, welchen Ausdruck sie dabei im Gesicht haben, welche Körperhaltung sie einnehmen und wie sie mit dem Instrument umgehen. Das bleibt sonst völlig außen vor – das kann halt die beste Anlage nicht wiedergeben. Auch kann man sehen, wie der Ton erzeugt wird. Das trägt dazu bei, dass ich ihn erspüren und aufnehmen kann.

KP: Dank Pastor Lage haben Sie erst die Folk-Musik, dann eine Band und schließlich die Möllner Live-Konzerte für sich entdeckt. Wie kamen Sie zum Folkclub Mölln?

Sojak: Als ich in die Folkband eingetreten bin, bin ich auch in den Folkclub Mölln eingetreten.

KP: Ist der Verein, wie der Name es vorzugeben scheint, eine reine Möllner Angelegenheit? Oder stammen die Leute aus dem gesamten Kreisgebiet?

Sojak: Die meisten Mitglieder kommen aus dieser Region. Wir haben auch Mitglieder, die aus Dassendorf, Lübeck und Krummesse sind.

KP: Kommen die Mitglieder wöchentlich zusammen oder wie ist der Verein organisiert?

Sojak: Das Vereinsleben findet vorwiegend während der Konzerte statt. Anfang des Jahres habe ich ein Willkommenstreffen gemacht. Da habe ich mich vorgestellt. Dann bin ich mit allen, die da waren, einigen wesentlichen Frage nachgegangen: Was ist eigentlich der Folkclub? Was bedeutet er für mich? Wofür steht er? Jeder hatte die Gelegenheit, eine persönliche Einschätzung abzugeben.

KP: Und wie waren die Reaktionen?

Sojak: Unglaublich positiv. Die Mitglieder saßen an kleinen Tischchen, haben Schlagwörter auf Zettel geschrieben und an eine Wand geklebt. Es wurde eifrig diskutiert, gelacht, sich Geschichten von früheren Konzerten erzählt. Am Ende sind alle rausgegangen und haben gesagt: Jetzt weiß ich, was der Folkclub für mich ist.

KP: Eine Art Selbstvergewisserung…

Sojak: Ich merkte, da gibt es einige Persönlichkeiten, die jeder kennt. Daneben gab es nichts Greifbares. Es fehlte das Profil. Das war mein erster Eindruck. Ich finde es wichtig, dass man eine Haltung – ein klares Verhältnis zum Verein – hat.

KP: Gab es beim Willkommenstreffen noch andere Themen?

Sojak: Wir haben unsere Konzerte für dieses Jahr vorgestellt. Wenn man liest „Aerialists“, kennt man die Band nicht. Wir haben deshalb für jedes Konzert ein Bild und Infos gemacht.

KP: Das Konzert der „Aerialists“ und ein, zwei weitere Events fanden zu Beginn des Jahres statt – dann kam die Pandemie und hat alles über den Haufen geworfen…

Sojak: Ja. Während des Lockdowns habe ich dann mit jedem Folkclub-Mitglied einmal telefoniert. Ich kannte ja noch nicht jeden. Das waren tolle Gespräche, die sich natürlich auch um den Folk und den Verein drehten. Das war die zweite Stufe.

KP: Gab oder gibt es auch eine Stufe 3?

Sojak: Nein. Das Nächste, was folgte, waren die vier Open Air-Konzerte, die wir auf der August-Bühne*** im Stadthauptmannshof veranstaltet haben. Da wurde erlebbar und greifbar, was der Folkclub ist.

KP: Apropos Konzerte. Der Folkclub bringt nun schon seit Jahren jede Menge interessante Live-Musik auf die Bühne. Wie kommt man als Verein an all diese Acts?

Sojak: So schwierig ist das gar nicht, was mich auch total überrascht hat: Man muss sich keine Gedanken machen, dass man keine Band bekommt. Die Bands schreiben uns an: Können wir bei euch spielen? Es gibt mehr Bands, die spielen wollen, als Möglichkeiten irgendwo aufzutreten. Für unsere Planungen sitzen dann fast alle aus dem Vorstand zusammen und gucken auf die Liste, welche Musiker wir nehmen wollen. Dann wird Kontakt aufgenommen und ein Termin gemacht.

KP: Und die Realisierung der Konzerte – wie sind da die Abläufe?

Sojak: Die Fäden dafür ziehe ich. Meine Aufgabe ist es zu gucken, ob das alles läuft. Ich kann auch delegieren. Ohne Corona lassen wir unsere Konzerte in der Lohgerberei stattfinden. Bei größeren Konzerten kooperieren wir – fast schon automatisch – mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Wir verteilen die Aufgaben so, dass es für jeden machbar ist. Wir machen das ja alle im Ehrenamt. Der einzige Lohn ist ein Dankeschön. Mir ist ganz wichtig, festzustellen, dass man auch ‚nein‘ sagen kann. Jemand, der nur zwei Mal im Jahr zum Konzert kommt, ist uns genauso wichtig wie jemand, der immer dabei ist und immer hilft.

KP: Frau Sojak, ich danke für das Gespräch.

*Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mölln

**Musiker und Mitglied des Folkclubs

***Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hatte dort vom 1. bis 30. August nicht-kommerziellen Veranstaltern kostenlos eine Bühne zur Verfügung gestellt.

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/10/12/marie-diot-the-longest-john-folkclub-moelln/
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Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Soforthilfe Kultur II: Gemeinnützige Einrichtungen der Kultur und der Minderheit erhalten mit dem Programm „Soforthilfe Kultur II“ weitere finanzielle Hilfen vom Land Schleswig-Holstein: Berechtigt sind Einrichtungen der Kultur- und Weiterbildung sowie der Minderheiten und Volksgruppen, die in Folge der Bekämpfung der Corona-Pandemie von Liquiditätsengpässen existenziell bedroht sind. Um die Hilfen gewähren zu können, wurde die Richtlinie “Soforthilfe Kultur II” erlassen. Anträge können bis zum 30. November 2020 ausschließlich per E-Mail gestellt werden. Richtlinie und Antragsformular finden Sie hier.

Kulturzeit: Teil 2 eines kulturhistorischen Porträts über Mecklenburg-Vorpommern gibt es am Sonntag, 18. Oktober, bei Kulturzeit aus Ratzeburg zu hören. Die Sendung beginnt um 17 Uhr.  Den Text lesen die Kulturjournalistin Corinna Hesse sowie Anne Moll und Clemens von Ramin. Eine Wiederholung des Beitrages steht am Dienstag, 20. Oktober, auf dem Programm. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de.

Jugendforum: Zum Gedankenaustausch und zur Planung kommender Projekte kommt am Sonnabend, 24. Oktober, das Jugendforum in der Aula der Landwirtschaftsschule Mölln zusammen. Anmeldungen von jungen Menschen bis zum 27. Lebensjahr werden unter der Rufnummer 04542-843785 oder per Mail unter jugendforum@kjr-herzogtum-lauenburg.de entgegengenommen.

Ausstellung: Wie Kinder das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten, damit beschäftigt sich eine Ausstellung im Amt Sandesneben-Nusse. Im Obergeschoss des Regionalzentrums (Sandesneben) haben Renate Andresen und Heike Petersen die Aussagen von 45 Zeitzeugen zusammengetragen. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. November montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14.30 bis 17.30 Uhr zugänglich.

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Thimo Neumann & Hartmut Ledeboer im Duett

Unter dem Motto „Kurkonzerte“ laden die Möllner Kirchenmusiker Andrea Battige und Thimo Neumann regelmäßig zu halbstündigen Live-Events ein. Das nächste Konzert steht am Mittwoch, 14. Oktober, in der St. Nicolai-Kirche auf dem Programm. Dort spielt ab 17 Uhr Thimo Neumann mit dem Flötisten Hartmut Ledeboer. Gemeinsam präsentieren sie Werke aus verschiedenen Jahrhunderten. Der Eintritt ist frei.

Die „Kurkonzerte“ finden grundsätzlich mittwochs um 17 Uhr statt. Spielort ist neben der St. Nicolai-Kirche auch die Heilig-Geist-Kirche.  Dort tritt am 28. Oktober Andrea Battige auf.

Weitere Darbietungen: Andrea Battige & Birgit Puttkammer-Weber spielen am 11. November in der St. Nicolai-Kirche. Thimo Neumann musiziert dort am 23. Dezember mit einem Vokalquintett.

In der Heilig-Geist-Kirche stehen am 25. November ein Konzert mit Thimo Neumann und am 9. Dezember eines mit Andrea Battige an.

In der Heilig-Geist-Kirche sind maximal 34 und in der St. Nicolai-Kirche maximal 57 Besucher zugelassen. Weitere Informationen gibt es www.kirche-moelln.de.