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Aus der Stiftung Nördlich der A24

Stiftung will Kultur im ländlichen Raum stärker fördern

Es gibt sie beinahe überall im Kreis Herzogtum Lauenburg – die Gemeindehäuser. Hier und da trifft man sogar noch mal auf eine alte Dorfkneipe. Es sind Orte des Zusammentreffens, Heimstätten für die Kultur. Nur wird es im multimedialen Zeitalter zunehmend schwerer, sie abseits von „Dörfer zeigen Kunst“ mit Leben zu füllen. Die digitale Konkurrenz ist groß und attraktive Events kosten Geld. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat deshalb Formate wie „Kultur auf Dorf-Tour“ aus der Taufe gehoben.

„Uns geht es darum, Angebote in den ländlichen Raum hineinzubekommen“, sagt Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und nennt mit der „Akademie auf dem Land“ und dem Festival „KulturSommer am Kanal“ weitere Formate. Engelmann ist überzeugt, dass das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht ist. Notwendig dafür wäre, so sein Credo, ein Schulterschluss mit den Gemeinden. „Je mehr Unterstützung wir bekommen, desto mehr können wir natürlich geben“, sagt er und wird konkret: „Es wäre toll, wenn alle Gemeinden im Kreis Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg werden.“ Der Jahresbeitrag von 120 Euro sei nun wirklich nicht die Welt. Bislang aber haben das Beitrittsformular nur rund 40 der mehr als 100 Gemeinden im Kreisgebiet ausgefüllt und unterschrieben.

Stellt sich die Frage, warum sich bislang so viele Kommunen zieren, in die Fördergesellschaft einzutreten. Hat die Mitgliedschaft keinen Wert? Doch, stellt Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, klar. Bei der Kultur auf Dorf-Tour übernehme die Stiftung beispielsweise sämtliche Kosten – das Honorar für die Künstler, die für die Künstlersozialkasse anfallenden Versicherungsbeiträge, die GEMA-Gebühren. Die Gemeinde, die so ein Event veranstalte, könne zudem vorab aus einem Pool auswählen, welchen Künstler sie engagieren wolle. „Die Kommune muss nur die Location stellen und das Catering übernehmen“, sagt Funk. Das Eintrittsgeld und die Einnahmen aus dem Catering dürfe sie behalten. Die Mittel können dann für ein weiteres Event verwendet werden. Funk spricht von einer „Win-Win-Win-Situation“. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg, als Kulturknotenpunkt und als Institution, die offiziell für die Kulturarbeit und Kulturförderung im Kreis zuständig ist, wird ihrem Auftrag gerecht, in den Gemeindezentren ist was los und obendrein erhalten Künstler aus der Region Aufträge.

Das klingt gut. Aber wie kommt das Format in den Gemeinden an? Kollows Bürgermeisterin Ines Tretau hat im vergangenen Jahr die „Band ohne Bass“ in ihre Gemeinde geholt. Die Gruppe trat in der Dorfkneipe auf. „Das Konzert war gut besucht“, erinnert sie sich. Planung und Ablauf hätten reibungslos funktioniert. Die Veranstaltung sei „superorganisiert“ gewesen. Nur Einnahmen habe die Gemeinde keine gehabt, weil der Eintritt frei gewesen sei und die Kneipe das Catering übernommen habe.

Schön sei, dass es jetzt einen persönlichen Kontakt zu den Musikern gebe, sagt die Bürgermeisterin. Die „Band ohne Bass“ habe mittlerweile ein weiteres Konzert in Kollow gespielt. Es sind womöglich neue Verästelungen für ein noch reichhaltigeres kulturelles Leben – zusätzlich zu den Bildenden Künstlern, die in der Gemeinde aktiv sind. Ihr sei es gar nicht bewusst gewesen, dass es davon so viele im Dorf gebe, sagt Tretau. „Früher haben die alle in ihrem Keller gewerkelt und keiner hat es gemerkt.“ Dadurch, dass die Künstler mittlerweile gemeinsam Ausstellungen auf die Beine stellen, seien sie sichtbar geworden.

Sorge bereitet Tretau indes, dass die Werbung für Veranstaltungen im Dorf in der allgemeinen medialen Informationsflut untergeht. Es komme immer wieder vor, erzählt sie, dass ihr Leute sagen: „Das wussten wir gar nicht, dass das stattfindet.“

Das gilt hoffentlich nicht für den 7. März. Dann steht in Kollow mit dem Vortrag „Insektenvielfalt im Siedlungsraum“ die nächste Veranstaltung auf dem Programm – ein Kooperationsprodukt der Gemeinde, der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. „Dafür habe ich gerade eine Erinnerung geschrieben“, sagt die Bürgermeisterin und setzt auf ein volles Dorfgemeinschaftshaus.

Infos zum Eintritt in die Fördergesellschaft gibt es unter https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/dabei-sein-ist-alles/.

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Den Blick für das Wesentliche erlernen

Den Blick für das Wesentliche wie auch für das nicht zu unterschätzende Detail will Kulturpreisträger Ebrahim Sharghi im Rahmen eines zehnteiligen Kunstkurses vermitteln. Auftakt ist am Dienstag, 5. Februar, um 10.30 Uhr in der Ratzeburger Volksschule.

Sharghi macht sich mit den Kursteilnehmern auf die Suche nach Objekten, um sie im Zusammenspiel von Erfahrung, Wirkung und bewusster Einkehr künstlerisch zu erfassen. Im Mittelpunkt werden „einfache“ Gegenstände aus der Natur stehen – Blätter, Äste, Steine. Deren Wesen und Bedeutung soll vom Betrachter beziehungsweise der Betrachterin zunächst ergründet werden, bevor man sie als Skizze oder Malerei zu Papier bringt. Für den Kurs mitzubringen sind Neugier, Offenheit, Freude und Entspannung.

Anmeldungen nimmt die Ratzeburger Volkshochschule, erreichbar unter Tel. 04541-8000146 oder per Mail unter volkshochschule@ratzeburg.de, entgegen.

Sharghi erhielt 2018 für sein Friedensschild-Projekt den Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Derzeit arbeitet er mit den Bürgern in Kittlitz an einem solchen Kunstwerk, mit dem er Menschen zusammenbringen und für ein friedliches Miteinander gewinnen will. In Mustin und Ratzeburg gibt es bereits ein Friedensschild.

 

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„Kultur könnte ein wenig mehr Lobbyarbeit vertragen“

Mit wem ließe sich besser über das Thema Kultur plaudern als mit Meinhard Füllner? Der Kreispräsident ist in der Region tief verwurzelt. In der Lokalpolitik ist er bereits seit den 70er Jahren aktiv. Er kennt das kulturelle Hier und Jetzt im Kreis, und er kennt die kulturelle Vergangenheit. Als Künstler ist er zudem aktiv daran beteiligt. Im Interview mit Kulturportal-Herzogtum.de wird deutlich, dass ihm die Förderung der Kultur ein Herzensanliegen ist. Knapp zwei Stunden steht er in seinem Büro im Alten Kreishaus Rede und Antwort. 

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Füllner, was verstehen Sie unter Kultur?

Meinhard Füllner: Kultur ist für mich das, was das Leben über den Alltag und Werktag hinaus lebenswert macht. Da gehört das ganze Spektrum zu – Musik, Literatur, Bildende Kunst, Forschung, Lehre. Deshalb sind Diskussionen über Kultur auch immer sehr schwierig, weil jeder etwas anderes darunter versteht.

KP: Welche Bedeutung hat die Kultur für uns und unser Zusammenleben?

Füllner: Die Kultur ist wesentlicher Bestandteil für unsere Identität. Der Mensch manifestiert sich nicht nur in der Landschaft, sondern auch woran er sich kulturell erinnert. Welche Musik hat er gehört? Welche Sprache hat er gelernt? Gerade in unserer technischen und immer unpersönlicher werdenden Welt brauchen wir solch emotionale Anker. Die Menschen müssen sich mit der Heimat identifizieren können.

KP: Gerade wegen des technologischen Fortschritts wird derzeit gerne einer Identitätskrise das Wort geredet. Ein häufig genanntes Stichwort ist hier das Vereinssterben.

Füllner: Die Vereine haben Probleme, weil die Menschen sich nicht mehr binden wollen. Man muss sich bewusst sein, dass die Zeiten sich ändern, dass junge Leute heute völlig andere Präferenzen haben. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir uns dem Interesse der Menschen stellen. Ein Beispiel: Sie kriegen keinen jungen Menschen zu Plattdeutsch-Lesungen mit irgendwelchen Döntjes. Sie kriegen sie aber zu Veranstaltungen, wo junge Leute tolle Reime auf Niederdeutsch gestalten. Die Sprache muss zeitgemäßer dargestellt werden. Ganz allgemein müssen wir uns in der Kulturförderung möglichst breit aufstellen und alle Altersgruppen im Blick haben.

KP: Sehen Sie da Defizite?

Füllner: Kultur könnte schon ein wenig mehr Lobbyarbeit in einigen kommunalen Entscheidungsgremien vertragen. Schön wäre es, wenn jede Kommune Mitglied im Förderkreis für die Stiftung Herzogtum Lauenburg wäre. Schließlich soll deren Kulturarbeit für alle im Kreis einen Nutzen haben.

KP: Gibt es eigentlich so etwas wie eine spezielle „lauenburgische Kultur“?

Füllner: Jeder Raum hat seine eigene Kultur. Das Spezifische liegt in der eigenen Geschichte, die sich darin verbindet und verknüpft. Sichtbar wird dies beispielsweise in der Architektur. Ansonsten ist Kultur davon abhängig, wie die jeweilige Generation sie gestaltet. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der KulturSommer am Kanal. Er hat sich toll entwickelt und ist zu einer Marke geworden. Durch Frank Düwel haben wir da Output von außen bekommen. Er hat kreative Potentiale gehoben, die sonst noch im Verborgenen schlummern würden.

KP: Sehen Sie allgemein noch Verbesserungspotential?

Füllner: Es macht Sinn, unsere Kulturträger miteinander zu verknüpfen – das Künstlerhaus Lauenburg, das Amtsrichterhaus in Schwarzenbek, die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Galerie Noffke. Die Einrichtungen könnten sich gegenseitig befruchten. In Steinhorst haben wir eine der größten landwirtschaftlichen Sammlungen im Land. Sie wird ehrenamtlich betrieben und steht im Bild der Öffentlichkeit unter Wert, weil es ehrenamtlich betrieben wird. Wir müssen diese tolle Sammlung besser nutzen. Außerdem waren und sind wir die kulturelle Brücke zu Mecklenburg – diese ehemals enge Verzahnung müssen wir wiederbeleben.

KP: Wir sprechen hier gerade über Kultur und Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg. Wenn ich mich mit Künstlern oder Kulturschaffenden unterhalte, ist oft vom Nordkreis und Südkreis die Rede. Woher rührt diese Aufteilung?

Füllner: Das hängt damit zusammen, dass durch das Groß-Hamburg-Gesetz erst 1936 einige Teile des Kreises zu uns gekommen sind. Hinzu kommt, dass die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung im Süden und die der kulturellen Entwicklung im Norden stattfinden. Das müssen wir noch mehr zueinander bringen.

KP: Was kann man für das Zusammengehörigkeitsgefühl tun?

Füllner: Viele Menschen im bevölkerungsreichen Süden sind durch den Hamburger Raum geprägt. Um die Identifikation mit dem Kreis zu erhöhen, müssen wir im Süden unser eigenes kulturelles Programm sicherstellen. Das kulturelle Interesse darf nicht der Sogwirkung Hamburgs erliegen. Deshalb ist die Stiftung Herzogtum Lauenburg auch sehr bewusst im Süden aktiv. Deshalb hat der Kreis die finanzielle Förderung für das Künstlerhaus Lauenburg aufgestockt.

KP: Sie leben seit ihrer Kindheit in der Region und sind im Kreis seit Jahrzehnten politisch und künstlerisch aktiv. Wie hat sich die Kultur ihrer Meinung nach entwickelt?

Füllner: Dadurch dass der Kreis die Kulturförderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen hat und dank der Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg hat sie sich stark vitalisiert. Früher war Kultur im Kreis das Kreismuseum, Weber, Goedtke oder auch die Dommusiken. Heute haben wir das Bismarck-Museum und das Amtsrichterhaus. Oder die Scheune bei den von Bülows, das Forum für Umwelt und Natur und über den Kultursommer hinaus unzählige Events einer großen Kulturgemeinschaft. Das sind Beispiele dafür, was hier in den letzten Jahren passiert ist.

KP: Herr Füllner, ich danke für das Gespräch.

Einen Einblick in das Kunstverständnis von Meinhard Füllner gibt es unter: https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/schoepfer-makelloser-linien/

 

 

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Schöpfer makelloser Linien

Halbe Sachen sind offensichtlich nicht so sein Ding. Zumindest legt das Meinhard Füllners jüngste Reise nahe. Kurz nach dem Jahreswechsel war der 77-Jährige mit seiner Frau im niederländischen Leeuwarden unterwegs. Die friesische Stadt hatte sich 2018 als Kulturhauptstadt Europas präsentiert. Füllner wollte sich vor Ort die Kunst ansehen. Brunnen zum Beispiel. Nicht einen oder zwei, sondern zehn – in unterschiedlichen Städten. Leeuwarden hatte die gesamte Region in das Projekt Kulturhauptstadt miteingebunden. Das Ergebnis waren – unter anderem – die zehn Brunnen.

Füllner steuerte jedes einzelne Exemplar an. Er nahm sie in Augenschein, überzeugte sich vor Ort von der Qualität der Arbeiten, der Kunstfertigkeit der Schöpfer.

Der Kreispräsident holt sein Tablet hervor und zeigt die Bilder, die er von den Brunnen gemacht hat. Ihm sei es wichtig, sagt er, dass jemand mit Material und Werkzeug sach- und fachgerecht umgehen könne. Den Blick und die Expertise dafür hat er. Füllner ist gelernter Feinmechaniker und er ist Künstler.

Wie ernst es ihm mit seinem Anspruch ist, zeigt ein Blick auf den kleinen Beistelltisch, der neben seinem Schreibtisch steht. Dort thronen ein von ihm gefertigter Bulle und ein Stier. Skulpturen aus Stahl und Mahagoniholz mit klaren, makellosen Linien. Andernfalls hätten es die Kunstwerke wohl nicht auf den Beistelltisch geschafft. Die Ansprüche, die er formuliert, stellt er auch an sich selbst. Das gilt nicht nur für die Ausführung. „Mir fehlt manchmal das Besondere, das Kreative in der Kunst“, sagt er. Es gehe darum, etwas Neues machen.

Gleichwohl möchte er seine Kunstauffassung nicht als Dogma verstanden wissen. „Über Kunst kann man ja bekanntlich streiten“, sagt Füllner. Persönlich seien ihm halt „originäre und originelle Kreativität“ wichtig. An Einfällen mangelt es ihm nicht. Zu Hause habe er einen losen Blatthefter. Darin sammele er seine Ideen, sagt er. Das Problem sei nur, dass er zuletzt keine Zeit gefunden habe, einen seiner Einfälle in die Tat umzusetzen.

Füllner greift erneut zum Tablet. Diesmal zeigt er einige seiner eigenen Werke. Bullen und Stiere in verschiedenen Größen, Eulenspiegel-Mützen – alle haben sie klare, makellose Linien. So wollte der Künstler die Werke haben.

„Ich habe immer sehr konkrete Vorstellungen“, sagt Füllner. Deshalb fertige er vorab immer Skizzen an. Noch nie habe er ein Stück Holz oder anderes Material einfach genommen und angefangen zu formen.

Er muss es auf diese, seine Art machen – wenn er denn eines Tages mal wieder dazu kommt, den losen Blatthefter aus dem Schrank zu holen und eine Idee in ein Kunstwerk zu verwandeln.

Für den Moment ist da aber nur der Wunsch, endlich mal wieder zum Werkzeug greifen zu können. Füllner wischt über das Tablet. Ein Bild mit Strandkörben erscheint. Ja, Bilder fertigt er auch an, der Mann, der ja vor allem Politiker ist. Der Hintergrund ist gemalt, die Formation der Sitzgelegenheiten in das Panorama eingearbeitet. Jeder einzelne Strandkorb eine Kleinskulptur. Sie werden mit Sicherheit makellos sein. Alle.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/12242/

 

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„Um Frieden ringen zwischen Wasser und Wüste“

Gebet, Gemeinschaft, Genuss: Das Programm des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg für das erste Halbjahr 2019 ist druckfrisch und richtet sich mit Gottesdiensten, Workshops und Veranstaltungen an Frauen in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg.

„Um Frieden ringen zwischen Wasser und Wüste“ heißt das neue Jahresprojekt im Evangelischen Frauenwerk Lübeck-Lauenburg. „Wasser erfrischt, reinigt und erneuert. Wasser hat gestaltende Kraft, ist ungleich verteilt“, schreibt Leiterin Sille Meyer im Vorwort des Programms. Das Schöpfungswunder Wasser dürfe weder ideologisch besetzt noch zum Prestigeobjekt werden. Bereits heute erforderten Wasserkonflikte zähe Aushandlungsprozesse. „Auch deshalb wollen wir uns im Evangelischen Frauenwerk 2019 über vielschichtige Angebote inhaltlich mit dem Wasser auseinandersetzen“, so Silke Meyer weiter.

Spirituell nähern sich die Frauen dem Thema beispielweise beim Pilgern, in einer Andacht zwischen Himmel und Wellen oder in den regelmäßigen Gottesdiensten in der Lübecker Petrikirche.

Wer sich dem Thema Wasser künstlerisch annähern will, kann das ganz individuell über Mandalas oder im Kunstraum der EntdeckungsART. Im Drumcircle oder beim göttlichen Tanz & Schmaus gibt es die Möglichkeit, sich über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg zu verständigen.

Ganz praktisch und handfrest setzen sich die Frauen auch in Vorträgen, Netzwerktreffen und frauenpolitischen Angeboten mit dem Thema auseinander.

Das Modelabel „Chic.Fair-Weltbewusst“ nimmt das neue Jahresprojekt ganz kreativ auf. Für die Refill-Wasserflaschen werden Upcycling-Taschen genäht.

Übrigens: Das Lydia Cafe in Ratzeburg und das Frauenwerk in Lübeck, Steinrader Weg 11, sind offizielle Refill-Stationen. Hier können Menschen ihre Wasserflasche kostenlos mit Trinkwasser auffüllen.

Das aktuelle Programm des Frauenwerks gibt es hier als pdf zum Download. https://bit.ly/2VMYmnk

Text: Ines Langhorst

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Böller, Orgel, Pauken & Trompeten

Mit Böllern, Orgel, Pauken und Trompeten wird im Kreis Herzogtum Lauenburg das neue Jahr begrüßt. In Mölln etwa steht am Montag, 31. Dezember, ein festliches Silvesterkonzert auf dem Programm. Die Trompeter Kerstin Erben und Christian Namgallies präsentieren in der St. Nicolai-Kirche zusammen mit Kantor Thimo Neumann (Orgel & Klavier) unter dem Motto „Von Bach bis Beatles“ Musik aus fünf Jahrhunderten. Die Darbietung leitet direkt ins Neue Jahr über, so dass man gemeinsam das Feuerwerk vom Kirchberg aus genießen kann. Konzertbeginn ist um 23 Uhr.

Eine außergewöhnliche Silvestergala mit hochkarätiger Musik erwartet das Publikum im kleinen Theater Schillerstraße (kTS/Geesthacht). Dort ertönt am 31. Dezember das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Daniel Barenboim. Das kTS überträgt das Konzert des Ensembles aus dem Kammermusiksaal (Herbert-von-Karajan-Straße 1, Berlin). Die Live-Sendung beginnt um 17 Uhr.

Daniel Barenboim, langjähriger musikalischer Partner der Berliner Philharmoniker, eröffnet die Veranstaltung als Solist mit Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert D-Dur, dem „Krönungskonzert“.

Wer sich lieber nach dem Jahreswechsel der Live-Musik widmen will, hat am Dienstag, 1. Januar, im Ratzeburger Dom Gelegenheit dazu. Dort steht ein Konzert mit Neujahrspredigt auf dem Programm. An der großen Orgel spielt Martin Soberger. Die Predigt hält Domprobst Gert-Axel Reuß. Los geht es um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

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Kometen, Kugeln, Kerzenhalter

Das Kreismuseum Herzogtum Lauenburg zeigt in der Adventszeit die Sonderausstellung „Weihnachtsschmuck und Modelleisenbahn aus alter Zeit“. Rund 600 Exponate gibt es am Domhof 12 in Ratzeburg zu bewundern.

Speisesaal und Gartensaal sind beispielsweise Weihnachtsbäume mit Schmuck aus der Zeit von 1900-1920 zu sehen. Ergänzt wird die Szenerie durch einen weihnachtlichen Gabentisch für Kinder, wie er damals in großbürgerlichen Häusern vorzufinden war.

Die Schau zeigt zudem einen Querschnitt der schönsten Christbaumschmuck-Stücke aus der Zeit um 1900. Viele stilvolle und ungewöhnliche Objekte gibt es zu bewundern, etwa Kerzen aus Porzellan, die mit Petroleum befeuert werden konnten oder einen wertvollen „Candy Container“ in Form eines Mondes, in dem zum Fest Süßigkeiten aufbewahrt wurden.

Eine Seltenheit ist die 19-teilige Schäferszene aus Tragant, die um 1880 entstand. Dabei handelt es sich um eine essbare Masse aus Mehl, Wasser und Gummi. Beliebt waren auch „leonische Drähte“, die die Kugeln oder Formteile umspinnen, und bunte Papier-Oblaten, die auf Lebkuchen oder Wattefiguren geklebt oder an den Baum gehängt wurden. Die prächtigen „Kometen-Sterne“, die es im Museum zu sehen gibt, sind die ältesten Vorläufer der formgeblasenen Christbaumkugeln.

Kerzenhalter zeigen sinnreiche Erfindungen, wie zum Beispiel schwere Bleigewichte an einem Pendel, die die Kerzen stets senkrecht halten oder 45 Zentimeter lange Kerzenhalter, die am Stamm befestigt wurden. Interessant sind auch die alten Weihnachtsgrußkarten.

Eine weitere Attraktion ist die alte Modelleisenbahnanlage der Spur 0 aus der Zeit zwischen 1905 und 1930, die zum großen Teil aus „Märklin“- und „Bing“-Artikeln besteht. Unter anderem gehört zu dieser Sammlung das seltene Modell eines Schienenzeppelins.

Die Schau ist im Dezember dienstags bis sonntags zwischen 10 und 13 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr zugänglich. Am 24., 25., 26. und 31. Dezember bleibt das Kreismuseum allerdings geschlossen.

Foto: http://www.kmrz.de/weihnachten.htm

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Probezeit

[vc_row][vc_column][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Christian Skobowsky hat den Kindern ein Zeichen gegeben. „Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles…“, ertönt es. Kaum zu glauben, dass das, was sich da zu einem Klangkörper verbindet, nur elf Stimmen hat. Okay – mit Sabine Skobowsky und Susanne Lessing sind auch noch zwei Erwachsene mit dabei. Trotzdem.

Die Domfinken proben im Refektorium des Ratzeburger Doms für die Aufführung „Weihnachten in Venedig“. Das „Magnificat“ Antonio Vivaldis ist ihr Thema und die Nachwuchssänger demonstrieren, dass sich die berühmte Lagunenstadt zumindest musikalisch mal eben um die Ecke verlegen lässt. Im 21. Jahrhundert erscheint das nicht sonderlich spektakulär. Der Venezianer Vivaldi, der seiner Heimatstadt einen Sound gegeben hat, ist heute eine Berühmtheit. Das war aber nicht immer so.

Der Komponist der „Vier Jahreszeiten“ war nach seinem Tod in Vergessenheit geraten. Seine Noten verstaubten gut 200 Jahre in irgendwelchen Schubladen, ehe sie 1926 über einen Nachlass wieder auftauchten.

Seitdem ist Vivaldi auf dem Siegeszug. Domkantor Skobowsky spielt auf der Orgel kurz eine Passage an und reckt den Arm. Er arbeitet daran, diesen Siegeszug fortzusetzen. „Ihr müsst das singen, als wenn ihr eine Panzerschranktür öffnet“, fordert er. Die Kinder folgen ihm. Skobowsky ist zufrieden und wendet sich der nächsten Passage zu.

Zweieinhalb Wochen sind es noch bis zur Aufführung. Also nicht mehr viel Zeit für den Feinschliff. „Das muss da oben fröhlicher klingen“, moniert der Kantor jetzt und wiederholt eine Tonfolge. Die Kinder fallen ein. „Das ist gut gesungen“, lobt Skobowsky, „aber ihr müsst euch vorstellen, dass da die Geigen noch zukommen.“ Um von diesen nicht übertönt zu werden, sollen die Finken eine stärkere Betonung auf die Vokale legen. Auch das klappt.

Die Kinder dürfen sich jetzt setzen. Die ganze Übungsstunde auf den Beinen – das wäre zu anstrengend, auch wenn es sich im Stehen besser singen und atmen lässt.

Der Chorleiter hat im Umgang mit dem Nachwuchs offensichtlich seinen Stil gefunden. Seine Anweisungen sind freundlich im Ton, aber immer klar und unmissverständlich. Gleichzeitig schwingen immer Nähe und Vertrautheit und die Begeisterung für die Sache mit. Er spielt, er dirigiert, er singt, er erklärt, er verbessert. Ein musikalischer Fünfkampf, für den er zwischen Orgel und Klavier und den Kindern hin- und herpendelt.

Und die Kinder? Sie sind weit weniger hyperaktiv. Sie machen einfach. Hier und da wird mal jemand angestupst oder geneckt oder es wird eine Grimasse geschnitten, aber zumeist sind sie bei der Sache.

„Schließt die Augen und hört darauf, was der Nachbar singt“, sagt der Domkantor. „Das ist einstimmig.“ Die Domfinken schließen die Augen und werden wieder zum Klangkörper. Skobowsky ist einverstanden, schiebt aber mahnend hinterher: „Wenn ihr einstimmig singt, dann hört man jeden Krümel.“

Seit Herbst üben die Domfinken das „Magnificat“. Fünf Teile haben sie einstudiert. Drei davon sitzen schon. An den letzten beiden müssen Chor und Kantor noch feilen. Für heute aber ist es genug. Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder hat spürbar nachgelassen.

„Das Ganze entsteht nach dem Baukastenprinzip“, erklärt Skobowsky nach der Probe. Es sei leichter, die einzelnen Bausteine am Ende zusammenzusetzen. Für das „Magnificat“ benötige er vier Sopranstimmen. Die höchste werde mit Unterstützung einiger älterer Sängerinnen von den Domfinken gesungen. Die drei anderen übernehme der Domchor. Hinzu kommen die Solostimmen und das Orchester, die für die Aufführung gebucht sind. „Am Abend vor dem Konzert wird dann zum ersten Mal gemeinsam geprobt.“ Für ihn sei das immer auch ein Ausnahmezustand. Schließlich müssten am Ende alle mit allen harmonieren und es komme schon mal vor, dass Instrumentalisten unterschiedliche Auffassungen haben, wie ein Stück zu spielen sei. „Die muss ich dann zusammenbringen.“

Bis zur Generalprobe dreht sich für Kantor Skobowsky also alles um die Chöre. Am Abend nach den Finken ist der Domchor dran. Auch er hat sich im Refektorium versammelt. Eben stand noch Bach auf dem Programm. Den haben die Frauen zusammen mit den Männern gesungen. Jetzt nach der Pause ist Marias Lobgesang auf den Schöpfer – alias das „Magnificat“ – dran. Dafür sind allein die Frauen zuständig.

Skobowsky sitzt wieder an der Orgel. Er drückt den Rücken durch und lässt die Hände mit Nachdruck auf die Tastatur gleiten. Ein Akkord erklingt. Die Frauen fallen ein: „Gloria Patri, Gloria filio et spiritui sancto…“. Sie singen vierstimmig. Ja, es ist vierstimmig – „auch wenn man es nicht denkt“, wie Chorsängerin Reisener einräumt. Und es klingt wunderbar. Obwohl heute viele Sängerinnen krank sind, wie Domkantor Skobowsky – Ehemann von Reisener– erklärt hat. – „Besser jetzt als nächste Woche!“ – Obwohl man merkt, dass die Sängerinnen an der einen oder anderen Stelle noch etwas zaghaft mit dem Gesang einsetzen. Das wiederum ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Domchor im September Bachs Kantate „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und Mitte November Brahms „Deutsches Requiem“ gesungen hat.

Ein großes Chorwerk jagt das nächste. Es gibt weniger anstrengende und anspruchsvolle Freizeitbeschäftigungen. Zumal zu beiden wöchentlichen Übungsstunden auch noch drei Probenachmittage oder ein Chorwochenende sowie die jeweilige Generalprobe hinzukommen. Das muss man wollen.

„Singen ist für mich etwas Absolutes“, versucht Sabine Reisener ihre Motivation zu erklären. Dafür lasse sie alles außen vor, den gesamten Alltag. Sie konzentriere sich allein auf den Gesang. Gleichzeitig gehe es um eine Gemeinschaftsleistung. „Man ist bereit, gemeinsam etwas zu schaffen“. Auch das mache den Reiz aus. Allerdings, räumt sie ein, dürfe die Chormusik weder zu schwer noch zu leicht sein. Sonst leide die Motivation.

Zumindest an diesem Abend ist die Gefahr nicht gegeben. Wie die Domfinken am Vortag ziehen die Frauen mit, nehmen sich die Tipps des Chorleiters zu Herzen. Dass es beim Anstimmen von „Fecit potentiam“ sinnvoll wäre, „zwischendurch auch mal zu atmen“ und dass eine deutlichere Betonung der Vokale von Vorteil wäre. Das ABC des Gesangs gilt eben für Jung und für Alt.

Termine: Weihnachten in Venedig. Sonnabend, 22. Dezember, um 19 Uhr und Sonntag, 23, Dezember, um 12 Uhr im Ratzeburger Dom. Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Weber, Herrenstraße 10, in Ratzeburg und – falls  vorhanden – an der Abendkasse.

Mehr zur Aufführung Weihnachtsaufführung der Ratzeburger Dommusiken:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/made-in-venezia/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/wer-singt-und-spielt-denn-da/

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Wer singt und spielt denn da?

Zwei Solosängerinnen, zwei Solo-Instrumentalistinnen, zwei Chöre und ein Orchester – für die Aufführungen von „Weihnachten in Venedig“ am 22. und 23. Dezember im Ratzeburger Dom, braucht es jede Menge Frauen- und Männer-Power. Stellt sich die Frage, wer dirigiert, spielt und singt denn da?

Klar, Domkantor Christian Skobowsky ist dabei und hält die Fäden in der Hand. Auf ein Heimspiel freuen sich zudem für die Domfinken und die Frauen des Domchores. Darüber hinaus hat Skobowsky Musiker verpflichtet, die nicht aus der Region kommen

Als Gesangsolistin sind etwa Marie Luise Werneburg und Genevievè Tschumi dabei. Werneburg übernimmt in Vivaldis „Magnificat“ die Sopranstimme. Die Sängerin, geboren und aufgewachsen in Dresden, hat als Stipendiatin des Evangelischen Studienwerkes Villigst in Bremen ein Gesangsstudium absolviert. Mittlerweile tritt sie weltweit als Solistin auf. Ihre Schwerpunkte liegen auf Werken der Renaissance und des Barock.

Ihre Kollegin Tschumi hat Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studiert. Ihr Lehrer war dort Prof. Yvi Jänicke. Darüber hinaus absolvierte sie im Sommer 2015 einen Meisterkurs bei Roberta Invernizzi in Italien. Die junge Mezzosopranistin singt mittlerweile europaweit regelmäßig in Oratorien mit.

Neben den beiden Sängerinnen sind Annegret Siedel (Barockvioline) und Luise Haugk (Barockoboe) als Soloinstrumentalisten vertreten. Beide haben sich in ihrem Fach einen Namen gemacht. Siedel gibt seit 1995 Konzerte als Solistin, Kammermusikerin und Konzertmeisterin von Orchestern, die mit historischen Instrumenten barocke, klassische und romantische Musik aufführen. Zudem war sie an diversen Rundfunk- und CD-Produktionen beteiligt.

Als Orchester ist das Bremer Bach Consort am Start. Unter diesem Ensemblenamen treten Studentinnen und Studenten der Hochschule für Künste Bremen auf.

Termine: Weihnachten in Venedig. Sonnabend, 22. Dezember, um 19 Uhr und Sonntag, 23, Dezember, um 12 Uhr im Ratzeburger Dom. Karten gibt es in der Buchhandlung Weber, Herrenstraße 10, in Ratzeburg und – falls vorhanden – an der Abendkasse.

Mehr zur Weihnachtsaufführung der Ratzeburger Dommusiken unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/probezeit/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/made-in-venezia/

 

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„Made in Venezia“

Wie klingt „Weihnachten in Venedig“? Auf diese Frage geben die Ratzeburger Dommusiken am Sonnabend, 22. Dezember, und Sonntag, 23. Dezember, eine Antwort. Kantor Christian Skobowsky hat dafür ein Programm auf die Beine gestellt, das sich mit Fug und Recht das Label „Made in Venezia“ anheften kann.

Zunächst ist im Ratzeburger Dom „Der Winter“ aus Antonio Vivaldis berühmten „Vier Jahreszeiten“ zu hören. Vivaldi ist ein Kind der Lagunenstadt. Er wurde dort 1678 geboren. Sein Vater, der selbst Musiker war, förderte von Kindheit an dessen musikalisches Talent. Vivaldi lernte das Spiel der Geige. Doch die Musik lief zunächst nebenbei, da er eine geistliche Laufbahn einschlug. 1703 wurde er sogar zum Priester geweiht. Glücklicherweise – zumindest für Musikfreunde – nahm er von diesem Amt nach kurzer Zeit wieder Abstand und widmete sich ganz und gar dem Geigenspiel und der Komposition. Am Ospedale della Pietà, einem venezianischen Waisenhaus für Mädchen, fungierte er 15 Jahre als Instrumentallehrer, Orchesterleiter und „maestro de‘ concerti“. Dort entstanden auch zahlreiche seiner Violinkonzerte.

Die „Vier Jahreszeiten“ allerdings gehören nicht dazu. Sie schuf er 1725, als er seiner Heimatstadt vorübergehend den Rücken kehrte. Im Winter, den das Bremer Bach Consort unter der Leitung von Domkantor Skobwosky intoniert, findet Vivaldi musikalische Mittel, um die Kälte auszudrücken. Zum Auftakt kreiert er beispielsweise eine starre, ungemütliche Atmosphäre, die von einem heftigen Wind – einer Solovioline – unterbrochen wird.

Mit dem „Magnificat“ steht dann eine weitere Vivaldi-Komposition auf dem Programm. Es entstand zwischen 1735 und 1739, als der Musiker ein weiteres Mal am Ospedale della Pietà angeheuert hatte. Die Solostimmen für dieses Stück übernehmen Marie Luise Werneburg (Sopran) und Geneviève Tschumi (Mezzosopran). Außerdem singen die Ratzeburger Domfinken und die Sängerinnen des Domchores.

Beide Vivaldi-Kompositionen thematisieren zwar nicht die Geburt Christi, sind aber ganz nahe an unserem weihnachtlichen Empfinden. Auf den „Winter“ lässt sich die verbreitete Sehnsucht nach der weißen Weihnacht projizieren und im „Magnificat“ steckt die Stimme Marias, die Mutter Christi, die den Herren und Schöpfer lobt.

Abgerundet wird „Weihnachten in Venedig durch das Konzert für Oboe und Orchester in d-moll, das der Venezier Alessandro Marcello, geboren 1673, komponiert hat. Dieses Stück galt irrtümlicherweise lange Zeit als ein Werk Vivaldis. Berühmt wurde es durch eine Cembalo-Bearbeitung Johann Sebastian Bachs.

Das Konzert am Sonnabend, 22. Dezember, beginnt um 19 Uhr. Die Wiederholung folgt am Sonntag, 23. Dezember, um 12 Uhr.

Mehr zur Weihnachtsaufführung der Ratzeburger Dommusiken unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/probezeit/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/12/10/wer-singt-und-spielt-denn-da/