Kategorien
Ausstellungen

Christiane Opitz trifft Janine Eggert

Zum „artist talk“ – zum Künstlergespräch – lädt am Sonntag, 24. Februar, das Künstlerhaus Lauenburg ein. Kunstexpertin und Kuratorin Christiane Opitz spricht mit der Künstlerin Janine Eggert über deren Vorliebe für ornamentale Formen und sich wiederholende Strukturen und Muster. Anlass des Gesprächs ist Eggerts Ausstellung „Exhibition“, die am 24. Februar endet. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr.

Eggert hat für ihre Kunst Industrieanlagen besucht und Funktionsabläufe studiert, war in Garzweiler 2, dem großen Braunkohle-Loch, hat Windkraftanlagen in Norddeutschland und Solarkraftanlagen in den USA besichtigt.

In ihrer Arbeit spiegelt sich das Spannungsfeld zwischen reiner Funktionalität und der ästhetischen Bedeutung von Formen wider. Die Künstlerin nutzt bewusst die formale Ästhetik von Maschinenteilen und überhöht sie um augenschmeichelnde Farbgebung, schillernde Beschichtungen und Materialien. Sie fetischisiert sie – iindem sie eine an eine Turbine, Pumpe oder ein Getriebeteil erinnernde Grundform mit glänzend metallisch eingefärbtem Epoxidharz oder Metalllack überzieht. Auf Ständern ruhend, zusätzlich eingebettet in eine spezielle Ausstellungsarchitektur, verweisen sie zwar formal auf Funktionalität, also einen zweckgebundenen Ursprung ihrer Existenz –  sind jedoch als künstlerische Setzung nur noch ein Nachhall ihrer originären Bestimmung. Und doch wirken sie, als seien sie zur Benutzung bereitgestellt worden. Das Potential zu einer möglichen Nutzung tragen sie in sich.

Als prägnante Raum-Markierungen sind sie zero.point positions – also Nullstellen wie man sie aus einem Koordinatensystem kennt. Als solche bezeichnen sie einen Anfang, der sich einer numerischen Festlegung (noch) entzieht. Auf dieser Position ist ein Graph, eine Figur offen für Zuschreibungen, Deutungen und somit für Interpretationen – die durch den Betrachter vorgenommen werden könnten.

Kulturgespräch mit Janine Eggert & Christiane Opitz, 24. Februar, Elbstraße 54, Lauenburg, 16 Uhr

Kategorien
Nördlich der A24

„Ich sehe die Kulturbrise als persönliche Bereicherung“

Wer kurz hinter Ritzerau links abbiegt und das Forstgehöft 2 ansteuert, kommt nicht so ohne Weiteres auf die Idee, dass sich hinter dieser Adresse ein Veranstaltungsort verbirgt. Ein holpriger Feldweg führt von der Straße zu den Gebäuden. Dahinter beginnt der Wald. Eingeweihte aber wissen: Dies ist die Heimstätte des Heuboden-Theaters und des Wintersalons, mit denen Gwendolin Fähser die Kulturszene des Kreises seit einigen Jahren bereichert. Auch für 2019 hat sich die 75-Jährige einiges vorgenommen. So will sie im Rahmen des KulturSommers am Kanal einen Schwerpunkt für das Kinderprogramm setzen, zusammen mit Sohn und Schwiegertochter, die seit diesem Jahr zum Team gehören. In das Veranstaltungsjahr startet sie nun schon zum vierten Mal mit der „Kleinen Kulturbrise“, für die sie den Wintersalon öffnet. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit Fähser über das Format und über die Rahmenbedingungen für Kultur auf dem Land.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Fähser, Ihre „Kleine Kulturbrise“ findet auf dem Land und obendrein auch noch in der Winterzeit statt. Haben Sie gar keine Sorge, dass die Leute zu Hause bleiben?

Gwendolin Fähser: Ich sehe die Kulturbrise eher als persönliche Bereicherung. Das hat mir die Angst vor einem halbleeren Raum genommen, was zum Glück noch nicht vorgekommen ist. Aber selbst dann wäre es mir das wert, wenn ich einen tollen Abend hatte.

KP: Aber die Veranstaltungen kosten doch auch Geld.

Fähser: Als Veranstalterin achte ich darauf, dass ich die Kosten einhole. Überschüsse gebe ich gerne weiter. Für die Künstler ist es zumeist der Hauptberuf – da muss das Geld stimmen!

KP: Sie deuteten gerade an, dass die Kulturbrise gut besucht wird. Wie schaffen Sie es, dass die Leute die Veranstaltung registrieren?

Fähser: Am Anfang war es mit der Werbung sehr kompliziert. In der Stadt können Sie ja plakatieren. Auf dem Land ist so etwas aufwändiger und ich weiß bis heute nicht, wie viele Leute man über diese Schiene erreicht. Ich lege in den Läden Flyer aus, und vieles läuft über Email-Adressen, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe. Besonders nett und kollegial ist es, wenn andere Veranstalter wie die Avantgarde Schiphorst anfragen, ob sie meine Veranstaltungsankündigungen weiterleiten dürfen. Und der Ritzerauer Bürgermeister beispielsweise schickt meine Einladung an die Bürger weiter.

KP: Was ist das für ein Publikum, das zur ‚Kulturbrise‘ kommt?

Fähser: Es ist schon so etwas wie ein Stammpublikum, zumeist Leute aus der Region. Es kommen aber auch Gäste aus Hamburg und Lüneburg hierher.

KP: Wie sind Sie eigentlich dazu gekommen, Kulturprogramme auf die Beine zu stellen? Als Lehrerin haben Sie sich sehr stark im Fachbereich Theaterpädagogik engagiert…

Fähser: Ich habe es an meiner Schule geschafft, Darstellendes Spiel zum Wahlpflichtfach zu machen. Ich habe Stücke inszeniert, Workshops geleitet und ich war zehn Jahre Regisseurin der KabaRettiche.

KP: Programme zu gestalten ist dann noch mal etwas ganz anderes, als Inhalte selbst auf die Bühne zu bringen. Ich sehe da schon einen Rollenwechsel…

Fähser: Jein. Wenn jemand kommt und mir eine tolle Inszenierung präsentiert, kann ich noch was lernen.

KP: Apropos Inszenierung – wo entdecken Sie eigentlich die Künstler, die bei Ihnen auftreten?

Fähser: Weil wir mit der kulturellen Landpartie im Wendland verschwägert sind, sehe ich öfter Sachen aus Berlin. Auch das Hermannshoftheater aus Wümme habe ich dort kennen gelernt. Ich frage die Künstler dann, ob sie sich vorstellen können, bei uns aufzutreten. Aber natürlich kommen auch Leute aus der Region zu uns.

KP: So wie der Cellist Peter Köhler, mit dem Sie zusammen auf die Bühne gehen. Haben Sie selbst nie mit dem Gedanken gespielt, sich ausschließlich der Kunst zu verschreiben?

Fähser: Ich komme aus einem Künstlerhaushalt. Mein Vater war Regisseur und Schauspieler. Ich erinnere mich noch, dass ich in der Abiturzeit hin- und herschwankte. Als ich eines Tages in einem Filmabspann den Schriftzug „und viele andere“ las, sagte ich mir, da willst du nicht stehen. Also nahm ich den geraden Weg zur Schule und nicht den abenteuerlichen Weg zur Kunst.

KP: So ein Stück weit, wenn ich an Ihre Regiearbeit denke, sind Sie ihrem Vater dann aber doch gefolgt. Außerdem geben Sie Lesungen – bei der Kulturbrise tragen Sie Texte von Goethe, Grass und George vor.

Fähser: Ich lese einfach wahnsinnig gerne. Irgendjemand hat mal zu mir gesagt: Sie lesen die Gedichte nicht, Sie sind das Gedicht! Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut.

KP: Frau Fähser, ich danken Ihnen für das Gespräch.

Infos zum Programm der „Kleinen Kulturbrise“:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/18/spiel-mit-mythen-feuer-und-farbe/

Mal Rückzugsort, mal Konzertsaal

Kategorien
Nördlich der A24

Spiel mit Mythen, Feuer und Farbe

Tatort Wintersalon. Die „Kleine Kulturbrise“ wird zum musikalischen Spiel mit Feuer und Farben. Verursacherin ist Gwendolin Fähser. Sie hat für ihre Veranstaltungsreihe im März zwei außergewöhnliche Klangerlebnisse ins Programm geholt und obendrein dafür gesorgt, dass sich der Wintersalon zwischenzeitlich in eine Figurentheaterbühne verwandeln kann.

Der Veranstaltungsreigen beginnt am Sonnabend, 9. März, mit dem Auftritt von „HoratSeimetzOeding“ (Foto). Das Jazz-Trio kreiert einen Stilmix, der sich durch besondere Klangfarben auszeichnet. Klassisches steckt da mit drin wie auch Musical-Melodien. Hinzu kommen Kompositionen aus dem Bereich der Popmusik und des Jazz. Hinter dem Namen der Formation stecken der Pianist Tino Horat, der Schlagzeuger Ole Seimetz und der Gitarrist Christoph Oeding. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.

Am darauffolgenden Sonntag, 10. März, heißt es dann Vorhang auf für Alexander Puschkins „Pique Dame“. Antje König und das Hermannshoftheater setzen die Erzählung als Figurenschauspiel in Szene, in dem der junge Pionieroffizier Hermann auf geisterhafte Art und Weise zum Spieler wird und sein Vermögen verliert. Die Aufführung beginnt um 17 Uhr.

„Cello in Flammen“ heißt es am Sonntag, 17. März, im Wintersalon. Ab 17 Uhr steht die Veranstalterin selbst auf der Bühne des Wintersalons. Gwendolin Fähser widmet sich mit alten und neueren Texten dem Element des Feuers. Die ausgebildete Theaterpädagogin trägt Geschichten aus der Griechischen Mythologie sowie aus den Werken von Johann Wolfgang von Goethe, Stefan George und Günter Grass vor. Musikalisch begleitet wird sie dabei von dem Cellisten Peter Köhler, in dessen Tonfolgen sich der Inhalt der Texte widerspiegelt.

Der Wintersalon liegt zwischen Ritzerau und Duvensee. Er ist umgeben von Wald und Wiesen. Die exakte Anschrift ist Forstgehöft 2, 23896 Ritzerau.

Anmeldung für die Veranstaltungen unter gwen.faehser@posteo.de oder per Tel. unter der Rufnummer 04543-7026.

Interview mit Gwendolin Fähser über „Kleine Kulturbrise“ und Kultur auf dem Land unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/18/ich-sehe-die-kulturbrise-als-persoenliche-bereicherung/

 

Kategorien
Nördlich der A24

Mal Rückzugsort, mal Konzertsaal

Klein, gemütlich und mit Dachschrägen – das ist der Wintersalon, in dem Gwendolin Fähser zur „Kleinen Kulturbrise“ lädt. 40 Besucherinnen und Besucher finden in dem Raum Platz, der in den anderen Monaten eher als ein privater Rückzugsort dient. Umgeben von Bücherregalen und Schränken lässt sich hier auch sehr gut Tee trinken, mit Freunden plaudern, lesen und die Zeit vergessen. Oder man klappt den Laptop auf, um die nächsten Events zu planen.

Für die Zeit der „Kleinen Kulturbrise“ ist das allerdings passé. Damit die Gäste sich setzen können, wird der Raum mit Stühlen bestückt. „Die schleppen wir vom Heuboden hier rüber“, sagt Fähser. Auch sonst soll es dem Publikum nicht am gewohntem Service fehlen. Es werden Wein und Saft die Treppe hinaufgebracht und eine mobile Bar aufgebaut. „Die habe ich von meiner Schwiegertochter geschenkt bekommen“, sagt Fähser. Sie bestehe aus alten Buchen und sei „schleppbar“.

Wie aber kommt es überhaupt dazu, dass es die „Kleine Kulturbrise“ gibt, wo sie doch schon das Heuboden-Theater organisiert und sich am KulturSommer am Kanal beteiligt? Und warum finden die Veranstaltungen nicht im Heuboden-Theater statt. „Der Heuboden war nicht zu heizen“, so Fähser. Und was die Entstehung der Veranstaltungsreihe anbelange, sei es doch so, dass sich die Leute gerade im Winter nach Kultur sehnen. „Ich habe gedacht, da muss was passieren.“

Der Wintersalon befindet sich am Forstgehöft 2. Wer aus Nusse kommt und Ritzerau durchfahren hat, biegt kurz hinter dem Ortsende in einen Feldweg ab. Das Gebäude befindet sich nur wenige hundert Meter von der Straße entfernt.

Interview mit Gwendolin Fähser und Infos zum Programm der „Kleinen Kulturbrise“ unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/18/ich-sehe-die-kulturbrise-als-persoenliche-bereicherung/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/18/spiel-mit-mythen-feuer-und-farbe/

 

 

 

Kategorien
Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

„Der KuSo hat nochmal richtig Fahrt aufgenommen“

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel …

über die Programmgestaltung für den KulturSommer am Kanal:

Es macht mir wirklich große Freude, wie viele Menschen sich da einbringen. Ob Einzelne, Gruppen oder Institutionen – immer wieder kommen Menschen mit Ideen für Kunstprojekte auf mich zu. In diesem Jahr hat das noch mal richtig Fahrt aufgenommen.

über die zweite Kanu-Wander-Theater-Aufführung:

Endlich! Es wurde höchste Zeit, dass wir mehr Menschen dieses formidable Format zeigen können und dass die Menschen, die daran beteiligt sind, ein weiteres Mal eine Bühne bekommen.

über die Menschen in der Region:

Ich erlebe die Menschen sehr aufgeschlossen für Musik, Theater und bildende Kunst. Die Neugier, die sich da zeigt, ist ganz zentral, um so ein Festival auch umsetzen zu können. Ohne diese Impulse und die tatkräftige Unterstützung würde das Ganze nicht funktionieren.

über die Kanallandschaft:

Wir rücken den Elbe-Lübeck-Kanal als Kulturdenkmal in den Blickpunkt. Dafür wenden wir uns dem Salztransport zu. Der Transport von Salz ist für die Menschen früher so zentral gewesen wie heute für uns das Internet. Es war ein weltumspannendes Phänomen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleuse wollen wir den Salztransport mit Kamelen – den Wüstenschiffen – nachstellen.

über den Stand der Planungen:

Die großen Veranstaltungen können wir schon beschreiben – was wann und wo stattfindet. Für „Beat’n’Dance“ und „In den Gärten“ haben bereits die Proben begonnen. Nun folgt die Planung der weiteren Veranstaltungen. Insgesamt werden es wieder mehr als 80 sein.

über seine Arbeit:

Das Schönste daran ist für mich die Begegnung mit den Menschen.

über seinen Mitarbeiterstab:

Wir sind ein kleines Team, das an einem Strang zieht. Die Assistenz hat Daniela Kiesewetter übernommen. Im vergangenen Jahr hat sie diese Arbeit für die Oper auf dem Lande gemacht. Außerdem habe ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an Helge Berlinke von der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen. Das eröffnet mir mehr Freiräume und verschafft uns darüber hinaus mehr Möglichkeiten für die mediale Berichterstattung.

Mehr Infos zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

Kategorien
Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

Wüstenschiff in Sicht!

Intendant Frank Düwel hat das Geheimnis gelüftet: Der KulturSommer am Kanal (KuSo) feiert Premiere. Erstmals startet das Festival auf dem Land. Dafür rückt der KuSo direkt an die Wasserstraße heran. Zwischen Berkenthiner Schleuse und Maria Magdalenen-Kirche lädt Düwel zum Salz-Fest.

Das Publikum darf sich auf einen bunten Nachmittag freuen, der das Motto des KulturSommers „Das Wasser – das Salz – die Seele“ mit Leben füllt. Düwel serviert den Gästen am 15. Juni ein Klangtheater mit Musik, Tanz und bildender Kunst als Hauptzutaten. Es soll ein Fest für die Sinne werden, das durch die Kulisse – den Platz an der Schleuse – seine spezielle Würze erhält. Als Chiffre für den Eröffnungsgang und alle weiteren Gänge hat der Storm-Preisträger die Begriffe „Lauschen – sehen – fühlen“ gesetzt. Bilder, Töne und Gerüche sollen die Sinne in Schwung versetzen und den Geist zum Reflektieren bewegen.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn im Frühsommer an der Wasserstraße getanzt und musiziert wird. Man muss dafür nur kurz die Augen schließen. Da lacht die Sonne, die Bäume sind grün, es riecht nach Schilf und Wildpflanzen.

Wo aber ist das Salz in dieser Fantasie? Der Titel „Salz-Fest“ allein weckt da noch keine Geister. Auch die Tatsache, dass der Elbe-Lübeck-Kanal Teil der alten Salzstraße ist, weckt beim Menschen des 21. Jahrhunderts keine Erinnerungen. Die Berufsschiffer, die Richtung Lübeck oder Richtung Elbe unterwegs sind, haben vieles – aber ganz bestimmt kein Salz – geladen.

Der Regisseur hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Frei nach John Irving lässt er die Kamele los. Die Wüstentiere übernehmen die Rolle der Lastkähne und bringen das Salz herbei. Mit anderen Worten: Es wird spektakulär. Die Kulturfreunde sollten sich den Termin unbedingt im Kalender notieren – Salz-Fest in Berkenthin, 15. Juni – Willkommen bei der Eröffnung des KulturSommers am Kanal 2019!

Foto: TouristService Stecknitz-Regio

Mehr zum KuSo-Programm 2019 unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

Kategorien
Aus der Stiftung

KuSo startet an der Berkenthiner Schleuse

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel hat auf der Messe Reisen in Hamburg die Programmhöhepunkte der 14. Auflage des Festivals vorgestellt. Neben gewohnten und beliebten Events wie dem Kanu-Wander-Theater und Beat’n’Dance dürfen sich die Besucher auf die Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ und das „Festival der Kreismusikschule“ freuen, mit dem die Einrichtung ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Eine Premiere ist, dass der KulturSommer erstmals auf dem Land eröffnet wird. Am 15. Juni laden Düwel und seine Mitstreiter zum Salz-Fest an der Berkenthiner Schleuse.

Neu ist auch, dass das Kanu-Wander-Theater unter der Regie von Kerstin Steeb zwei Mal aufgeführt wird. „Ich freue mich, dass wir es uns in diesem Jahr leisten können, mehr Leute an diesem tollen Produkt teilhaben zu lassen“, so Düwel. Der Intendant rief bei der Vorstellung der Programmhöhepunkte zudem zum vernetzten Denken und Arbeiten auf. Als ein positives Beispiel dafür stellte er die Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau Heilbronn bei der Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ heraus.

Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Das Wasser – das Salz – die Seele“. Es sei direkt vom Elbe-Lübeck-Kanal inspiriert, betont Düwel. Die Wasserstraße habe die Region als Teil der alten Salzstraße geprägt. Mit dem Motto sollen die Menschen zum Nachdenken angeregt werden. Über den Strom der Zeit und über das, was dem Leben die Würze gebe.

Der KulturSommer am Kanal 2019 wird mehr als 80 Veranstaltungen umfassen. Für deren reibungslosen Ablauf hat Intendant Düwel einen Stab von elf Mitarbeitern um sich geschart. Als neue Assistentin hat der Intendant die Daniela Victoria Kiesewetter gewinnen können. Kiesewetter wirkte im Vorjahr schon als Assistentin der Oper auf dem Lande mit – die in diesem Jahr übrigens eine Operette auf dem Lande ist. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Helge Berlinke. Unterstützt wird er dabei von Eva Albrecht und Antje Berodt. Für die Finanzen ist Petra Löding zuständig. Die Leitung der Helfer hat erneut Wolfgang Lehmann inne.

Die Assistenten für die großen Eigenproduktionen sind Alexander Radulovic (Beat ’n’ Dance) und Michelle Affolter (Kanu-Wander-Theater). Daniela Kiesewetter, die im vergangenen Jahr die Regieassistenz bei der Oper auf dem Lande ausübte, führt bei der Operette auf dem Land die Regie.

Foto: Carina Jahnke/HLMS

Kategorien
Aus der Stiftung Nördlich der A24

Stiftung will Kultur im ländlichen Raum stärker fördern

Es gibt sie beinahe überall im Kreis Herzogtum Lauenburg – die Gemeindehäuser. Hier und da trifft man sogar noch mal auf eine alte Dorfkneipe. Es sind Orte des Zusammentreffens, Heimstätten für die Kultur. Nur wird es im multimedialen Zeitalter zunehmend schwerer, sie abseits von „Dörfer zeigen Kunst“ mit Leben zu füllen. Die digitale Konkurrenz ist groß und attraktive Events kosten Geld. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat deshalb Formate wie „Kultur auf Dorf-Tour“ aus der Taufe gehoben.

„Uns geht es darum, Angebote in den ländlichen Raum hineinzubekommen“, sagt Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und nennt mit der „Akademie auf dem Land“ und dem Festival „KulturSommer am Kanal“ weitere Formate. Engelmann ist überzeugt, dass das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht ist. Notwendig dafür wäre, so sein Credo, ein Schulterschluss mit den Gemeinden. „Je mehr Unterstützung wir bekommen, desto mehr können wir natürlich geben“, sagt er und wird konkret: „Es wäre toll, wenn alle Gemeinden im Kreis Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg werden.“ Der Jahresbeitrag von 120 Euro sei nun wirklich nicht die Welt. Bislang aber haben das Beitrittsformular nur rund 40 der mehr als 100 Gemeinden im Kreisgebiet ausgefüllt und unterschrieben.

Stellt sich die Frage, warum sich bislang so viele Kommunen zieren, in die Fördergesellschaft einzutreten. Hat die Mitgliedschaft keinen Wert? Doch, stellt Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, klar. Bei der Kultur auf Dorf-Tour übernehme die Stiftung beispielsweise sämtliche Kosten – das Honorar für die Künstler, die für die Künstlersozialkasse anfallenden Versicherungsbeiträge, die GEMA-Gebühren. Die Gemeinde, die so ein Event veranstalte, könne zudem vorab aus einem Pool auswählen, welchen Künstler sie engagieren wolle. „Die Kommune muss nur die Location stellen und das Catering übernehmen“, sagt Funk. Das Eintrittsgeld und die Einnahmen aus dem Catering dürfe sie behalten. Die Mittel können dann für ein weiteres Event verwendet werden. Funk spricht von einer „Win-Win-Win-Situation“. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg, als Kulturknotenpunkt und als Institution, die offiziell für die Kulturarbeit und Kulturförderung im Kreis zuständig ist, wird ihrem Auftrag gerecht, in den Gemeindezentren ist was los und obendrein erhalten Künstler aus der Region Aufträge.

Das klingt gut. Aber wie kommt das Format in den Gemeinden an? Kollows Bürgermeisterin Ines Tretau hat im vergangenen Jahr die „Band ohne Bass“ in ihre Gemeinde geholt. Die Gruppe trat in der Dorfkneipe auf. „Das Konzert war gut besucht“, erinnert sie sich. Planung und Ablauf hätten reibungslos funktioniert. Die Veranstaltung sei „superorganisiert“ gewesen. Nur Einnahmen habe die Gemeinde keine gehabt, weil der Eintritt frei gewesen sei und die Kneipe das Catering übernommen habe.

Schön sei, dass es jetzt einen persönlichen Kontakt zu den Musikern gebe, sagt die Bürgermeisterin. Die „Band ohne Bass“ habe mittlerweile ein weiteres Konzert in Kollow gespielt. Es sind womöglich neue Verästelungen für ein noch reichhaltigeres kulturelles Leben – zusätzlich zu den Bildenden Künstlern, die in der Gemeinde aktiv sind. Ihr sei es gar nicht bewusst gewesen, dass es davon so viele im Dorf gebe, sagt Tretau. „Früher haben die alle in ihrem Keller gewerkelt und keiner hat es gemerkt.“ Dadurch, dass die Künstler mittlerweile gemeinsam Ausstellungen auf die Beine stellen, seien sie sichtbar geworden.

Sorge bereitet Tretau indes, dass die Werbung für Veranstaltungen im Dorf in der allgemeinen medialen Informationsflut untergeht. Es komme immer wieder vor, erzählt sie, dass ihr Leute sagen: „Das wussten wir gar nicht, dass das stattfindet.“

Das gilt hoffentlich nicht für den 7. März. Dann steht in Kollow mit dem Vortrag „Insektenvielfalt im Siedlungsraum“ die nächste Veranstaltung auf dem Programm – ein Kooperationsprodukt der Gemeinde, der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. „Dafür habe ich gerade eine Erinnerung geschrieben“, sagt die Bürgermeisterin und setzt auf ein volles Dorfgemeinschaftshaus.

Infos zum Eintritt in die Fördergesellschaft gibt es unter https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/dabei-sein-ist-alles/.

Kategorien
Aus der Stiftung

Dabei sein ist alles!

Sie möchten die Stiftung Herzogtum Lauenburg bei der Kulturarbeit finanziell unterstützen? Dann werden Sie Mitglied in der Fördergesellschaft oder erwerben Sie einen Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal.

Mindestens 120 Euro kostet der jährliche Beitrag für die Fördergesellschaft, wenn Dörfer, Städte, Vereine etc. eintreten. Privatpersonen sind mit 60 Euro dabei. Der Preis für einen Patschaftsanteil des KulturSommers am Kanal beträgt pro Jahr 500 Euro.

Wofür man sich auch entscheidet, das Geld trägt dazu bei, ein attraktives Kulturprogramm auf die Beine zu stellen. Davon zeugen das aktuelle Halbjahresprogramm der Stiftung mit Themenschwerpunkten wie den „Die Ottonen“, „Flucht und Vertreibung“ oder „Künstliche Intelligenz“ und der immer im Mai erscheinende Reisebegleiter für den KulturSommer am Kanal. Das Beitrittsformular für die Fördergesellschaft Sie hier, das für den Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal können Sie per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, anfordern.

Dörfer, die ein Event im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour veranstalten möchten, können sich jederzeit bewerben. Die Mitgliedschaft in der Stiftung ist dafür keine Bedingung. Bewerbungen nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in 23879 Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen. Die Stiftung zahlt 450 Euro pro Event plus GEMA-Gebühren sowie die Beiträge für die Künstlersozialkasse. Die Gemeinden können sich aus dem Künstlerkatalog ihren Live-Act aussuchen.

Mehr zur Thema Kulturförderung und zur Kultur auf Dorf-Tour unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/stiftung-will-kultur-im-laendlichen-raum-staerker-foerdern/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/speel-man-to/

 

Kategorien
Nördlich der A24

Den Blick für das Wesentliche erlernen

Den Blick für das Wesentliche wie auch für das nicht zu unterschätzende Detail will Kulturpreisträger Ebrahim Sharghi im Rahmen eines zehnteiligen Kunstkurses vermitteln. Auftakt ist am Dienstag, 5. Februar, um 10.30 Uhr in der Ratzeburger Volksschule.

Sharghi macht sich mit den Kursteilnehmern auf die Suche nach Objekten, um sie im Zusammenspiel von Erfahrung, Wirkung und bewusster Einkehr künstlerisch zu erfassen. Im Mittelpunkt werden „einfache“ Gegenstände aus der Natur stehen – Blätter, Äste, Steine. Deren Wesen und Bedeutung soll vom Betrachter beziehungsweise der Betrachterin zunächst ergründet werden, bevor man sie als Skizze oder Malerei zu Papier bringt. Für den Kurs mitzubringen sind Neugier, Offenheit, Freude und Entspannung.

Anmeldungen nimmt die Ratzeburger Volkshochschule, erreichbar unter Tel. 04541-8000146 oder per Mail unter volkshochschule@ratzeburg.de, entgegen.

Sharghi erhielt 2018 für sein Friedensschild-Projekt den Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Derzeit arbeitet er mit den Bürgern in Kittlitz an einem solchen Kunstwerk, mit dem er Menschen zusammenbringen und für ein friedliches Miteinander gewinnen will. In Mustin und Ratzeburg gibt es bereits ein Friedensschild.