Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für den Verfassungsstaat und dessen tagtägliche Verwaltung? Dieser Frage geht Prof. Dr. Utz Schliesky (Kiel) am Dienstag, 2. April, in einem Vortrag im Möllner Stadthauptmannshof nach. Die Veranstaltung in der Reihe „Künstliche Intelligenz“ der Stiftung Herzogtum Lauenburg beginnt um 19 Uhr.
Längst ist es ein Allgemeinplatz, dass die
Digitalisierung unser Leben verändert. Oftmals übersehen wird allerdings, dass
mit der Digitalisierung auch die Herrschaft des Rechts in Frage gestellt wird.
Längst ist der Kampf um Souveränität in digitalen Räumen entbrannt. Dabei sieht
der demokratische Verfassungsstaat aktuell alles andere als gut aus. Und auch
die Grundannahmen unseres repräsentativ-demokratischen Systems werden in Frage
gestellt, wenn eine demokratische Öffentlichkeit in sozialen Netzwerken
segmentiert wird.
Der Referent ist
Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtags und Geschäftsführender Vorstand
des Lorenz-von-Stein-Instituts für
Verwaltungswissenschaften an der CAU zu Kiel. Außerdem ist er Tutor für Recht, Wirtschaft und
Europa in der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur der Stiftung.
„Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat, Vortrag, 2. April, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln
Auf Niederdeutsch widmet sich Dr. Hans Thomas Carstensen (Hamburg) am Dienstag, 26. März, im Rathaus Ratzeburg dem Maler Max Liebermann. Der Vortrag mit dem Titel „Dat Klingen vun de Seele. Max Liebermann – een düütschet Künstlerleven“ beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Berühmt is de Berliner Moler Max Liebermann (1847–1935) vör allem för sien wunnerschöne Goorn- und ‚Frietietbiller’ worrn. De hebbt em to den gröttste düütsche Impressionist maakt. Man anfungen hett he mit Dorstellen ut dat Arbeidsleven. Billers, de in’t 19. Jh. för en Schandaal sorgt hebbt, wiel dor “schietige Minschen” op to seen weern.
Angrepen worr he avers ook – all lang vör de Nazitiet – vunwegen sien jüdische Herkamen. Max Liebermann sien humanistisch Ideal vun en Welt, in de de Minsch na sien Charakter un nich na sien Afstammen beördeelt warrt, worr an sien Levensenn vun de Nazis toschann maakt. In den plattdüütsch Dia-Vördrag warrt dat Leven un Wark vun disse groten Maler lebennig beschreven.
Der Kunsthistoriker stellt schon seit einigen Jahren
mit viel Bildmaterial einflussreiche Künstler in niederdeutschen Vorträgen in
Ratzeburg vor.
Eine
Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit der Volkshochschule Ratzeburg
(Reihe Dienstagsvorträge) und dem ZfN in Holstein auf Initiative des
Niederdeutsch-Beirats der Stiftung.
„Dat Klingen vun de Seele“, Vortrag auf Niederdeutsch, 26. März,
Ratssaal, Rathaus, Unter den
Linden 1, Ratzeburg, 19 Uhr
Medien und Politik haben das Thema Künstliche Intelligenz
(KI) für sich entdeckt. Kaum ein Tag vergeht mehr ohne eine brandaktuelle
Reportage über die Macht der Algorithmen oder ein neues Dossier aus den
Ministerien. Die in Gang gekommene Debatte ist überfällig. Auch die Stiftung
Herzogtum Lauenburg möchte dazu ihren Beitrag leisten und bietet deshalb im
ersten Halbjahr 2019 eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema KI an.
Warum ist die Debatte so wichtig? KI drängt mehr und mehr
in alle Bereiche unseres Lebens vor. Digital gesteuerte Melkanlagen,
automatische Gesichtserkennung, digitale Akten in den Betrieben, Roboter in der
Medizin, selbstfahrende Autos. Die Kernfragen, die all diese technischen
Errungenschaften mit sich bringen, lauten: Wollen wir in Zukunft wirklich alles
den Maschinen überlassen? Was bedeutet das für unsere Arbeitswelt und für unser
Zusammenleben? Wird der Mensch der Zukunft gläsern und unselbständig? Oder
gelingt uns der Spagat zwischen Selbstbestimmung und Techniknutzung?
Diese Kernfragen sind Thema eines Kulturtalks, zu dem die
Stiftung Herzogtum Lauenburg am Donnerstag, 28. März, um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof
einlädt. Auf dem Podium sitzen mit dem Medienwissenschaftler Roberto Simanowski
(Rio de Janeiro), Computer Bild-Chefredakteur Dirk Kuchel (Hamburg) und dem Digital-Experten
von Bündnis 90/Die Grünen Konstantin von Notz (Mitglied des Bundestages) drei
Experten, die aufgrund ihrer Profession einen speziellen Blick auf die Debatte
haben. Der Talk startet mit der Frage, was „Künstliche Intelligenz“ eigentlich
ist, ehe sich das Trio der Zukunft der digitalen Gesellschaft zuwendet.
Gedanken über KI und die Gesellschaft machen sich nicht nur
die Experten, auch Künstler treibt das Thema um: Bereits am 21. März eröffnet
das Künstlerhaus Lauenburg die Ausstellung „Revisit“. Zu sehen sind dort Bilder
des Fotokünstlers Harald Popp. Popp spielt mit digitaler Ästhetik und der
Möglichkeit der Manipulation.
Ab dem 28. März – also am Tag des Kulturtalks – sind im
Herrenhaus des Stadthauptmannshofes unter dem Titel „Wohl und Wehe der
Künstlichen Intelligenz“ Werke von Christiane Leptien (Geesthacht) und Jürgen
L. Neumann (Büchen) zu sehen. Beide zeigen Bilder in Öl. Neumann präsentiert
zudem ausgesägte Holzreliefs und Farbzeichnungen.
Den politischen Konsequenzen durch den Siegeszug von KI und Big Data widmet sich Prof. Dr. Utz Schliesky am Dienstag, 2. April, im Stadthauptmannshof mit seinem Vortrag „Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat“. Schliesky, Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages, skizziert die Gefahren, denen der demokratische Staat durch KI ausgesetzt ist. Vor diesem Hintergrund plädiert er für eine Weiterentwicklung des Systems, um es gegenüber Entwicklungen, die die offene Gesellschaft bedrohen, „wetterfest“ zu machen.
Eine offene Gesellschaft, die an der digitalen Revolution zu scheitern droht, nimmt der Dave Eggers-Bestseller „The Circle“ ins Visier. Die Verfilmung des Buches (U. a. mit Tom Hanks) ist am Dienstag, 14. Mai, im Burgtheater Ratzeburg zu sehen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine junge Frau, die für einen Digitalkonzern arbeitet und dafür nach und nach ihre Privatheit aufgibt und damit andere dazu animiert, es ihr gleichzutun. In ihrem Schicksal spiegeln sich die Ambitionen eines Unternehmens, mit Hilfe von Kameraüberwachung, Medien und Big Data die Gesellschaft nach eigenen Vorstellungen zu formen. Im Anschluss an den Film laden Ole Märtens(Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ulf Kassebaum (Diakonie Ratzeburg) zur Diskussion.
Den Blick nach China richtet Klaus Schlie mit seinem Vortrag „China im digitalen Aufbruch“ am Dienstag, 29. Oktober, im Geesthacht Museum (Krügerisches Haus). Der Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg berichtet von den Erfahrungen, die er in seiner Funktion als Landtagspräsident bei zwei Reisen in den fernen Osten gemacht hat.
Die
Termine im Überblick:
21. März – 7. April Ausstellung
Fotokünstler Harald Popp, Künstlerhaus Lauenburg
28. März – Kulturtalk „Künstliche
Intelligenz“, Stadthauptmannshof, Mölln
28. März – „Wohl und Wehe der
Künstlichen Intelligenz“, Ausstellung mit Bildern von Christian Leptien und
Jürgen L. Neumann, Herrenhaus, Stadthauptmannshof
2. April – „Digitalisierung –
Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat“, Vortrag Prof. Dr. Utz
Schliesky, Stadthauptmannshof, Mölln
14. Mai – „The Circle“, Filmvorführung Burgtheater Ratzeburg, im Anschluss Diskussion mit Ole Märtens(Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ulf Kassebaum (Diakonie Ratzeburg)
29. Oktober – „China im digitalen Aufbruch“, Vortrag von Klaus Schlie, GeesthachtMuseum im Krügerischen Haus (Geesthacht)
Es ist ein ziemlich ungleiches Trio, das da am 28. März im Möllner Stadthauptmannshof zum Kulturtalk über Künstliche Intelligenz (KI) zusammenkommt. Das spiegelt sich schon in der Anreise wider. Dirk Kuchel wird sich in Hamburg ins Auto setzen, Konstantin von Notz vermutlich mit dem ICE aus der Hauptstadt anreisen und Roberto Simanowksi, der eigentlich in Rio de Janeiro zu Hause ist, braucht auf jeden Fall den Flieger, um in die Diskussion einsteigen zu können.
Kuchel, Chefredakteur von Computerbild, schlägt sich von
Berufs wegen mit den vielfältigen Möglichkeiten von KI und deren Weiterentwicklung
herum. Alles, was da ist und wird, muss von seinen Mitarbeitern getestet und
den Lesern vorgestellt werden. Das erwartet das Publikum, das ist der Anspruch an
sich selbst – sozusagen die DNA des Blattes. Computerbild marschiert immer an
der Spitze der Bewegung. Ob Drohnen, selbstfahrende Autos, Sprachassistenten –
das Blatt trägt die Fackel des Fortschritts. Ist da Platz für Zweifel? Bestimmt.
Kuchel, geboren in Neustadt (Holstein), ist ein ruhiger, nachdenklicher Mann, kein
Haudrauf, sondern einer, der zugänglich ist für Argumente. Und er ist ein Mann
vom Fach: Er hat die Springerschule durchlaufen und für verschiedene Blätter
des Verlages gearbeitet. Dem Journalismus zugeneigt war er schon parallel zu
seinem Studium an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Für den Bundestagsabgeordneten von Notz (Grüne) ist der
Kulturtalk als Möllner ein Heimspiel. Einerseits. Andererseits widmet er sich
in Berlin auf großer Bühne den großen Themen. Dazu gehören der Datenschutz und
die Digitalisierung. Als Parlamentarier gehört es zu seinen Aufgaben, einerseits
Fortschritt zu ermöglichen und andererseits einen ordnungspolitischen Rahmen zu
entwerfen. Dinge, die aus dem Ruder laufen, gilt es wieder einzufangen. Ein
plastisches Beispiel gefällig? Drohnen sind ohne Frage eine tolle Erfindung. Wenn
sie jedoch Starts und Landungen ziviler Flugzeuge oder gefährden, muss jemand
wie von Notz darüber nachdenken, wie das ausgeschlossen werden kann.
KI, die eng mit Big Data – also dem massenhaften Sammeln
und Nutzen von Daten – verbunden ist, wirft unzählige solcher Probleme auf und
täglich kommen neue hinzu. Hier nicht den Überblick zu verlieren und das Wissen
in politisches Handeln umzumünzen, ist eine echte Herausforderung. Von Notz
stellt sich ihr und kann als Jurist dabei in Sachen Gesetzgebung und
Gesetzesauslegung auf seine eigene Fachexpertise zurückgreifen. Wie
Computerbild-Chefredakteur Kuchel ist er dabei jemand, der die Argumente
abwägt. Dafür genießt er Anerkennung über die eigene Partei hinaus.
Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) etwa wurde kürzlich in den Lübecker
Nachrichten mit den Worten zitiert: „Alles, was er (von Notz) sagt, hat Hand
und Fuß.“
Das Kulturtalk-Trio komplett macht der Medienwissenschaftler
Simanowski. Sein Hauptaugenmerk hat der Forscher zuletzt auf die massenhafte
Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. gelegt. Es wird gedaddelt, gechattet, gestreamt und geklickt, aber kaum jemand
macht sich ernsthaft darüber Gedanken, was hinter der Nutzeroberfläche geschieht,
so seine Kernthese. Für Simanowski ist der Rechner eine Blackbox, „die ihre
Operationsweisen verheimlicht und uns mit einem Ergebnis konfrontiert, dessen
Zustandekommen wir nicht nachvollziehen können“. So schreibt er es in seinem
2018 erschienenen Buch „Stumme Medien“. Der Computer entziehe sich der
Erkenntnis, was den Medienwissenschaftler mit Sorge erfüllt. Zudem beklagt er,
dass der ständige Einsatz des Smartphones zu einer „Kultur der Ungeduld“
geführt habe, in der „der Fleiß des Einlesens, die Ausdauer bei Unklarheiten,
die Anstrengung im Verknüpfen von These und Gegenthese“ weitgehend verloren
gegangen sei. Stattdessen werde nach dem Motto verfahren: „Je weniger ich weiß,
umso mehr bin ich überzeugt, Bescheid zu wissen“.
Dies gilt mit Sicherheit nicht für seine Gesprächspartner beim Kulturtalk. Sie kommen, um mit ihm über KI zu sprechen und darüber nachzudenken, wie diese Technik genutzt und dabei die offene Gesellschaft bewahrt werden kann.
Foto: konstantin-von-notz.de
Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe Künstliche Intelligenz unter:
Nein, der reine Zufall war es nicht, dass Marie Schröder zu jenen neun Auserwählten gehörte, denen im Amtsrichterhaus eine große Bühne bereitet wurde. Einmal abgesehen davon, dass es sich beim Zufall um einen Begriff handelt, den der Mensch ersonnen hat, um über undurchsichtige Zusammenhänge nicht weiter nachdenken zu müssen. Marie hatte beim Wettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ mitgemacht, und wenn man bei so etwas mitmacht, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass man am Ende die Nase vorn hat. Tatsächlich kürte die Jury Maries Geschichte „Besuch bei Uroma“ zur Nummer 1 der Altersgruppe der 17- bis 23-Jährigen.
Ein Jahr Monate später denkt die 20-Jährige noch gerne an die Preisverleihung zurück. Sie erinnert sich an die „sehr persönliche Atmosphäre“, das Ambiente der Veranstaltung und an die Texte der anderen Preisträger. „Die Geschichten waren alle der Hammer“.
Ihrer eigenen Story zu lauschen – die Texte wurden von zwei Profis vorgetragen – empfand sie allerdings als merkwürdig. „Man liest die Geschichte sonst ja eher für sich selbst.“ Als Verfasserin habe sie zwar die Charaktere und Situationen im Kopf, aber wenn man dann einer fremden Stimme lausche, habe man plötzlich einen anderen Film vor Augen. Die Geschichte entwickle ein Eigenleben.
Der Ablauf der Ereignisse bei „Besuch bei Uroma“ bleibt indes derselbe und der ist natürlich nicht rein zufällig entstanden. „Meine Oma war dement“, sagt Marie. Einiges, was sie schildere, habe sie selbst erlebt. Die Nachwuchsautorin beschreibt einen Familienausflug. Uroma hat Geburtstag. Vater, Mutter und Kinder fahren mit dem Auto ins Seniorenheim, um die alte Dame zu besuchen. Marie zeichnet das typische Bild so einer Situation. Quengelnde Kinder. Gestresste Eltern. Die Vorfreude hält sich in Grenzen, und die demente Uroma weiß nicht einmal, dass sie Geburtstag hat. Das alles verortet Marie im Hier und Jetzt. Kein Erzähler, der dem Leser irgendetwas erklärt. Man ist schlicht dabei, wenn es passiert.
Die Nachwuchsautorin hat das ganz bewusst so gemacht. „Ich wollte mich nicht nur auf eine Sichtweise beschränken“, sagt sie. Alle sollten einen Standpunkt bekommen. „Dem Leser soll klar werden, wie schwierig es in so einer Situation ist, die Familie am Laufen zu halten.“
Marie verlässt sich beim Schreiben nicht allein auf ihre Intuition, und sie arbeitet daran, noch besser zu werden. „Ich belege zur Zeit einen Fernlehrgang im kreativen Schreiben“, betont sie. Ein Resultat dieses Engagements bekommen die Literaturfreunde womöglich am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof zu hören, wenn die Sieger der zweiten Auflage von „Wanted: Junge Autor*inn*en“ gekürt werden.
Keine zwei Wochen sind es noch, dann steigt im Möllner Stadthauptmannshof der Kulturtalk über Künstliche Intelligenz (KI) und die offene Gesellschaft. Bevor am Donnerstag, 28. März, mit Dirk Kuchel, Chefredakteur von Computerbild, dem Medienwissenschaftler Roberto Simanowski und dem Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz (Grüne) drei Experten das Wort haben, hat Kulturportal-Herzogtum.de eine kleine Umfrage gestartet. Welche Rolle wird KI in Zukunft spielen, wollte die Redaktion wissen.
Dazu muss man wissen, dass die Meinungen hier selbst unter Forschern sehr weit auseinandergehen. Der Roboterforscher Luc Steels, der sich bereits seit den 90er Jahren mit KI befasst, hält diese für „fake intelligence“. „Auf Dauer machen den Menschen Kunst und Empathie einzigartig“, so seine Überzeugung. Eine gänzlich andere Auffassung vertritt Jürgen Schmidhuber, Direktor des schweizerischen Forschungsinstituts für KI. Er ist davon überzeugt, dass die Erde künstlichen Intelligenzen eines Tages zu eng erscheinen und sie ins All streben werden, „wo unendlich viel Energie lockt. Wir Menschen sind für die KI so interessant wie Ochsenfrösche für uns.“
Was denken die Menschen aus dem Kreisgebiet?
Meinhard Füllner (Kreispräsident): „Gott hat den Menschen gemacht mit seiner Intelligenz, Dummheit, Vernunft, seinem Bösen und seiner Kreativität. Der Mensch entscheidet nun selbst, ob er mit seinem daraus entstandenen Werk, der Künstlichen Intelligenz, zu einem Ameisenstaat mutiert oder dieses Werk zu einem segensreichen Helfer seines Daseins entwickelt.“
Susanne Raben-Johns (Sterley): „Nicht alles, was dem Menschen möglich ist, dient auch den Menschen. Auseinandersetzungen mit diesem Thema wie die der Ethik-Konferenz sind richtungsweisend. Es stellt sich ja die Frage, wie wollen Menschen in Zukunft leben.
Renate Lefeldt (Geesthachter Kulturvisionen): KI in schwacher Form gibt es ja schon lange. Sie wird ständig weiterentwickelt und immer intelligenter. Sie erleichtert uns in vielen Bereichen das Leben. In nicht allzu ferner Zukunft wird es aber vermutlich eine Künstliche Super-Intelligenz geben, die dann besser sein wird als das menschliche Gehirn. Wie auch nach der Erfindung der Atombombe wird auch hier gelten: „Was gemacht werden kann, wird auch gemacht.“ Das ist nicht aufzuhalten. Bleibt zu wünschen, dass Gesetzgeber dafür sorgen werden, dass Menschen mit emotionalen und sozialen Gefühlen das letzte Wort haben.
Norbert Lütjens (Leiter Jugendzentrum Korona/Masterstudent gesellschaftlicher Wandel und Digitalisierung): Nach meiner Auffassung befinden wir uns in einer elementaren Zeitenwende, deren weitere Entwicklung für uns nicht absehbar ist. Wir ahnen vielleicht instinktiv, dass etwas Großes im Gange ist und wissen, dass sich die Gesellschaft fundamental verändern wird. Das wirkliche Ausmaß ist uns aber nicht bewusst. Ich glaube, es kommt darauf an, sich Zeit zu nehmen und zunächst die ethische Diskussion darüber zu führen, wie wir die „Digitale Zukunft“ gestalten wollen und wie nicht. Die Demokratie wird um eine verantwortungsvolle Kontrolle der digitalen Kommunikation nicht herumkommen, sonst werden dies andere tun, deren Motivation gewiss nicht den freiheitlichen Grundwerten unserer jetzigen Gesellschaft entspricht. Dies gilt ebenso für die Entwicklung von Superintelligenzen. Der Mensch neigt dazu, die Dinge möglich zu machen, die möglich zu machen sind. Es ist nicht die Frage, ob eine künstliche Superintelligenz entwickelt wird, sondern höchstens, wann sie entwickelt wird. Setzt man sich mit der Literatur auseinander, dann kommen die Fachleute zu dem Schluss, dass eine KSI um ein vielfaches intelligenter wäre als ein Mensch. Wenn man sich dann vorstellt, wir würden versuchen einem Affen zu erklären wie ein Faxgerät funktioniert, beschreibt dies nicht annähernd das Verhältnis von KSI zu Mensch. Wir würden nicht einmal im Ansatz verstehen, was die KSI treiben würde.
Ulrich Lappenküper (Geschäftsführer Otto-von-Bismarck-Stiftung): „Wenn die KI bei 99 Prozent der modernen Jobs menschliche Fähigkeiten und Eigenschaften entbehrlich machen wird, was fangen wir mit den ‚überflüssigen‘ Menschen an?“
Künstliche Intelligenz (KI) – was ist das überhaupt? Gute Frage. Menschen, die sich für das Thema interessieren, aber nicht vom Fach sind, geraten hier schnell an ihre Grenzen. Eine einfache Antwort lautet: KI basiert auf Algorithmen, das sind mathematische Rechenformeln, die in genau festgelegten Schritten eine Aufgabe erfüllen. Sie sagen dem Prozessor im Rechner, wie er den einlaufenden Datenstrom verarbeiten soll. Beispiel Spracherkennung: Apples Sprachassistent „Siri“ versteht nicht im Sinne des menschlichen Bewusstseins, was wir ihm sagen, aber er zerlegt das gesprochene Wort in Einzelteile und gleicht es mit schon mal erkannten Wörtern ab, entschlüsselt sie und gibt sie wieder. Der Algorithmus „lernt“. Je mehr Daten er entschlüsselt, desto besser wird er.
Diese
Form der KI dominiert derzeit die technische Weiterentwicklung von Computern.
Ein Schattendasein fristet dagegen die von Forschern angestrebte Schaffung
eines maschinellen Bewusstseins. Immerhin gibt es bereits Ingenieure, denen es
gelungen ist, Rechner mit Nervenzellen zu bestücken. Diese erzeugen elektrische
Erregungen und lösen Signale aus, die zu Denkprozessen führen. Reine
Zukunftsmusik ist bislang das, was Henry Markram vorhat. Der Forscher versucht
sich in der Königsdisziplin der KI. Er will eine Maschine bauen, die
funktioniert wie der Mensch. Dafür arbeitet er an einem Nachbau des Gehirns am
Computer – Nervenzelle für Nervenzelle, Synapse für Synapse.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das menschliche Gehirn besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen und 100 Billionen Synapsen. Der erste große Erfolg von Markrams Arbeit ist die Nachbildung einer „kortikalen Säule“, ein Grundbaustein der Hirnrinde. Sie setzt sich aus 10.000 nachgebauten Nervenzellen zusammen, die alle miteinander verbunden sind. Ein 3D-Puzzle aus Schaltkreisen. Mit einem Gehirn hat das noch wenig zu tun. Das menschliche Denkorgan besteht aus einem Großhirn für das Sehen, Denken und Sprechen, einem Zwischenhirn für die Koordination des Körpers, einem Kleinhirn für das Nervensystem und einem Stammhirn für wichtige Reflexe wie die Atmung oder den Herzschlag.
Infos und Veranstaltungen der Reihe Künstliche Intelligenz:
[vc_row][vc_column][vc_column_text]„NDR Bigband feat. Fiete Felsch“ heißt es am Sonnabend, 23. März, im Burgtheater Ratzeburg. Ab 20 Uhr betritt Felsch dort mit Jim White, dem Saxonphonquartett „Q4“ und der NDR Bigband die Bühne. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
Seit 23 Jahren besetzt Fiete Felsch die Stelle des Ersten Altsaxofonisten in der NDR Bigband, zuverlässig virtuos und druckvoll, einfühlsam und wandlungsfähig in den unterschiedlichsten Projekten. Ein Musiker, der keine Probleme damit hat, sein Können ganz in den Dienst der so verschiedenartigen Arrangeure und Bandleader zu stellen, mit denen er zusammenarbeitet.
Was manchmal vielleicht in den Hintergrund gerät, ist seine eigene Vision. Mit „Fiete‘s Favorites“ schließt Fiete Felsch diese Lücke. Zunächst tritt er mit einem Saxofonquartett mit seinem britischen Altsaxofonkollegen Nigel Hitchcock, der Baritonsaxofonistin Tini Thomsen und dem Tenorsaxofonisten Björn Berger in die Fußstapfen der legendären Itchy Fingers.
Anschließend spielte er einige der Quartett-Kompositionen von Thomsen und Hitchcock in Arrangements für die NDR Bigband, bevor er schließlich mit eigenen Kompositionen in Arrangements von Geir Lysne und von befreundeten Arrangeuren das Zepter übernimmt.
Besondere Aufmerksamkeit wollte Felsch dabei auf die poetische Zartheit seines Flötenspiels lenken, das mit den Jahren als ein kreativer Ausgleich zum Hochdruck vieler Jazzproduktionen zu einem „Favorite“ geworden ist.
Tickets für das Konzert sind an der Kinokasse, erreichbar täglich ab 14 Uhr unter Tel. 04541-803080 oder über www.burgtheater-ratzeburg.de, erhältlich. Etwaige Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Mit Sabine Stecker haben Hans und Heidrun Kuretzky am Dienstag, 19. März, eine Malerin zum zweiten Kunstgespräch des Jahres eingeladen. Die Stintenburgerin spricht in Borstorf, Möllner Straße 23, über abstrakte Kunst. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Sabine
Stecker arbeitet mit Spachtel und Ölfarbe an großformatigen Leinwänden, Holz
oder auch Papier. Dabei setzt die Malerin auf satte Farben, bewegte Formen und
Linien, bei denen man noch die grobe, angetrocknete Farbe auf der Malgrundlage
erkennen kann. In ihren Werken beschäftigt sich die Künstlerin u.a. mit
gedruckten Detailvergrößerungen ihrer Gemälde. Sie sagt über ihre
Herangehensweise: „Der Prozess des Malens ist für mich eine ununterbrochene
Veränderung des Bildes, und durch das Einbeziehen von digitaler Technik
entstehen ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten.“ Sie arbeitete als Lehrerin an
verschiedenen Hamburger Gymnasien, bis sie ihren Beruf für ein Kunststudium und
eine Tätigkeit beim Landesmedienzentrum unterbrach. 2013 verließ Stecker
vorzeitig den Schulbetrieb und widmet sich seitdem ganz der Malerei.
Anmeldungen nehmen die Kuretzkys, erreichbar unter Tel. 04543-396 oder per Mail
unter info@kuretzkykeramik.de, sowie die Stiftung
Herzogtum Lauenburg, erreichbar unter Tel. 04542-87000 und per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen.
Veranstalter
der Kunstgespräche ist die Stiftung Herzogtum Lauenburg.
Neben dem „Blunck-Umweltpreis“ verleiht die Stiftung Herzogtum Lauenburg 2019 den Jugendpreis für „Schutz von Natur und Umwelt“. Für diese Auszeichnung fahndet die Jury noch nach Kandidaten. In Frage kommen sowohl junge Naturschützer, die sich für ein Projekt zusammengetan haben, als auch einzelne Personen, die sich für den Erhalt von Flora und Fauna einsetzen. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Vorschläge und Bewerbungen nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in 23879 Mölln unter dem Stichwort „Jugendpreis Schutz von Natur und Umwelt“ entgegen. Möglich ist auch der elektronische Postweg unter info@stiftung-herzogtum.de.
Der Jugendumweltpreis wird zum insgesamt dritten Mal
verliehen. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche aus dem Kreis
Herzogtum Lauenburg bis zum 21. Lebensjahr. Vorgeschlagen werden können
Einzelpersonen, aber auch Gruppen – beispielsweise Schulklassen oder
Kita-Gruppen.
Die Zielsetzung der Projekte sollte sich an folgenden Punkten orientieren: der Pflege der lauenburgischen Landschaft und Tierwelt, der Erkundung naturbedingter Erscheinungen, deren Ursachen, Entwicklungen und Folgen für den Rest der Umwelt. Themen können der Naturschutz oder der Klimaschutz sein. Erwünscht sind möglichst praxisbezogene Projekte und Maßnahmen. Von besonderer Bedeutung ist der jeweilige Nachhaltigkeitseffekt.
Die Bewerbung sollte schriftlich erfolgen. Fotos, Filme oder Dokumentationen des jeweiligen Projektes sind ebenso willkommen wie gegebenenfalls Hinweise auf Maßnahmen in der Natur.
Die Jury besteht aus den vier Blunck-Beiratsmitgliedern Barbara Denker, den Kreisnaturschutzbeauftragten Thomas Neumann, Wolfgang Engelmann und Klaus Schlie sowie Elisabeth von Meltzer, Fachberaterin für Natur- und Umwelterziehung/Bildung für nachhaltige Entwicklung des Kreises Herzogtum Lauenburg.
Bewerbungsschluss ist der 28. Juni 2019.
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