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Vorfahrt für die Jugend

„Helenas Reise nach Atenia“

Unter dem Motto „Wanted: Junge Autor*inn*en“ beteiligten sich 2019 zahlreiche Kinder und Jugendliche am von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb. Bereits im April wurden die besten Beiträge ausgezeichnet. Insgesamt sieben Preisträger gab es in den Alterskategorien der Sechs- bis Elfjährigen, der Zwölf- bis 16-Jährigen und der 17- bis 23-Jährigen. Die Gewinnertexte können Sie jetzt auf Kulturportal-Herzogtum.de lesen. Auf Magdalena Franz‘ Siegergeschichte „Die alte Schreibmaschine“ und Maya Fausts Gedicht „Herbstzauber“ folgt nun mit Zoe Schreblowskis Beitrag „Helenas Reise nach Atenia“. Sie ist die dritte und letzte Preisträgerin der Sechs-bis Elfjährigen.

„Helenas Reise nach Atenia“

In der Nacht wurde Helena von einem Geräusch geweckt. Es klopfte an der Tür ihres Krankenhauszimmers. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Die Tür ging auf und herein kam eine große, bleiche Frau mit stechendem Blick. Helena wollte schreien, doch ihr Hals war wie zugeschnürt. „Hab keine Angst, ich tue dir nichts“, sagte die Frau. „Ich wurde aus Atenaria geschickt, dem Land der Freiheit.“ Helena sah sie zweifelnd an. Sie glaubte nicht an Zauberei und schon gar nicht an andere Welten, wo es angeblich Fabelwesen gab. Die Besucherin schien Helenas Gedanken gelesen zu haben, denn sie sagte: „Es ist normal, dass du nicht an Atenaria glaubst, denn es liegt weit weg. Noch nie war ein Mensch dort, aber das wird sich bald ändern.“

Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weitersprach: „Atenaria wird seit einiger Zeit von der bösen Königin Ramona angegriffen. Wir können sie nur besiegen, wenn wir ihr die Uhr der Zeit wegnehmen. Denn mit dieser Uhr kann sie die Zeit anhalten, wann immer sie will. Dann kann sich keiner mehr bewegen, außer ihr Menschen, denn ihr seid unabhängig von der Zeituhr, und Ramonas Wachen.“ Helena sah sie entgeistert an. „Und was bist du, wenn du kein Mensch bist?“, fragte sie. „Eine Fee“, erklärte die Frau. „Ich heiße übrigens Winigunda.“

Sie sah sich vorsichtig um, bevor sie weiterredete: „Unsere Königin Sarah hat entschieden, dass du nach Atenaria kommen sollst.“ Einen Moment war es still im Zimmer. „Wieso?“, brachte Helena schließlich hervor. Winigunda setzte sich auf Helenas Bettkante, so als ob sie sich schon ewig kannten. „Du musst wissen, dass deine Mutter eine Wächterin von Königin Sarah war, bevor sie Atenaria verlassen hat.“ „Aber was hat das mit mir zu tun?“, fragte Helena trotzig. Winigunda deutete auf ihre Kette und sagte: „Nur mit diesem Anhänger kann man nach Atenaria gelangen.“ Erst jetzt fiel Helena auf, dass an der Kette der Frau genau der gleiche auffällige Anhänger hing wie an ihrer eigenen. Er hatte die Form eines Halbmondes und war mit kleinen Steinen besetzt, die im Licht, das durch die Fenster fiel, funkelten. Helena hatte ihn von ihrer Mutter geschenkt bekommen, bevor sie gestorben war. Von da an hatte sie das Schmuckstück immer getragen. Helena schossen Tränen in die Augen. Schnell wischte sie sie weg. Winigunda strich ihr über den Kopf und sagte: „Sei nicht traurig, deiner Mutter geht es jetzt gut.“ Helena schluckte. Sie musste daran denken, dass ihre Mutter ihr früher oft Geschichten aus einer fernen Welt erzählt hatte. Sie hatte sich immer gefragt, woher ihre Mutter diese Geschichten alle kannte. Jetzt wusste sie, dass sie ihr von Atenaria erzählt hatte.

Winigunda fuhr fort: „Da in Atenaria keine Menschen geboren werden, hat niemand von euch so eine Kette – außer dir. Denn du hast die Kette ja von deiner toten Mutter geerbt. Sie war die einzige Fee, die in die Menschenwelt gegangen ist, um dort zu leben.“ Helena nickte. „Die Sache hat nur einen Haken.“ Winigunda klang jetzt unsicher. „Du musst sterben, damit du nach Atenaria kommen kannst.“ Nun war es heraus. Helena starrte sie an. Dann fing sie wieder an zu weinen. Winigunda versuchte, Helena zu trösten. „Sieh mal“, sagte sie, „in Atenaria ist es doch schön.“ Aber sie wusste selbst, dass das nicht überzeugend klang. Denn seit Ramona dort herrschte, war Atenaria ein einziges Schlachtfeld. Nach einer Weile wischte Helena sich mit dem Handrücken über die Augen. Im nächsten Moment fing sie wieder an zu schluchzen. Sie musste daran denken, wie traurig ihr Papa sein würde, wenn sie nicht mehr da wäre. Er war so verzweifelt gewesen, als ihre Mutter starb. Helena holte tief Luft. „Ich komme mit“, hörte sie sich sagen. Im nächsten Augenblick bereute sie ihre Entscheidung schon. Aber jetzt war es zu spät.

Auf einmal hatte sie Angst, unheimliche Angst. Sie fühlte, wie sie aus ihrem Körper hinausschlüpfen konnte. Es war ein komisches Gefühl, aber es ging. Sie verließ ihren Körper und überquerte eine unsichtbare Grenze. Auf einmal stand sie auf einem Weg. Winigunda war neben ihr. Die Sonne schien von einem blauen Himmel, die Luft war klar und roch salzig. Helena ließ ihren Blick schweifen. In einiger Entfernung erkannte sie einen See. Von dort her wehte eine kühle Brise. Weiter hinten erhob sich ein Hügel. Ganz oben stand ein Schloss, dahinter erstreckte sich ein Wald. Das Schloss war verziert mit Türmen und Fahnen, die im Wind wehten. Helena hatte es die Sprache verschlagen. Noch nie zuvor hatte sie etwas so Schönes gesehen.

Viel Zeit zum Staunen blieb ihr allerdings nicht, denn Winigunda drängte zum Aufbruch. „Komm“, sagte sie, „wir müssen schnell zum Schloss. Königin Sarah wartet schon auf dich.“ Bald erreichten sie die Schlossmauer. Winigunda klopfte an ein großes, hölzernes Tor. Es schwang von selbst auf und sie traten in eine große Halle ein. Von hier gingen mehrere Türen ab. Winigunda lief zielstrebig auf eine Tür zu und öffnete sie. Dahinter befand sich ein langer Korridor. Am Ende des Korridors klopfte Winigunda an eine weitere Tür, bevor sie eintrat.

Sie kamen in einen geräumigen Saal. In einem Kachelofen prasselte ein warmes Feuer. Vor dem Ofen saß eine Frau in einem langen, roten Gewand. Sie lächelte Helena an und sagte: „Ich habe mir schon gedacht, dass ihr bald kommen werdet.“ „Setzt euch“, sagte sie und deutete auf zwei Stühle. Die Königin musterte Helena aufmerksam. „Du kommst ganz nach deiner Mutter“, stellte sie fest. „Ein Jammer, dass sie weggegangen ist.“ Sie seufzte tief. Auf einmal kam eine mächtige Eule durch das offene Fenster geflogen und landete auf dem Tisch. „Das ist Nachtauge“, sagte Königin Sarah. „Sie soll dir gehören. Du wirst sehen, Eulen sind in vielen Dingen sehr nützlich.“ Sie schaute Nachtauge an, die ungeduldig von einem Bein aufs andere trippelte. Der Vogel hüpfte zu Sarah hinüber und ließ einen Brief in ihren Schoß fallen. Dann hopste die Eule zu Helena und sah sie mit ihren großen Augen an. Helena streckte ihre Hand aus und berührte vorsichtig ihr Gefieder.

Auf einmal stupste Helena jemand von der Seite an. Es war Winigunda. „Komm“, sagte sie, „ich zeige dir jetzt, wo du schläfst.“ Sie verabschiedeten sich von Sarah, und Winigunda führte sie in ein kleines Gemach. Helena hatte sich gerade aufs Bett gesetzt, als die Tür aufging und ein Mann hereingestürmt kam. „Ramona plant einen Angriff!“, japste er. „Wir treffen uns in der großen Halle. Alle müssen informiert werden.“ Und schon rannte er wieder hinaus. Helena hörte noch, wie er den Flur entlanglief und eine weitere Tür öffnete.

In der Halle war es laut. Helena entdeckte Sarah und kämpfte sich zu ihr durch. „Da bist du ja!“ Sarah klang erleichtert. „Hör gut zu, ich erkläre dir, was du machen musst. Ramona kommt von Westen. Wenn sie die Zeituhr umgedreht hat, werden wir alle erstarren. Du musst Ramona die Uhr wegnehmen und sie wieder umdrehen. Dann bringst du die Zeituhr ins Schloss.“ „Aber wie soll ich ihr die Zeituhr wegnehmen?“, fragte Helena. „Du wirst schon einen Weg finden“, erwiderte Sarah.

Auf einmal erstarrten alle um sie herum. Helena erschrak so sehr, dass sie nach hinten stolperte und mit Winigunda zusammenstieß, die einfach umfiel. Helena rannte zum Tor und öffnete es. Sie stockte. Vor ihr standen zwei riesige Gestalten, die sie fies angrinsten. „Soso, damit will Sarah Atenaria also retten!“, sagte die eine Wache und lachte. „Mit einem kleinen, hilflosen Mädchen!“ Die Wächter kamen drohend auf Helena zu. „Komm mit!“, befahl der eine. „Ramona wird sich freuen.“ Helena rührte sich nicht. „Du hast es nicht anders gewollt“, sagte der andere. Ein Netz fiel auf Helena herab. Im letzten Moment konnte sie sich wegducken. Doch da schoss schon das zweite Netz auf sie zu. Diesmal war Helena nicht schell genug. Das Netz schloss sich fest um sie.

Die beiden lachten, hoben Helena hoch und trugen sie zu einem großen Stein, der vor dem Schloss lag. Davor stand eine Frau. Das war bestimmt Ramona, vermutete Helena. Die Wachen ließen Helena vor ihr ins Gras fallen. „Wer ist das?“, fragte Ramona. „Majestät, das Mädchen kam aus dem Schloss und …“ „Aber wo ist Sarah?“, unterbrach sie den Wächter. „Majestät, sie ist noch im Schloss.“ „Dann holt sie!“, knirschte Ramona. Als die Wächter im Schloss verschwunden waren, wandte sie sich an Helena: „Was machst du hier?“ Helena antwortete nicht. Sie starrte gebannt auf die Uhr, die Ramona in der Hand hielt. „Na schön“, sagte Ramona. „Das hier ist die Uhr der Zeit. Wenn sie kaputtgeht, bleibt die Zeit für immer stehen. Sarah ist eine tapfere Frau. Aber das hilft ihr jetzt auch nicht weiter.“ Sie grinste böse und kam mit ihrem Gesicht ganz dicht an Helenas Gesicht heran. „Lass dir eines gesagt sein“, flüsterte Ramona, „es gibt kein Gut oder Böse, es gibt nur die Macht.“

Sie holte weit aus und schleuderte die Uhr der Zeit in hohem Bogen weg. Helena blieb fast das Herz stehen. Sie sah, wie die Uhr immer tiefer fiel. Auf einmal ertönte ein lauter Schrei. Nachtauge kam im Sturzflug angebraust. Gerade noch rechtzeitig umfassten ihre Krallen die Uhr. Helena konnte ihre Augen nicht von Nachtauge wenden, die nun zu ihr geflogen kam. Die Eule packte ihr Netz und hob Helena hoch. Immer höher und höher flogen sie, bis sie schließlich auf einer Außenplattform des Schlosses landeten. Nachtauge gab ihr die Uhr und Helena drehte sie schnell um.

Ungläubig starrte Helena auf den Tisch. Vor ihr standen Schüsseln mit Suppe, Teller mit Fleisch und Kuchen, und da lag auch die Uhr der Zeit. Helena konnte immer noch nicht glauben, dass sie Ramona wirklich besiegt hatten. Sie saß neben Sarah und Winigunda. Beide sahen äußerst zufrieden aus. „Sarah, kann ich dich mal was fragen?“, begann Helena. „Was denn?“, fragte die Königin. „Warum konnte sich Nachtauge eigentlich auch bewegen?“, wollte Helena wissen. „Das kann ich …“

Plötzlich schreckte Helena aus ihrem Traum hoch. Mit zitternder Hand tastete sie nach dem Knopf ihrer Nachttischlampe. Das Licht ging an. Alles war wie vorher. Erleichtert atmete sie auf und ließ sich in die Kissen zurückfallen. Morgen würde ihr Vater sie aus dem Krankenhaus abholen. Da fiel ihr Blick auf den Nachttisch. Dort lag eine Kette mit einem Anhänger. Er hatte die Form eines Halbmonds und war mit Steinen besetzt, die im Licht funkelten.

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Herbstzauber

Unter dem Motto „Wanted: Junge Autor*inn*en“ beteiligten sich 2019 zahlreiche Kinder und Jugendliche am von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb. Bereits im April wurden die besten Beiträge ausgezeichnet. Insgesamt sieben Preisträger gab es in den Alterskategorien der Sechs- bis Elfjährigen, der Zwölf- bis 16-Jährigen und der 17- bis 23-Jährigen. Die Gewinnertexte können Sie in den kommenden Wochen auf Kulturportal-Herzogtum.de lesen. Auf Magdalena Franz‘ Siegergeschichte „Die alte Schreibmaschine“ folgt nun das Gedicht „Herbstzauber“, das die zwölfjährige Maya Faust verfasst hat.

Herbstzauber

Wie klingt der Herbst?

Der Igel raschelt durch das Laub,

vorbei ist der Sommer und sein Staub.

Der Regen tröpfelt auf die Erde,

im feuchten Morgennebel sieht man noch die Pferde.

Die Kinder kreischen laut und hell

in jedem schnellen Karussell.

Draußen sieht man Kinder durch das Laub rennen,

drinnen das knisternde Kaminholz brennen.

Der Wind heult um die Ecken,

das Wasser platscht aus dem Becken.

Wie riecht der Herbst?

Frische Mutzen riechen lecker,

auf dem Herbstmarkt gibt es viele solcher Bäcker.

Der Geruch von Bratapfel liegt in der Luft,

was ist das nur für ein herrlicher Duft.

Drinnen qualmt der warme Tee

Und draußen fliegt eine kleine Fee.

Wie fühlt sich der Herbst an?

An den Küsten weht ein starker Wind,

Kinder lassen Drachen steigen ganz geschwind.

Morgens sind die Hände oft schon kalt,

kommt der Winter etwa bald?

Wie schmeckt der Herbst?

Im Sommer schmeckt die Brauselimonade

und im Herbst die heiße Schokolade.

Maya Faust

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Die alte Schreibmaschine

Unter dem Motto „Wanted: Junge Autor*inn*en“ beteiligten sich 2019 zahlreiche Kinder und Jugendliche am von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb. Bereits im April wurden die besten Beiträge ausgezeichnet. Insgesamt sieben Preisträger gab es in den Alterskategorien der Sechs- bis Elfjährigen, der Zwölf- bis 16-Jährigen und der 17- bis 23-Jährigen. Die Gewinnertexte können Sie in den kommenden Wochen auf Kulturportal-Herzogtum.de lesen. Den Anfang macht Magdalena Franz‘ Geschichte „Die alte Schreibmaschine“, für die die zehnjährige Ratzeburgerin in ihrer Altersgruppe den ersten Preis erhielt.

Die alte Schreibmaschine

Mimi saß mit ihren Freundinnen in ihrem Lager. Sie redeten über Bücher von berühmten Autoren. Plötzlich hatte Klara eine Idee. „Wir könnten doch selbst Bücher schreiben!“ Alle waren begeistert bis auf Mimi.

„Uns fehlt es an praktischer Erfahrung im Schreiben“, meinte sie.

„Dann zieh dich doch zurück, damit du Erfahrung sammeln kannst, du Schreibchampion!“ scherzte Marie.

„Gute Idee, ich miete mir gleich ein Haus auf dem Land.“

Sobald sie zu Hause war, telefonierte sie: „Hallo, hier ist Mimi Strauß. Wer ist denn da?“

„Vermietung Landei, schönen guten Tag. Ich vermiete ein Haus an sie“, flötete es aus dem Telefon. Da klingelte es an der Tür. Mimi machte auf, doch niemand war da, nur ein schmaler Umschlag und ein Schlüssel. Verwundert überlegte Mimi: „Hm, wahrscheinlich für das Haus. Aber ich hätte mich gern noch bedankt. Ach, was soll`s, umso schneller bin ich da.“

Schnell packte sie ihre Sachen und radelte los. Nach ungefähr fünf Kilometern erreichte sie ihr Ziel. „Puh, war das anstrengend.“ Vor dem Haus befand sich eine rostige Schaukel und ein Schaukelstuhl. „Die Einrichtung ist schön. Gut so.“

Auf einem alten Tisch stand ein grauer Computer. Mimi machte sich einen Kakao und fing an zu schreiben. ‚Es war eine düstere und stürmische Nacht‘ … Äh, nein. Das ist ein reichlich abgedroschener Anfang. Vielleicht so: ‚Die schweren Schritte der finsteren Gestalten hallten durch die Nacht.‘ Ach nee, das ist auch nicht gerade neu. ‚Blitze zuckten und hüllten den Tatort in gespenstisches Licht…‘ Schön und gut! Aber wie geht es dann weiter?

Zwei Stunden später saß Mimi immer noch mit leerem Bildschirm am Tisch. „Also gut, dann schaue ich mir eben das Haus. Was ist das denn?“

Sie ging auf einen großen geheimnisvollen Schrank zu. An seinen Türen gab es viele Muster, die aussahen wie geflochtene Ranken. Mimi öffnete ihn und rief überrascht: „Oh, eine schöne alte Schreibmaschine!“ Stöhnend hob sie die schwere, staubige Schreibmaschine auf den Tisch. „Ob die noch funktioniert?“

Plötzlich erschienen Wörter auf dem Blatt die sie gar nicht geschrieben hatte.
„NATÜRLICH FUNKTIONIERE ICH NOCH!“ 

Da sagte Mimi: „Huch, was war das? Oje, jetzt schreibt sie schon weiter.“ Sie beobachtete verwundert, wie auf dem Papier wie von Geisterhand Buchstaben geschrieben wurden. Die Tasten bewegten sich, als würde jemand darauf drücken. Doch niemand war zu sehen. Schnell stellte Mimi die Maschine auf den Tisch.
„ICH KANN DIR WEITERHELFEN. WAS HÄLTST DU DAVON? Klara und Marie saßen auf einer Brücke, als diese plötzlich zu wanken begann…“

Das ist doch Quatsch, oder doch nicht? Ich rufe sie mal an. Mist, sie sind nicht zu erreichen. Dann fahre ich halt zu ihnen“, sagte sie.

Mimi fuhr zur einzigen baufälligen Brücke der Stadt. Davor saßen Klara und Marie und machten ein Picknick. Auf einem Schild stand: Betreten verboten, baufällig. „Seid ihr auf die Brücke gegangen?“, keuchte Mimi.

„Nein, wir können ja das Schild lesen.“

Zurück im Haus rief Mimi: „Du hast mir einen Streich gespielt!“ 
„HIHI, TUT MIR LEID. ABER JETZT: Klara verfuhr sich im Wald. Dort stand ein Schild, auf dem stand: Villa Grabstein.

Mimi lachte: „Das Märchen der alten Witwe kenne ich doch längst.“ 

In diesem Moment klingelte das Telefon. „Wer mag das sein?“ wunderte sich Mimi. „Hier ist Mimi Strauß.“

„Hallo, hier ist Klara. Ich habe mich verfahren. Könntest du mir helfen? Hier ist nur ein Schild, da steht Villa Grabstein.“

„Um Himmels Willen, rühr dich nicht vom Fleck. Ich komme sofort.“

Schnell lief sie zum Fahrrad und stieg auf. Da Mimi wusste, wo das Schild der Villa stand, war Lara schnell gefunden. Das alte Eisentor war mit Figuren verziert, die geheimnisvoll aussahen. Bei diesem Anblick lief Mimi und Klara ein kalter Schauer über den Rücken. Ängstlich und trotzdem neugierig gingen sie auf die Villa zu.

„Hier ist es ganz schön gruselig“, sagte Mimi.

Klara sagte: „Komm, wir wir gehen lieber schnell weg.“ 

Als Mimi zum Haus fuhr, dachte sie über die Ereignisse der letzten Stunden nach. Angekommen, rief sie zur Schreibmaschine: „Du hast mir schon wieder einen Streich gespielt!“

„HAT ES DIR ETWA KEINEN SPAß GEMACHT?“

„Nein, hat es nicht. Ich hatte Angst. Ich fahre lieber nach Hause, ich brauche keine verrückte Schreibmaschine die alleine schreiben kann.“

Verärgert verließ sie das Haus. Später erzählte sie alles ihren Freundinnen Klara und Marie. Klara meinte: „Darüber könnten wir eine gute Geschichte schreiben.“

Nach langer Arbeit und viel Spaß schickten die drei ihre Geschichte an einen Schreibwettbewerb. Nach ein paar Tagen bekamen sie die Nachricht, dass sie gewonnen hatten.

„Siehst du, deine Erfahrungen mit der verrückten Schreibmaschine haben sich wirklich gelohnt.“

Magdalena Franz

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Welcome to the Show!

Helmut Hoffmanns Krücken spielen in der Show keine Rolle. Die Regie von „Beat’n’Dance“ macht sie für das Publikum im Schwarzenbeker Rathaus nahezu unsichtbar. Als sein erster Auftritt naht, wird es dunkel auf der Bühne. Dinge werden hin- und hergerückt, Requisiten platziert. Aus dem Halbdunkel zeichnet sich jemand ab, der sich mit Schwung abdrückt und plötzlich von einem Hocker aus auf den Saal blickt.

„Weil du dir meistens nicht gefällst“, singt Helmut*. Seinen ersten Auftritt an diesem Abend hat er mit „Alles Gute“ von Faber. Er singt kraftvoll, selbstvergessen – insbesondere wenn er in den Refrain hineingeht. Fabers Lied über das Alleinsein und die positive Haltung, die der Schweizer daraus zieht, sie sind auf Helmut übergegangen. Dazu kommt die Band – Gitarre, Bass, Schlagzeug –, die das Stück mit sehr viel Druck spielt. Die Melancholie aus den ersten Proben ist verflogen.

Apropos Band: Das, was Tim Seifert (Gitarre, Piano und Keyboard) mit seinen Kollegen bei dieser verrückten Fahrt durch den Pop mit mehr als 20 Songs anstellen, ist in Sachen Handwerk und Soundarbeit beeindruckend. Spielend leicht scheinen sie sich durch die Genres zu manövrieren. Metal? Swing? Folk? Alles kein Problem.

Die Band folgt der Bandbreite der Sänger, die bei „Beat and Dance“ vertreten sind. Da ist die begabte Wieny Shao, die Beyoncés „A Woman like me“ singt. Oder Elli Ni, die ihr Talent bei Stücken wie „You“ oder bei „Smooth sailing“ – im Duett mit Jannes – beweist („Smooth sailing“ ist ein Stück der Hard-Rock-Band „Queens of the Stone Age“). Und dann ist da Coralie Hungers Bowie-Cover von „Life on Mars“, Nick Caves Ballade „Where the wild roses grow“ – gesungen von Toyah Wagner und Ty – und, und, und.

Und weil „Beat’n’Dance“ unter dem Motto „It´s me or fantasy“ zehnten Geburtstag feiert, dürfen die Chefs auch noch ran: KulturSommer-Intendant Frank Düwel singt „As time goes by“ und Produktionsleiter Norbert Lütjens spielt dazu den Bass – welcome to the Show! Zu der gehören außerdem die G-Breaker, die einen akrobatischen Breakdance aufs Parkett legen und die leichtfüßigen Frauen von der Tanzwerkstatt Schwarzenbek.

Doch zurück nochmal zu Helmut: So kraftvoll sein „Alles Gute“, so leichtgängig, leichthändig und leichtfüßig die gesamte Veranstaltung über die Bühne geht, bleibt es ihm vorbehalten, mit seinem poetischen Text „Die Relativität des Seins“ ein wenig Sand ins Getriebe zu streuen. Wer bin ich? Bin ich überhaupt? Und wenn ja wie viele? Um diese Fragen kreist das Gedicht und sorgt beim applaudierfreudigen Publikum vorübergehend für nachdenkliche Stille.

Helge Berlinke

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Was wird aus Helmut?

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So schnell geht das – ein falscher Stunt mit dem Skateboard und schon steht die nahe Zukunft in den Sternen. Helmut hat kurz vor seinem großen Auftritt bei „Beat and Dance“ eine Bruchlandung hingelegt. Nachdem der Doc seinen Knöchel begutachtet hat, war klar: Ohne OP wird das nichts.

Immerhin: Die Operation hat er mittlerweile hinter sich und alle Kolleginnen und Kollegen – und bestimmt auch Faber – haben ihm „Alles Gute“ gewünscht. Stellt sich mit Blick „Beat and Dance“ nur die Frage: Was wird aus Helmut? Kann er am 30. Juni im Rathaus Schwarzenbek dabei sein?

Kann er. „Die OP ist gut verlaufen“, sagt Helmut auf Nachfrage von Kulturportal-Herzogtum.de. Er benötige zwar eine Gehhilfe, er sei aber dabei. Helmuts Kreativität hat ohnehin nicht gelitten. Zur Einstimmung auf „Beat and Dance“ findet ihr hier eine kleine Hörprobe und seinen Text „Die Relativität des Seins“.

Die Relativität des Seins

Meine Erscheinung hier/ ist eine Maskerade./ Denn es kommt mir so vor,

als ob ich in Sachen Texte schreiben/ `ne Maske trage/ und mich so zeige,/ wie ich das gerade – will…/ Aber eigentlich ist in mir alles still.

Kein Gefühl für Realität./ Mein Körper/ sind alle nihilistischen Werte/ vereint in einem Gefäß.

Meine Welt dreht sich im Kreis,/ so wie dieser Planet/ und ich weiß noch immer nicht,/ wohin die Reise mich trägt.

Ein immer verzweigterer Weg/ schlängelt sich durch die Leere/ von Raum und Zeit./ Wie das Geäst eines Baums im Wald.

Er scheint taub und kalt./ Ob sich im Inneren Leben abspielt,/ oder nur/ ein biochemisches Machtspiel,/ ist kaum zu begreifen.

Ein Geflecht aus tausenden Teilen,/ das sich tausendfach teilt

und tausendfach teilt/ und schließlich/ tausendmal bricht.

Und was bin ich?/ Schrägstrich,/ was ist dieses Ich?/ Ein Gefühl? Eine Form?/ Eine Tracht? Ein Gesicht?

Oder nichts?/ Von dem./ Weil von dem alles nichts/ eins zu eins gleich bleibt/ im Wandel der Zeit./ Alles entsteht, alles bricht.

Nur ein Buchstabe macht/ aus dem Wichtig ein Nichtig/ Deshalb richtete ich mich/ nach Sicherheit,/ doch mit der Zeit – sah ich ein,/ dass Sicherheit/ auch nur ein Begriff ist!

Etwas, was man im Inneren fühlt./ Und sowas ist wechselhaft, wie das Wetter./ Doch wenn man‘s schafft, das zu ändern,/ wird man zum Bändiger seiner Selbst.

Und aus diesem Grund/ möchte ich mich verbessern.

Denn einerseits ist alles leer,/ doch andrerseits so unbeschwert!/ Die Einsamkeit ist Ruhe, der/ Riss im Herzen, sticht nicht mehr,

denn er ist zu, wenn man erkennt,/ dass was man denkt- eigentlich nur,

ein Trugbild ist und gar nicht echt./ Um zu verschleiern, was hintersteckt.

Nämlich Fragen,/ für die es keine Antwort gibt/ (,die uns nicht/ mit Angst umgibt).

Helmut Hofmann

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„Lieder halfen mir, als es mir nicht so gut ging“

Am 30. Juni betritt Helmut im Rahmen von „Beat and Dance“ die Bühne im Schwarzenbeker Rathaus. Als Song hat er sich „Alles Gute“ von der Schweizer Band „Faber“ ausgesucht. Zuletzt hat Kulturportal-Herzogtum.de darüber berichtet, wie es mit seiner Performance vorangeht. Heute sprechen wir mit ihm in einem Kurz-Interview über Faber.

Kulturportal-Herzogtum.de: Helmut, wie entdeckst du neue Musik für dich – und wie bist du eigentlich zu Faber gekommen?

Helmut: Manchmal geben mir Freunde einen Tipp. Oft komme ich auch über Spotify an neue Musik. Faber habe ich allerdings entdeckt, als ich in Hamburg für „U-Need“* als Roadie gearbeitet habe. Wenn man für eine Band aufbaut, hört man auch immer viel von deren Musik. Text und Stimme von Faber haben mich berührt.

KP: Was genau hat dich angesprochen?

Helmut: Dass die Stücke so harmonisch sind. Die Texte, die Stimme. Cool fand ich auch die folkloristischen Elemente. Außerdem gefiel mir, dass er Posaunen dabeihat. Das hat ja nicht jede Band!

KP: Und die Texte? Was ist an denen dran?

Helmut: Die Texte sind alle melancholisch angehaucht. Davon fühlte ich mich schon immer angezogen. Trotzdem haben sie oft eine positive Botschaft. Ein paar von Fabers Liedern haben mich durch eine Zeit gebracht, als es mir nicht so gut ging.

KP: Bei „Beat and Dance“ singst du „Alles Gute“. Ich zitiere hier mal die erste Strophe: „Weil du dir meistens nicht gefällst/ Und du tanzt wie ein Pferd/ Und du nur daneben stehst/ Und dir oft überlegst, wie du gern wärst oder wer/ Und wenn du merkst, dass dich niemand versteht/ Und wenn du meinst, dass wenn du weinst und du flehst/
Sich niemand umdreht…“** – für mich klingt das eher desillusionierend als positiv…

Helmut:  Ich sehe das anders. Wenn du dir den weiteren Text anguckst, sagt Faber, dass es schon Ok ist, allein zu sein, dass man mit sich selbst glücklich sein kann. Ich finde, da liegt nichts Selbstzerstörerisches drin. Ein gutes Beispiel ist für mich diese Textstelle in der letzten Strophe: „Manche meinen, es sei traurig. Du sagst zurecht: „Schau dich doch mal um; zeig mir einen, dem es besser geht als mir.““ Für mich ermöglicht der Text, die Dinge anders zu sehen. Faber stellt fest, dass man sich selbst am nächsten ist.

KP: Helmut, ich danke für das Gespräch.

*U-Need ist eine Hamburger Personalvermittlungsfirma.

**Wer den Titel „Alles Gute“ von Faber noch nicht kennt, findet auf youtube.com ein Musikvideo des Stücks.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/21/helmut-beat-and-dance-kultursommer-2019/
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Pöbeln, hüpfen, rocken

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Der Countdown läuft: Am Sonnabend, 18. Mai, steigt die 4. Auflage des Pegasus-Open-Air-Festivals. Mit dabei ist Maciek, der Mann mit Gitarre, der seine Lieder selber schreibt und singt. Davon konnten sich lange Zeit nur Konzertbesucher überzeugen. Mittlerweile hat der 25-Jährige sein erstes Album vorgelegt, ein Album, in dem der Soul und eine Prise Reggae den Alltag in die Flucht schlagen.

Ebenfalls beim Pegasus-Open-Air-Festival am Start ist „Pöblos Rhetorico Erotica der Erste” – kurz: „Pöbel MC“. Der Name ist Programm. Zu seinen energetischen Beats präsentiert sich der gebürtige Rostocker als jemand mit Freude an Wortmächtigkeit und Wortgewalt.

Von einem ganz anderen Schlag sind die Mädels und Jungs von „Arrested“. Die Band lässt lieber die Musik für sich sprechen. Dabei treffen energiegeladener Crossover-RockPop auf HipHop, Funk und Reggae. Neben Hannah an den Drums ist vor allem die doppelte Frontfrauenpower in Gestalt von Josi & Wencke eine Besonderheit der jungen Band.

Den „Jack Pott“ haben die Organisatoren des Pegasus-Open-Air-Festival zwar nicht knacken können, aber immerhin haben sie die gleichnamige Band verpflichten können. Die Lübecker Combo hat sich von einer Coverband zu einem musikalischen Geheimtipp entwickelt. Mit ihrem kurzweiligen Punk-, Rock- und Popmix lassen sie es live gerne krachen. Zuletzt erschien ihr Album „Schneller, krasser, fetter“.

Auch „Esco“ vereinen unterschiedliche Einflüsse in der Musik. Nur: Mit Punk haben sie nichts zu tun. Stattdessen knüpft ihr Sound ein musikalisches Netz aus „Indie“ und Electronic, das die Grundlage für einen Hiphop „Made in Rostock“ legt. Ihr Können dokumentiert haben „Esco“ mit der Veröffentlichung der EPs „Bandsalat“ und „Karma“.

„Flower Rush“ wiederum haben sich dem Rock verschrieben. Die vierköpfige Truppe spielte bereits in diversen Hamburger Clubs und Kneipen. Unter anderem traten sie als Vorband von „LeFly“ auf. Mit ihrer Musik laden sie zum Mithüpfen und Mitsingen ein – sprich sie sorgen für das, was jedes Festival gut gebrauchen kann: Stimmung.

Das ist selbstverständlich auch der Plan von „DD3“ (Foto). Bei ihrem Heimspiel wollen die Möllner nichts anbrennen lassen und das Festival-Publikum zum Toben bringen. Dafür packen die vier Jungs ihren Hiphop und ihren Rock aus.

Infos und Kontakt unter https://www.pegasus-open-air.de/ sowie unter www.facebook.com/pegasusopenair und
info@pegasus-open-air.de.

Pegasus-Open-Air-Festival, 18. Mai, Ziegelsee 1, Mölln, 12 bis 22 Uhr

„Standort am Ziegelsee ist besser“

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/05/06/dd3-pegasus-open-air-festival-moelln/

 

 

 

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„Standort am Ziegelsee ist besser“

Ein Jahr danach sind etwaige Zweifel oder Unsicherheiten der Zufriedenheit gewichen. „Der Platz“, sagt Moritz Flint, „ist der Hammer.“ Der 22-Jährige ist Mitglied der Kultur Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die am 18. Mai die 4. Auflage des Pegasus-Open-Air-Festivals auf die Beine stellt.

Mit dem „Platz“ meint er das Gelände am Ziegelsee (Bei der Möllner Jugendherberge). 2018 hatte das Pegasus Open Air dorthin umziehen müssen, nachdem die Veranstaltung zuvor zweimal im Möllner Kurpark über die Bühne gegangen war. Anwohnerproteste hatten verhindert, dass es dort weiterging.

Mittlerweile hat sich, was vor knapp anderthalb Jahren als Unheil über das junge Organisationsteam hereingebrochen war, als glückliche Fügung erwiesen. „Der Standort“, sagt Flint, „ist definitiv besser als der vorige.“ Ein Vorteil sei beispielsweise, dass Leute, die den Weg dorthin finden, auch länger bleiben würden. Diese Erfahrung habe man im vergangenen Jahr gemacht. Im Kurpark habe es doch immer viel Laufkundschaft gegeben.

Außerdem habe man mit der Jugendherberge einen „coolen Partner dazu gewonnen“, der beispielsweise die Helfer des Pegasus, die Bands und das Team beim Auf- und Abbau mit Essen versorge und Parkflächen zur Verfügung stelle. Der einzige Nachteil, den Flint sieht, ist die Tatsache, dass das Organisationsteam jetzt den Aufbau einer Bühne wuppen muss. Aber das habe – wie alles andere 2018 – gut funktioniert. Anpassungsprobleme habe es keine gegeben.

Dementsprechend positiv sei auch die Resonanz bei den Festivalbesuchern gewesen. Die Forderung, dass man wieder zurück in den Kurpark müsse, habe er von niemandem gehört.

Der Spaß an dem Open-Air soll und darf aber keine Einbahnstraße Richtung Publikum sein. Auch Bands, Organisatoren und Helfer sollen ihren Auftritt genießen können. Deshalb würden Helfer und „Orga-Team“ bei den Musikern mit anpacken und auch schon mal einen Sonderwunsch erfüllen – wie 2018, als kurzfristig für den Headliner „Fuck Art, let´s Dance“ dessen Mischpult herangeschafft wurde. Deshalb achte man auf einen respektvollen Umgang untereinander. „Selbst in Stresssituationen“, so Flint, „lässt bei uns keiner den Macker raus“.

Dies soll auch 2019 so bleiben. Flint arbeitet dafür im Team „Ablauf“ mit, eine von mehreren Organisationsgruppen, die die Festivalmacher zwecks noch besserer Planung erstmals ins Leben gerufen haben. Beim Festival selbst übernimmt er dann zusammen mit Thore Brüggemann die Moderation.

Infos und Kontakt unter https://www.pegasus-open-air.de/ sowie unter www.facebook.com/pegasusopenair und
info@pegasus-open-air.de.

Pegasus-Open-Air-Festival, 18. Mai, Ziegelsee 1, Mölln, 12 bis 22 Uhr

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Vorfahrt für die Jugend

Börnsen will mehr Bands

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„Plattbeats“ geht in die zweite Runde und erhält in diesen Tagen noch mal reichlich Rückenwind. Die Metropolregion Hamburg hat den musikalischen Niederdeutsch-Wettstreit für den Nachwuchs für ihre „Award“-Kampagne ausgewählt. Eine Anerkennung für das Konzept des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN), das den Contest unter der Ägide von ZfN-Leiter Thorsten Börnsen aus der Taufe gehoben hat.

„Plattbeats“ wird von Award-Kampagnen-Star Michel Abdollahi auf Plakaten und in den Sozialen Medien als sein persönlicher Favorit geadelt. Das bedeutet jede Menge kostenlose Werbung. ZfN-Leiter Börnsen freut sich über die Aktion, die eine Anerkennung von „Plattbeats“ bedeutet und nebenbei kostenlose Werbung mit sich bringt.

Dementsprechend hofft er, dass die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer in diesem Jahr höher sein wird als 2018. „Bis jetzt haben wir zehn Beiträge“, sagt Börnsen. „Ich bin mir sicher, dass es am Ende mehr sind.“

Das Interesse an „Plattbeats“ sei grundsätzlich groß, meint Börnsen. Allerdings liege die Messlatte – das Schreiben und Verinnerlichen eines Songs, den man am Ende in einer Fremdsprache vortragen müsse – hoch. Viele wollten, würden es aber nicht schaffen, ihre Idee in die Tat umzusetzen.

Ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt haben indes jeweils fünf Musikerinnen und Musiker aus Deutschland und den Niederlanden. Im Kieler Landeshaus haben sie kürzlich einen niederdeutschen Song präsentiert, der zeigt, wie modern und zeitgemäß das Plattdüütsche sein kann, wenn man es denn in der Jugendkultur nutzt.

ZfN-Leiter Börnsen war bei der Produktion des Stücks „Ik will mehr“ mit dabei. Niederländer und Deutsche verbrachten dafür in Plön ein gemeinsames Wochenende. „Da wurde wenig geschlafen“, erinnert sich Börnsen. Alle seien sehr fokussiert gewesen. Jede habe sich eingebracht und eine Sequenz für den Song geschrieben.

Die Entstehung des Songs wurde in einem kleinen Imagefilm festgehalten. Zudem entstand ein Musikvideo. Beide spiegeln die Freude wider, die die plattdüütschen Musiker hatten. Möglich wurde das ganze Projekt vor allem dank der Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein, das drei Viertel der Kosten übernahm.

Das „Plattbeats“-Finale steigt übrigens am 25. Mai in der Pumpe (Kiel). Dort treten die Bands, die sich bei der Vorauswahl durchsetzten, mit ihren niederdeutschen Songs gegeneinander an. Dem Sieger winken 1.200 Euro Preisgeld.

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https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/29/auf-die-koeder-kommt-es-an/

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Vorfahrt für die Jugend

Helmuts Tagebuch – Leb wohl, mein innerer Schweinehund!

Am 22. Juni verwandelt sich das Schwarzenbeker Rathaus in die Bühne des Pop. Anlass ist die zehnte Auflage von „Beat and Dance“ im Rahmen des KulturSommers am Kanal. Als Sänger mit dabei ist dann auf jeden Fall Helmut. Kulturportal-Herzogtum.de berichtete kürzlich über seine erste öffentliche Probe von „Alles Gute“, einem Song des Schweizer Musikers Faber. Die zweite stand am vergangenen Donnerstag (18. April) an. Hier erfahrt ihr nun von Helmut selbst, wie es gelaufen ist.

Bevor ich mit „Alles Gute“ loslege, probe ich zusammen mit Toyah „Summer Wine“. Gesanglich bin ich noch nicht ganz da. Ich kann meine eigene Stimme nicht gut hören und vergreife mich deshalb öfter in der Tonhöhe.

Zweiter Anlauf: Jetzt klappt es schon wesentlich besser. Aber ich bin immer noch unzufrieden mit meiner Stimme. Ich werde den Song auf jeden Fall bis zur nächsten Probe im Korona noch öfter üben. Allein mit meiner Gitarre.

Es geht weiter mit „Alles Gute“. Leider ist Tim heute nicht da, auch Aaron fehlt zum Zeitpunkt der Probe. Für ihn springt kurzerhand Malte ein. Aber im Großen und Ganzen lässt sich der Song nicht vernünftig proben, da die Gitarre als melodisches Instrument fehlt. Das macht mich wieder etwas unsicherer. Tonal, sagen die Kollegen, sei meine Stimme in Ordnung, aber ich setze sie immer noch mit zu viel Druck aus dem Brustkorb ein, weshalb mein Gesang etwas zu „gezwungen“ klingt.

Ich werde weiter fleißig üben. Der Song ist mir wirklich wichtig, hat eine persönliche Bedeutung für mich. Mit dem Text schafft Faber es, meine Laune zu heben. Weil er aussagt, dass es okay ist, „einsam“ zu sein und dies mit einer euphorischen Melodie unterstreicht. Dementsprechend gerne greife ich zu Hause nach der Gitarre und singe ihn. Genauso ergeht es mir mit Fabers „Brüstebeinearschgesicht“, den ich am 22. Juni ebenfalls singen will.

Das Singen vor Publikum ist für mich noch Neuland. Ich bin zwar seit 2012 bei „Beat and Dance“ dabei, aber bislang habe ich Musik nur im Rap-Bereich gemacht. Für die Auftritte habe ich eigene Texte geschrieben. Dabei ging es um Leid und um Angst, um Selbstfindung und um Selbstreflexion, um positive Ansichten vom Leben und wie man das Leben anpackt.

Bei „Beat and Dance“ ploppen diese Themen quasi wie von selbst auf. Man braucht Mut, um sich auf die Bühne zu stellen, man muss Schwierigkeiten, die auftauchen, durchleiden und begibt sich auf den Weg der (musikalischen) Selbstfindung.

Dementsprechend versuche ich mit meiner Gesangspremiere frei nach dem Motto von Cat Stevens „If you want to sing out – sing out“ meinen inneren Schweinehund zu besiegen und auch meinen musikalischen Horizont zu erweitern. Außerdem plane ich, bei der nächsten Probe auch einen poetischen Text vorzutragen, den ich zum diesjährigen Beat and Dance-Motto „It’s me or fantasy“ geschrieben habe.