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Wer spricht denn da? – KI-Talk im Stadthauptmannshof

Es ist ein ziemlich ungleiches Trio, das da am 28. März im Möllner Stadthauptmannshof zum Kulturtalk über Künstliche Intelligenz (KI) zusammenkommt. Das spiegelt sich schon in der Anreise wider. Dirk Kuchel wird sich in Hamburg ins Auto setzen, Konstantin von Notz vermutlich mit dem ICE aus der Hauptstadt anreisen und Roberto Simanowksi, der eigentlich in Rio de Janeiro zu Hause ist, braucht auf jeden Fall den Flieger, um in die Diskussion einsteigen zu können.

Kuchel, Chefredakteur von Computerbild, schlägt sich von Berufs wegen mit den vielfältigen Möglichkeiten von KI und deren Weiterentwicklung herum. Alles, was da ist und wird, muss von seinen Mitarbeitern getestet und den Lesern vorgestellt werden. Das erwartet das Publikum, das ist der Anspruch an sich selbst – sozusagen die DNA des Blattes. Computerbild marschiert immer an der Spitze der Bewegung. Ob Drohnen, selbstfahrende Autos, Sprachassistenten – das Blatt trägt die Fackel des Fortschritts. Ist da Platz für Zweifel? Bestimmt. Kuchel, geboren in Neustadt (Holstein),  ist ein ruhiger, nachdenklicher Mann, kein Haudrauf, sondern einer, der zugänglich ist für Argumente. Und er ist ein Mann vom Fach: Er hat die Springerschule durchlaufen und für verschiedene Blätter des Verlages gearbeitet. Dem Journalismus zugeneigt war er schon parallel zu seinem Studium an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.

Für den Bundestagsabgeordneten von Notz (Grüne) ist der Kulturtalk als Möllner ein Heimspiel. Einerseits. Andererseits widmet er sich in Berlin auf großer Bühne den großen Themen. Dazu gehören der Datenschutz und die Digitalisierung. Als Parlamentarier gehört es zu seinen Aufgaben, einerseits Fortschritt zu ermöglichen und andererseits einen ordnungspolitischen Rahmen zu entwerfen. Dinge, die aus dem Ruder laufen, gilt es wieder einzufangen. Ein plastisches Beispiel gefällig? Drohnen sind ohne Frage eine tolle Erfindung. Wenn sie jedoch Starts und Landungen ziviler Flugzeuge oder gefährden, muss jemand wie von Notz darüber nachdenken, wie das ausgeschlossen werden kann.

KI, die eng mit Big Data – also dem massenhaften Sammeln und Nutzen von Daten – verbunden ist, wirft unzählige solcher Probleme auf und täglich kommen neue hinzu. Hier nicht den Überblick zu verlieren und das Wissen in politisches Handeln umzumünzen, ist eine echte Herausforderung. Von Notz stellt sich ihr und kann als Jurist dabei in Sachen Gesetzgebung und Gesetzesauslegung auf seine eigene Fachexpertise zurückgreifen. Wie Computerbild-Chefredakteur Kuchel ist er dabei jemand, der die Argumente abwägt. Dafür genießt er Anerkennung über die eigene Partei hinaus. Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) etwa wurde kürzlich in den Lübecker Nachrichten mit den Worten zitiert: „Alles, was er (von Notz) sagt, hat Hand und Fuß.“

Das Kulturtalk-Trio komplett macht der Medienwissenschaftler Simanowski. Sein Hauptaugenmerk hat der Forscher zuletzt auf die massenhafte Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. gelegt. Es wird gedaddelt, gechattet, gestreamt und geklickt, aber kaum jemand macht sich ernsthaft darüber Gedanken, was hinter der Nutzeroberfläche geschieht, so seine Kernthese. Für Simanowski ist der Rechner eine Blackbox, „die ihre Operationsweisen verheimlicht und uns mit einem Ergebnis konfrontiert, dessen Zustandekommen wir nicht nachvollziehen können“. So schreibt er es in seinem 2018 erschienenen Buch „Stumme Medien“. Der Computer entziehe sich der Erkenntnis, was den Medienwissenschaftler mit Sorge erfüllt. Zudem beklagt er, dass der ständige Einsatz des Smartphones zu einer „Kultur der Ungeduld“ geführt habe, in der „der Fleiß des Einlesens, die Ausdauer bei Unklarheiten, die Anstrengung im Verknüpfen von These und Gegenthese“ weitgehend verloren gegangen sei. Stattdessen werde nach dem Motto verfahren: „Je weniger ich weiß, umso mehr bin ich überzeugt, Bescheid zu wissen“.

Dies gilt mit Sicherheit nicht für seine Gesprächspartner beim Kulturtalk. Sie kommen, um mit ihm über KI zu sprechen und darüber nachzudenken, wie diese Technik genutzt und dabei die offene Gesellschaft bewahrt werden kann.

Foto: konstantin-von-notz.de

Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe Künstliche Intelligenz unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/digitalisierung-die-herrschaft-des-rechts/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/pixelwesen-eseleien/



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„Die Geschichten waren alle der Hammer“

Nein, der reine Zufall war es nicht, dass Marie Schröder zu jenen neun Auserwählten gehörte, denen im Amtsrichterhaus eine große Bühne bereitet wurde. Einmal abgesehen davon, dass es sich beim Zufall um einen Begriff handelt, den der Mensch ersonnen hat, um über undurchsichtige Zusammenhänge nicht weiter nachdenken zu müssen. Marie hatte beim Wettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ mitgemacht, und wenn man bei so etwas mitmacht, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass man am Ende die Nase vorn hat. Tatsächlich kürte die Jury Maries Geschichte „Besuch bei Uroma“ zur Nummer 1 der Altersgruppe der 17- bis 23-Jährigen.

Ein Jahr Monate später denkt die 20-Jährige noch gerne an die Preisverleihung zurück. Sie erinnert sich an die „sehr persönliche Atmosphäre“, das Ambiente der Veranstaltung und an die Texte der anderen Preisträger. „Die Geschichten waren alle der Hammer“.

Ihrer eigenen Story zu lauschen – die Texte wurden von zwei Profis vorgetragen – empfand sie allerdings als merkwürdig. „Man liest die Geschichte sonst ja eher für sich selbst.“ Als Verfasserin habe sie zwar die Charaktere und Situationen im Kopf, aber wenn man dann einer fremden Stimme lausche, habe man plötzlich einen anderen Film vor Augen. Die Geschichte entwickle ein Eigenleben.

Der Ablauf der Ereignisse bei „Besuch bei Uroma“ bleibt indes derselbe und der ist natürlich nicht rein zufällig entstanden. „Meine Oma war dement“, sagt Marie. Einiges, was sie schildere, habe sie selbst erlebt. Die Nachwuchsautorin beschreibt einen Familienausflug. Uroma hat Geburtstag. Vater, Mutter und Kinder fahren mit dem Auto ins Seniorenheim, um die alte Dame zu besuchen. Marie zeichnet das typische Bild so einer Situation. Quengelnde Kinder. Gestresste Eltern. Die Vorfreude hält sich in Grenzen, und die demente Uroma weiß nicht einmal, dass sie Geburtstag hat. Das alles verortet Marie im Hier und Jetzt. Kein Erzähler, der dem Leser irgendetwas erklärt. Man ist schlicht dabei, wenn es passiert.

Die Nachwuchsautorin hat das ganz bewusst so gemacht. „Ich wollte mich nicht nur auf eine Sichtweise beschränken“, sagt sie. Alle sollten einen Standpunkt bekommen. „Dem Leser soll klar werden, wie schwierig es in so einer Situation ist, die Familie am Laufen zu halten.“

Marie verlässt sich beim Schreiben nicht allein auf ihre Intuition, und sie arbeitet daran, noch besser zu werden. „Ich belege zur Zeit einen Fernlehrgang im kreativen Schreiben“, betont sie. Ein Resultat dieses Engagements bekommen die Literaturfreunde womöglich am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof zu hören, wenn die Sieger der zweiten Auflage von „Wanted: Junge Autor*inn*en“ gekürt werden.

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KI – ein weites Feld

Künstliche Intelligenz (KI) – was ist das überhaupt? Gute Frage. Menschen, die sich für das Thema interessieren, aber nicht vom Fach sind, geraten hier schnell an ihre Grenzen. Eine einfache Antwort lautet: KI basiert auf Algorithmen, das sind mathematische Rechenformeln, die in genau festgelegten Schritten eine Aufgabe erfüllen. Sie sagen dem Prozessor im Rechner, wie er den einlaufenden Datenstrom verarbeiten soll. Beispiel Spracherkennung: Apples Sprachassistent „Siri“ versteht nicht im Sinne des menschlichen Bewusstseins, was wir ihm sagen, aber er zerlegt das gesprochene Wort in Einzelteile und gleicht es mit schon mal erkannten Wörtern ab, entschlüsselt sie und gibt sie wieder. Der Algorithmus „lernt“. Je mehr Daten er entschlüsselt, desto besser wird er.

Diese Form der KI dominiert derzeit die technische Weiterentwicklung von Computern. Ein Schattendasein fristet dagegen die von Forschern angestrebte Schaffung eines maschinellen Bewusstseins. Immerhin gibt es bereits Ingenieure, denen es gelungen ist, Rechner mit Nervenzellen zu bestücken. Diese erzeugen elektrische Erregungen und lösen Signale aus, die zu Denkprozessen führen. Reine Zukunftsmusik ist bislang das, was Henry Markram vorhat. Der Forscher versucht sich in der Königsdisziplin der KI. Er will eine Maschine bauen, die funktioniert wie der Mensch. Dafür arbeitet er an einem Nachbau des Gehirns am Computer – Nervenzelle für Nervenzelle, Synapse für Synapse.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das menschliche Gehirn besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen und 100 Billionen Synapsen. Der erste große Erfolg von Markrams Arbeit ist die Nachbildung einer „kortikalen Säule“, ein Grundbaustein der Hirnrinde. Sie setzt sich aus 10.000 nachgebauten Nervenzellen zusammen, die alle miteinander verbunden sind. Ein 3D-Puzzle aus Schaltkreisen. Mit einem Gehirn hat das noch wenig zu tun. Das menschliche Denkorgan besteht aus einem Großhirn für das Sehen, Denken und Sprechen, einem Zwischenhirn für die Koordination des Körpers, einem Kleinhirn für das Nervensystem und einem Stammhirn für wichtige Reflexe wie die Atmung oder den Herzschlag.

Infos und Veranstaltungen der Reihe Künstliche Intelligenz:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/daten-bilder-diskussionen/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/wer-spricht-denn-da-ki-talk-im-stadthauptmannshof/
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Aus der Stiftung

Vom Rentierjäger bis zum Kriegsflüchtling

Allenthalben stoßen wir auf das Thema „Flucht und Vertreibung“, sei es auf der Straße, bei Nachbarn, in den Medien, in der Politik oder – gar nicht so selten – in der eigenen Familiengeschichte. Nun haben sich viele Kulturschaffende sowie Künstlerinnen und Künstler aus den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn unter der Projektleitung von Marianne Lentz (Museumsnetzwerk Kulturknotenpunkt Mölln) zusammengefunden, um ein breites Programm zu diesem Thema zusammenzustellen. Die Veranstaltungsreihe unter dem Dach der Stiftung Herzogtum Lauenburg bietet in der Zeit vom 3. März bis zum 30. September Gemeinschafts- und Einzelausstellungen, Ausstellungen in Museen, Vorträge, Schauspiel, Konzerte, Filme, Literatur sowie Schulprojekte.

Den Auftakt bildet die Gemeinschaftsausstellung „Weg ins Ungewisse“ im Möllner Stadthauptmannshof (Hauptstr. 150). Die Vernissage am Sonntag, 3. März, um 11.30 Uhr ist zugleich die Eröffnung der gesamten Reihe. In dieser Schau zeigen 19 Künstler aus dem Herzogtum Lauenburg und Stormarn verschiedene Facetten von Flucht. Menschliche Schicksale, die von Kriegen, Hungersnöten und staatlicher Unterdrückung geprägt sind, werden sichtbar. Andererseits zeugt die Ausstellung vom Überleben und von der fortwährenden Entwicklung und der Veränderung der Gesellschaft.

Die Ausstellung „Weg ins Ungewisse“ – initiiert von Marianne Lentz und kuratiert von Friderike Bielfeld – ist bis zum 24. März im Möllner Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, zu sehen sowie vom 5. bis 30. Mai im Kulturzentrum Marstall, Lübecker Straße 8, in Ahrensburg.

Im Rahmen von „Fliehen – einst geflohen“ präsentieren insgesamt zehn Museen im Herzogtum Lauenburg und in Stormarn Sonderausstellungen zum Themenfeld „Flucht und Vertreibung“. Mit dabei sind unter anderem das Museum „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst („Flucht nach 1945 – angekommen in Schleswig-Holstein“), das Zugpferdemuseum Lütau („Mit Pferden auf der Flucht – Die Geschichte der geretteten Trakehnerpferde“), das Heimatmuseum Reinfeld („Ostdeutsche Heimatstube“) oder das Stormarnsche Dorfmuseum Hoisdorf („Holländerei – Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden revolutionieren die bäuerliche Milchwirtschaft“).

Darüber hinaus gibt es Musik, Theater, Filme, Vorträge und ein Literaturcafé. Für ein Konzert öffnet am 29. Juni die Wassermühle Trittau ihre Pforten. Martina Doehring (Sopran) und Aivars Kalejs (Klavier) tragen einen Liederzyklus nach Texten aus dem Tagebuch der Anne Frank vor.

Musikalisch geht es auch am 23. August im Amtsrichterhaus Schwarzenbek zu. Dort präsentieren Meike Siebert (Gesang), Jutta Hardkop (Klavier) und Angela Bertram (Rezitation) unter dem Titel „In die weiten Länder“ Lieder und Texte zu Flucht und Vertreibung.

Mit einem Schauspiel geht es am 5. Mai im Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg weiter. Angela W. Röders spielt das Solostück „Rose“.  Es handelt sich um die Lebensgeschichte einer in der Ukraine geborenen Jüdin im ausgehenden 20. Jahrhundert, verfasst von Martin Sherman. Im Zentrum stehen der Untergang der jiddischen Kultur, die Entfremdung zwischen Israelis und Juden aus der Diaspora und die Sehnsucht nach Heimat. „Rose“ ist zudem am 17. Mai im Stadthauptmannshof Mölln zu sehen.

Dem Thema Flucht auf wissenschaftliche Art und Weise nähert sich Stadtarchivar Christian Lopau. Er spricht am 29. April im Möllner Stadthauptmannshof über Flüchtlinge und Vertriebene in Mölln am Ende des Zweiten Weltkriegs. Weiter zurückgeht Pröpstin i.R.Uta Grohs am 21. August. Sie berichtet im Stadthauptmannshof über Erfahrungen von Flucht und Vertreibung in der Bibel. Eiszeitliche Migranten – die Rentierjäger aus dem Tunneltal – sind am 26. September das Thema von Wolfgang Knaack (Dorfmuseum Hoisdorf) in der Stadtbücherei Ahrensburg.

Auch die Schulen bringen sich an dem Veranstaltungsprojekt ein. Der 12. Jahrgang der Hahnheideschule Trittau (Geschichts- und Kunstunterricht) zeigt im Dorfmuseum Hoisdorf eine Ausstellung mit dem Titel „Flucht und Vertreibung unter der Perspektive der Menschenrechte“. Die Schau kann vom 9. bis 23. März besichtigt werden. Zudem führen Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Gemeinschaftsschule Mölln am 14. März im Stadthauptmannshof Mölln das selbst erarbeitete Stück „1939: Damals war es die St. Louis“ auf. Dem titelgebenden Schiff mit mehr als 900 deutschen Juden an Bord wurde 1939 sowohl in Kuba als auch in Amerika die Einreise verwehrt.

Für Filmfreunde bietet das Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg vier thematisch passende Spielfilme an: „Lauf, Junge, lauf“ am 15. Mai, „Comedian Harmonists“ am 12. Juni, „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ am 21. August sowie am 26. September „Long walk home“. Den Dokumentarfilm „Eldorado“ von 2018 mit anschließender Diskussion zeigt der Filmclub Ratzeburg am 2. Juli im Burgtheater Ratzeburg.

Bücher zum Thema „Flucht“ werden am 25. Mai in der Drahtmühle Grönwohld zum Stöbern bereitgehalten. Bei einer Tasse Kaffee kann man den Ausführungen eines Zeitzeugen aus Breslau zuhören und sich darüber austauschen.

Darüber hinaus wartet Martina Doehring vom 24. bis 27. Juni mit einem interkulturellen Fotoprojekt plus Musik in der Wassermühle Trittau auf. Die Vernissage ist bereits am 22. Juni. In der Tymmo-Kirche in Lütjensee zeigt der Künstler Günter Pietsch in der Zeit vom 1. bis 22. Juni.

Als Sponsoren und Kooperationspartner sind der Kreis Stormarn, Kreis Herzogtum Lauenburg, die Gemeinde Trittau, die Stiftung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, das Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg, die VHS Trittau sowie die Druckerei Max Siemen an dem Projekt beteiligt.

Das Foto zeigt Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (v. l.), die Künstlerin Janis Walzel, Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Projektleiterin Marianne Lentz, ihren Ehemann Andreas Lentz und Meinhard Füllner, Präsident des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Weitere Infos, Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema „Fliehen – einst geflohen“:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/25/der-weg-ins-ungewisse/
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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

„Der KuSo hat nochmal richtig Fahrt aufgenommen“

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel …

über die Programmgestaltung für den KulturSommer am Kanal:

Es macht mir wirklich große Freude, wie viele Menschen sich da einbringen. Ob Einzelne, Gruppen oder Institutionen – immer wieder kommen Menschen mit Ideen für Kunstprojekte auf mich zu. In diesem Jahr hat das noch mal richtig Fahrt aufgenommen.

über die zweite Kanu-Wander-Theater-Aufführung:

Endlich! Es wurde höchste Zeit, dass wir mehr Menschen dieses formidable Format zeigen können und dass die Menschen, die daran beteiligt sind, ein weiteres Mal eine Bühne bekommen.

über die Menschen in der Region:

Ich erlebe die Menschen sehr aufgeschlossen für Musik, Theater und bildende Kunst. Die Neugier, die sich da zeigt, ist ganz zentral, um so ein Festival auch umsetzen zu können. Ohne diese Impulse und die tatkräftige Unterstützung würde das Ganze nicht funktionieren.

über die Kanallandschaft:

Wir rücken den Elbe-Lübeck-Kanal als Kulturdenkmal in den Blickpunkt. Dafür wenden wir uns dem Salztransport zu. Der Transport von Salz ist für die Menschen früher so zentral gewesen wie heute für uns das Internet. Es war ein weltumspannendes Phänomen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleuse wollen wir den Salztransport mit Kamelen – den Wüstenschiffen – nachstellen.

über den Stand der Planungen:

Die großen Veranstaltungen können wir schon beschreiben – was wann und wo stattfindet. Für „Beat’n’Dance“ und „In den Gärten“ haben bereits die Proben begonnen. Nun folgt die Planung der weiteren Veranstaltungen. Insgesamt werden es wieder mehr als 80 sein.

über seine Arbeit:

Das Schönste daran ist für mich die Begegnung mit den Menschen.

über seinen Mitarbeiterstab:

Wir sind ein kleines Team, das an einem Strang zieht. Die Assistenz hat Daniela Kiesewetter übernommen. Im vergangenen Jahr hat sie diese Arbeit für die Oper auf dem Lande gemacht. Außerdem habe ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an Helge Berlinke von der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen. Das eröffnet mir mehr Freiräume und verschafft uns darüber hinaus mehr Möglichkeiten für die mediale Berichterstattung.

Mehr Infos zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

Wüstenschiff in Sicht!

Intendant Frank Düwel hat das Geheimnis gelüftet: Der KulturSommer am Kanal (KuSo) feiert Premiere. Erstmals startet das Festival auf dem Land. Dafür rückt der KuSo direkt an die Wasserstraße heran. Zwischen Berkenthiner Schleuse und Maria Magdalenen-Kirche lädt Düwel zum Salz-Fest.

Das Publikum darf sich auf einen bunten Nachmittag freuen, der das Motto des KulturSommers „Das Wasser – das Salz – die Seele“ mit Leben füllt. Düwel serviert den Gästen am 15. Juni ein Klangtheater mit Musik, Tanz und bildender Kunst als Hauptzutaten. Es soll ein Fest für die Sinne werden, das durch die Kulisse – den Platz an der Schleuse – seine spezielle Würze erhält. Als Chiffre für den Eröffnungsgang und alle weiteren Gänge hat der Storm-Preisträger die Begriffe „Lauschen – sehen – fühlen“ gesetzt. Bilder, Töne und Gerüche sollen die Sinne in Schwung versetzen und den Geist zum Reflektieren bewegen.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn im Frühsommer an der Wasserstraße getanzt und musiziert wird. Man muss dafür nur kurz die Augen schließen. Da lacht die Sonne, die Bäume sind grün, es riecht nach Schilf und Wildpflanzen.

Wo aber ist das Salz in dieser Fantasie? Der Titel „Salz-Fest“ allein weckt da noch keine Geister. Auch die Tatsache, dass der Elbe-Lübeck-Kanal Teil der alten Salzstraße ist, weckt beim Menschen des 21. Jahrhunderts keine Erinnerungen. Die Berufsschiffer, die Richtung Lübeck oder Richtung Elbe unterwegs sind, haben vieles – aber ganz bestimmt kein Salz – geladen.

Der Regisseur hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Frei nach John Irving lässt er die Kamele los. Die Wüstentiere übernehmen die Rolle der Lastkähne und bringen das Salz herbei. Mit anderen Worten: Es wird spektakulär. Die Kulturfreunde sollten sich den Termin unbedingt im Kalender notieren – Salz-Fest in Berkenthin, 15. Juni – Willkommen bei der Eröffnung des KulturSommers am Kanal 2019!

Foto: TouristService Stecknitz-Regio

Mehr zum KuSo-Programm 2019 unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

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Aus der Stiftung

KuSo startet an der Berkenthiner Schleuse

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel hat auf der Messe Reisen in Hamburg die Programmhöhepunkte der 14. Auflage des Festivals vorgestellt. Neben gewohnten und beliebten Events wie dem Kanu-Wander-Theater und Beat’n’Dance dürfen sich die Besucher auf die Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ und das „Festival der Kreismusikschule“ freuen, mit dem die Einrichtung ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Eine Premiere ist, dass der KulturSommer erstmals auf dem Land eröffnet wird. Am 15. Juni laden Düwel und seine Mitstreiter zum Salz-Fest an der Berkenthiner Schleuse.

Neu ist auch, dass das Kanu-Wander-Theater unter der Regie von Kerstin Steeb zwei Mal aufgeführt wird. „Ich freue mich, dass wir es uns in diesem Jahr leisten können, mehr Leute an diesem tollen Produkt teilhaben zu lassen“, so Düwel. Der Intendant rief bei der Vorstellung der Programmhöhepunkte zudem zum vernetzten Denken und Arbeiten auf. Als ein positives Beispiel dafür stellte er die Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau Heilbronn bei der Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ heraus.

Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Das Wasser – das Salz – die Seele“. Es sei direkt vom Elbe-Lübeck-Kanal inspiriert, betont Düwel. Die Wasserstraße habe die Region als Teil der alten Salzstraße geprägt. Mit dem Motto sollen die Menschen zum Nachdenken angeregt werden. Über den Strom der Zeit und über das, was dem Leben die Würze gebe.

Der KulturSommer am Kanal 2019 wird mehr als 80 Veranstaltungen umfassen. Für deren reibungslosen Ablauf hat Intendant Düwel einen Stab von elf Mitarbeitern um sich geschart. Als neue Assistentin hat der Intendant die Daniela Victoria Kiesewetter gewinnen können. Kiesewetter wirkte im Vorjahr schon als Assistentin der Oper auf dem Lande mit – die in diesem Jahr übrigens eine Operette auf dem Lande ist. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Helge Berlinke. Unterstützt wird er dabei von Eva Albrecht und Antje Berodt. Für die Finanzen ist Petra Löding zuständig. Die Leitung der Helfer hat erneut Wolfgang Lehmann inne.

Die Assistenten für die großen Eigenproduktionen sind Alexander Radulovic (Beat ’n’ Dance) und Michelle Affolter (Kanu-Wander-Theater). Daniela Kiesewetter, die im vergangenen Jahr die Regieassistenz bei der Oper auf dem Lande ausübte, führt bei der Operette auf dem Land die Regie.

Foto: Carina Jahnke/HLMS

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Aus der Stiftung Nördlich der A24

Stiftung will Kultur im ländlichen Raum stärker fördern

Es gibt sie beinahe überall im Kreis Herzogtum Lauenburg – die Gemeindehäuser. Hier und da trifft man sogar noch mal auf eine alte Dorfkneipe. Es sind Orte des Zusammentreffens, Heimstätten für die Kultur. Nur wird es im multimedialen Zeitalter zunehmend schwerer, sie abseits von „Dörfer zeigen Kunst“ mit Leben zu füllen. Die digitale Konkurrenz ist groß und attraktive Events kosten Geld. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat deshalb Formate wie „Kultur auf Dorf-Tour“ aus der Taufe gehoben.

„Uns geht es darum, Angebote in den ländlichen Raum hineinzubekommen“, sagt Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und nennt mit der „Akademie auf dem Land“ und dem Festival „KulturSommer am Kanal“ weitere Formate. Engelmann ist überzeugt, dass das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht ist. Notwendig dafür wäre, so sein Credo, ein Schulterschluss mit den Gemeinden. „Je mehr Unterstützung wir bekommen, desto mehr können wir natürlich geben“, sagt er und wird konkret: „Es wäre toll, wenn alle Gemeinden im Kreis Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg werden.“ Der Jahresbeitrag von 120 Euro sei nun wirklich nicht die Welt. Bislang aber haben das Beitrittsformular nur rund 40 der mehr als 100 Gemeinden im Kreisgebiet ausgefüllt und unterschrieben.

Stellt sich die Frage, warum sich bislang so viele Kommunen zieren, in die Fördergesellschaft einzutreten. Hat die Mitgliedschaft keinen Wert? Doch, stellt Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, klar. Bei der Kultur auf Dorf-Tour übernehme die Stiftung beispielsweise sämtliche Kosten – das Honorar für die Künstler, die für die Künstlersozialkasse anfallenden Versicherungsbeiträge, die GEMA-Gebühren. Die Gemeinde, die so ein Event veranstalte, könne zudem vorab aus einem Pool auswählen, welchen Künstler sie engagieren wolle. „Die Kommune muss nur die Location stellen und das Catering übernehmen“, sagt Funk. Das Eintrittsgeld und die Einnahmen aus dem Catering dürfe sie behalten. Die Mittel können dann für ein weiteres Event verwendet werden. Funk spricht von einer „Win-Win-Win-Situation“. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg, als Kulturknotenpunkt und als Institution, die offiziell für die Kulturarbeit und Kulturförderung im Kreis zuständig ist, wird ihrem Auftrag gerecht, in den Gemeindezentren ist was los und obendrein erhalten Künstler aus der Region Aufträge.

Das klingt gut. Aber wie kommt das Format in den Gemeinden an? Kollows Bürgermeisterin Ines Tretau hat im vergangenen Jahr die „Band ohne Bass“ in ihre Gemeinde geholt. Die Gruppe trat in der Dorfkneipe auf. „Das Konzert war gut besucht“, erinnert sie sich. Planung und Ablauf hätten reibungslos funktioniert. Die Veranstaltung sei „superorganisiert“ gewesen. Nur Einnahmen habe die Gemeinde keine gehabt, weil der Eintritt frei gewesen sei und die Kneipe das Catering übernommen habe.

Schön sei, dass es jetzt einen persönlichen Kontakt zu den Musikern gebe, sagt die Bürgermeisterin. Die „Band ohne Bass“ habe mittlerweile ein weiteres Konzert in Kollow gespielt. Es sind womöglich neue Verästelungen für ein noch reichhaltigeres kulturelles Leben – zusätzlich zu den Bildenden Künstlern, die in der Gemeinde aktiv sind. Ihr sei es gar nicht bewusst gewesen, dass es davon so viele im Dorf gebe, sagt Tretau. „Früher haben die alle in ihrem Keller gewerkelt und keiner hat es gemerkt.“ Dadurch, dass die Künstler mittlerweile gemeinsam Ausstellungen auf die Beine stellen, seien sie sichtbar geworden.

Sorge bereitet Tretau indes, dass die Werbung für Veranstaltungen im Dorf in der allgemeinen medialen Informationsflut untergeht. Es komme immer wieder vor, erzählt sie, dass ihr Leute sagen: „Das wussten wir gar nicht, dass das stattfindet.“

Das gilt hoffentlich nicht für den 7. März. Dann steht in Kollow mit dem Vortrag „Insektenvielfalt im Siedlungsraum“ die nächste Veranstaltung auf dem Programm – ein Kooperationsprodukt der Gemeinde, der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. „Dafür habe ich gerade eine Erinnerung geschrieben“, sagt die Bürgermeisterin und setzt auf ein volles Dorfgemeinschaftshaus.

Infos zum Eintritt in die Fördergesellschaft gibt es unter https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/dabei-sein-ist-alles/.

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Aus der Stiftung

Dabei sein ist alles!

Sie möchten die Stiftung Herzogtum Lauenburg bei der Kulturarbeit finanziell unterstützen? Dann werden Sie Mitglied in der Fördergesellschaft oder erwerben Sie einen Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal.

Mindestens 120 Euro kostet der jährliche Beitrag für die Fördergesellschaft, wenn Dörfer, Städte, Vereine etc. eintreten. Privatpersonen sind mit 60 Euro dabei. Der Preis für einen Patschaftsanteil des KulturSommers am Kanal beträgt pro Jahr 500 Euro.

Wofür man sich auch entscheidet, das Geld trägt dazu bei, ein attraktives Kulturprogramm auf die Beine zu stellen. Davon zeugen das aktuelle Halbjahresprogramm der Stiftung mit Themenschwerpunkten wie den „Die Ottonen“, „Flucht und Vertreibung“ oder „Künstliche Intelligenz“ und der immer im Mai erscheinende Reisebegleiter für den KulturSommer am Kanal. Das Beitrittsformular für die Fördergesellschaft Sie hier, das für den Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal können Sie per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, anfordern.

Dörfer, die ein Event im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour veranstalten möchten, können sich jederzeit bewerben. Die Mitgliedschaft in der Stiftung ist dafür keine Bedingung. Bewerbungen nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in 23879 Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen. Die Stiftung zahlt 450 Euro pro Event plus GEMA-Gebühren sowie die Beiträge für die Künstlersozialkasse. Die Gemeinden können sich aus dem Künstlerkatalog ihren Live-Act aussuchen.

Mehr zur Thema Kulturförderung und zur Kultur auf Dorf-Tour unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/stiftung-will-kultur-im-laendlichen-raum-staerker-foerdern/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/speel-man-to/

 

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Aus der Stiftung Ausstellungen

Ottonische Geschichte fühlen, sehen und anfassen

Geschichte hören, fühlen, sehen und gelegentlich auch Anfassen kann, wer sich an die Fersen von Lothar Obst heftet. Der Möllner hat sich aufgemacht, das Herrschergeschlecht der Ottonen einer möglichst breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. 2019 paart er seine Vorträge mit zwei Exkursionen. Sein Weg führt ihn nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg und es geht nach Hildesheim.

Anlass für den Veranstaltungsreigen ist ein runder Geburts- und Gedenktag: 1.100 Jahre ist es in diesem Jahr her, dass der erste Herrscher der ottonischen Dynastie auf den Thron gelangte. Heinrich I. wurde 919 zum ersten Sachsenkönig im ostfränkischen Reich gewählt, aus dem sich später das Heilige Römische Reich Deutscher Nation entwickelte.

Die Obst-Exkursion folgt Heinrichs Spuren am Wochenende des 25. und 26. Mai. Mit dem Bus geht es ran die historischen Stätten in Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg. Die Reise ist also auch etwas für Geschichtsinteressierte, die nicht so gut zu Fuß sind. Ebenso wenig braucht es große Vorkenntnisse. „Die Teilnehmer bekommen von mir Handreichungen – Stammbäume, Chronologie, Wissenswertes über Heinrich I. und Otto I.“, sagt Obst. „Man benötigt auch keinen Reiseführer oder Stadtplan.“

Grundsätzlich schade es aber nicht, sich im Vorfeld ein wenig mit der Geschichte der Ottonen und den Orten, an denen sie wirkten, auseinanderzusetzen. Denn, gibt der Leiter der Exkursion zu bedenken, man sehe nur, was man wisse. Diese Binsenweisheit stamme nicht von ihm, fügt er an, sondern von Theodor Fontane. Gelegenheit, sich im Vorfeld der Exkursion mit der ottonischen Geschichte zu befassen, gibt es am 21. Mai im Möllner Stadthauptmannshof. Dort referiert Obst ab 19.30 Uhr über die erste große Königsdynastie der Deutschen.

Schon jetzt freut sich der Exkursionsleiter auf die Reise nach Sachsen-Anhalt. Er freut sich auf Quedlinburg, wo sich Heinrich I. bevorzugt aufhielt und seine Frau ein adliges Damenstift gründete. Er freut sich auf die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode, das einzige noch unversehrte Bauwerk der Ottonik, auf den Magdeburger Dom mit dem Kaisergrab und auf das Prämonstratenser-Kloster St. Marien. „Hier gibt es sogar eine Verbindung in unsere Region“, sagt Obst. Das Kloster St. Marien sei das Mutterkloster des Ratzeburger Prämonstratenser-Klosters.

„So riesige Gebäude zu schaffen, war das Ergebnis einer hervorragenden Architektur und einer hervorragenden logistischen Leistung“, mein Obst. Den Zeitgenossen, die in Holzhütten oder Lehmhütten lebten, müssten sie wie „Weltwunder“ vorgekommen sein.

Neben den historischen Stätten besuchen die Exkursionsteilnehmer die Sonderausstellung „919 – Plötzlich König – Heinrich I. in Quedlinburg“ sowie die Dauerausstellung „Ottonianum“.

Eine weitere Exkursion steht dann im Herbst auf dem Programm. Für die Tagestour „Ottonische Gottesburgen und Bernwardinische Kunst“ führt Obst die Teilnehmer nach Hildesheim. Besichtigt werden dort der Dom, die Domschatzkammer mit dem berühmten tausendjährigen Domschatz sowie die Michaeliskirche mit der Bernwardskrypta, ein Hauptwerk der Ottonik. Neben diesem kunstgeschichtlichen Schwerpunkt geht es politisch um die Regierungsjahre Ottos II. und seines Sohnes Ottos III. von 973 bis 1002.

Anmeldungen für die Exkursion nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000, Fax 04542-87061 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen.

Mehr zu den Ottonen und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/erste-deutsche-mit-roemischer-kaiserkrone/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/