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Einfach mal in Kontakt treten

Die Begegnungsstätte lädt zusammen mit der afghanischen Community zum Ländertag. Wie wäre es, da einfach mal hinzugehen und direkt mit den Menschen, die aus dem fernen Osten zu uns gekommen sind, in Kontakt zu treten? Es tut nicht weh. Ganz sicher nicht.

Das Gegenteil wird der Fall sein. Es dürfte sich herausstellen, dass die Afghanen extrem nette und höfliche Leute sind und dass sie sich letztendlich nicht so großartig von uns Einheimischen unterscheiden – wenn man mal von der jeweiligen Muttersprache absieht.

Also versuchen Sie es – kommen Sie vorbei. Und sollte der Termin so gar nicht in ihren Terminkalender passen oder Mölln für Sie zu weit weg sein, nutzen Sie eine der vielen anderen Veranstaltungen, die unter dem Label „Interkulturelle Begegnungen“ im Kreis Herzogtum Lauenburg oder auch bundesweit im Rahmen der Interkulturellen Wochen auf die Beine gestellt werden. Treten Sie in Kontakt!

Helge Berlinke

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/19/afghanischer-laendertag-in-der-begegnungsstaette-moelln/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/19/interkulturelle-wochen-moelln-ratzeburg-geesthacht/
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„Wir müssen die Fahne der Kunst hochhalten“

Der Lauenburgische Kunstverein (LKV) begeht in diesem Jahr seinen 35. Geburtstag. Kulturportal-Herzogtum.de nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um mit Regine Bonke und dem Vorsitzenden William Boehart allgemein über Kunst zu plaudern und über die Arbeit des LKV zu sprechen. Bonke ist Bildende Künstlerin und hat sich dem Konstruktivismus verschrieben. Boehart ist Historiker und Autor.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Bonke, Herr Boehart – wie sehr hat sich die Kunst in den vergangenen 35 Jahren verändert?

Regine Bonke: Schwer zu sagen. Der Lauenburgische Kunstverein hat seine geistige Heimat in den traditionellen Künsten und ist da eher in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesiedelt. Wobei neuere Techniken durchaus in die künstlerische Arbeit eindringen.

KP: Herr Boehart?

William Boehart: Ich habe für das Künstlerhaus Lauenburg einige Male in der Jury gesessen. Da stellt man fest, dass unter den Bewerbungen viele Aktionen und Performances sind. Das Angebot im Kreis ist umfangreicher und vielfältiger geworden. Im Jubiläumsjahr zeigen wir zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Filmklub ‚Ultrakurzfilme‘ im Kinovorspann.

KP: Unter den Stipendiaten des Künstlerhauses gibt es immer wieder junge Künstler, die sich die Digitalisierung zu Nutze machen. Wie sehen Sie das, Frau Bonke?

Bonke: Ich bin da woanders verortet. Mit meiner Biografie wäre es seltsam, wenn ich auf diesen Zug aufspringen würde. Vor zehn Jahren habe ich mal mit Hilfe der Fachhochschule Lübeck ein interaktives, virtuelles Quadrat „gebaut“, das eine intensive Beschäftigung mit optischen Phänomenen nach sich gezogen hat. Ansonsten ist meine Kunst ja eher auf die Wahrnehmung von ganz konkreten Objekten im Raum mit einer bestimmten Materialästhetik ausgerichtet.

KP: Herr Boehart, wie sehen Sie das von außen, als jemand der selbst kein Bildender Künstler ist? Wie beurteilen Sie die Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Kunst?

Boehart: Ich sehe keinen Grund, diese Dinge auszuschließen und Kunst zu definieren. Die Leute sollen sich damit auseinandersetzen. Der Mensch hat diese Maschinen gemacht. Sie können wie Pinsel Werkzeuge sein, um künstlerische Fantasie zu realisieren.

Bonke: Als Kunstverein haben wir die Aufgabe, dem Bürger die Kunst nahezubringen und ein Kunstverständnis zu entwickeln. Wir wollen zeigen, was es gibt. Allerdings ist die Künstliche Intelligenz, die ja etwas anderes ist als bloße Digitalisierung, in unserem Bereich ziemlich weit weg. Im Gegenteil – in der Bildenden Kunst werden ja häufig alte, manuelle Handwerkstechniken angewandt, die sonst längst in Vergessenheit geraten wären, wie zum Beispiel das Ätzen von Metallplatten, das Papierschöpfen oder das Formen von Ton.

KP: Erfüllen Sie Ihre Maxime? Wie nehmen die Bürger Ihr Angebot an?

Bonke: Es gibt diejenigen, die sehr interessiert sind und mehr wollen und diejenigen, die fotografieren und wieder gehen. Das ist etwas, was uns betrübt. In der Artothek ist das Entleihen leider auch zurückgegangen, weil sich mittlerweile jeder bei irgendeinem Drogeriemarkt ein Foto für seine Wand ausdrucken lassen kann…

Boehart: …In den 60er Jahren wurde ‚Kultur für alle‘ propagiert. Der LKV ist auch ein Ergebnis dieser Bewegung.

Bonke: Wenn man schreibt ‚Kunst für alle‘ muss man auch Qualitätskriterien deutlich machen. Wenn nicht, entsteht ein belangloses Dauertrommelfeuer optischer Erscheinungen. Heute hat sogar der Baumarkt von nebenan eine Ausstellung. Aber was ist das dann noch?

Boehart: Ich kann einem Baumarkt aber nicht sagen, ihr dürft keine Kunst mehr zeigen.

Bonke: Da wird Kunst instrumentalisiert und der Eventisierung Tür und Tor geöffnet.

Boehart: Natürlich müssen wir die Fahne für die Kunst hochhalten. Das versuchen wir auch. Wir arbeiten daran und bieten Kunst von hoher Qualität an. Das ist unsere Nische.

KP: Wie hält man die Fahne der Kunst hoch?

Boehart: Indem wir für unsere Ausstellungen immer Qualitätsmerkmale ansetzen.

Bonke: Der Lauenburgische Kunstverein ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine*, die gibt gewisse Qualitätsmerkmale vor. Da liegt also eine deutliche Messlatte für die Vereine.

Boehart: Wir sollten das aber nicht zu ernst nehmen. Kunst soll auch Spaß machen.

Bonke: Aber wenn die Leute auf meinen Objekten herumbalancieren, hört der Spaß auf!

KP: Wer entscheidet bei Ihnen, welche Künstler diese Merkmale erfüllen und wer letztendlich gezeigt wird?

Bonke: Ausstellungen sind bei uns, sobald sie öffentlich ausgeschrieben werden, juriert. Davon ausgenommen sind lediglich einige Mitgliederausstellungen.

KP: Und wo kommen die Kunstwerke her, die sie zeigen? Setzen Sie sich da Grenzen?

Boehart: Nein.Aber jemanden zum Beispiel aus Ungarn zu holen, ist mit finanziellen Mitteln verbunden, die wir nicht haben.

Bonke: Bei unserer Reihe ‚Keramik-Malerei‘ hatten wir berühmte Keramiker aus ganz Deutschland bei uns. Bei ‚Kunst im Rathaus‘ in Ratzeburg, die ich 25 Jahre lang betreut habe, waren es überwiegend Künstler aus Schleswig-Holstein und Hamburg, deren qualitätvolles Werk ich persönlich kannte und dem Vorstand vorgeschlagen habe.

Bonke: Zusammenfassend kann man sagen, dass wir auch nach 35 Jahren nicht müde werden zu betonen, dass Kunst in unserem Leben eine Sinnrecource sein kann. Und dass wir trotz aller Widerstände immer wieder versuchen, diese zur Verfügung zu stellen.

Boehart: Wir verfahren nach dem Motto: ‚Wir haben keine Chance, aber wir nutzen sie‘.

KP: Frau Bonke, Herr Boehart – ich danke für das Gespräch.

*abgekürzt ADKV

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/12/geburtsaktionen-lauenburgischer-kunstverein/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/12/fakten-lauenburgischer-kunstverein/
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Projekt „Fliehen – einst geflohen“ läuft weiter

Der internationale Streit um die Seenotrettung im Mittelmeer, die harte politische Auseinandersetzung in den USA um die Flüchtlinge an der mexikanischen Grenze zeigen: Das Thema Flucht bleibt nach wie vor ganz oben auf der Tagesordnung. Dementsprechend aktuell ist das von Marianne Lentz, Museumsnetzwerk Kulturknotenpunkt Mölln, und der Stiftung Herzogtum Lauenburg organisierte Veranstaltungsprojekt Projekt „Fliehen – einst geflohen“, das im zweiten Halbjahr fortgesetzt wird.

Zusätzlich zu den bereits laufenden Ausstellungen stehen weitere Vorträge und künstlerische Darbietungen auf dem Programm. So spricht die Seelsorgerin Uta Grohs am Mittwoch, 21. August, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek unter dem Titel „Vom Wert unserer Werte“ über die Erfahrungen, die Bibel zum Thema Flucht und Vertreibung bereithält. Grohs war bis 2003 Pröpstin im Kirchenkreis Stormarn und befindet sich mittlerweile im Ruhestand.

Auf musikalische und poetische Art und Weise nähern sich am Freitag, 23. August, – ebenfalls im Amtsrichterhaus Schwarzenbek – Angela Bertram (Text), Meike Siebert (Gesang) und Anna Bertram (Klavier) dem Thema Flucht und Vertreibung. Sie fragen, was es bedeutet, die Heimat verlassen zu müssen. Auf der Suche nach Antworten unternehmen sie einen Streifzug durch verschiedene Epochen und Genres.

„250 Jahre Lieder zu Flucht, Vertreibung, Auswanderung“ hat am Dienstag, 3. September, im Möllner Stadthauptmannshof Folkmusiker Jörg-Rüdiger Geschke im Programm. Mit seiner Gitarre spannt er einen musikalischen Bogen, der ihn über Deutschland auf die irische Insel und von dort bis nach Amerika führt. Es erklingen Songs populärer Sänger wie Woody Guthrie und Udo Lindenberg. Anmeldungen für das Konzert unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Im Rahmen von „Fliehen – einst geflohen“ präsentieren zudem mehrere Museen im Herzogtum Lauenburg und in Stormarn Sonderausstellungen zum Themenfeld „Flucht und Vertreibung“. Mit dabei sind das Museum „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst („Flucht nach 1945 – angekommen in Schleswig-Holstein“), das Stormarnsche Dorfmuseum Hoisdorf („Holländerei – Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden revolutionieren die bäuerliche Milchwirtschaft“), das Eisenbahnmuseum Aumühle („Der Flüchtlingszug“), das Grenzhus Schlagsdorf („Fluchtfälle an der innerdeutschen Grenze zwischen Ostsee und Elbe 1949 bis 1989 – Objekte erzählen Geschichten“), das Zugpferdemuseum Lütau („Mit Pferden auf der Flucht – Die Geschichte der geretteten Trakehnerpferde“), das Schloss Ahrensburg („1945: Das Schloss als Flüchtlingsheim“) und das Heimatmuseum Reinfeld („Ostdeutsche Heimatstube“).

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/05/ottonen-exkursion-nach-hildesheim/
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Highlife statt Sommerloch

Mit diversen Events, Aktionen und Ausstellungen sorgt „Dörfer zeigen Kunst“ auch am dritten Wochenende dafür, dass das berüchtigte Sommerloch sich andernorts breitmachen muss. Am Sonnabend, 3. August, und Sonntag, 4. August, wird von Bäk bis Ziethen musiziert, fotografiert, rezitiert, Rad gefahren, geplaudert, gefeiert und Kunst geguckt.

Für den Aufgalopp ist Christian Lopau zuständig. Am Sonnabend lädt er um 13 Uhr zu seiner zweiten Radtour. Startpunkt ist das Amt Lauenburgische Seen (Ratzeburg).

In Sterley bittet Anke Hellberg ab 14 Uhr im Kulturzentrum „Alte Schule“ zum Workshop „Mosaik für Jung und Alt“. Hellberg ist in der dortigen Ausstellung mit einigen ihrer Keramikskulpturen vertreten. Sie ist eine von elf Künstlerinnen und Künstlern, die im Kulturzentrum ihre Arbeiten präsentieren. Anmeldungen für den Workshop nimmt Hellberg unter der Telefonnummer 04151-833466 entgegen. Über die Öffnungszeiten der Ausstellung hinaus laden die Sterleyer am Sonnabend ab 18 Uhr zu einem langen Kunstabend ein.

Auf Unterhaltung setzt ab 14.30 Uhr Jo Petzold. Der Dechower Künstler, der in der Gläsernen Molkerei mit Kristallfotografie, Objektkunst und „Wasser in Video“ vertreten ist, hat ein kabarettistisches und satirisches ABC erarbeitet, das er dem Publikum unter dem Motto „Stein – Verse – Bruch“ präsentieren will. Seine Wortkunst stellt er im Veranstaltungsraum der Gläsernen Molkerei vor.

Möglichst vielstimmig soll es ab 18 Uhr an der Badestelle in Bäk zugehen. Die Gemeinde lädt dort mit Blick auf den Ratzeburger Dom zum „Offenen Singen“, Grillen und gemütlichen Beisammensein.

Melodien stehen am Sonntag auch in Behlendorf auf der Tagesordnung. Ab 14 Uhr erklingt im Gemeindezentrum „Brinkhuus“ „Caféhaus-Musik am Klavier“. Der Eintritt ist frei.

In Bäk gibt ab 15 Uhr Thomas Biller den Rhythmus vor. Mit dem Zeigefinger bedient er auf Wunsch der Besucher des Dorfgemeinschaftshauses seine Sofortbildkamera. Je mehr Menschen auf ihn zukommen, weil sie ein Foto möchten, desto länger spielt bei ihm die „Musik“.

Die Ausstellungen in den Gemeinden sind sonnabends und sonntags (bis 11. August) jeweils von 13 bis 18 Uhr zugänglich.

Wo wird ausgestellt?

Alberfelde, Spritzenhaus, An Soot 13

Bäk, Am Dorfgemeinschaftshaus, Dorfgemeinschaftshaus

Behlendorf, „Brinkhuus“, Am Brink 1

Dargow, Feuerwehrhaus, Schaalseeweg 2

Dechow, Gläserne Molkerei, Meiereiweg 1

Demern, Petrikirche, Kirchsteig 2

Groß Grönau, Ev. Gemeindezentrum, Berliner Straße

Groß Sarau, Dorfgemeinschaftshaus, Klempauer Straße

Horst, Ortsteil Neu-Horst, Alter Gutshof, Alter Gutshof 6

Kittlitz, Dorfgemeinschaftshaus, Niendorfer Straße 2b

Kneese, Dorfgemeinschaftshaus, Hauptstraße 8A

Salem, Gemeindezentrum, Seestraße 44

Seedorf, Sporthalle Seedorf, Dorfstraße

Sterley, Kulturzentrum „Alte Schule“, Alte Dorfstraße 35

Thandorf, Dorfgemeinschaftshaus, Dorfstraße, & Schaeperscheune, Alte Dorfstraße 13

Utecht, Dorfgemeinschaftshaus, Seeweg

Zarrentin am Schaalsee, Kloster Zarrentin, Kirchplatz 8

Ziethen, Pfarrscheune, Kirchstraße 21 

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Farben des Lebens

Ordentlich was los im Kreis Herzogtum Lauenburg. Davon konnte sich zuletzt jeder, der es wollte, im Rahmen des KulturSommers am Kanal überzeugen. So viele Konzerte, Aufführungen und offene Ateliers, die es da zu bereisen gab – und in diesen Tagen läuft bereits der nächste große Veranstaltungsreigen: Seit dem 19. Juli hat „Dörfer zeigen Kunst“ die Regie übernommen. Zum insgesamt 16. Mal.

Mehr als 170 Kunstschaffende an 19 Orten sind 2019 mit dabei. Darunter auch sechs aus Mecklenburg-Vorpommern. Das ist mal eine Ansage – und zwar auch in Richtung all jener, die bereits den Abgesang auf den ländlichen Raum fertigformuliert in ihren Schubladen liegen haben.

„Nein!“ schleudert „Dörfer zeigen Kunst“ diesen Apologeten des Niedergangs entgegen. Seht her! In den Scheunen und Gemeindehäusern ist Leben, findet man all die Farben, die dieses Leben hergibt.

„Dörfer zeigen Kunst“ ist ein Beleg dafür, dass es in den Gemeinden nach wie vor Menschen gibt, die Lust haben, Dinge mit anderen Menschen auf die Beine zu stellen. Die Veranstaltung zeigt zudem, wie viel kreatives Potential in den Dörfern steckt.

„Wir haben uns mit ‚Dörfer zeigen Kunst‘ eine Marke geschaffen“, hat Ursula Braun – eine der Organisatoren der Eröffnungsfeier in Horst – jüngst auf der offiziellen Pressekonferenz festgestellt. Eine Aussage, die einen wesentlichen Effekt von „Dörfer zeigen Kunst“ widerspiegelt. Die Schau trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein in den Gemeinden zu stärken und ist wie der KulturSommer am Kanal ein Baustein, um am Ende aus der gesamten Region eine Marke zu machen.

Helge Berlinke

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Nach der Fahrt ist vor der Fahrt

Nach der Fahrt ist vor der Fahrt: Eine Woche nach der „Geführten Radtour“ von Bäk aus über Utecht, Thandorf und Schlagsdorf nach Ziethen setzt der „Lopau-Zug“ seine Reise im Rahmen von „Dörfer zeigen Kunst“ fort. Am Sonnabend, 3. August, macht sich Archivar Christian Lopau vom Amt Lauenburgische Seen (Ratzeburg/Fünfhausen 1) aus auf den Weg. Von dort führt die Strecke über Neu-Horst, Sterley und Seedorf nach Salem. Die Tour ist rund 30 Kilometer lang. Gestartet wird um 13 Uhr.

Neben einer reizvollen Strecke erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem jede Menge Kunst in den Dörfern. Wenn es passt, erzählt der Archivar unterwegs auch mal etwas Wissenswertes aus den Gemeinden. Schließlich komme man auf so einer Tour automatisch ins Gespräch, so Lopau. Aber in erster Linie gehe es um die Kunst.

Anmeldungen für die Touren nimmt Archivar Lopau unter der Telefonnummer 0151-55117371 entgegen.

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Bilder und Gedichte ums Rot

Es war der Hut. Der fröhliche rote Hut von Ulrike Bauschs Freundin, mit dem diese vor einem Jahr im Evangelischen Gemeindezentrum erschien, um sich die „Dörfer zeigen Kunst“-Ausstellung „nebulös!“ anzusehen. Eine Schau zur Farbe Rot, ging es Bausch durch den Kopf, das wär´s.

„Rot“, sagt sie, „ist die erste Farbe, die Babys sehen können“. Rot stehe für die Liebe, die Revolution, das Blut. Die Vieldeutigkeit der Farbe ist seit dem 20. Juli in Groß Grönau zu bewundern. Die Künstlerkolleginnen und -kollegen der Gemeinde, elf an der Zahl, haben Bauschs Idee für gut befunden und zeigen unter dem Motto „Rot sehen“ mindestens ein Kunstwerk, in dem diese Farbe eine entscheidende Rolle spielt.

 „Rot steht ja auch für die Wut“, meint Bausch. Die Endfassung des Mottos gehe auf ihren Mann zurück, der Feuer und Flamme für ihren Vorschlag gewesen sei. Siegfried Bausch ist mit dem Bild „Five paßt Three“ (Titelfoto) sowie mehreren Objekten in der Schau vertreten. In Kristin Wickerts abstrakten Bildern dominiert die rote Farbe. Jürgen Blenk hat sich rote Tulpen als Motiv gesucht.

„Einige schwelgen in Rot“, sagt Bausch, „andere gehen sparsam mit der Farbe um“. Sie selbst zeigt in der Ausstellung einen Sonnenuntergang, eine Rose sowie abstrakte Bilder, die sich Themen wie „Getroffen“ und „Herzenslust“ widmen.

Zudem legt sie verbal noch kräftig nach: Am Sonnabend, 27. Juli, trägt Bausch inmitten der Ausstellung „Gedichte ums Rot“ vor. Hinter dem Titel verbirgt sich eine kleine Reise durch die Literaturgeschichte: Johann Wolfgang von Goethe, Theodor Storm, Friedrich Hebbel, Rainer Maria Rilke, Ricarda Huch, Gottfried Benn, Günter Grass, Bertolt Brecht, Sarah Kirsch – sie alle kommen durch die Künstlerin zu Wort.

Die Idee, diese Lesung zu halten, war für sie naheliegend. Bausch mag Gedichte, setzt sie bisweilen sogar in Kunst um, und sie besitzt ein kleines Reclam-Heftchen mit dem Titel „Rote Gedichte“. Auf die stütze sie sich. Welche sie ausgewählt hat, erfährt das Publikum am 27. Juli. Die Lesung beginnt um 17 Uhr.

„Gedichte ums Rot“, Lesung, 27. Juli, Evangelisches Gemeindezentrum, Berliner Straße, Groß Grönau, 17 Uhr

Ausstellung „Rot sehen“: Wie alle anderen „Dörfer zeigen Kunst“-Schauen ist sie sonnabends und sonntags (bis zum 11. August) von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Mit Gisela Andres (Malerei), Jürgen Blenk (Fotografie), Ursula Blenk (Schmuck), Ingelies Gaertner-Hagelstein (Meditationsgewebe), Marianne Haltermann (Malerei), Dr. Thorsten Philipps (Videoinstallation und Fotografie), Klaus Schwinge (Malerei), Uwe Werth (Skulpturen), Kristine Wickert (Malerei), Peter Wickert (Skulpturen, Bildhauerei), Siegfried Bausch (Malerei, Objekte) und Ulrike Bausch (Malerei) sind im Ev. Gemeindezentrum zwölf Künstler vertreten.

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Eine große Schau

Die Eröffnung von „Dörfer zeigen Kunst“ – am Freitag, 19. April, in Horst – unter anderem mit einem Auftritt der Gruppe „Saitenbalg“ – ist natürlich nur ein erster Appetitanreger. Ab Sonnabend, 20. Juli, und Sonntag, 21. Juli, präsentieren dann 17 weitere Orte ihre Kunstausstellungen in Gemeindezentren, Scheunen und Feuerwehrhäusern. An beiden Tagen jeweils von 13 bis 18 Uhr laden Albsfelde, Bäk, Behlendorf, Buchholz, Dargow, Dechow, Demern, Groß Grönau, Kittlitz, Kneese, Salem, Seedorf, Sterley, Thandorf, Utecht, Zarrentin und Ziethen zur Foto-, Bilder- und Skulpturenschau ein.

Zudem stehen diverse Events und Aktionen auf dem Programm. So präsentiert der Contra-Bassist Jo Petzold am 20. Juli ab 13 Uhr in der Gläsernen Molkerei (Dechow) sein Programm „Steine – Verse – Bruch“.

Zu einer „FilzMitMachWerkstatt“ unter der Anleitung von Astrid Fiedler lädt die Gemeinde Kneese ab 14 Uhr ein. Bäk wiederum zelebriert ab 15 Uhr die Vernissage seiner Ausstellung.

Ein „Musikalisches Willkommen“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ab 15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Utecht. Zeitgleich bitten die Groß Grönauer im dortigen Ev. Gemeindezentrum zur Vernissage ihrer Ausstellung. Die Ausstellungseröffnung feierlich begangen wird überdies ab 18 Uhr in Demern. Dort werden die Künstler vorgestellt. Außerdem gibt es einen Sektempfang und musikalische Begleitung.

Am Sonntag, 21. Juli, folgen weitere Aktionen im Rahmen von „Dörfer zeigen Kunst“. Thomas Biller beispielsweise fertigt in Bäk (Dorfgemeinschaftshaus) ab 16 Uhr „Sofortbild-Portraits“, die zum Selbstkostenpreis mitgenommen werden können.

Zur Vorstellung der Künstler laden jeweils um 15 Uhr die Ausstellungsmacher in Salem (Gemeindesaal) und Sterley (Kulturzentrum „Alte Schule“) ein.

Wer macht mit bei Dörfer zeigen Kunst? Wo wird ausgestellt?

Alberfelde, Spritzenhaus, An Soot 13

Bäk, Am Dorfgemeinschaftshaus, Dorfgemeinschaftshaus

Behlendorf, „Brinkhuus“, Am Brink 1

Buchholz, Knabjohann´s Scheune, Dorfstraße 30 (Nur 20.,21., 27. und 28. Juli)

Dargow, Feuerwehrhaus, Schaalseeweg 2

Dechow, Gläserne Molkerei, Meiereiweg 1

Demern, Petrikirche, Kirchsteig 2

Groß Grönau, Ev. Gemeindezentrum, Berliner Straße

Groß Sarau, Dorfgemeinschaftshaus (Erst ab 27. Juli)

Horst, Ortsteil Neu-Horst, Alter Gutshof, Alter Gutshof 6

Kittlitz, Dorfgemeinschaftshaus, Niendorfer Straße 2b

Kneese, Dorfgemeinschaftshaus, Hauptstraße 8A

Salem, Gemeindezentrum und Kulturscheune, beide Seestraße 44. Die Kulturscheune ist nur am 27. und 28. Juli geöffnet.

Seedorf, Sporthalle Seedorf, Dorfstraße

Sterley, Kulturzentrum „Alte Schule“, Alte Dorfstraße 35

Thandorf, Dorfgemeinschaftshaus, Dorfstraße, & Schaeperscheune, Alte Dorfstraße 13

Utecht, Dorfgemeinschaftshaus, Seeweg

Zarrentin am Schaalsee, Kloster Zarrentin, Kirchplatz 8

Ziethen, Pfarrscheune, Kirchstraße 21

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/07/15/doerfer-zeigen-kunst-ist-eine-marke/


 
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„Blauer Montag“ ohne blaue Lippen

Vielleicht ist es besser, dies für all jene, die nicht dabei waren, erstmal vorwegzuschicken: Nein, es ist niemand erfroren. Es gibt also keinen Grund, sich Sorgen um seine Angehörigen zu machen. Aber kalt war es zum Abschluss des KulturSommers am Kanal. Lausig kalt. Und ja: Mit dem „Blauen Montag“ fand das Festival ein kurzweiliges und gelungenes Ende. Mit anderen Worten: Wer den Weg in den Stadthauptmannshof angetreten hatte, musste sich warm anziehen – und brauchte sein Kommen nicht bereuen.

Weit mehr als 100 Besucherinnen und Besucher hatten sich im Garten der Kulturremise versammelt. Die Jacken bis zum Hals zugeknöpft lauschten sie den Darbietungen. Das von KulturSommer-Intendant Frank Düwel und seinem Team auf die Beine gestellte Programm erwies sich als ein perfektes musikalisches Ablenkungsmanöver. Mochten den Gitarristen auch die Finger klamm werden und den Sängern die Stimme heiser – das Publikum hing ihnen an den Lippen und spendete warmen Applaus.

Intendant Düwel offerierte an diesem Abend zunächst eine Art „Best of“ Lauenburgs Folk und „Beat’n’Dance“. Günter Klose und Lorenz Stellmacher zauberten mit Nyckelharpa und Schifferklavier unbekannte schwedische Melodien aus dem Hut. Liedermacher Klaus Irmscher zeigte sich mit einem satirischen Rap über kollektive Körperertüchtigung im Zeitalter des Smartphones auf Augenhöhe mit der Gegenwart, während Jörg-Rüdiger Geschke mit Bertolt Brechts „Lied von der Moldau“ die Vergänglichkeit ins Visier nahm. Dimitry Ivanov wiederum sang die russische Sehnsuchtshymne „Pozovi Menja“.

Dieses Lied bildete den Abschluss des ersten Programmteils und einen guten Anlass, blauen Lippen am „Blauen Montag“ vorzubeugen und ins Herrenhaus umzuziehen. Dort ging es nach einer kurzen Pause weiter – unter anderem mit „Beat’n’Dance“-Sänger und (Song-)Schreiber Helmut Hoffmann, der sein Gedicht „Die Relativität des Seins“ vortrug, und Auszügen der von Daniela Viktoria Kiesewetter inszenierten Operette auf dem Lande. Wie schon bei der Premiere in Segrahn begeisterten Ana Carolina Coutinho (Sopran), Dustin Droszdiok (Tenor), Darsteller Ingmar Grapenbrade und Pianist Andrey Denisenko mit Liedern wie Franz Lehárs „Dein ist mein ganzes Herz“ und Paul Abrahams „My golden Baby“.

Ein würdiges Finale für den „Blauen Montag“ und den KulturSommer. Wie 2018 sei die Marke von 20.000 Besuchern geknackt worden, freute sich Intendant Düwel. Ein besonderes Dankeschön richtete er an die Künstler, die ihre Ateliers geöffnet hatten, und an die Gemeinde Berkenthin für die gelungene Eröffnungsfeier an der Schleuse.

Schon jetzt steht fest, dass der KulturSommer am Kanal im kommenden Jahr in Büchen eröffnet und der Intendant Düwel heißen wird. „Hätten wir nicht so einen Menschen gefunden, wäre das Festival nur die Hälfte wert oder würde womöglich schon gar nicht mehr stattfinden“, hatte Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Düwels Bedeutung für die Veranstaltung bereits zu Beginn des „Blauen Montags“ deutlich gemacht und offiziell die Verlängerung der Zusammenarbeit mit ihm um zwei weitere Jahre verkündet.

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Läuft in Horst

Läuft bei uns – macht Bürgermeister Jürgen Langhof klar. Nix anderes gibt Organisatorin Ursula Braun zu verstehen. Die Gemeinde Horst, die am Freitag, 19. Juli, offiziell „Dörfer zeigen Kunst“ eröffnet, hat alles im Griff.

Das Statement der Horster auf der offiziellen Pressekonferenz im Amt Lauenburgische Seen kommt nicht überraschend. „Dörfer zeigen Kunst“ geht bereits in die 16. Runde. In den Gemeinden, die mitmachen – in diesem Jahr sind es 19 – haben sich die Menschen längst gefunden. Als Künstler und Kunstaffiner im Ort kennt man sich mittlerweile untereinander, weshalb bei den Vorbereitungen immer auch ein Stück weit auf Routine zurückgegriffen werden kann.

Ein wichtiger Faktor ist zudem, dass sich auch auf übergeordneter Ebene längst sichere Arbeitsabläufe herausgebildet haben. Dafür verantwortlich ist Susanne Raben-Johns im Amt Lauenburgische Seen. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, sie holt die Zusagen der Gemeinden ein, die bei „Dörfer zeigen Kunst“ dabei sein wollen. 2019 sind es Albsfelde, Bäk, Behlendorf, Buchholz, Dargow, Dechow, Demern, Groß Grönau, Groß Sarau, Kittlitz, Kneese, Salem, Seedorf, Sterley, Thandorf, Utecht, Zarrentin, Ziethen und – Horst als Gastgeber der Eröffnung.

Sehr angenehm sei die Zusammenarbeit mit Horst gewesen, lobt Raben-Johns und ist wie die Organisatoren davon überzeugt, dass die Auftaktveranstaltung – wie alles Weitere bei „Dörfer zeigen Kunst“ – ein Erfolg wird.

Gleichwohl ist die Organisation einer Eröffnungsveranstaltung immer noch mal etwas anderes als die Präsentation einer Ausstellung. Doch Bürgermeister Langhof und Organisatorin Braun lassen da – wie gesagt – während der Pressekonferenz nicht den leisesten Zweifel, dass an alles gedacht ist.

„Wir haben die Horster Feuerwehr und die Spiel- und Sportgemeinschaft Horst-Brunsmark mit im Boot“, entgegnet Langhof auf die Frage, ob es genügend helfende Hände gibt. Auch für Stellplätze sei gesorgt. Die Leute könnten die Parkplätze vom Theater im Stall nutzen. Bei schlechtem Wetter könne die Veranstaltung auch in der Scheune stattfinden. Um das leibliche Wohl würden sich die Gudower Landfrauen kümmern.

Übrigens: Die Eröffnungsfeier startet um 19 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich dann nicht nur auf jede Menge Kunstwerke im Alten Gutshof freuen, sondern auch auf ein interessantes Rahmenprogramm. So sind die Drehorgelspieler Harald und Carola Kripgans zu Gast. Darüber hinaus gibt es ein Konzert mit dem Trio „Saitenbalg“.  Weitere Infos unter www.doerfer-zeigen-kunst.de.

„Dörfer zeigen Kunst“, Eröffnungsveranstaltung, 19. Juli, Alter Gutshof, Alter Gutshof 6, Ortsteil Neu-Horst, Horst, ab 19 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/07/15/doerfer-zeigen-kunst-startet-mit-aktionen-vernissagen/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/07/15/doerfer-zeigen-kunst-ist-eine-marke/