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Quarantäne mit Aussicht

Das also war 2021. Wieder so ein Jahr, das uns zeigt: Die Welt ist im Wandel, ja – mancherorts sogar aus den Fugen. Stürme und Fluten verheeren neuerdings in schöner Regelmäßigkeit ganze Landstriche. Die Taliban haben es vermocht, Afghanistan in nur wenigen Wochen lahm zu legen und in eine Hungerkatastrophe hineinzuführen. China und Russland rasseln mit den Säbeln. Der Iran will die Bombe. Und dann ist da noch die Pandemie.

Manch eine dieser Bedrohungen mag man im Alltag zur Seite schieben können, bei der Seuche funktioniert das leider nicht. Covid-19 kommt überall hin und beeinflusst – 3G, 2G, 2G+, Booster – das Leben jedes Einzelnen von uns.

Und wenn es einen dann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischt, zündet mit der Quarantäneanordnung die nächste Stufe. Dann hockt man 14 Tage in der eigenen Bude und wartet, ob einen das Virus ernsthaft krank macht oder alles gut wird. Ein unheimliches Gefühl.

Natürlich sagt man sich: Du hast die Impfung. So schlimm wird es schon nicht werden. Aber kann man sich da ganz sicher sein?

Ich selbst habe es – nach dem positiven PCR-Test und der offizielll angeordneten Quarantäne – geschafft, nicht die ganze Zeit in mich hineinzuhorchen und darüber verrückt zu werden. Wie? Ich weiß es nicht. Normalerweise bietet eine 14-tägige Quarantäne allerbeste Voraussetzungen, um sich den schlimmsten Krankheitsfantasien hinzugeben.

Vielleicht haben die Ziele, die ich mir gesteckt hatte, geholfen.

Nach vier Tagen mit Fieber, Schnupfen, Gliederschmerzen und Geruchsverlust besserte sich mein Zustand, so dass ich das Bett verlassen und mir einen Hexenschuss holen konnte. Fortan kam zur Behandlung des Virus ein von mir selbst erdachter Rehabilitationsplan hinzu. Im Stundentakt wälzte ich mich auf dem Fußboden, um mit orthopädischen Übungen die Beweglichkeit zurückzuerlangen und die Schmerzen zurückzudrängen. Als entlastend für den Rücken erwies sich zudem, regelmäßig zwischen Sessel, Stuhl und Yogakissen zu pendeln.

Nebenbei konnte ich feststellen, dass Corona müde macht. So viel, wie ich in der ersten Krankheitswoche schlief, habe ich lange nicht mehr geschlafen. Das alles reichte aber immer noch nicht, um gut durch die Quarantäne zu kommen.

Ich zwang mich zunächst einmal, nicht darüber nachzudenken, wie viel Tage es noch bis zum Ende der Quarantäne sein würden. Stattdessen hangelte ich mich von Tag zu Tag. Und als es mir nach knapp einer Woche besser ging, kehrte auch meine Fähigkeit zurück, mich auf etwas zu konzentrieren.

Dadurch entwickelte sich endgültig eine Art „Quarantäne-Alltag“. Den Morgen startete ich stets mit meinen Turnübungen und einem Stoßgebet, dass mich kein zweiter Hexenschuss treffen möge. Im Anschluss gab es ein ausführliches Frühstück, ehe ich ein, zwei Sachbücher aus dem Regal holte. Das waren Schmöker der Kategorie beruflich wertvoll, für die man im Alltag aber in der Regel keine Zeit findet, sie zu lesen.

Turnen, Frühstücken, Lesen, Turnen, Lesen, Kochen, Turnen – und Fernsehen am Abend. So vergingen die Tage. Versüßt von ein paar Telefonaten und einer lieben Kollegin, die für Nachschub im Kühlschrank sorgte.

Das Ende der Quarantäne feierte ich mit einem langen Spaziergang und einer winterlichen Sonne, die sich während meiner Quarantäne nie gezeigt hatte. Ich nehme das mal als gutes Omen, dass wir die Pandemie 2022 endlich in den Griff bekommen. Mögen die Ansteckungszahlen dauerhaft auf ein Minimum schrumpfen oder Ansteckungen in Zukunft keine Gefahr mehr darstellen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr!

Helge Berlinke

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Prost Neujahr!

Kulturportal-Herzogtum.de wünscht allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein frohes, neues und gesundes Jahr. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Berichterstattung über das kulturelle Leben im Kreis Herzogtum Lauenburg gefallen hat und wir auch 2022 auf Sie zählen können.

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Weihnachten in Zeiten der Pandemie

Das Weihnachtsfest in Zeiten der Pandemie – 2021 erleben wir die Fortsetzung dieser Geschichte, die 2020 ihren Anfang nahm. Die Vorzeichen haben sich seitdem ein wenig geändert. Es gibt die Impfungen, es gibt mit Omikron eine weitere Virus-Variante, es gibt die höchsten Inzidenzen seit Ausbruch der Seuche, es gibt ein Gesundheitssystem, das aufgrund der vielen Covid-19-Fälle in den Krankenhäusern dem Kollaps so nahe wie nie ist.

Weihnachten lässt sich also auch in diesem Jahr nur mit Vorsicht genießen. Die Politik hat die Zügel mittlerweile wieder angezogen. Kontakte sollen möglichst reduziert werden. Klar: Das eine oder andere Event steht dank 2G und 2G+ weiterhin auf dem Programm. Aber viele Kirchengemeinden und Veranstalter haben längst Konsequenzen gezogen und verzichten vorsorglich auf weihnachtliche Konzerte und Events.

Das ist so verständlich wie traurig. Wenn die Pandemie eines gezeigt hat, dann wie wichtig es für uns Menschen ist, zusammenzukommen und gemeinsam schöne Dinge zu erleben. Andererseits: Wer möchte schon gerne dafür verantwortlich sein, dass Menschen sich anstecken und womöglich schwer erkranken? Wer will schon einen Beitrag zur weiteren Überlastung der Krankenhäuser leisten?

Hoffen wir, dass sich die Lage 2022 grundsätzlich wandelt und ein „normales“ Weihnachten wieder möglich ist. Für 2021 gilt es, das Beste aus der Situation zu machen. Möge es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gelingen. Ich wünsche Ihnen im Namen der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein frohes Weihnachtsfest!

Helge Berlinke

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Krippenspiele, Christvesper & Gottesdienste

Das Corona-Virus stellt die Menschen im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg im zweiten Jahr zum Fest der Liebe vor große Herausforderungen – schon wieder. Denn es gilt, Abstand zu halten, um die vierte Welle zu brechen. Wie genau die Lage am 24. Dezember aussieht, weiß heute niemand. „Es gibt aber trotzdem viele Möglichkeiten, ein stimmungsvolles Weihnachtsfest vorzubereiten“, sagt Ines Langhorst, Sprecherin des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.

Ein großer virtueller Chor wird im liveline-Onlinegottesdienst an Heiligabend um 15 Uhr „O du fröhliche“ singen. Der Gottesdienst wird auf dem Youtube-Kanal des Kirchenkreises gestreamt und zudem bei BibelTV übertragen. Die Predigt hält Pröpstin Petra Kallies.

In den Gemeinden laufen darüber hinaus die Vorbereitungen für verschiedene Gottesdienste. So wird Pröpstin Frauke Eiben am Heiligabend um 17 und um 23 Uhr in der Ratzeburger Petrikirche predigen. Zuvor stehen dort um 14 und 15.30 Uhr zwei Familiengottesdienste mit Pastorin Wiebke Keller auf dem Programm. Auch der Dom öffnet am Heiligabend seine Pforten: Um 15, 16.30 und 18 Uhr gibt es drei Christvespern mit Domprobst Gert-Axel Reuß. Um 22 Uhr setzt sich dann Kantor Christian Skobowsky an die Orgel und spielt Musik zur Christnacht. Für die Christvespern werden Anmeldungen unter http://www.ratzeburgerdom.de/pdf/christvesper_anmeldung_2021.pdf entgegengenommen.

Die Kirchengemeinde Geesthacht lädt am 24. Dezember vor der St. Salvatoris-Kirche um 13.30 Uhr und 15 Uhr zu halbstündigen Krippenspielen. Es folgen – ebenfalls unter freiem Himmel – um 16.30 Uhr, 18 Uhr und 23 Uhr drei Christvespern. Eine Anmeldung für die Veranstaltungen über www.kirche-geesthacht.de ist notwendig. Wer dabei sein möchte, muss einen Nachweis mitbringen, dass er oder sie geimpft, genesen oder getestet ist.

In der Kirchengemeinde Lauenburg lädt Pastor Philipp Graffam am Heiligabend um 14.30 sowie um 16 Uhr in der Maria-Magdalenen-Kirche zu Gottesdiensten mit Krippenspiel ein. Dabei unterstützt wird er von der Theatergruppe „Thekila“ sowie von Konfirmandinnen und Konfirmanden. Überdies hält Pastor Graffam in der Maria-Magdalenen-Kirche ab 23 Uhr eine Predigt zur Geburt Christi. Für die Gottesdienste gilt die 2G-Regel. Anmeldungen werden unter kirchenbuero@kirche-lauenburg.de angenommen.

In Schwarzenbek ist am Heiligabend die St. Franziskus-Kirche zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet. Das Gotteshaus ist mit einem Weihnachtsbaum, mit Lichtern und einem Krippen-Weg festlich geschmückt.

Die Kirchengemeinde lädt an Heiligabend ferner zu drei Open Air-Gottesdiensten ein. Um 14 und 15 Uhr gibt es zunächst zwei Predigten auf dem Platz „Unter der Brücke“. Um 16 Uhr folgt dann ein weiterer Gottesdienst auf dem Platz vor dem Evangelischen Freizeitzentrum St. Elisabeth.

In Mölln plant die Evangelisch-Lutherische Gemeinde für Heiligabend fünf Gottesdienste unter freiem Himmel. Sie finden um 14, 15, 16, 17 und 18 Uhr auf dem Marktplatz statt und dauern zwischen 15 und 20 Minuten.

Foto: KK LL_bm

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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De Wiehnachsmann sien Engel heet Erika

De Geschicht kann wohr sein – mutt awers nich: Dat is noch gornich so lang her, dat kann sick blotes so um 40 bit 50 Johr hanneln, dor keem an „Hilligen Owend“ bi Familien, de lüttje Kinnner harrn, ümmer de Wiehnachsmann. Dat weer öwer johrelang ümmer de sülvige Kirl. Un wiel he dat so good moke, un man marke em dat ook an, dat he dor Lust un Spooß to harr, dor schnacke sick dat jo rüm, dat man to „Hilligen Ovend“  een Wiehnachsmann bestellen kunn, de dat ganze „Drum un Dran“ nett un örnllch ower de Bühne bröchte, as man so seggt: He weer „im wahrsren Sinne des Wortes“ de fröhliche un goode Vertreder vun de Verkünnung vun Jesus Geburt. So, dat vörweg !

Nu passerte een Wiehnachen mol wat, womit de Wiehnachsmann in sien Leven jo nienich rekent harr: „Bubs di swupps“ harrn sick doch veertein Familien bi em mellt wo he an „Hilligen Owend“ de Geschenke an ehre Kinner övergeven schull. Jo, segg he in sien övermötigen Lichtsinn, mook ick, mook ick.

Ansünsten harr he jo blots höchsens dere Familien besöcht, awers nu?

Sien Fru keem in’e Puschen: Dat duert doch all veel tolang!  Dat schaffst du doch gor nich! Jo, hest recht – erstmol de Tied utreken. Also, normale Tied, pro, is so 15 bit 20 min, mit Gediche opsegggen un so wieder – bi een Familie, so Satz. – Minsch. dat sünd bi 14 Familien jo öwer 3 ½ Stünnen, dat ward jo veel to laat; un öwerhaupt: um halvi söben heff ick de Goos op’n Disch: un dor leet de Fru vun’n Wiehnachsmann ook nich mit sick hanneln.

Also good, de Wienachsmann sette sick henn un moke sick een Tiedplon torecht, he reep bi all Familien an, wann he an Hilligowend denn toerst un toletzt komen kunn – un dann  harr he ook all’ns torecht, blots, he müsse allerdings all nohmiddags üm Klock dree los, dormit he dat man alln’s so bit halvig söben öwer de Bühne kreeg. Bi Petersens toerst, dann de Clausens – dann de Heningsens – no de Hausschilds – dann de – un dann de – un so wieder un so wieder, bit ton Sluß – ach, verdammi de Möllers heff ick doch vergeten, de mit de twee frechen Göhrn. De Möllers wohnten jüst gegenöwer vun den Wiehnachsmann sien Melkloden, richti! 

De Lesers hebbt nu good spekuleert:  De Melkmann is de Wiehnachsmann! De Wiehnachsbesööke an Hilligen Owend leepen egentli no een un datsülvige Schema aff: „Hallo – hier is de Wiehnachsmannn – nette Begröten – wie heetst du – sünd ji ook immer artig west – wer kann een Gedicht – naja, un dann wurr dat Gedicht meistens so’n beten wat dorher stomert – dann de Geschenke öwergewen un dann Bedanken – un wenn ji dat ganze nüe  Johr artig sünd,  koom ick anner Johr wedder. Tschüß ook – föhliche Wiehnacht!“

So, orer so ähnlich sünd de Besööke Johr vör Johr afflopen mit veel Snack un Fröhlichkeit för beide Sieden: Familjen wie Wiehnachsmann! – So, nu is eegentli mien Geschicht to Enn, denn wat nu kümmt, dörpt eegentli keen anner weten, is all schlimm genog, dat de Familien Petersen un Möller dat mitkreegen hebbt.

Öwerhaupt sünd de dran Schuld, dat de Wiehnachsmann meist so’n beten in’e Bedrullje keem. Awers ick vertell doch wieder, wiel ji jo sünst nich to weten kriggt, wieso de Engel vun Wiehnachsmann Erika heet.  Also dat füng dormit an, dat de Wiehnachsannn bi de Perersens mit „Groot Hallo“ in Empang nohm wurr. Nee, nich vun de Kinner, de werrn gor nicht to sehn: Vun dat Ehepaar Petersen sülm mit de beiden Bröder und Schwestern, de Öllern ook noch dorbe, un de harrn doch tatsächli all jeder een grootet Glas Whisky-Cola in’e Hann, weer meist all leddig, dat Glas, un wenn man sick dat genau beluerte: Dat wär mit Sekerheit nicht dat erste Glas mit Sprit.

Un denn – nu man los op’e Wienachsmann: De Wiehnachsmann hett jo so’n Döst, un richti, se harrn de Gesmack vun em dropen, – noch’n Glas – se hebbt dat wüßt, no all de Johrn wo se sick kennen dehn. „Tja un nu? frogt de Wiehnachsmann, de Kinner. Ach ja – Christine – Walter – Uwe.“ Mudder Petersen reep irgendwie no de Köök rin, un dann keemen se ook all anscheeßt, ohne irgendwecke Schuch un klammerten sick an sien Wiehnachsmantel.

„Wer kann een Gedicht“? de lütte Christine mellt sick – un nn kummt vör den Wienachsmann un vör all de annern Groten  een wunerbore Geföhl in’e Boss – man denkt sülm  mol gau an fröher torüch,  meist so’n hillige, sünnerbore Gedanken, kanns gor nich beschrieven – eben vörher noch so’n  Larm in’e Bood, nu mit eenmol musingstill: de lütte Christine, so dree – veer Johr old, op’e Schoot vun Wiehnachsmann, alle negen Personen üm em ’rum: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei dann vier dann steht das…äh.. äh..äh.. se wußt nich wieder. Ehr Mudder wurr licht nervös:  na, Chrischi, man weiter, Chrischi kickt den Wiehnachtsmann an, de will hölpen un froogt. Na, wie geht’s denn nu weiter?  Christi kickt em mit noch grötere Ogen an – un strohlt – mit eenmol schütt dat ut ehr rut,  un se seggt: „Fünf!“

Jungedi, dat wär jüst dat Richtuge, so no veer orer fief Cola-Whisky, de Ölleren un ook de Wiehnachsmann  kregen  een Lachanfall, Crischi wuß gor nich wat los wär, bit de gröttere Broder ehr dat verklaarte, wat se seggt harr. De Wiehnachsmann kunn de Situatschon awers retten, indem he reep: „Her mit de Geschenken.“

Na, de Öwergov güng good öwer de Runn, Kinner un Öllern weern anschienend  tofreden. Vadder Petersen wär all wedder dorbie een Oplaag Cola-Whisky to spendeeren. De Kinneer wedder aff no de Köck.  Un de Wiehnachsmann, jo, de Wiehnachsmann wär meist een been ut de „Tüüt“!  „Keen Schnaps mehr, bölkte he, ick schall jo noch wieder.“

De Petersens schenkten em noch’n Buddel Rum, för loter, de Buddel wurr verstaut in so’n lüttje Jutesack, de harr de Wienachsmann op’e Rüch, dormit seeche he ut as so’n richigen Wiehnachsmann. So, grootet Veraffscheden, mit Küssi un so wieder, bit anner Johr, un Wiehnachsmann: Fohr nich so gau! Wat nu??  Tja, he müsse jo wieder, he reet sick an Rehnen, dormit keeneen marken schull, wat mit em los wär.

De Wiehnachsmann wär nähmli besopen.  De anneren Besöken leepen meist so aff, as vörhen beschreven, man blots mit de letzte, mit de Möllers dor geev dat noch örnli Opregung. De Wiehnachsmann meente nu, he musse sick noch een beten frisch moken, uu stüerte sien Melkloden an um noch kolt Woter to drinken.

Ha, schön frisch ! De Jutesack op’e Rüch, un dann to Foot röver na de Möllers. Nu wär domols  op’e Schubystroot keen so schöne Teerploster as hüüt, ne, dat wär noch so’n richti, knüppelige Steenploster op den man ook mol stolpern un utrutschen kunn. So, as nu de Wiehnachsmann. He kunn sick awers noch berappeln, is nich henfullen, he verlor bi dat Gewuppel awer den Jutesack, de so op’e Straat full, dat de Buddelns mit Schnaps dorbi in’e Brüche güngen, markte he nich.

Bi de Besöken vun de annern Familien harr hedat as „Dank“ ook meistens een Buddel mit „Brammi“ geven,, so nömte man domols „Sprit“ or „Schnaps“. Nu wär ünner all de Buddelns ook een mit Eierlikör, natürli kaputt. Also, de Jutesack wär över de Rüch, un los no de Möllers. De Wiehnachsmann markte nix mehr. – Hebbt ji mol sehn, wi dat utsüht, wenn Eierlikör, Whisky, Rum uu Korn ut een Jutesack op een roden Wiehnachsmannmantel drüppeln deiht, un wat vörn aparten Geruch dat gifft?

De Möllerstuuv wär good beheizt, de Wiehnachsmann rinstolpert : nich mit „Fröhliche Wiehnachen“, nee, he keek sick de beiden Jungs an un segg: „dor wüllt wi doch mol sehn wat de Melkmann ju mitbröcht hett: „Ha, dat heff ick ümmer wüßt, de Wiehnachsmann is uns Melkmann.“

De beiden Jungs kunn man nix mehr vörmoken. De beiden Möllers keeken op’e Wiehnachsmannn, sechen  awer nix, de Wienachsmann  stamer blots noch: „Roop doch bitte mien Engel ’Erika’ an dormit se mi affholt, un denn sacke he op’n Stohl.“

Hillig Owend – wär nu vörbie! To’n Sluß noch een Fraag: Hett vun ju eener Mol vör föfftig Johr an „Hiligen Owend“ een Taxi bestellt? Will dormit seggen: Wi lang de Wiehnachsman dor  setten  hett, weeten blots de Möllers un  sien Engel „Erika“!

Öwrigens, de Goos geef dat denn an 1. Wiehnachsdag un hett fein smeckt. Wie geseggt, de Geschicht kannn wohr sien, mutt awers nich! Denn mit besopen Mors föhrt wi keen Auto: Wi nich!

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Bachs Weihnachtsoratorium

Die gute Nachricht von der Geburt Jesu kommt in Ratzeburg in Form eines musikalischen Meisterwerkes daher: Am Sonnabend, 18. Dezember, um 19 Uhr sowie am Sonntag, 19. Dezember, um 15 Uhr dirigiert Kantor Christian Skobowsky im Dom mit Chören und Solisten Johann Sebastian Bachs berühmtes Weihnachtsoratorium.

 „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage“ – heißt es zu Beginn des Stücks. Es ist ein Vorgriff: Bevor Bach auf die Geschichte von Maria und Josef und der Geburt des Heilandes zu sprechen kommt, lässt er einen Chor schon mal die gute Nachricht verbreiten. In Ratzeburg ist es der Domchor, der dies tut. Unterstützt werden sie bei ihrem Auftritt von den Solisten Erika Tandiono (Sopran) Marian Dijkhuizen (Alt), Alexander Bischoff (Tenor) und Clemens Heidrich (Bass). Das Orchester, die „Ratzeburger Dom-Music“, setzt sich aus engagierten Musikerinnen und Musikern auf barocken Instrumenten zusammen. Die Leitung hat Christian Skobowsky.

Das für die Konzerte zusammengestellte Ensemble hat die Kantaten I bis III einstudiert.  Das Gesamtwerk beinhaltet sechs Kantaten, die sich über den gesamten Rahmen des Weihnachtsfestes verteilen. Die einzelnen Teile wurden erstmals vom Thomanerchor in Leipzig in den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest 1735 in der Nikolaikirche und in der Thomaskirche aufgeführt.

Feierliche Eröffnungs- und Schlusschöre, die Vertonung der neutestamentlichen Weihnachtsgeschichte in den Rezitativen, eingestreute Weihnachtschoräle und Arien der Gesangssolisten prägen das Oratorium. Die Kantaten 1-3 gehören zu den eigentlichen Weihnachtsfeiertagen, die Kantaten 4-6 sind am Sonntag nach Weihnachten, am Neujahrstag und am Tag der Heiligen drei Könige (6. Januar), auch Epiphanias genannt, an der Reihe. Damit ist klar: Das Weihnachtsfest erstreckt sich vom 24. Dezember bis zum 6. Januar (und noch darüber hinaus).

Restkarten gibt es in der Buchhandlung Weber, die auch per Mail unter weber-buch@t-online.de bestellt werden können. Besucherinnen und Besucher müssen nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind und ihren Personalausweis vorzeigen. Für das Konzert wird der vorgeschriebene Abstand eingehalten. Zudem gilt eine Maskenpflicht.

Das Konzert am Sonnabend, 18. Dezember, wird aufgezeichnet und ist am Tag darauf – am 19. Dezember – im Netz zu hören. Den Link dazu gibt es unter www.ratzeburgerdom.de.

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Romeys Krimi mit Ansage

Mord und Totschlag haben es ihm angetan. Aus seinem Mund klingt das selbstverständlich weit weniger martialisch. „Ich bin sehr krimiaffin“, sagt Detlef Romey. „Zu Hause habe ich alle Bücher und Filme von Edgar Wallace, alle Sherlock Holmes-Geschichten von Arthur Conan Doyle.“

Der Weg zum eigenen Krimi ist für einen Schriftsteller dann nicht sehr weit. „Mir war klar“, so Romey, „irgendwann willst du selbst mal so etwas schreiben.“ Gesagt. Getan. Zum Ende des Jahres hat er ein eigenes Werk vorgelegt, in dem er der Leserschaft seine eigene Spürnase vorstellt. Jonathan Popskin heißt der Mann, ein 72-Jähriger Engländer im Unruhestand. Als langjähriger Gerichtspathologe bringt er die Berufskompetenz in sein Altershobby ein: Er beschäftigt sich mit Leuten, die unter rätselhaften Umständen den Weg zum Herrgott gefunden haben.

„Sich mit Mordfällen zu beschäftigen, hat irgendwie immer auch etwas Archäologisches“, meint Romey. Den Bezug zum Altertum, den er persönlich zur kriminellen Spurensuche herstellt, macht sich seine Hauptfigur aber nicht zu eigen. Er mag alt sein und ein wenig schrullig daherkommen, der gute Herr Popskin, bei seinen Ermittlungen greift er jedoch auf neueste Kommunikationsmittel zurück. Er pflegt einen Blog im Netz, ist auf Facebook unterwegs und tippt souverän auf seinem iPhone herum.

Alt und schrullig – ein Engländer. Logisch. Oder nicht? Warum muss die Geschichte auf der Insel spielen? „Ich liebe Cornwall und die Grafschaft Kent. Mir gefällt die Beschaulichkeit der Dörfer“, bekennt Romey. Das heißt aber nicht, dass sein Ermittler ohne Bezüge zu „good old Germany“ ist. „Er ist in Deutschland geboren. Irgendwann wird er auch mal bei uns ermitteln.“

Im Gedanken ist Romey also schon einen Krimi weiter. Erst einmal können die Leserinnen und Leser seinen Privatdetektiv kennen lernen: In „Popskin’s Mordfälle“ entfaltet er den Charakter seines Protagonisten und präsentiert dem Publikum zehn Leichen. Wie gesagt: Mord und Totschlag haben es Romey angetan.

Wer noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist: „Popskin’s Mordfälle“ ist im Neopupli Verlag erschienen und hat die ISBN 978-3-7531-1651-7.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Weihnachtsbummel mit Weihnachtsmann

Nächsten Sonntag wird´s was geben – so viel ist schon mal klar. Die Ratzeburger Stadtinsel lädt am 19. Dezember zu einem Bummel in weihnachtlicher Atmosphäre. In der Zeit von 13 bis 18 Uhr öffnen die Geschäfte. Zudem gibt es ein buntes Rahmenprogramm.

Los geht es mit einem Auftritt des Posaunenchores der Kirchengemeinde St. Petri. Das Ensemble spielt ab 15 Uhr Weihnachts- und Adventslieder. Zwischen 16 und 18 Uhr ist dann der Weihnachtsmann zu Gast. Für Kinder ist dies die Gelegenheit, ihm einen Wunschzettel und ein selbstgemaltes Bild zu überreichen.

In der Zeit von 17 bis 18 Uhr erklingt dann auf dem Marktplatz über eine Drehorgel weihnachtliche Musik. Das Instrument lässt Unterschiede zwischen Musikstile verschwinden und verbindet ganze Generationen. Für das leibliche Wohl sorgt das Stadtmarketing Ratzeburg. Weitere Informationen gibt im Veranstaltungskalender für die Stadt Ratzeburg, der unter www.ratzeburg-tourismus.de zu finden ist.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Adventliche Zeitreise

Zu einer Zeitreise in die adventliche Welt des frühen 20. Jahrhunderts lädt das Kreismuseum Herzogtum Lauenburg noch bis zum 30. Dezember ein. Zu bewundern gibt es im Ratzeburger Herrenhaus neben Christbaumschmuck und Weihnachtsgrußkarten ab 1900 auch eine Modelleisenbahn aus dieser Zeit.

Die Sonderausstellung „Alle Jahre wieder – Weihnachtsschmuck und Modelleisenbahn aus alter Zeit“ war im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie entfallen. Nun dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf mehr als 320 wertvolle und seltene Exponate freuen. Die Schau zeigt einen Querschnitt der schönsten Christbaumschmuck-Stücke aus der Zeit um 1900. Zu sehen gibt es beispielsweise einen wertvollen „Candy Container“, in dem zum Fest Süßigkeiten aufbewahrt wurden. Bemerkenswert sind auch die Kerzenhalter mit schweren Bleigewichten an einem Pendel, die die Kerzen senkrecht halten. Besonderes Flair verströmen Ausstellungsstücke wie die alten Weihnachtsgrußkarten, der Gablonzer Glasperlenschmuck oder der gläserne Baumschmuck aus Lauscha. Interessant für Bastler und Tüftler dürften die alten Werkzeuge sein, mit denen die Kugeln in Form gebracht wurden. Neben den Gegenständen aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts gibt es zudem diverse Objekte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu sehen.

Eine besondere Attraktion ist die Modelleisenbahnanlage, die nahezu ausschließlich aus Artikeln der Firma Märklin besteht. Die Modelle der Spur 0 stammen aus der Zeit zwischen 1910 und 1925. Die Ausstellung ist bis zum 30. Dezember täglich – außer montags – von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr zu sehen. An Heiligabend, den Weihnachtsfeiertagen und Silvester bleibt die Schau geschlossen.

Für den Besuch des Kreismuseums gelten die Bestimmungen der jeweils aktuellen Corona-Landesverordnung. Zurzeit erfolgt der Zutritt nach der 2G-Regel. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, den für Sie geltenden Nachweis sowie einen Lichtbildausweis bereitzuhalten. Im Gebäude gilt Maskenpflicht. Der Zutritt ist zahlenmäßig begrenzt. Gruppen müssen sich vorab unter der Telefonnummer 04151-860713 anmelden.

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Geschenke aus der Cloud

Zusammen mit 15 Unterstützerinnen hat Silke Meyer, Leiterin des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg, einen digitalen Adventskalender befüllt: mit Bildern, Texten und einem gesprochenen Weihnachtswort. „Wir leben aufgrund der Corona Pandemie in Zeiten, in denen wir uns wieder nur sehr eingeschränkt in Präsenz begegnen können. Unser Ziel ist es, die Menschen auf anderem Wege zu erreichen“, berichtet die Initiatorin über die Motivation des Teams, einen virtuellen Kalender zu kreieren.

Die Idee der Nordkirche, in der Vorweihnachtszeit unter dem Motto „Geschenk des Himmels“ persönliche Liebeserklärungen in alle Welt zu schicken, beflügelte die Runde der kreativen Kalendermacherinnen. Auch in dem digitalen Kalender des Frauenwerks findet sich die eine oder andere Liebeserklärung. „Die Frauen haben teils sehr persönliche Texte geschrieben – mal länger, mal kürzer – und besondere Bilder dafür ausgesucht. Der tägliche Klick unter https://www.frauenwerk-luebeck-lauenburg.de/adventskalender.html lohnt sich“, sagt Silke Meyer.

Mit einem digitalen Interkulturellen Adventskalender wartet das Diakonische Werk im Herzogtum Lauenburg auf. In Kooperation mit dem Landesverband der Arbeiterwohlfahrt Bereich Interkulturell, den DRK-Betreuungsdiensten und der Koordinierungsstelle für Integration und Teilhabe des Kreises ist bereits im zweiten Jahr ein herausragendes Digitalprojekt umgesetzt worden.

„Im vergangenen Jahr mussten wir wegen Corona alles absagen, was wir für die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe geplant hatten“, erinnert sich Juliane Seidel. Als Koordinatorin des Diakonischen Werks für die Sprach- und Kulturmittler und verantwortlich für das Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe wollte sie sich damit allerdings nicht abfinden: „Wir wollten, dass die Helferinnen und Helfer etwas bekommen – und heraus kam unser digitaler Interkultureller Kalender.“

Der Erfolg war beachtlich und ein Ansporn für 2021. „Jeden Tag lässt sich ein Türchen anklicken, hinter denen Geflüchtete persönliche Geschichten erzählen, Rezepte aus fernen Ländern vorstellen, hinter denen unser Landrat sich an die Nutzer wendet oder hinter denen Geschenkideen und sogar ein Gewinnspiel warten“, berichtet Juliane Seidel. Anmeldungen für den Kalender werden unter dezentrale-betreuung@kirche-LL.de entgegengenommen.

Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Pastorin Dietlind Jochims, bietet zum sechsten Mal einen digitalen Adventskalender an, der in diesem Jahr unter dem Motto #mutgeschichten steht. Sharif, Sona, Azizah oder Familien, die in Norddeutschland leben, erzählen von ihrer Flucht. Zugleich kommen aber auch Helferinnen und Helfer aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zu Wort. Bis Weihnachten gibt es 24 eindrucksvolle Geschichten, die nachdenklich machen und ermutigen sollen. Die Mutgeschichten finden Interessierte unter https://www.flucht.adventskalender-nordkirche.de/.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.