Kategorien
Nördlich der A24

Kein Poetry Slam im Bogarts

Schlechte Nachricht für die Poetry Slam-Fans der Region: Der für Freitag, 14. Januar, geplante Wettstreit der Wortakrobaten in der Bogarts.Bar (Mölln) fällt aus. Hintergrund ist die zunehmende Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Für den Poetry Slam hatten die Stiftung Herzogtum Lauenburg und die Bogarts.Bar die Hamburgerin Monika Mertens als Moderatorin gewinnen können. Mertens ist mehrfache Finalistin der Hamburger Stadtmeisterschaften im Poetry Slam sowie Halbfinalistin der Deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2015.

Der Poetry Slam zu Beginn des Jahres hat bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg jenseits der Pandemie längst Tradition. Die Initiative für diese Veranstaltung kommt regelmäßig von der Kultur-Community, einem Netzwerk junger Menschen, die sich unter dem Dach der Stiftung zusammengetan haben und darüber hinaus das Pegasus Open Air organisieren.

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg ist offiziell für die Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Nördlich der A24 Südlich der A24

Ein bisschen Frieden

Freden an’t Enn vun’t Johr. Dat is mehr en Sehnsucht, en Lengen, as Wirklichkeit. Weer’t jümmers. Aver nich jümmers weer dat Lengen so gewaltig as in en Tiet, in de di de Weltloop bannig unkommodig dücht.

De Unfreden liggt sotoseggen op de Footmatt vör dien Huusdöör as en giftige lütt Kläffer, de man blots so deit, as wöör he slapen. Wenn du mit spitze Tööns versöökst, över em wegtokladdern, jumpt he hooch un bitt di in de Hacken.

Also bliffst even binnen. Is sowieso beter, bi all de lütten Putins, Erdogans un Ji Yinpings, de hütigendaags buten op di luert. Tominnst an’t Enn vun’t Johr bruukt de Minsch Harmonie – ob dor nu wat achter sitt oder nich. Jüst so as in den Hit “Ein bisschen Frieden“, mit den sik Nicole 1982 för Düütschland  zielseker un bescheden op den eersten Platz sungen hett.

Veel wull se jo nich, en beten Freden müss recken. De Welt is twüschentiets nich freedlicher worrn, Midde Juli kuum anners as in’n Dezember, liekers dor Wiehnachten liggt. Ik wünsch Jüm all schöne Festdaag un en Oog för buten, ok wenn dat opstünns nich so veel Spaaß maakt.

Thorsten Börnsen ist Leiter des Niederdeutschzentrums in Holstein, das seinen Sitz im Möllner Stadthauptmannshof hat.

Kategorien
Thema der Woche

„Kultur gehört in die Fläche“

Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm startet die Stiftung Herzogtum Lauenburg in das erste Halbjahr 2022. Das Publikum darf sich auf Live-Musik, Poetry Slam, historische und naturkundliche Vorträge und Literarisches freuen. Die dazu erschienene Broschüre umfasst 24 Events. Elf davon sind im Möllner Stadthauptmannshof geplant, der Rest findet an verschiedenen Orten im Kreis Herzogtum Lauenburg statt.

„Als Institution, die für die Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig ist, gehört das zu unserem Selbstverständnis“, so Geschäftsführerin Andrea Koop. „Auch wenn der Stadthauptmannshof ein toller Veranstaltungsort ist, gehört die Kultur in die Fläche. Wir wollen, dass sowohl Menschen auf dem Land als auch in der Stadt Vorträge und Konzerte besuchen können.“

Wichtig ist Koop auch die Themenvielfalt. „Neben der Kultur in all ihren Ausprägungen haben wir immer auch die Wissenschaften im Blick. Hier können wir glücklicherweise oft auf unsere erstklassigen Referentinnen und Referenten zurückgreifen“, erklärt Koop.

So wird die Historikerin und Volkskundlerin Dr. Anke Mührenberg zwei Vorträge halten, die sich mit dem Frauenleben im Lauenburgischen befassen (3. März und 31. März). Auch im naturkundlichen Bereich stehen einige Vorträge an: Am 18. Februar unternimmt Dieter Damschen eine fotografische Reise mit den Kranichen. Eine Analyse zu erwartbaren klimatischen Veränderungen in der Region präsentiert am 22. Februar Sebastian Bathiany vom Climate Service Center Germany. Zudem gibt es eine naturkundliche Wanderung ins Pirschbachtal (22. Mai).

Ein musikalischer Höhepunkt ist der Auftritt von „Suden Aika“ am 13. März. Das finnische Frauen-Quartett holt mit dem Konzert im Stadthauptmannshof ein bereits für 2021 geplantes Gastspiel nach. Die vier Sängerinnen präsentieren kraftvolle Vokalstücke, die instrumental behutsam begleitet werden.

„Malerei – Zeichnung – Installation“ – unter diesem Titel steht die Frühjahrsausstellung. Die Schau, die mit einer Vernissage am 24. April eröffnet wird, zeigt neuere Arbeiten der Malerin Claudia Bormann, die für ihr Schaffen 2020 mit dem Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet wurde.  

Erhältlich ist das Programmheft in den Filialen der Kreissparkasse sowie an verschiedenen öffentlichen Stellen des Kreises Herzogtum Lauenburg. Wer will, kann es sich auch auf www.stiftung-herzogtum.de unter der Rubrik „Programm“ herunterladen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Thema der Woche

Platt in Sicht!

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat sich die Förderung des Niederdeutschen auf ihre Fahnen geschrieben. Schließlich handelt es sich nicht um irgendein x-beliebiges, althergebrachtes Idiom, sondern um eine eigenständige Sprache mit großer Geschichte. Gleichzeitig schwingt im niederdeutschen Zungenschlag immer auch die Kultur einer ganzen Region mit.

Wer es nicht glaubt, kann sich im neuen Jahr davon überzeugen: Die Stiftung Herzogtum Lauenburg bietet im ersten Halbjahr 2022 gleich fünf Veranstaltungen an, in denen Niederdeutsch gesprochen wird. Den Auftakt bildet die musikalische Mitmachlesung „De Fischer un sien Frau“ am Sonntag, 20. März, in der Duvenseer Schmide. Die Schauspielerin Jutta Mackeprang hat das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm in eine plattdeutsche Fassung für Kinder zwischen fünf und neun Jahren gebracht. Anmeldungen unter ulrrei80@web.de.

„Dat Leven een Droom“ heißt es am Dienstag, 29. März, im Rathaus Ratzeburg. Der Kunsthistoriker Hans Thomas Carstensen stellt das Leben und das Werk des expressionistischen Künstlers Franz Marc vor. Der Maler, der zur Gruppe „Blauer Reiter“ gehörte, starb auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges.

Gedichte und Kurzgeschichten op Platt liest am Sonnabend, 9. April, in Krummesse Gerd Neugebauer. Neugebauer schreibt seit seiner Jugend Texte in niederdeutscher Sprache. Er ist zudem seit mehr als 45 Jahren Mitglied der plattdüütschen Theatergruppe Bliestorf.

Mit Matthias Stührwoldt konnte die Stiftung Herzogtum Lauenburg einen ganz besonderen Niederdeutsch-Autoren für eine Lesung gewinnen. Der Bio-Bauer mit deftigem Humor kommt am Sonnabend, 21. Mai, nach Lauenburg in die Heinrich-Osterwold-Halle. Dort liest er aus seinem aktuellen Buch „Knackwurst“.

Zum Abschluss der Niederdeutsch-Veranstaltungen geht es dann ans Eingemachte: Thorsten Börnsen, Leiter des Niederdeutschzentrums (ZfN), lädt am Sonnabend, 11. Juni, im Möllner Stadthauptmannshof unter dem Titel „Platt för hüüt un morgen“ zum Plattdeutschen Autorentreffen. Anmeldungen dafür werden unter autorendag@gmx.de oder unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Thema der Woche

Lauenburgische Frauen im Fokus

16 Jahre lang wurden die Geschicke der Bundesrepublik von einer Frau gelenkt. Das kürzlich vereidigte Kabinett der Regierung Scholz besteht je zur Hälfte aus Männern und Frauen. Politisch – so scheint es – ist die Emanzipation vorangekommen.

Eine Entwicklung, mit der Frauen vor rund 100 Jahren nicht rechnen konnten. Immerhin: 1919 war ihnen erstmals das Wahlrecht zugesprochen worden. Und sonst: Klar es gab eine Handvoll Frauen, die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und dem Ende des Kaiserreichs im Reichstag Politik machten. Aber eine Reichspräsidentin, eine Reichskanzlerin oder eine Reichsministerin, die hat es zwischen 1918 und 1933 nicht gegeben. Es folgte die Herrschaft der Nazis, die Frauen in erster Linie als Gebärmaschinen zur Fortpflanzung der sogenannten arischen Herrenrasse betrachteten. Darüber hinaus fungierten sie gesellschaftspolitisch vor allem als Anhängsel der Männer.

Diese Mentalität hielt sich hartnäckig bis weit in die 70er Jahre hinein und die bundesdeutsche Gesetzgebung half kräftig dabei mit, dass sich daran etwas änderte. Lange Zeit durften Frauen beispielsweise ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner keinem Beruf nachgehen…

Auch im Lauenburgischen waren Frauen Leidtragende von strukturell verfestigten sowie gesetzlich verankerten Benachteiligungen. Die Historikerin Dr. Anke Mührenberg hat sich diesem Thema gewidmet und zu den regionalen Lebenswirklichkeiten von Frauen in Städten wie Mölln oder Geesthacht sowie auf dem Land geforscht. In der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Reihe „Fokus Frauen“ präsentiert sie nun die Ergebnisse ihrer Arbeit. Am Donnerstag, 3. März, spricht sie im Kreismuseum Ratzeburg zunächst über „Lauenburgisches Frauenleben im 18. und 19. Jahrhundert“. Am Donnerstag, 31. März, wendet sie sich im Möllner Stadthauptmannshof dann dem „Lauenburgischen Frauenleben im 20. Jahrhundert“ zu.

Mit Sophie Scholl rückt die Stiftung Herzogtum Lauenburg zudem eine besondere Frau in den Fokus. Der Publizist Robert M. Zoske stellt am Dienstag, 8. März, im Stadthauptmannshof seine Biografie „Sophie Scholl: Es reut mich nichts“ vor. Darin zeichnet er ihren Weg vom Hitlermädchen zur Widerstandskämpferin nach.

Weitere Informationen zu den Vorträgen sowie zum weiteren Halbjahresprogramm gibt es auf www.stiftung-herzogtum.de.  

Foto: Mührenberg (Privat)

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Aus der Stiftung

„Es waren anstrengende & erfüllende Monate“

Ein schwieriges, aufregendes und anstrengendes Jahr geht zu Ende. Corona hat uns auch 2021 vor große Herausforderungen gestellt. Wegen des langen Lockdowns mussten wir im Frühjahr zunächst eine Veranstaltung nach der anderen absagen. Für uns als Stiftung Herzogtum Lauenburg bedeutete das, wieder neu zu planen und die eine oder andere Aktivität ins Internet zu verlegen.

Gleichzeitig tickte die Uhr für unseren KulturSommer am Kanal. Würde den Kulturschaffenden genügend Zeit bleiben, um Dinge einzustudieren? Bis Mai – also rund einen Monat vor der Premiere – hatte das Kanu-Wander-Theater nicht proben können. Konnte das Festival da überhaupt noch in der von uns gedachten Form stattfinden? Was würde zum Start erlaubt sein? Welche Rolle würden die Impfungen spielen? Was war mit den Tests? Im Frühjahr war das alles noch nicht klar. Von 2G oder 3G sprach zu diesem Zeitpunkt niemand.

Tatsächlich mussten wir das eine oder andere Event am Ende fallen lassen oder an die Umstände anpassen. Aber das Kanu-Wander-Theater fand statt und begeisterte. Michelle Affolters Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“ zeigte eindrucksvoll: Der KulturSommer 2021 ist voll da und das Publikum mittendrin. Am Ende konnten wir trotz der Planungsunsicherheiten auf ein großartiges Festival mit tollen Konzerten, erstklassigem Theater und anspruchsvoller Kunst zurückblicken. Als Beispiele nenne ich hier die Produktionen „Ich will leben“ und „Capones Vermächtnis“. Aufzählen könnte ich noch viel mehr.

Und weil es so gut klappte mit dem KulturSommer am Kanal, legte die Stiftung als für Kulturarbeit im Kreis zuständige Einrichtung mit dem Programm „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnungen“ noch einmal nach. Im Schulterschluss mit anderen Kulturträgern, Vereinen und Gruppen stellten wir eine Reihe von Projekten auf die Beine. Da war die Augustbühne im Stadthauptmannshof mit diversen Musik- und Literaturevents. Da war das Pegasus Waterkant in Geesthacht, veranstaltet von unserer Kultur-Community. Da war das mit Größen wie Feridun Zaimoglu und Saša Stanišić von Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Dr. Julia Dombrowski erstklassig besetzte und organisierte Literaturfestival. Da war die Big Red Bus-Tour der Big Band Mölln. Und, und, und.

Es waren anstrengende, aber auch erfüllende Wochen und Monate für uns und für all die Menschen, die daran beteiligt waren. Das Jahresende ist da ein guter Zeitpunkt, um durchzuatmen und all jenen danke zu sagen, die diese vielen Events möglich gemacht haben: der Bund, das Land und der Kreis mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung, die Helferinnen und Helfer, die Künstlerinnen und Künstler, die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner. Sie alle haben die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt und damit Corona getrotzt.

Ein Dank gebührt natürlich auch dem Publikum, das sich zahlreich auf den Weg gemacht und damit wesentlich zum Erfolg beigetragen hat.

Zum Jahreswechsel wünsche ich Ihnen allen im Namen der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein frohes, gesundes, neues Jahr und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!

Andrea Koop

Geschäftsführerin

Kategorien
Nördlich der A24

Ratzeburger Musikwünsche

Die Halbwertzeiten von Vorhersagen können in einer Pandemie ziemlich kurz sein. Das haben die vergangenen zwei Jahre eindrucksvoll gezeigt. Aktuell weiß niemand, wie schnell sich Omikron in der Bundesrepublik ausbreiten wird. Dementsprechend schwierig ist es, Veranstaltungen zu planen. So ergeht es auch den Ratzeburger Dommusiken. Gleichwohl versucht Kantor Christian Skobowsky Live-Musik anzubieten. So geschehen zum Beispiel am 18. und 19. Dezember mit der Aufführung des Weihnachtsoratoriums im Ratzeburger Dom.

Auch für den Monat Januar hat Skobowsky einiges geplant. So soll am Neujahrstag – Sonnabend, 1. Januar – Martin Soberger ein Orgelkonzert im Ratzeburger Dom geben. Das Ganze ist eingebettet in die Neujahrspredigt von Domprobst Gert-Axel Reuß. Los geht es um 17 Uhr.

Am Sonnabend, 15. Januar, ist dann die Violinistin Oksana Vasilkova im Dom zu Gast. Sie spielt mit Domkantor Skobowsky (Orgel) das zehnte Paradieskonzert. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.

Mehrstimmig wird es dann am Sonntag, 23. Januar. Der Domchor singt ab 10.15 Uhr im Dom im Rahmen des Gottesdienstes. Ein weiterer Auftritt des Ensembles ist dann am Sonnabend, 29. Januar, geplant. Gesungen wird ab 18 Uhr ein „Evensong“. Dabei handelt es sich um ein gemeinschaftliches Abendlob. Diese Art des Chorvortrags hat ihren Ursprung in der Anglikanischen Kirche.

Unter www.ratzeburgerdom.de können Sie sich jederzeit informieren, ob die Veranstaltungen tatsächlich stattfinden. 

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Ausstellungen Nördlich der A24

Grenzhus will „Bewegungsformate“ ausbauen

Das Grenzhus Schlagsdorf blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. Wie wohl alle Kultureinrichtungen und Museen litt das Haus unter der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown im Frühjahr. So lag die Zahl der Besucherinnen und Besucher 2021 bei rund 6.800 Personen. 2019 – also vor Ausbruch der Seuche – hatte die Zahl noch bei 12.200 gelegen.

Mit der warmen Jahreszeit und dem Ende des Lockdowns zeigte sich, dass das Interesse am Grenzhus und seinen Angeboten ungebrochen ist. Fahrradtouren und Wanderungen zur Geschichte der innerdeutschen Grenze fanden große Resonanz. Für Museumsleiter Dr. Andreas Wagner ein gutes Argument, hier weiter Gas zu geben. „Wir werden diese Bewegungsformate 2022 ausbauen“, so Wagner . Möglich ist dies vor allem dank der Unterstützung der ehrenamtlichen Gruppenbegleiter.

Neben den Präsenz-Veranstaltungen, die im Zuge steigender Temperaturen und sinkender Inzidenzen möglich waren, setzte das Grenzhus auf digitale Formate. Mehr als 20 Veranstaltungen bot das Informationszentrum 2021 an. Rund 480 Personen nahmen es in Anspruch. Diese Zahl müsse laut Wagner noch zusätzlich zu den 6.800 Personen, die vor Ort waren, hinzugerechnet werden.

Digital zu erleben waren die Eröffnung der Sonderausstellungen „Unerkannt durch Freundesland – Illegale Reisen durch das Sowjetreich“ und „Mütter des Grundgesetzes und ihre Töchter aus Nordwestmecklenburg“ sowie Vorträge und Filmpräsentationen.

In der Bildungsarbeit mit Jugendlichen bildeten verschiedene Studientage und die Grenzwanderung der Rostocker und Lübecker Schülerinnen und Schüler Höhepunkte. Im Zuge der Grenzwanderung gab es Zeitzeugengespräche, auf deren Grundlage die jungen Menschen Radiosendungen für die Offenen Kanäle in Lübeck und Rostock produzierten. Einen breiten Raum nahm zudem die Dokumentation der Grenzhus-Arbeit auf den Social Media-Kanälen ein.

Foto: Kneese

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Südlich der A24

Runter von der Couch!

Runter von der Couch und raus an die frische Luft heißt es am Sonnabend, 1. Januar, in Lauenburg an der Elbe. Die Tourist-Information lädt ab 14.30 Uhr zu einer Neujahrsstadtführung ein. Treffpunkt ist der Schlossturm am Amtsplatz.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Anmeldungen für die Stadtführung werden bis zum 30. Dezember um 16 Uhr unter der Rufnummer 04153-5909220 oder per Mail unter touristik@lauenburg-elbe.de entgegengenommen.

Anmerkung der Redaktion: Bitte behalten Sie die Pandemielage und die damit verbundenen Beschränkungen im Auge. Es könnte sein, dass wegen der hochansteckenden Omikron-Variante die Corona-Bestimmungen verschärft werden und der Stadtspaziergang noch abgesagt wird.

Foto: Dorothee Meyer

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Kategorien
Thema der Woche

Quarantäne mit Aussicht

Das also war 2021. Wieder so ein Jahr, das uns zeigt: Die Welt ist im Wandel, ja – mancherorts sogar aus den Fugen. Stürme und Fluten verheeren neuerdings in schöner Regelmäßigkeit ganze Landstriche. Die Taliban haben es vermocht, Afghanistan in nur wenigen Wochen lahm zu legen und in eine Hungerkatastrophe hineinzuführen. China und Russland rasseln mit den Säbeln. Der Iran will die Bombe. Und dann ist da noch die Pandemie.

Manch eine dieser Bedrohungen mag man im Alltag zur Seite schieben können, bei der Seuche funktioniert das leider nicht. Covid-19 kommt überall hin und beeinflusst – 3G, 2G, 2G+, Booster – das Leben jedes Einzelnen von uns.

Und wenn es einen dann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischt, zündet mit der Quarantäneanordnung die nächste Stufe. Dann hockt man 14 Tage in der eigenen Bude und wartet, ob einen das Virus ernsthaft krank macht oder alles gut wird. Ein unheimliches Gefühl.

Natürlich sagt man sich: Du hast die Impfung. So schlimm wird es schon nicht werden. Aber kann man sich da ganz sicher sein?

Ich selbst habe es – nach dem positiven PCR-Test und der offizielll angeordneten Quarantäne – geschafft, nicht die ganze Zeit in mich hineinzuhorchen und darüber verrückt zu werden. Wie? Ich weiß es nicht. Normalerweise bietet eine 14-tägige Quarantäne allerbeste Voraussetzungen, um sich den schlimmsten Krankheitsfantasien hinzugeben.

Vielleicht haben die Ziele, die ich mir gesteckt hatte, geholfen.

Nach vier Tagen mit Fieber, Schnupfen, Gliederschmerzen und Geruchsverlust besserte sich mein Zustand, so dass ich das Bett verlassen und mir einen Hexenschuss holen konnte. Fortan kam zur Behandlung des Virus ein von mir selbst erdachter Rehabilitationsplan hinzu. Im Stundentakt wälzte ich mich auf dem Fußboden, um mit orthopädischen Übungen die Beweglichkeit zurückzuerlangen und die Schmerzen zurückzudrängen. Als entlastend für den Rücken erwies sich zudem, regelmäßig zwischen Sessel, Stuhl und Yogakissen zu pendeln.

Nebenbei konnte ich feststellen, dass Corona müde macht. So viel, wie ich in der ersten Krankheitswoche schlief, habe ich lange nicht mehr geschlafen. Das alles reichte aber immer noch nicht, um gut durch die Quarantäne zu kommen.

Ich zwang mich zunächst einmal, nicht darüber nachzudenken, wie viel Tage es noch bis zum Ende der Quarantäne sein würden. Stattdessen hangelte ich mich von Tag zu Tag. Und als es mir nach knapp einer Woche besser ging, kehrte auch meine Fähigkeit zurück, mich auf etwas zu konzentrieren.

Dadurch entwickelte sich endgültig eine Art „Quarantäne-Alltag“. Den Morgen startete ich stets mit meinen Turnübungen und einem Stoßgebet, dass mich kein zweiter Hexenschuss treffen möge. Im Anschluss gab es ein ausführliches Frühstück, ehe ich ein, zwei Sachbücher aus dem Regal holte. Das waren Schmöker der Kategorie beruflich wertvoll, für die man im Alltag aber in der Regel keine Zeit findet, sie zu lesen.

Turnen, Frühstücken, Lesen, Turnen, Lesen, Kochen, Turnen – und Fernsehen am Abend. So vergingen die Tage. Versüßt von ein paar Telefonaten und einer lieben Kollegin, die für Nachschub im Kühlschrank sorgte.

Das Ende der Quarantäne feierte ich mit einem langen Spaziergang und einer winterlichen Sonne, die sich während meiner Quarantäne nie gezeigt hatte. Ich nehme das mal als gutes Omen, dass wir die Pandemie 2022 endlich in den Griff bekommen. Mögen die Ansteckungszahlen dauerhaft auf ein Minimum schrumpfen oder Ansteckungen in Zukunft keine Gefahr mehr darstellen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr!

Helge Berlinke