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Thema der Woche

Der KulturSommer bekennt Farbe

Zum Abschluss bekennt der KulturSommer am Kanal noch mal richtig Farbe: Intendant Frank Düwel bittet am 5. Juli zum „Blauen Montag“. Im Möllner Stadthauptmannshof erwartet die Besucherinnen und Besucher dann ein Potpourri des Festivals. Der Eintritt ist frei. 

Ab 20 Uhr  legen die Künstlerinnen und Künstler los. Ausschnitte aus ganz unterschiedlichen Programmbeiträgen schaffen überraschende künstlerische Begegnungen und Momente. Die Gäste können sich zudem gemeinsam an Erlebnisse während des mehr als vierwöchigen Festivals erinnern oder Bekanntschaft mit Akteuren machen, deren Auftritte sie verpasst haben. Künstlerinnen und Künstler wiederum haben die Gelegenheit, ihren Horizont zu erweitern und Programme und Projekte von Kollegen kennen zu lernen.

Neben all den vielfältigen und kurzweiligen Aufführungen dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf einen gemütlichen Plausch bei einem Glas Wein oder Bier freuen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24 Südlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Theater- & Hörspielcamp für Jugendliche

Unter dem Motto „Play!“ laden der Kreis Herzogtum Lauenburg sowie mehrere Kooperationspartner vom 12. bis 17. Juli zu einem Theater- und Hörspiel-Camp in Lütjensee ein. Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos.

Zusammen mit der Theaterpädagogin Katharina Feuerhake entwickeln die jungen Leute ein komplettes Hörspiel. Sie schreiben das Skript, proben den Text und sprechen ihn im Tonstudio am Ende ein. Das Jugendgästehaus Lütjensee ist dafür ein geeigneter Ort. Dort erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gute Unterkunft und ausreichende Verpflegung. Darüber hinaus dürfen sich die Jugendlichen auf einen Besuch des Hochseilgartens und Abstecher zum Badesee freuen.

Garantiert ist auch für freizeitliche Unterhaltung: Neben der Erarbeitung des Hörspiels ist Für Abwechslung sorgt ein Besuch des Hochseilgartens. Neben der Kreierung eines Hörspiels

„Mit ‚Play!‘ geben wir jungen Menschen die Gelegenheit eine eigene Geschichte in einem einzigartigen Rahmen zu erzählen. Wir freuen uns sehr auf unser neues Projekt und auf Jugendliche, die Lust haben ihre kreative Ader zu entdecken und auszuleben“ so Möllns Stadtjugendpfleger Oskar Blank über das Projekt.

Die Stadtjugendpflege Mölln gehört wie der Kreis und wie die Stiftung Herzogtum Lauenburg und das Berufsbildungszentrum Mölln zu den Veranstaltern. „Play!“ wird im Rahmen des Projektes „Wege ins Theater“ finanziell gefördert. Auf die Beine gestellt hat dies ASSITEJ Deutschland, eine internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche.  Unterstützt wird sie wiederum von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.

Anmeldeunterlagen und weitere Informationen gibt es unter www.kreis-rz.de/Play. Auskunft gibt Oskar Blank, erreichbar unter Tel. 04542-803-171 oder 01520-4381143.

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Fahrradtouren: Unter dem Motto „Auf den Spuren der Kleinbahn“ bietet die Tourist-Information Ratzeburg am Sonnabend, 10. Juli, und Donnerstag, 29. Juli, zwei Fahrradtouren an. Der Weg führt von der Inselstadt aus über 15 Stationen bis nach Ziethen und Mustin und von dort wieder zurück nach Ratzeburg. Die Fahrradtour startet um 13 Uhr am Ratzeburger Bahnhof. Treffpunkt ist die Bushaltestelle. Anmeldungen werden für die erste Tour bis zum 9. Juli um 16 Uhr und für die zweite bis zum 28. Juli um 16 Uhr im Rathaus bei der der Tourist-Information Ratzeburg, Unter den Linden 1, entgegengenommen. Die Einrichtung ist unter der Telefonnummer 04541-8000886 oder per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de zu erreichen. (Foto: Kreismuseum Herzogtum Lauenburg)

Kulturzeit: Mit der Kurzgeschichte „William Wilson“ geht am Sonntag, 27. Juni, Kulturzeit aus Ratzeburg auf Sendung. Die Übertragung beginnt um 17 Uhr. Verfasst hat den Text der berühmte Krimiautor Edgar Allen Poe. Eine Wiederholung ist für Dienstag, 29. Juni, vorgesehen. Sendebeginn ist dann 9 Uhr. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Stadtrundgang: Die Tourist-Information Ratzeburg lädt am Sonnabend, 19. Juni, zur Stadtführung. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr vor der Alten Wache am Markt. Eine Anmeldung ist bis Freitag, 18. Juni, um 16 Uhr zwingend erforderlich. Anzugeben sind per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04541-8000886 die persönlichen Kontaktdaten. Während der Führung müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung können bis zu einer Gruppengröße von 25 Teilnehmern Gebäude auch von innen besichtigt werden, darüber hinaus nicht mehr. Änderungen sind durch neue Verordnungen vorbehalten.

Führung: Zu einer öffentlichen Führung lädt am Sonnabend, 26. Juni, um 11 Uhr das Grenzhus Schlagsdorf ein. Treffpunkt ist der Einlass des Informationszentrums. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Überblick zur Geschichte der innerdeutschen Grenze im Abschnitt zwischen Ostsee und Elbe. Die Führung dauert rund anderthalb Stunden. Bis zum Ende der Sommerferien bietet das Grenzhus weitere Führungen an. Gestartet wird Jeweils mittwochs und sonnabends ab 11 Uhr.

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Thema der Woche

Die Jugend der Selma Meerbaum

Für Geesthacht heißt es am letzten Wochenende des KulturSommers am Kanal Vorhang auf und Bühne frei: Im Rahmen des Festivals präsentiert die Stiftung Herzogtum Lauenburg dort gleich zwei außergewöhnliche Theaterproduktionen. Den Auftakt machen „Futur3“. Das freie Kollektiv unter der künstlerischen Leitung von André Erlen zeigt am Freitag, 2. Juli, und Sonnabend, 3. Juli, im kleinen Theater Schillerstraße (kTS) die Inszenierung „Ich will leben!“. Das Stück erzählt vom Leben der jüdischen Lyrikerin Selma Meerbaum. Am 4. Juli präsentiert die Hochschule für Musik und Theater dann am Theklahaus die Produktion „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“.

„Das Gebäude passt als Kulisse natürlich wie die Faust aufs Auge zu dieser Geschichte Thomas Manns“, freut sich KulturSommer-Intendant Frank Düwel auf die Aufführung. Die künstlerische Leiterin Karina Häßlein verwandelt das Theklahaus, ehemals eine Lungenheilanstalt, in das Sanatorium in Davos, wo der Ingenieur Hans Castorp 1914 seinen Vetter besucht. Die Inszenierung ist als Rundgang um das Gelände der ehemaligen Klinik angelegt.

Literatur ist auch die Grundlage für die Produktion von „Ich will leben!“. „Futur3“ zeichnen anhand von Gedichten das kurze Leben der Selma Meerbaum nach, die 1942 im Zwangsarbeiterlager Michailowka (Rumänien) umkommt. Als Teenager hat sie mit der Poesie begonnen und heftet Blatt für Blatt ihre Texte zu einem Buch zusammen. Selmas innere Welt ist weit und verrückt und voller Zukunftsträume, während es um sie herum immer enger wird.

Doch Selma lässt sich vom grassierenden Antisemitismus nicht unterkriegen. Im Stück von „Futur3“ ist sie ein „Pop-Punk“ (André Erlen). Sie feiert das Jungsein, die Jugend. Um das zu zeigen, nimmt das freie Kollektiv Anleihen bei den Bühnentechniken des Poetry Slam.

Möglich ist „Futur 3“ diese Inszenierung überhaupt nur, weil Selmas Gedichte der Nachwelt wundersamerweise erhalten geblieben sind. Auch dieses Wunder ist Thema der Inszenierung. Es beginnt damit, dass es Selma gelingt, jemandem das Buch vor ihrer Gefangenahme in die Hand zu drücken. Im kTS erlebt man all das hautnah mit: Das zweisprachige Ensemble, das aus Darstellerinnen und Darstellern der neuen Bühne Senftenberg (Brandenburg) und des Theaters Lesi (Lemberg/Ukraine) besteht, hört Publikum über Kopfhörer.

Die Aufführung „Ich will leben!“ wird vom Verein „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sowie von der Bundeskulturstiftung finanziell unterstützt. „Dass Futur3 nun mit der Inszenierung von ‚Ich will leben!‘ beim KulturSommer am Kanal dabei ist, ist eine großartige Sache“, so Intendant Düwel. „Solch aufwändige Produktionen sind im ländlichen Raum nur selten zu sehen. Unser Festival macht es möglich.“

Kartenreservierung für „Ich will leben“ (2./3. Juli, kTS Geesthacht) unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Kartenreservierung für „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“ (4. Juli, Theklahaus Geesthacht) unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Foto: Steffen Rasche

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Nördlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Her mit den Abenteuern!

Gleis 21 und Stellwerk haben ihr Sommerferienprogramm gestartet. Kinder und Jugendliche dürfen sich in den kommenden Wochen auf ein buntes und spannendes Freizeitangebot freuen. Für Sechs- bis Zehnjährige gibt es vom 12. bis 16. Juli eine Natur-Erlebnis-Woche im Wald. Außerdem steht für diese Altersgruppe eine Natur-Spiel-Woche auf dem Plan.

Hinzu kommt eine Reihe weiterer Angebote für Kinder und Jugendliche. Dazu zählen die Sup-Board-Touren für Elf- bis 15-Jährige am 29. Juni, 30. Juni, 14. Juli und 15. Juli. Außerdem können Jungen und Mädchen ab zehn Jahren am Montag, 28. Juni, Discgolf spielen. Es folgt vom 29. Juni bis 1. Juli ein Theater-Workshop für Zwölf- bis 16-Jährige.

Eine ungewöhnliche Veranstaltung ist der Synchronsprecher-Workshop am 28. und 29. Juli, der sich ebenfalls an die Zwölf- bis 16-Jährigen richtet. Ein großer „Sommerferien-Abschluss“ für Jungen und Mädchen ab sechs Jahren steht am 29. Juli ins Haus.

Kontakt und Anmeldungen über Gleis 21 (Saarlandstraße 2, Ratzeburg), erreichbar unter Tel. 04541-857228, und das Kinder- und Jugendzentrum Stellwerk (Riemannstraße 1, Ratzeburg), erreichbar unter Tel. 04541-8949898. Weitere Infos gibt es auch im Netz unter https://www.unser-ferienprogramm.de/ratzeburg/index.php.

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Nördlich der A24

Ex-Grenzer erinnern sich

Wie war das mit dem Grenzdienst an der innerdeutschen Grenze in den 1980er Jahren? Diese Frage steht am Sonntag, 27. Juni, im Mittelpunkt einer Führung um den Mechower See, zu der das Grenzhus Schlagsdorf einlädt. Dafür hat das Dokumentationszentrum mit Wolfgang May und Jens Strohschein zwei ehemalige Grenzschützer eingeladen. Die Führung startet um 10 Uhr ab dem Grenzhus.

May wuchs in der Bundesrepublik auf und arbeitete für den Bundesgrenzschutz, Abteilung Ratzeburg. Jens Strohschein wurde im Osten groß und diente bei den Grenztruppen der DDR, Grenzkompanie Utecht. Die beiden Männer standen sich also nur wenige Meter Luftlinie gegenüber. Persönlich kennen lernen konnten sie sich schließlich durch den Fall des Eisernen Vorhangs. Ihre erste Begegnung hatten sie bei der Grenzöffnung zwischen Wietingsbek und Schlagbrügge.

Die Wanderung dauert etwa dreieinhalb Stunden. Zurückzulegen ist eine Strecke von rund 9 Kilometern. Das Grenzhus bittet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darum, sich selbst mit Wasser zu versorgen und sich ausreichend vor der Sonne zu schützen.

Foto: Hüfner

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Nördlich der A24

Getanzte Mozart-Improvisationen

Mit einer Reihe getanzter Werke starten am Sonnabend, 26. Juni, die Sommermusiken im Ratzeburger Dom. Tobias Nicolaus spielt zum Auftakt die Große Orgel. Sein Programm umfasst neue und alte Kompositionen von Bach bis Piazzolla. Im Zentrum der Aufführung steht allerdings ein Thema von Wolfgang Amadeus Mozart, für das Nicolaus verschiedene Improvisationen kreiert. In Bewegung umgesetzt wird die Musik von den Leipziger Tänzerinnen Ilka Demmler und Dana Reichmann. Veranstaltungsbeginn ist um 18 Uhr.

Im Verlaufe des Sommers sind diverse namhafte Organisten im Ratzeburger Dom zu Gast. Sie werden die beeindruckende Große Orgel genauso wie die barock anmutende Chororgel im Altarbereich ins Licht rücken. Zu den Organisten gesellen sich mit dem Duo L´Hirondelle zwei junge Gambistinnen. Darüber bringt die Sopranistin Grit Wagner eine Adaption der Wesendonck-Lieder von Richard Wagner zu Gehör und Marlen Herzog führt unter anderem die Vertonung der Versuchungsgeschichte Jesu von Willy Burghard auf. Den Abschluss der Sommermusiken bildet vom 27. bis 29. August die 2. Auflage des „Kleinen Bachfestes“.

Nach den derzeit gültigen Regeln werden alle Konzertbesucher gebeten, ihren Impf-, Genesungs- oder Testnachweis vorzuzeigen und ihre Maske erst am Platz abzunehmen.

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Richtig Bock auf Mord- und Totschlag

Hamburger Mafiosi wollen am Sonnabend, 3. Juli, die Bühne des Viehhauses Segrahn stürmen. Michele, Raffaele und Leonardo treten dort ab 20 Uhr den Beweis an, dass sie neben Mord, Betrug und Intrige auch noch die große Oper beherrschen. Tür und Tor für das organisierte Verbrechen hat die Stiftung Herzogtum Lauenburg geöffnet, die das Trio im Rahmen des KulturSommers am Kanal nach Gudow eingeladen hat.

Michele, Raffaele und Leonardo heißen im wirklichen Leben Timotheus Maas, Lukas Anton und Marcelo de Souza Felix. Die drei Baritone eint die Liebe zur Oper und die Überzeugung, dass die Musik ein modernes Gesicht benötigt. Wie das aussehen kann, darüber haben sich die Männer mit dem Ausbruch der Pandemie Gedanken gemacht. Knapp 15 Monate später kann das Publikum das Ergebnis live in Augenschein nehmen – und nicht nur das.

Das Trio präsentiert in Segrahn erstmals live die Geschichte von „Capones Vermächtnis“. Doch schon jetzt kann man die Figuren in den sozialen Medien kennen lernen und erste Schnipsel der Story entdecken. Darüber hinaus drehen die Sänger Filme, die ebenfalls für die Veröffentlichung im Netz gedacht sind. Angedacht sind zudem weitere Bühnen-Produktionen. „Wir möchten das Publikum – auch das jüngere – mit in die Geschichte einbeziehen“, so Anton über das Projekt. Die Musik der Oper sei ja nach wie vor hörenswert und nicht weniger aktuell. Oft fehle es den Menschen nur am Zugang zum Genre.

Es dürfte nicht überraschen, dass das Trio angesichts dieser Herangehensweise ganz bewusst mit den Konventionen der Oper bricht. Beispielsweise mit dem großen Graben zwischen dem Ensemble auf der Bühne und dem Publikum. Auf die Handlung bezogen heißt das: Die Baritone möchten die Zuschauerinnen und Zuschauer ermuntern, sich einzubringen und Einfluss auf das Geschehen zu nehmen.

Ausgangspunkt der Story ist auf jeden Fall, dass Michele, Raffaele und Leonardo den Tod ihres Paten betrauern und auf der Suche nach dem Mörder beziehungsweise der Mörderin sind. Für die Rahmenhandlung gibt es mit Karolina Trojok eine Erzählerin, die die Sänger darüber hinaus am Klavier begleitet.

Musikalisch darf sich das Publikum auf jede Menge schöne Melodien freuen. Unter der Regie von Sebastian Richter haben die Sänger unter anderem populäre Opernstücke wie „Jetzt Alter jetzt hat es eile“ aus Beethovens „Fidelio“ und „Sparafucile“ aus Verdis „Rigoletto“ in die Szenen integriert. Hinzu kommen berühmte Stücke wie „I feel pretty“ aus der „Westside Story“, „O sole mio“ und das Pate-Titellied „Parla piu piano“.

„Wir lieben es, zu spielen – gerade auch Gangster“, freut sich Sänger Maas schon jetzt auf die Premiere in Segrahn. Und de Souza Felix ergänzt mit Blick auf die Rollen: „Das Böse ist nicht so eindimensional. Es hat vielmehr Tiefe.“ Ein Blick ins Netz oder hinter die Kulissen und man erkennt: Diese Typen meinen, was sie sagen. Das gesamte Team – Sänger, Pianistin und Regisseur – haben richtig „Bock“ auf Lug und Trug und Mord und Totschlag, „Bock“ auf „Capones Vermächtnis“.

Ticketreservierung für die Aufführung per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de oder unter der Telefonnummer 04542-87000.

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Foto: Plan B

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Pilgertour & Parkgeflüster

Der KulturSommer am Kanal 2021 rückt auf die Zielgerade ein. Das Festival der Stiftung Herzogtum Lauenburg wartet auch am vorletzten Wochenende mit einer Reihe von Höhepunkten auf. Am 26. und 27. Juni gibt es Musik am Straßenrand und in den ewigen Gärten, jede Menge offene Ateliers, Veranstaltungen für Kids, literarische und plattdeutsche Events sowie eine Pilgertour.

Ein literarisches Highlight des KulturSommers ist das Pegasus-Parkgeflüster in Ratzeburg, wo am Sonnabend, 26. Juni, der literarische Nachwuchs zu Wort kommt. Auf der sommerlichen Lesebühne zwischen den Museen treffen Texte junger Autorinnen und Autoren aus dem Lauenburgischen und die ausgefuchste Wortakrobatik erfahrener Poetry Slammer zur Freude des Publikums aufeinander. Die Kultur-Community der Stiftung und assemble Art (Kiel) gestalten den picknickfähigen Nachmittag.

Die Kleinen in den Fokus rückt am Sonnabend, 26. Juni, und Sonntag, 27. Juni, das Heubodentheater im Ritzerauer Forsthof. Am Sonnabend öffnen die Veranstalter zwischen 12 und 18 Uhr die Türen für einen Kindertag. Das Programm ist mit Walderkundung, Spielen, Ponyreiten, Dosenwerfen, Slackline-Testen und weiteren Angeboten bunt und kurzweilig. Hinzu kommt um 13 Uhr die Aufführung „Mopsmann strickt. Kato tanzt“ – ein lustiges Kindertanztheater mit Musik. Auf dem Heuboden zeigt das Theater Lakritz dann ab 16 Uhr „Dornröschen“ als Puppenspiel. Am Sonntag dürfen sich Kids und Erwachsene dann auf eine weitere märchenhafte Vorstellung freuen: Mit „Schneewittchen – Der Hammer“ steigt eine Open-Air-Theaterpremiere mit Livemusik und drei Bauarbeiterinnen.

In Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Kirche lädt der KulturSommer am Kanal am Sonntag, 27. Juni, zum Kulturpilgertag. Unter dem Motto „Geh bis an deiner Sehnsucht Rand“ geht es ab Büchen auf einen 15 Kilometer langen Abschnitt des Jakobsweges. Ziel ist Schnakenbek. Darüber hinaus wird die Reihe „Klang im ewigen Garten“ mit Konzerten auf den Friedhöfen in Aumühle (26. Juni, 16-18 Uhr) und Hamwarde (26. Juni, 18 Uhr) und Schnakenbek (27. Juni, 15 Uhr) fortgesetzt.  

Ein weiterer Höhepunkt ist der plattdeutsche Autorentag am Sonnabend, 26. Juni, im Möllner Stadthauptmannshof. Ab 10 Uhr geben niederdeutsche Schriftsteller dort ihre Texte zum Besten. Plattdüütsch wird zudem am Sonntag, 27. Juni, im Rahmen dreier Gottesdienste gesprochen. In der Wegekapelle in Klein Grönau predigt ab 9 Uhr Henning Eggert, in der Kirche Nusse ab 9.30 Uhr Johannes Pfeifer und in der St. Petri-Kirche in Ratzeburg ab 10 Uhr Prädikantin Sabine Stürzer.

Für das Publikum des KulturSommers einiges zu bieten haben die offenen Ateliers und Gärten.  Auf Gut Wotersen 12 gibt es am 26. und 27. Juni von 10 bis 17 Uhr Roswitha Winde-Pauls „MaterialZauber aus Porzellan“ zu sehen. Unter dem Motto „Alles beim Alten“ öffnet Karikaturist Stefan Kruse ebenfalls an beiden Tagen – jeweils von 12 bis 18 Uhr – sein Atelier in Krummesse (Lübecker Straße 56). Antje Ladiges-Specht zeigt Sonnabend und Sonntag von 12 bis 18 Uhr Bilder, Kleidung und Schmuck in Klein Zecher (Am Müllerweg 1).


Am 27. Juni gewährt Kettensägenkünstler Alexis Haeselich von 11 bis 14 Uhr Zugang zu seinem Müssener Skulpturenpfad (Ausschilderung hinter dem Raiffeisenmarkt). „Alles muss raus“ heißt es am Sonntag von 12 bis 17 Uhr bei der Bildhauerwerkstatt auf Gut Wotersen. Ebenfalls am 27. Juni öffnet Marianne Schäfer die Tür zu ihrem Skulpturengarten in Koberg (Koppelkaten 5, 12 bis 18 Uhr).

Ihren Berkenthiner Garten in eine Galerie verwandelt hat Ilona Kelling zusammen mit Eva Maria Noack, Sven Offenbächer und Thomas Haake. Alle vier freuen sich am Drosselweg 29 zwischen 13 und 17 Uhr auf Besucherinnen und Besucher.

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Echte Dramen auf entgrenzter Bühne

„Die Generalprobe ist für uns Schauspieler so ein bisschen das Highlight des Projektes“, sagt Moritz Grabbe alias Orsino am Tag der Aufführung. „Weil da alle zusammenkommen und das Stück einmal von Anfang bis Ende sehen können.“ Grabbe hat zusammen mit Irene Benedict und Yuliya Zhyvitsa sein Quartier ein paar Meter abseits der Schmilauer Brücke aufgeschlagen. Sie wirken sehr entspannt, sitzen auf Campingstühlen und unterhalten sich. Es ist 14.37 Uhr. Um 15 Uhr sollen die ersten Boote auf dem Schaalseekanal starten.

Das Trio ist Station Nummer 1 bei der Aufführung von Michelle Affolters Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“. Ein Vorteil, wie Grabbe findet. „Als Station Nummer 1 weiß man genau, wann die Boote kommen“, sagt er. „Weiter hinten wartet man schon mal eine Stunde, bis man dran ist.“ Unabhängig davon ist er wie seine Mitspielerinnen begeistert von dem Spiel in der offenen Landschaft. „Das ist immer ein großer Spaß“, sagt er. Kollegin Benedict schwärmt vom Kanu-Wander-Theater als einen „besonderen Kosmos“. „Die Leute“, ergänzt sie, „gehen mit sehr viel Liebe an diese Aufführung.“

Die entgrenzte Bühne verleiht den Schauspielerinnen und Schauspielern offensichtlich Flügel und sie lässt Fiktion und Wirklichkeit aufeinanderprallen, wie schon die erste Szene von „Was ihr wollt“ zeigt. Grabbe begibt sich auf die Schmilauer Brücke. Er möge Autofahrern ein Zeichen geben, bei der Überfahrt das Tempo zu drosseln, bittet er Marius Pischke. Pischke gehört zum Helferteam des Kanu-Wander-Theaters. Kollegin Benedict spaziert derweil die rechte Uferseite entlang. Hinter ihr hat sich ein Pärchen mit Hund aufgebaut. Auf der anderen Seite der Brücke sitzt Zhyvitsa, ein Schifferklavier auf dem Schoß. Ein paar Meter von ihr entfernt steht ein Mann, der seinen Hund auf dem Arm trägt.

Irene Benedict (Viola) & Moritz Grabbe (Orsino) auf der Schmilauer Brücke.

Ganz langsam kommen die Boote in Sicht. Zug um Zug schieben sie sich heran. Benedict, die die Viola spielt, erwartet sie tänzelnd am Ufer. Sie beugt sich leicht nach vorn und rudert mit dem rechten Arm. „Sebastian?“ ruft sie. „Sebastian!“ Orsino lehnt sich über das Geländer. Den Blicken der Spaziergänger entzogen stoppt Helfer Pischke einen Trecker.

Grabbe und Benedict entfalten eine ungeheure Dynamik. Sie tun dies, indem sie den großen Raum mit Bewegung ausfüllen und auf die Kanus reagieren, als handele es sich um Teile eines Ganzen. Sie machen im wahrsten Sinne des Wortes Meter. Hier gibt es kein Publikum und keine Schauspieler – schleudern sie mit jedem Satz und jeder Geste den Ruderern entgegen. Hier draußen gibt es nur uns.

Es ist eine Überwältigungsstrategie, der sich vermutlich nur entziehen kann, wer sein Handy zum Filmen gezückt hat. Der Blick durch die Linse ermöglicht Distanz, die man als Zuschauer beziehungsweise Zuschauerin nicht hat.

Was, fragt man sich, wird hier gerade verhandelt? Die Antwort auf diese Frage fällt aus. Zunächst jedenfalls. Keine zweihundert Meter weiter legt diese „Was ihr wollt“-Inszenierung erst einmal weitere Fährten aus. „Ich bin keine Schauspielerin. Doch bin ich nicht, was ich spiele“, eröffnet Merle Rathje Kollegin Hanna Ramminger. Was keinesfalls der Wahrheit entspricht. Rathje nimmt als Viola Kontakt zu Olivia auf. Sie will ein gutes Wort für Orsino einlegen. Aber Olivia – in dieser Szene gespielt von Ramminger – hat dafür keine Ohren. Ein älterer Herr, ein Powerwalker, marschiert in diesem Moment zwischen den beiden Frauen hindurch. Die Darstellerinnen spielen unbeeindruckt weiter. „Was soll diese geschwollene Sprache? Bääh, lass das bitte!“ motzt Olivia. Sie kann mit den Liebesschwüren, die Orsino Viola mit auf den Weg gegeben hat, nichts anfangen.

Unbekannter Walker im Spiel – im Hintergrund Hanna Ramminger und Merle Rathje.

Unterdessen kämpft Daniel Brach am alten Wasserwerk mit der Langeweile. Die Warterei nervt. Die ersten Boote sind vor rund einer Stunde gestartet. Sie müssten längst da sein. Immer wieder geht sein Blick auf den Schaalseekanal hinaus. Der Besuch ist für ihn eine willkommene Abwechslung. Brach hat eine Schlüsselpassage für die Inszenierung übernommen. Der junge Schauspieler spricht von dem Sich-Hineinfühlen in eine Rolle, von der Intuition, die es in seinem Beruf braucht, und von der Bedeutung des Textes.

Das Warten gibt Brach nicht nur Raum für einen Smalltalk. Er bekommt obendrein von einer Spaziergängerin einen Kaffee angeboten. „Gerne“, sagt er. „Mit Milch?“ fragt die Frau. „Nein, schwarz.“ „Ich bringe ihn Ihnen gleich vorbei.“

Um 16.09 Uhr tauchen die ersten Boote vor Brach auf. Er ist sofort in der Rolle. Von einem Moment auf den anderen verwandelt er sich in Sebastian. Nur der Text scheint so, als spräche jemand im Hier und Jetzt, so ganz ohne den Schleier des Schauspiels.

„Mir fehlt die Kraft, unter Leute zu gehen“, ruft er den Leuten zu. „Ich meine, ich schaffe es nicht, einkaufen zu gehen, wie soll ich es schaffen, auf eine Party zu gehen?“ Plötzlich verschwindet Shakespeare hinter der Maske der Pandemie. Sebastian oder Brach oder wer auch immer adressiert Dinge, die die Gesellschaft und insbesondere die Kultur seit knapp anderthalb Jahren umtreiben. „Ich weiß doch nicht mal mehr, wer ich bin, und was ich will“, ruft er. „Das ist doch alles fake! Und das ist mein Problem. Mein Beruf ist fake. Ich bin Schauspieler, ich spiele mir doch nur selber was vor.“

Am Ende schickt er – Brach oder Sebastian – das Publikum weiter. Er selbst wartet. Auf die nächsten Boote und auf den Kaffee, der ihm kurze Zeit später in einem Mehrweg-to-Go-Becher gereicht wird. Der Kaffee ist echt und er ist heiß. Viel mehr kann man vom Leben nicht erwarten.

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