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Vom Rentierjäger bis zum Kriegsflüchtling

Allenthalben stoßen wir auf das Thema „Flucht und Vertreibung“, sei es auf der Straße, bei Nachbarn, in den Medien, in der Politik oder – gar nicht so selten – in der eigenen Familiengeschichte. Nun haben sich viele Kulturschaffende sowie Künstlerinnen und Künstler aus den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn unter der Projektleitung von Marianne Lentz (Museumsnetzwerk Kulturknotenpunkt Mölln) zusammengefunden, um ein breites Programm zu diesem Thema zusammenzustellen. Die Veranstaltungsreihe unter dem Dach der Stiftung Herzogtum Lauenburg bietet in der Zeit vom 3. März bis zum 30. September Gemeinschafts- und Einzelausstellungen, Ausstellungen in Museen, Vorträge, Schauspiel, Konzerte, Filme, Literatur sowie Schulprojekte.

Den Auftakt bildet die Gemeinschaftsausstellung „Weg ins Ungewisse“ im Möllner Stadthauptmannshof (Hauptstr. 150). Die Vernissage am Sonntag, 3. März, um 11.30 Uhr ist zugleich die Eröffnung der gesamten Reihe. In dieser Schau zeigen 19 Künstler aus dem Herzogtum Lauenburg und Stormarn verschiedene Facetten von Flucht. Menschliche Schicksale, die von Kriegen, Hungersnöten und staatlicher Unterdrückung geprägt sind, werden sichtbar. Andererseits zeugt die Ausstellung vom Überleben und von der fortwährenden Entwicklung und der Veränderung der Gesellschaft.

Die Ausstellung „Weg ins Ungewisse“ – initiiert von Marianne Lentz und kuratiert von Friderike Bielfeld – ist bis zum 24. März im Möllner Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, zu sehen sowie vom 5. bis 30. Mai im Kulturzentrum Marstall, Lübecker Straße 8, in Ahrensburg.

Im Rahmen von „Fliehen – einst geflohen“ präsentieren insgesamt zehn Museen im Herzogtum Lauenburg und in Stormarn Sonderausstellungen zum Themenfeld „Flucht und Vertreibung“. Mit dabei sind unter anderem das Museum „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst („Flucht nach 1945 – angekommen in Schleswig-Holstein“), das Zugpferdemuseum Lütau („Mit Pferden auf der Flucht – Die Geschichte der geretteten Trakehnerpferde“), das Heimatmuseum Reinfeld („Ostdeutsche Heimatstube“) oder das Stormarnsche Dorfmuseum Hoisdorf („Holländerei – Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden revolutionieren die bäuerliche Milchwirtschaft“).

Darüber hinaus gibt es Musik, Theater, Filme, Vorträge und ein Literaturcafé. Für ein Konzert öffnet am 29. Juni die Wassermühle Trittau ihre Pforten. Martina Doehring (Sopran) und Aivars Kalejs (Klavier) tragen einen Liederzyklus nach Texten aus dem Tagebuch der Anne Frank vor.

Musikalisch geht es auch am 23. August im Amtsrichterhaus Schwarzenbek zu. Dort präsentieren Meike Siebert (Gesang), Jutta Hardkop (Klavier) und Angela Bertram (Rezitation) unter dem Titel „In die weiten Länder“ Lieder und Texte zu Flucht und Vertreibung.

Mit einem Schauspiel geht es am 5. Mai im Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg weiter. Angela W. Röders spielt das Solostück „Rose“.  Es handelt sich um die Lebensgeschichte einer in der Ukraine geborenen Jüdin im ausgehenden 20. Jahrhundert, verfasst von Martin Sherman. Im Zentrum stehen der Untergang der jiddischen Kultur, die Entfremdung zwischen Israelis und Juden aus der Diaspora und die Sehnsucht nach Heimat. „Rose“ ist zudem am 17. Mai im Stadthauptmannshof Mölln zu sehen.

Dem Thema Flucht auf wissenschaftliche Art und Weise nähert sich Stadtarchivar Christian Lopau. Er spricht am 29. April im Möllner Stadthauptmannshof über Flüchtlinge und Vertriebene in Mölln am Ende des Zweiten Weltkriegs. Weiter zurückgeht Pröpstin i.R.Uta Grohs am 21. August. Sie berichtet im Stadthauptmannshof über Erfahrungen von Flucht und Vertreibung in der Bibel. Eiszeitliche Migranten – die Rentierjäger aus dem Tunneltal – sind am 26. September das Thema von Wolfgang Knaack (Dorfmuseum Hoisdorf) in der Stadtbücherei Ahrensburg.

Auch die Schulen bringen sich an dem Veranstaltungsprojekt ein. Der 12. Jahrgang der Hahnheideschule Trittau (Geschichts- und Kunstunterricht) zeigt im Dorfmuseum Hoisdorf eine Ausstellung mit dem Titel „Flucht und Vertreibung unter der Perspektive der Menschenrechte“. Die Schau kann vom 9. bis 23. März besichtigt werden. Zudem führen Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Gemeinschaftsschule Mölln am 14. März im Stadthauptmannshof Mölln das selbst erarbeitete Stück „1939: Damals war es die St. Louis“ auf. Dem titelgebenden Schiff mit mehr als 900 deutschen Juden an Bord wurde 1939 sowohl in Kuba als auch in Amerika die Einreise verwehrt.

Für Filmfreunde bietet das Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg vier thematisch passende Spielfilme an: „Lauf, Junge, lauf“ am 15. Mai, „Comedian Harmonists“ am 12. Juni, „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ am 21. August sowie am 26. September „Long walk home“. Den Dokumentarfilm „Eldorado“ von 2018 mit anschließender Diskussion zeigt der Filmclub Ratzeburg am 2. Juli im Burgtheater Ratzeburg.

Bücher zum Thema „Flucht“ werden am 25. Mai in der Drahtmühle Grönwohld zum Stöbern bereitgehalten. Bei einer Tasse Kaffee kann man den Ausführungen eines Zeitzeugen aus Breslau zuhören und sich darüber austauschen.

Darüber hinaus wartet Martina Doehring vom 24. bis 27. Juni mit einem interkulturellen Fotoprojekt plus Musik in der Wassermühle Trittau auf. Die Vernissage ist bereits am 22. Juni. In der Tymmo-Kirche in Lütjensee zeigt der Künstler Günter Pietsch in der Zeit vom 1. bis 22. Juni.

Als Sponsoren und Kooperationspartner sind der Kreis Stormarn, Kreis Herzogtum Lauenburg, die Gemeinde Trittau, die Stiftung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, das Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg, die VHS Trittau sowie die Druckerei Max Siemen an dem Projekt beteiligt.

Das Foto zeigt Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (v. l.), die Künstlerin Janis Walzel, Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Projektleiterin Marianne Lentz, ihren Ehemann Andreas Lentz und Meinhard Füllner, Präsident des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Weitere Infos, Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema „Fliehen – einst geflohen“:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/25/der-weg-ins-ungewisse/
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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

„Der KuSo hat nochmal richtig Fahrt aufgenommen“

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel …

über die Programmgestaltung für den KulturSommer am Kanal:

Es macht mir wirklich große Freude, wie viele Menschen sich da einbringen. Ob Einzelne, Gruppen oder Institutionen – immer wieder kommen Menschen mit Ideen für Kunstprojekte auf mich zu. In diesem Jahr hat das noch mal richtig Fahrt aufgenommen.

über die zweite Kanu-Wander-Theater-Aufführung:

Endlich! Es wurde höchste Zeit, dass wir mehr Menschen dieses formidable Format zeigen können und dass die Menschen, die daran beteiligt sind, ein weiteres Mal eine Bühne bekommen.

über die Menschen in der Region:

Ich erlebe die Menschen sehr aufgeschlossen für Musik, Theater und bildende Kunst. Die Neugier, die sich da zeigt, ist ganz zentral, um so ein Festival auch umsetzen zu können. Ohne diese Impulse und die tatkräftige Unterstützung würde das Ganze nicht funktionieren.

über die Kanallandschaft:

Wir rücken den Elbe-Lübeck-Kanal als Kulturdenkmal in den Blickpunkt. Dafür wenden wir uns dem Salztransport zu. Der Transport von Salz ist für die Menschen früher so zentral gewesen wie heute für uns das Internet. Es war ein weltumspannendes Phänomen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleuse wollen wir den Salztransport mit Kamelen – den Wüstenschiffen – nachstellen.

über den Stand der Planungen:

Die großen Veranstaltungen können wir schon beschreiben – was wann und wo stattfindet. Für „Beat’n’Dance“ und „In den Gärten“ haben bereits die Proben begonnen. Nun folgt die Planung der weiteren Veranstaltungen. Insgesamt werden es wieder mehr als 80 sein.

über seine Arbeit:

Das Schönste daran ist für mich die Begegnung mit den Menschen.

über seinen Mitarbeiterstab:

Wir sind ein kleines Team, das an einem Strang zieht. Die Assistenz hat Daniela Kiesewetter übernommen. Im vergangenen Jahr hat sie diese Arbeit für die Oper auf dem Lande gemacht. Außerdem habe ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an Helge Berlinke von der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen. Das eröffnet mir mehr Freiräume und verschafft uns darüber hinaus mehr Möglichkeiten für die mediale Berichterstattung.

Mehr Infos zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

Wüstenschiff in Sicht!

Intendant Frank Düwel hat das Geheimnis gelüftet: Der KulturSommer am Kanal (KuSo) feiert Premiere. Erstmals startet das Festival auf dem Land. Dafür rückt der KuSo direkt an die Wasserstraße heran. Zwischen Berkenthiner Schleuse und Maria Magdalenen-Kirche lädt Düwel zum Salz-Fest.

Das Publikum darf sich auf einen bunten Nachmittag freuen, der das Motto des KulturSommers „Das Wasser – das Salz – die Seele“ mit Leben füllt. Düwel serviert den Gästen am 15. Juni ein Klangtheater mit Musik, Tanz und bildender Kunst als Hauptzutaten. Es soll ein Fest für die Sinne werden, das durch die Kulisse – den Platz an der Schleuse – seine spezielle Würze erhält. Als Chiffre für den Eröffnungsgang und alle weiteren Gänge hat der Storm-Preisträger die Begriffe „Lauschen – sehen – fühlen“ gesetzt. Bilder, Töne und Gerüche sollen die Sinne in Schwung versetzen und den Geist zum Reflektieren bewegen.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn im Frühsommer an der Wasserstraße getanzt und musiziert wird. Man muss dafür nur kurz die Augen schließen. Da lacht die Sonne, die Bäume sind grün, es riecht nach Schilf und Wildpflanzen.

Wo aber ist das Salz in dieser Fantasie? Der Titel „Salz-Fest“ allein weckt da noch keine Geister. Auch die Tatsache, dass der Elbe-Lübeck-Kanal Teil der alten Salzstraße ist, weckt beim Menschen des 21. Jahrhunderts keine Erinnerungen. Die Berufsschiffer, die Richtung Lübeck oder Richtung Elbe unterwegs sind, haben vieles – aber ganz bestimmt kein Salz – geladen.

Der Regisseur hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Frei nach John Irving lässt er die Kamele los. Die Wüstentiere übernehmen die Rolle der Lastkähne und bringen das Salz herbei. Mit anderen Worten: Es wird spektakulär. Die Kulturfreunde sollten sich den Termin unbedingt im Kalender notieren – Salz-Fest in Berkenthin, 15. Juni – Willkommen bei der Eröffnung des KulturSommers am Kanal 2019!

Foto: TouristService Stecknitz-Regio

Mehr zum KuSo-Programm 2019 unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

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Aus der Stiftung

KuSo startet an der Berkenthiner Schleuse

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel hat auf der Messe Reisen in Hamburg die Programmhöhepunkte der 14. Auflage des Festivals vorgestellt. Neben gewohnten und beliebten Events wie dem Kanu-Wander-Theater und Beat’n’Dance dürfen sich die Besucher auf die Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ und das „Festival der Kreismusikschule“ freuen, mit dem die Einrichtung ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Eine Premiere ist, dass der KulturSommer erstmals auf dem Land eröffnet wird. Am 15. Juni laden Düwel und seine Mitstreiter zum Salz-Fest an der Berkenthiner Schleuse.

Neu ist auch, dass das Kanu-Wander-Theater unter der Regie von Kerstin Steeb zwei Mal aufgeführt wird. „Ich freue mich, dass wir es uns in diesem Jahr leisten können, mehr Leute an diesem tollen Produkt teilhaben zu lassen“, so Düwel. Der Intendant rief bei der Vorstellung der Programmhöhepunkte zudem zum vernetzten Denken und Arbeiten auf. Als ein positives Beispiel dafür stellte er die Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau Heilbronn bei der Musiktheater-Produktion „In den Gärten“ heraus.

Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Das Wasser – das Salz – die Seele“. Es sei direkt vom Elbe-Lübeck-Kanal inspiriert, betont Düwel. Die Wasserstraße habe die Region als Teil der alten Salzstraße geprägt. Mit dem Motto sollen die Menschen zum Nachdenken angeregt werden. Über den Strom der Zeit und über das, was dem Leben die Würze gebe.

Der KulturSommer am Kanal 2019 wird mehr als 80 Veranstaltungen umfassen. Für deren reibungslosen Ablauf hat Intendant Düwel einen Stab von elf Mitarbeitern um sich geschart. Als neue Assistentin hat der Intendant die Daniela Victoria Kiesewetter gewinnen können. Kiesewetter wirkte im Vorjahr schon als Assistentin der Oper auf dem Lande mit – die in diesem Jahr übrigens eine Operette auf dem Lande ist. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Helge Berlinke. Unterstützt wird er dabei von Eva Albrecht und Antje Berodt. Für die Finanzen ist Petra Löding zuständig. Die Leitung der Helfer hat erneut Wolfgang Lehmann inne.

Die Assistenten für die großen Eigenproduktionen sind Alexander Radulovic (Beat ’n’ Dance) und Michelle Affolter (Kanu-Wander-Theater). Daniela Kiesewetter, die im vergangenen Jahr die Regieassistenz bei der Oper auf dem Lande ausübte, führt bei der Operette auf dem Land die Regie.

Foto: Carina Jahnke/HLMS

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Aus der Stiftung Nördlich der A24

Stiftung will Kultur im ländlichen Raum stärker fördern

Es gibt sie beinahe überall im Kreis Herzogtum Lauenburg – die Gemeindehäuser. Hier und da trifft man sogar noch mal auf eine alte Dorfkneipe. Es sind Orte des Zusammentreffens, Heimstätten für die Kultur. Nur wird es im multimedialen Zeitalter zunehmend schwerer, sie abseits von „Dörfer zeigen Kunst“ mit Leben zu füllen. Die digitale Konkurrenz ist groß und attraktive Events kosten Geld. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat deshalb Formate wie „Kultur auf Dorf-Tour“ aus der Taufe gehoben.

„Uns geht es darum, Angebote in den ländlichen Raum hineinzubekommen“, sagt Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und nennt mit der „Akademie auf dem Land“ und dem Festival „KulturSommer am Kanal“ weitere Formate. Engelmann ist überzeugt, dass das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht ist. Notwendig dafür wäre, so sein Credo, ein Schulterschluss mit den Gemeinden. „Je mehr Unterstützung wir bekommen, desto mehr können wir natürlich geben“, sagt er und wird konkret: „Es wäre toll, wenn alle Gemeinden im Kreis Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg werden.“ Der Jahresbeitrag von 120 Euro sei nun wirklich nicht die Welt. Bislang aber haben das Beitrittsformular nur rund 40 der mehr als 100 Gemeinden im Kreisgebiet ausgefüllt und unterschrieben.

Stellt sich die Frage, warum sich bislang so viele Kommunen zieren, in die Fördergesellschaft einzutreten. Hat die Mitgliedschaft keinen Wert? Doch, stellt Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, klar. Bei der Kultur auf Dorf-Tour übernehme die Stiftung beispielsweise sämtliche Kosten – das Honorar für die Künstler, die für die Künstlersozialkasse anfallenden Versicherungsbeiträge, die GEMA-Gebühren. Die Gemeinde, die so ein Event veranstalte, könne zudem vorab aus einem Pool auswählen, welchen Künstler sie engagieren wolle. „Die Kommune muss nur die Location stellen und das Catering übernehmen“, sagt Funk. Das Eintrittsgeld und die Einnahmen aus dem Catering dürfe sie behalten. Die Mittel können dann für ein weiteres Event verwendet werden. Funk spricht von einer „Win-Win-Win-Situation“. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg, als Kulturknotenpunkt und als Institution, die offiziell für die Kulturarbeit und Kulturförderung im Kreis zuständig ist, wird ihrem Auftrag gerecht, in den Gemeindezentren ist was los und obendrein erhalten Künstler aus der Region Aufträge.

Das klingt gut. Aber wie kommt das Format in den Gemeinden an? Kollows Bürgermeisterin Ines Tretau hat im vergangenen Jahr die „Band ohne Bass“ in ihre Gemeinde geholt. Die Gruppe trat in der Dorfkneipe auf. „Das Konzert war gut besucht“, erinnert sie sich. Planung und Ablauf hätten reibungslos funktioniert. Die Veranstaltung sei „superorganisiert“ gewesen. Nur Einnahmen habe die Gemeinde keine gehabt, weil der Eintritt frei gewesen sei und die Kneipe das Catering übernommen habe.

Schön sei, dass es jetzt einen persönlichen Kontakt zu den Musikern gebe, sagt die Bürgermeisterin. Die „Band ohne Bass“ habe mittlerweile ein weiteres Konzert in Kollow gespielt. Es sind womöglich neue Verästelungen für ein noch reichhaltigeres kulturelles Leben – zusätzlich zu den Bildenden Künstlern, die in der Gemeinde aktiv sind. Ihr sei es gar nicht bewusst gewesen, dass es davon so viele im Dorf gebe, sagt Tretau. „Früher haben die alle in ihrem Keller gewerkelt und keiner hat es gemerkt.“ Dadurch, dass die Künstler mittlerweile gemeinsam Ausstellungen auf die Beine stellen, seien sie sichtbar geworden.

Sorge bereitet Tretau indes, dass die Werbung für Veranstaltungen im Dorf in der allgemeinen medialen Informationsflut untergeht. Es komme immer wieder vor, erzählt sie, dass ihr Leute sagen: „Das wussten wir gar nicht, dass das stattfindet.“

Das gilt hoffentlich nicht für den 7. März. Dann steht in Kollow mit dem Vortrag „Insektenvielfalt im Siedlungsraum“ die nächste Veranstaltung auf dem Programm – ein Kooperationsprodukt der Gemeinde, der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. „Dafür habe ich gerade eine Erinnerung geschrieben“, sagt die Bürgermeisterin und setzt auf ein volles Dorfgemeinschaftshaus.

Infos zum Eintritt in die Fördergesellschaft gibt es unter https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/dabei-sein-ist-alles/.

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Aus der Stiftung

Dabei sein ist alles!

Sie möchten die Stiftung Herzogtum Lauenburg bei der Kulturarbeit finanziell unterstützen? Dann werden Sie Mitglied in der Fördergesellschaft oder erwerben Sie einen Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal.

Mindestens 120 Euro kostet der jährliche Beitrag für die Fördergesellschaft, wenn Dörfer, Städte, Vereine etc. eintreten. Privatpersonen sind mit 60 Euro dabei. Der Preis für einen Patschaftsanteil des KulturSommers am Kanal beträgt pro Jahr 500 Euro.

Wofür man sich auch entscheidet, das Geld trägt dazu bei, ein attraktives Kulturprogramm auf die Beine zu stellen. Davon zeugen das aktuelle Halbjahresprogramm der Stiftung mit Themenschwerpunkten wie den „Die Ottonen“, „Flucht und Vertreibung“ oder „Künstliche Intelligenz“ und der immer im Mai erscheinende Reisebegleiter für den KulturSommer am Kanal. Das Beitrittsformular für die Fördergesellschaft Sie hier, das für den Patenschaftsanteil für den KulturSommer am Kanal können Sie per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, anfordern.

Dörfer, die ein Event im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour veranstalten möchten, können sich jederzeit bewerben. Die Mitgliedschaft in der Stiftung ist dafür keine Bedingung. Bewerbungen nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in 23879 Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen. Die Stiftung zahlt 450 Euro pro Event plus GEMA-Gebühren sowie die Beiträge für die Künstlersozialkasse. Die Gemeinden können sich aus dem Künstlerkatalog ihren Live-Act aussuchen.

Mehr zur Thema Kulturförderung und zur Kultur auf Dorf-Tour unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/stiftung-will-kultur-im-laendlichen-raum-staerker-foerdern/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/04/speel-man-to/

 

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Aus der Stiftung Ausstellungen

Ottonische Geschichte fühlen, sehen und anfassen

Geschichte hören, fühlen, sehen und gelegentlich auch Anfassen kann, wer sich an die Fersen von Lothar Obst heftet. Der Möllner hat sich aufgemacht, das Herrschergeschlecht der Ottonen einer möglichst breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. 2019 paart er seine Vorträge mit zwei Exkursionen. Sein Weg führt ihn nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg und es geht nach Hildesheim.

Anlass für den Veranstaltungsreigen ist ein runder Geburts- und Gedenktag: 1.100 Jahre ist es in diesem Jahr her, dass der erste Herrscher der ottonischen Dynastie auf den Thron gelangte. Heinrich I. wurde 919 zum ersten Sachsenkönig im ostfränkischen Reich gewählt, aus dem sich später das Heilige Römische Reich Deutscher Nation entwickelte.

Die Obst-Exkursion folgt Heinrichs Spuren am Wochenende des 25. und 26. Mai. Mit dem Bus geht es ran die historischen Stätten in Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg. Die Reise ist also auch etwas für Geschichtsinteressierte, die nicht so gut zu Fuß sind. Ebenso wenig braucht es große Vorkenntnisse. „Die Teilnehmer bekommen von mir Handreichungen – Stammbäume, Chronologie, Wissenswertes über Heinrich I. und Otto I.“, sagt Obst. „Man benötigt auch keinen Reiseführer oder Stadtplan.“

Grundsätzlich schade es aber nicht, sich im Vorfeld ein wenig mit der Geschichte der Ottonen und den Orten, an denen sie wirkten, auseinanderzusetzen. Denn, gibt der Leiter der Exkursion zu bedenken, man sehe nur, was man wisse. Diese Binsenweisheit stamme nicht von ihm, fügt er an, sondern von Theodor Fontane. Gelegenheit, sich im Vorfeld der Exkursion mit der ottonischen Geschichte zu befassen, gibt es am 21. Mai im Möllner Stadthauptmannshof. Dort referiert Obst ab 19.30 Uhr über die erste große Königsdynastie der Deutschen.

Schon jetzt freut sich der Exkursionsleiter auf die Reise nach Sachsen-Anhalt. Er freut sich auf Quedlinburg, wo sich Heinrich I. bevorzugt aufhielt und seine Frau ein adliges Damenstift gründete. Er freut sich auf die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode, das einzige noch unversehrte Bauwerk der Ottonik, auf den Magdeburger Dom mit dem Kaisergrab und auf das Prämonstratenser-Kloster St. Marien. „Hier gibt es sogar eine Verbindung in unsere Region“, sagt Obst. Das Kloster St. Marien sei das Mutterkloster des Ratzeburger Prämonstratenser-Klosters.

„So riesige Gebäude zu schaffen, war das Ergebnis einer hervorragenden Architektur und einer hervorragenden logistischen Leistung“, mein Obst. Den Zeitgenossen, die in Holzhütten oder Lehmhütten lebten, müssten sie wie „Weltwunder“ vorgekommen sein.

Neben den historischen Stätten besuchen die Exkursionsteilnehmer die Sonderausstellung „919 – Plötzlich König – Heinrich I. in Quedlinburg“ sowie die Dauerausstellung „Ottonianum“.

Eine weitere Exkursion steht dann im Herbst auf dem Programm. Für die Tagestour „Ottonische Gottesburgen und Bernwardinische Kunst“ führt Obst die Teilnehmer nach Hildesheim. Besichtigt werden dort der Dom, die Domschatzkammer mit dem berühmten tausendjährigen Domschatz sowie die Michaeliskirche mit der Bernwardskrypta, ein Hauptwerk der Ottonik. Neben diesem kunstgeschichtlichen Schwerpunkt geht es politisch um die Regierungsjahre Ottos II. und seines Sohnes Ottos III. von 973 bis 1002.

Anmeldungen für die Exkursion nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000, Fax 04542-87061 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen.

Mehr zu den Ottonen und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/erste-deutsche-mit-roemischer-kaiserkrone/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/

 

 

 

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Aus der Stiftung

Lothar Obst über die ersten Deutschen mit Kaiserkrone

Bevor es am 25. und 26. Mai auf historische Exkursion nach Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode geht, gibt Lothar Obst Gelegenheit, das Wissen über das frühe Mittelalter noch einmal aufzufrischen. Unter dem Titel „Die Ottonen (919 – 1024) – Die ersten Deutschen auf dem römischen Kaiserthron“ berichtet er am Dienstag, 21. Mai, im Möllner Stadthauptmannshof über die berühmte Königsdynastie. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Im Jahre 919 wird der Sachsenherzog Heinrich aus dem ausflussreichen Geschlecht der Liudolfinger in Fritzlar zum König des fränkischen Ostreiches, „in regno teutonicorum“, gewählt. Der Legende nach überbrachte ihm eine Delegation der Stämme unter Führung von Eberhard von Franken die Reichskleinodien, als er am Quedlinburger Finkenherd beim Vogelfang saß. Mit der Thronerhebung Heinrichs verbindet sich die Gründung des ersten deutschen Staates. Ihm gelang, was sein Vorgänger Konrad nicht durchsetzen konnte: Die Autonomiebestrebungen der Stammesherzöge erfolgreich zu bekämpfen und der äußeren Bedrohung durch die Ungarn-Einfälle Herr zu werden. Doch Heinrich blieb bescheiden, lehnte die Salbung der Kirche ab und ließ die Geschichte wissen: „Es genügt mir, wenn sie mich vor meinen Ahnen König nennen.“

Ganz anders hingegen war sein Sohn Otto I., dem die Geschichte den Beinamen „der Große“ verlieh: 936 lässt er sich in einer sorgfältig inszenierten Zeremonie über dem Grabe Karls des Großen in der Aachener Pfalzkapelle zum König krönen und nimmt auf diesem dem des Salomon ähnlichen Kaiserthrons Platz. Die „Renovatio imperii romanorum“, die Wiederherstellung des römischen Weltreiches unter der legitimierten Herrschaft der deutschen Könige als römische Kaiser in ihrer Funktion als Nachfolger der Cäsaren war fortan sein politisches Programm in der Traditionslinie von Karolingern und Römern.

„Ego Otto dei gratia romanorum imperator augustus“ – ich, Otto, von Gottes Gnaden erhabener Kaiser und Augustus der Römer – heißt es schließlich in den Urkunden des dritten der Ottonen. Er war der theokratischen Reichsidee Karls des Großen, dem Gottesgnadentum des Kaiserreiches, stark zugeneigt, war eine strahlende Erscheinung und beherrschte drei Sprachen, Deutsch, Griechisch und Latein. In der Philosophie war er ebenso zu Hause wie in der Mathematik, schrieb Gedichte, liebte die Musik, war den Gelehrten im Disput gewachsen und schließlich so umfassend gebildet, dass ihn noch seine Zeitgenossen als „mirabilia mundi“, als „das Wunder der Welt“, bezeichneten.

Auf dem römischen Palatin, dem vornehmsten der sieben Hügel der Tiberstadt, errichtete er sich einen Palast und machte Rom zur kaiserlichen Residenzstadt.

Soweit führt die Exkursion mit Lothar Obst am 25. und 26. Mai zwar nicht, aber Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode mit ihren historischen Stätten sind auch so eine Reise wert. Anmeldungen für die Veranstaltung der Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg nehmen  entgegen.

Anmeldungen zu den Reisen nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur (Mölln), erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg entgegen.

Mehr zur Exkursion nach Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/geschichte-hoeren-fuehlen-sehen-und-anfassen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/

 

 

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Aus der Stiftung

KI trifft Ottonen

Konzerte, wissenschaftliche Vorträge, Ausstellungen, Niederdeutsch: Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat gemeinsam mit etlichen Kooperationspartnern ein Programm erstellt, das alle Teile des Kreises berücksichtigt. Neben dem Sitz der Stiftung im Stadthauptmannshof Mölln werden als Veranstaltungsorte auch andere Städte wie Lauenburg, Ratzeburg oder Schwarzenbek berücksichtigt, aber auch kleinere Orte wie Kollow oder Groß Sarau sind mit einbezogen.

Bei der Vielfalt des Programms setzt die Stiftung Herzogtum Lauenburg einerseits auf bereits etablierte und erfolgreiche Veranstaltungen wie beispielsweise das Pegasus-Open-Air und das Autorentreffen Niederdeutsch im Mai oder das Frühjahrskonzert des LandesJugendOrchesters im April. Aber auch zwei Veranstaltungsreihen mit übergreifenden Themen geben frische, aktuelle Impulse: „Künstliche Intelligenz“, „Fliehen – einst geflohen. Geschichten von Flucht und Vertreibung in Schleswig-Holstein“.

Die Frühjahrsausstellung der Stiftung im März widmet sich als Gemeinschaftsausstellung dem letzten der beiden Themen und führt KünstlerInnen aus den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg zusammen. Das gesamte Projekt „Fliehen – einst geflohen“ unter der Leitung von Marianne Lentz läuft bis Ende September und umfasst Ausstellungen, Vorträge, Schauspiel, Konzerte, Filme, Literatur sowie Schulprojekte. Eine entsprechende Internetseite befindet sich noch im Aufbau. Ein Flyer wird erstellt.

Das Thema „Künstliche Intelligenz“, das regelmäßig in den Medien präsent ist, wird u.a. bei einem Kulturtalk mit drei Dirk Kuchel (Computerbild), Konstantin von Notz (Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen) und Roberto Simanowski (Erziehungswissenschaften) am 28. März in Mölln diskutiert.

Die Vorträge der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur behandeln die verschiedensten Themen aus der Perspektive der jeweiligen Fachgebiete (zum Beispiel spricht Prof. Dr. Joachim Reichstein über die Ortsgeschichte Kankelaus am 28. März oder Prof. Dr. Holger Behm über den Auerochsen am 23. März).

Der komplexen und besonderen Geschichte des Adels im Herzogtum Lauenburg widmet sich ein Tagesseminar am 1. Juni in Gudow. Mit Kurzvorträgen wird versucht, den vielseitigen historischen Verläufen gerecht zu werden.

Die 2018 begonnene Reihe „1.100 Jahre Ottonen“ (als Norddeutschland zum Zentrum des Reiches wurde) wird mit einem Vortrag und einer Wochenendexkursion Ende Mai in Kooperation mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg fortgesetzt.

Der Natur-/Umwelt-Bereich steht weiterhin im Fokus. Neben den im Frühjahr üblichen Kurzseminaren von Peter Schlottmann auf der Ratzeburger Streuobstwiese im Januar und April werden unterschiedliche Vorträge angeboten: zum Beispiel über den Kuckuck (Karsten Gärtner am 29. Januar) oder über die Nachtgreifvögel im Kreis (Thomas Neumann am 18. März). Übrigens ist der Eintritt zu wissenschaftlichen Vorträgen der Stiftung und der Akademie kostenlos.

Da die erste Auflage des Schreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“ sehr erfolgreich gewesen ist und ein großes Spektrum an kreativem Potenzial gezeigt hat, setzt die Stiftung dieses Format fort. Der Aufruf zu dem Schreibwettbewerb ist vor Kurzem erfolgt. Die besten eingereichten Texte werden vor Publikum am 25. April in Mölln prämiert und vorgelesen.

Da die Stiftung zu einem der Kulturknotenpunkte des Landes ernannt wurde, gibt es 2019 bisher vier damit zusammenhängende Veranstaltungen:

  • Poetry Slam in Mölln (11. Januar)
  • Treffen des Schul- und Jugend-Theaternetzwerks in Ratzeburg (15./16. Februar)
  • Gespräch im Glaspalast zum gedanklichen Austausch und zur Vernetzung aller Kultur-Interessierten in Mölln (26. Februar)
  • Pegasus-Festival in Mölln (18. Mai)

Die Reihe „Kultur auf Dorf-Tour“ wird ebenso fortgesetzt. Bei Redaktionsschluss standen vier Veranstaltungen fest, die sich abwechselnd zwischen den Genres Musik und Theater bewegen.

Der 14. KulturSommer am Kanal läuft im nächsten Jahr vom 15. Juni bis 15. Juli. Wie in jedem Jahr werden erste Höhepunkte des vierwöchigen Kulturfestivals im Februar präsentiert. Das Motto im nächsten Jahr lautet „Das Wasser – Das Salz – Die Seele“. Die Eröffnung des KulturSommers wird in Berkenthin gefeiert. Zu dem Kulturfestival erscheint ein eigenes Programmheft.

Die Stiftung ist stets an Kooperationen interessiert, besonders im ländlichen Raum. Die bereits lange bestehende Reihe „Die Akademie geht aufs Land“ bietet die Möglichkeit, historische Besonderheiten direkt vor Ort den interessierten Einwohnern nahezubringen. Bei Interesse wenden Sie sich an die Geschäftsstelle der Stiftung unter Tel. 04542-87000 oder info@stiftung-herzogtum.de. Wir prüfen dann, ob es zur angefragten Gemeinde passende Forschungsergebnisse gibt.

Das Programm des ersten Halbjahrs ist bereits jetzt im Stadthauptmannshof Mölln erhältlich. Ebenso wird es in den Tourist-Informationen des Kreises sowie bei den Kooperationspartnern ausliegen. Auf der Internetseite www.stiftung-herzogtum.de finden Sie eine PDF-Datei des Programms.

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Aus der Stiftung

Von wegen finster!

Zustände sind das – wie im finsteren Mittelalter!

Das Mittelalter, das ist die Welt der Grobiane, die Welt des Feudalismus, die Welt der Willkür. Es ist die Welt, in der das Recht des Stärkeren regiert, in der gefoltert, gemordet und gebrandschatzt wird.

Wer so denkt, tut so, als hätte sich etwas Wesentliches im Laufe der Jahrhunderte verändert: der Mensch. Dabei erleben wir jeden Tag aufs Neue, dass das mitnichten der Fall ist. Menschen können gut oder böse oder auch beides sein – in einem Moment humorvoll oder liebevoll und im nächsten schon brutal und unerbittlich. Wir alle tragen die komplette Palette menschlichen Verhaltens in uns. Das galt vor und nach dem „finsteren Mittelalter“, dessen Ende für Historiker mit der Entdeckung Amerikas (1492) oder Luthers Thesenanschlag (1517) einhergeht, und es gilt für alle weiteren Zeiten, die da waren und noch kommen.

Da wo der Mensch ist, sind Licht und Dunkel und manch ein Kapitel aus der Welt des Mittelalters ist so stark, das es bis heute Schatten wirft oder für Helligkeit sorgt. Die Inquisition etwa oder die Kreuzzüge sind finstere Ereignisse. Beide haben Tod und Verderben über Menschen gebracht. Gleichzeitig fallen sie in eine Zeit des Aufbruchs. Das Mittelalter brachte gewaltige Burgen und Festungen sowie schöne Kirchen und Städte hervor. Das Handwerk wuchs und gedieh in dieser Zeit. In den italienischen Städten entwickelte sich das Geld- und Kreditwesen. Im Frühmittelalter entstanden die ersten Universitäten. Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck und löste damit mittelfristig eine bildungspolitische Revolution aus und er sorgte dafür, dass Luthers Thesen nicht nur an der Wittenberger Kirchentür zu lesen waren. Aufklärer und Humanisten wie Pierre Abaelard oder der berühmte Erasmus von Rotterdam verrückten die Grenzen des menschlichen Denkens.

Man stelle sich vor, all dieses Wissen würde uns plötzlich weggenommen. Dann gäbe es keine moderne Welt. Kein Smartphone, mit dem es sich durch die Landschaft navigieren lässt, kein Wikipedia, in dem das Wissen der Altvorderen steckt. Wir wären auf uns selbst zurückgeworfen und würden feststellen, dass das Überlegenheitsgefühl gegenüber dem Menschen des Mittelalters einfach nur arrogant war.

Das Mittelalter – genauer gesagt die Ottonen – sind im Mai Thema einer Exkursion und eines Vortrags . Mehr dazu unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/geschichte-hoeren-fuehlen-sehen-und-anfassen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/erste-deutsche-mit-roemischer-kaiserkrone/