Trotz steigender Infektionszahlen hofft die Stiftung Herzogtum Lauenburg den Großteil ihrer Veranstaltungen bis Ende des Jahres durchführen zu können. „Sofern es der Gesetzgeber erlaubt, werden wir alles dafür tun, den Menschen in der Region mit Kultur ein Stück Lebensqualität zu schenken“, so Geschäftsführerin Andrea Funk. Aktuell plant die Stiftung mit zehn Events, darunter der Vortrag von Joachim Gauck in der Möllner Stadtwerke-Arena.
„Klar ist für uns aber auch, betont Funk, „dass Gesundheit Vorrang hat.“ Deshalb habe man zuletzt auch die eine oder andere Veranstaltung absagen müssen. „Wir haben Dozenten, die zur Risikogruppe gehören. Diese der Ansteckungsgefahr auszusetzen, wäre schlicht unverantwortlich.“
Für die verbleibenden zehn Veranstaltungen sollen die Hygienemaßnahmen notfalls verschärft werden. Sie denke da an eine zeitliche Begrenzung von Vorträgen oder Konzerte auf 45 Minuten, eine Lüftungspause und weniger zugelassene Besucherinnen und Besucher. Selbst das Tragen einer Maske während eines Events möchte Funk nicht ausschließen.
Die Gedankenspiele der Geschäftsführerin zeigen: Kulturarbeit im Jahr 2020 ist und bleibt ein schwieriges „Geschäft“. Für die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die dieser Aufgabe offiziell für den Kreis Herzogtum Lauenburg nachgeht, bedeutet dies immer auch den Spagat, dem Arbeitsauftrag gerecht zu werden und andererseits die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
Kein leichtes Unterfangen jetzt, da die große Freiluft-Zeit jahreszeitlich bedingt erst einmal vorbei ist und in geschlossenen Räumen die Ansteckungsgefahr steigt.
Die Liste liest sich trotz einiger Absagen in den vergangenen Wochen durchaus stattlich: Zehn Veranstaltungen hat die Stiftung Herzogtum Lauenburg noch bis Jahresende im Programm. Bei der Hälfte davon handelt es sich um Konzerte.
So betreten am Sonnabend, 24. Oktober, Jörg-Rüdiger Geschke und Peter Köhler die Bühne des Dorfgemeinschaftshauses Schmilau. Unter dem Motto „Cello meets Fingerstyle“ spielt das Duo Musik, die mal meditativ, mal swingend ist und immer wieder mit interessanten Grooves um die Ecke kommt. Konzertbeginn ist um 18 Uhr.
Könner auf ihren Instrumenten sind auch die Musiker vom „Rotenbek Trio“, das am 7. November um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof (Mölln) zu Gast ist. Dort holen zudem am Freitag, 20. November, das Duo „Alley Cats“, Fritz Hermann Hansen und Peter Funk ihre Ukulelen heraus. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.
Auf Tour geht am 29. November das Trio „Saitenbalg“. Lorenz Stellmacher, Uwe Thomsen und Jörg-Rüdiger Geschke spielen im Amtsrichterhaus Schwarzenbek Swing- und Popklassiker. Der Auftritt im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour startet um 15 Uhr.
Ein echter Höhepunkt erwartet die Musikfans dann am 17. Dezember im Stadthauptmannshof, wenn die Schotten von „The longest Johns“ ihre moderne Variante des Shantys präsentieren. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.
Neben den Konzerten stehen zwei Talkformate, zwei Vorträge und die Kulturpreis-Verleihung (14. November/Robert-Koch-Park) auf dem Programm. Zunächst bittet Lorenz Stellmacher am Freitag, 23. Oktober, zum „Talk auf der Kulisse“, um mit Gwendolin Fähser, Tatjana Karpouk und Stefan Kruse über „Facetten von Kreativität“ zu sprechen. Debattiert wird auch beim „Gespräch im Glaspalast“ am 15. November. Veranstaltungsort ist jeweils der Stadthauptmannshof.
Einen Vortrag zum Thema „30 Jahre Deutsche Einheit“ hält am Sonntag, 1. November, in der Möllner Stadtwerke-Arena der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. Der deutsch-dänischen Geschichte widmet sich am Donnerstag, 17. Dezember, der Historiker Dr. Jan Schlürmann in der Otto-von-Bismarck-Stiftung (Friedrichsruh). Sein Thema ist die 1920 zwischen beiden Ländern gezogene Grenze. Los geht es um 19.30 Uhr.
Mit dem Auftritt von Marie Diot am Sonnabend, 17. Oktober, im Theatersaal des Robert-Koch-Parks (Mölln) startet der Folkclub Mölln seinen Konzert-Herbst. Die Liedermacherin, die als Newcomerin des Jahres gilt, betritt um 19.30 Uhr die Bühne.
Zu den Konzerten von Marie Diot gehören verquere und komische Ansagen. Ganz ohne diese Prise Eigensinn und Humor kommen auch ihre Lieder nicht aus: Die Songs sind so charmant wie ironisch und handeln von „Sachen“, die so „verrückt“ sind, dass man sie sich nach Auffassung der Sängerin gar nicht ausdenken kann. Musikalisch knüpft Marie Diot daran an: Ihre Melodien klingen so eigenwillig wie Texte und Performance es tun.
Marie Diot hat ihr musikalisches Können in der berühmten SAGO-Liedermacherschule* ausreifen können. Als Auszeichnung ihrer Kunst hat sie bereits viele wichtige Preise erhalten. 2014 wurde sie Preisträgerin beim Treffen junge Musikszene, ein Jahr später erhielt sie den Förderpreis „Nahaufnahme“ des Bundeswettbewerbs Berliner Festspiele und 2017 stand sie im Finale des Deutschen Song Contest „Troubadour“.
Reservierungen für das Konzert werden unter der Telefonnummer 04542-822472 oder per Mail unter info@folkclubmoelln.de entgegengenommen. Folkclub-Mitglieder haben freien Eintritt. Die Karten werden beim Einlass am Konzertabend bezahlt.
Neben dem Auftritt von Marie Diot plant der Folkclub Mölln weitere Konzerte: So hofft der Verein, dass am Freitag, 6. November, Rune Barslund und Andreas Tophoi zu Gast sind. Der Besuch aus Dänemark soll ab 19.30 Uhr die Bühne im Theatersaal des Robert-Koch-Parks betreten. Beide sind leidenschaftliche Musiker, die sich dem traditionellen dänischen Folk verschrieben haben. „Ob das Konzert stattfinden kann, wissen wir noch nicht“, so Susan Sojak, Vorsitzende des Folkclubs Mölln. „Das liegt daran, dass Teile Dänemarks aktuell als Risikogebiet eingestuft werden.“
Steigen soll am Freitag, 20. November, auf jeden Fall der Ukulelen-Abend in der Lohgerberei.
Zum Abschluss des Konzertjahres sind dann am Sonnabend, 5. Dezember, „The longest Johns“ aus Schottland zu Gast. Das fünfköpfige Ensemble präsentiert im Stadthauptmannshof Shantys in moderner Form. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.
Der Countdown läuft: Am Dienstag, 3. November, wählen die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten ihren Präsidenten. Bekommt Donald Trump eine zweite Amtszeit oder siegt Herausforderer Joe Biden? Welche Auswirkungen hätte eine Wiederwahl Trumps? Diesen und weiteren Fragen widmet sich am Dienstag, 20. Oktober, Dr. William Boehart im Robert-Koch-Park (Mölln). Der Vortrag beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Der Referent ist amerikanischer Staatsbürger, lebt seit fünfzig Jahren in Europa und wird einen ganz persönlichen Blick auf die jüngere Geschichte seines Geburtslandes werfen. „Trump ist nicht das Problem. Er ist ein Symptom. Das Problem liegt in einer Gesellschaft, die dabei ist, sich zu verlieren. Seit 250 Jahren haben die USA mit tiefen internen Konflikten umgehen können. Gerade die enormen Spannungen in der Gesellschaft setzten die produktiven Kräfte frei, die das Land vorantrieben. Jetzt drohen sie das Land zu zerreiben – mit unkalkulierbaren Folgen für den Rest der Welt.“
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Forums für Kultur und Umwelt im Herzogtum statt. Die geltenden Corona-Hygiene-Bedingungen sind zu beachten. Anmeldungen werden per Mail unter william.boehart@gmx.de sowie per Telefon unter der Rufnummer 0176-38668787 entgegengenommen.
„Präsident Donald J. Trump – Vier weitere Jahre!?“, 20. Oktober, Veranstaltungssaal Robert-Koch-Park, Hindenburgstraße 13, Mölln, 19 Uhr, freier Eintritt
Seit einem Jahr engagiert sich Susan Sojak mittlerweile als Vorsitzende des Folkclubs Mölln. Ein guter Zeitpunkt für Kulturportal-Herzogtum.de, mit der 48-Jährigen Grambekerin die vergangenen zwölf Monate ein wenig Revue passieren zu lassen und mit ihr über das zu plaudern, worum sich in ihrem Amt alles dreht – um den Folk.
Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Sojak, was ist Folk?
Susan Sojak: Folk ist der urtümliche Musikstil, der sich in den Ländern und Regionen der Welt – in den Kulturen – über die Jahrhunderte entwickelt hat.
KP: Die Antwort kam jetzt wie aus der Pistole geschossen. Haben Sie über die Definition schon mal nachgedacht?
Sojak: Tatsächlich habe ich mich mal mit jemandem darüber unterhalten, den ich über den Folk kenne. Der sagte zu mir: Ich weiß gar nicht, was ist das eigentlich – Folk? Mein erster Gedanke war: Was für eine simple Frage. Dann habe ich gedacht: Was für eine berechtigte Frage – weil man Folk ja nicht so definieren kann wie zum Beispiel Klassik oder Jazz. Da gibt es gewisse Regeln in der Musikalität, da gibt es Gesetzmäßigkeiten, wie ein Stück aufgebaut sein muss – und das ist beim Folk nun gar nicht gegeben.
KP: Wenn man Ihnen so zuhört, möchte man meinen, hier spricht nicht die Vorsitzende des Folkclubs, sondern eine Musikerin…
Sojak: Ich spiele in der Möllner Folkband Gitarre. Da habe ich Folk kennen gelernt – beispielsweise den schwedischen Walzer und den deutschen Walzer. Es hat sehr lange gedauert, bis ich in der Lage war, einen schwedischen Walzer rhythmisch zu begleiten, weil er so ganz anders ist als unser, obwohl beide im Dreivierteltakt gespielt werden.
KP: War die Band Ihre erste Begegnung mit der Folkmusik?
Sojak: Nein. Mit Folk-Musik in Verbindung gekommen bin ich über den internationalen Folk-Gottesdienst. Pastor Matthias Lage* hatte mich dazu eingeladen. Er hatte mich spielen hören und gefragt: Möchtest du nicht beim Folk-Gottesdienst mitmachen? Und dann zählte er die Musiker auf, die dabei sein sollten und ich sagte: Nein. Bei denen saß ich schon im Konzert. Das ist eine ganz andere Liga. Das schaffe ich nicht. Doch – sagte er – das kannst du. Ich habe dann gedacht: Ok. Wenn ich diese Chance habe, dann nutze ich sie auch…
KP: Und – hat es funktioniert?
Sojak: Ja, hat es. Es war das erste Mal, dass ich mit anderen Musikern zusammengespielt habe. Das hat mir so gut gefallen, dass ich Matthias Lage gefragt habe, wo man in Mölln Musik machen kann. Er erzählte mir von der Möllner Folkband. Ich solle da mal mit Lorenz Stellmacher** sprechen. Zeitgleich hatte mich jemand angesprochen, ob ich nicht im Gospelchor mitsingen möchte. Ich bin dann mit beidem angefangen. Ich begann außerdem, öfter zu den Konzerten in der Lohgerberei und im Stadthauptmannshof zu gehen und stellte fest: Die Konzerte, die in Mölln stattfinden, haben eine ganz besondere Atmosphäre, wie ich sie bislang nirgendwo anders vorgefunden habe. Anfangs bin ich allein gegangen, weil ich niemanden in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hatte, der diese Musik gut fand. Das war mir aber egal. Zumal ich in nullkommanix viele Leute kennen lernte und ich, ehe ich mich versah, ganz tief drin war.
KP: Konsumieren Sie Musik ausschließlich bei Live-Auftritten? Oder gibt es noch andere Kanäle, die Sie anzapfen?
Sojak: Wenn ich im Auto bin, höre ich Radio. Beim Kochen ebenfalls. Ansonsten höre ich Musik, gerne auch laut, wenn es mir gut geht und ich ausgesprochen viel Energie habe. Wenn ich bastele und zeichne, lege ich ruhige und entspannte Sachen auf. Oder ich lausche der Musik bei Kerzenschein in der Hängematte.
KP: Muss man Folk live hören?
Sojak: Ja.
KP: Warum?
Sojak: Erst dann entfaltet sich die Musik in der höchsten Vollendung.
KP: Hat das was mit dem Ursprung vom Folk zu tun?
Sojak: Bestimmt. Musik beginnt mit dem Herzschlag. Das ist der erste Rhythmus, der nach außen getragen wird. Faszinierend finde ich es auch, zu beobachten, wie die Musiker ihre Musik spielen – wie sie die Musik leben, welchen Ausdruck sie dabei im Gesicht haben, welche Körperhaltung sie einnehmen und wie sie mit dem Instrument umgehen. Das bleibt sonst völlig außen vor – das kann halt die beste Anlage nicht wiedergeben. Auch kann man sehen, wie der Ton erzeugt wird. Das trägt dazu bei, dass ich ihn erspüren und aufnehmen kann.
KP: Dank Pastor Lage haben Sie erst die Folk-Musik, dann eine Band und schließlich die Möllner Live-Konzerte für sich entdeckt. Wie kamen Sie zum Folkclub Mölln?
Sojak: Als ich in die Folkband eingetreten bin, bin ich auch in den Folkclub Mölln eingetreten.
KP: Ist der Verein, wie der Name es vorzugeben scheint, eine reine Möllner Angelegenheit? Oder stammen die Leute aus dem gesamten Kreisgebiet?
Sojak: Die meisten Mitglieder kommen aus dieser Region. Wir haben auch Mitglieder, die aus Dassendorf, Lübeck und Krummesse sind.
KP: Kommen die Mitglieder wöchentlich zusammen oder wie ist der Verein organisiert?
Sojak: Das Vereinsleben findet vorwiegend während der Konzerte statt. Anfang des Jahres habe ich ein Willkommenstreffen gemacht. Da habe ich mich vorgestellt. Dann bin ich mit allen, die da waren, einigen wesentlichen Frage nachgegangen: Was ist eigentlich der Folkclub? Was bedeutet er für mich? Wofür steht er? Jeder hatte die Gelegenheit, eine persönliche Einschätzung abzugeben.
KP: Und wie waren die Reaktionen?
Sojak: Unglaublich positiv. Die Mitglieder saßen an kleinen Tischchen, haben Schlagwörter auf Zettel geschrieben und an eine Wand geklebt. Es wurde eifrig diskutiert, gelacht, sich Geschichten von früheren Konzerten erzählt. Am Ende sind alle rausgegangen und haben gesagt: Jetzt weiß ich, was der Folkclub für mich ist.
KP: Eine Art Selbstvergewisserung…
Sojak: Ich merkte, da gibt es einige Persönlichkeiten, die jeder kennt. Daneben gab es nichts Greifbares. Es fehlte das Profil. Das war mein erster Eindruck. Ich finde es wichtig, dass man eine Haltung – ein klares Verhältnis zum Verein – hat.
KP: Gab es beim Willkommenstreffen noch andere Themen?
Sojak: Wir haben unsere Konzerte für dieses Jahr vorgestellt. Wenn man liest „Aerialists“, kennt man die Band nicht. Wir haben deshalb für jedes Konzert ein Bild und Infos gemacht.
KP: Das Konzert der „Aerialists“ und ein, zwei weitere Events fanden zu Beginn des Jahres statt – dann kam die Pandemie und hat alles über den Haufen geworfen…
Sojak: Ja. Während des Lockdowns habe ich dann mit jedem Folkclub-Mitglied einmal telefoniert. Ich kannte ja noch nicht jeden. Das waren tolle Gespräche, die sich natürlich auch um den Folk und den Verein drehten. Das war die zweite Stufe.
KP: Gab oder gibt es auch eine Stufe 3?
Sojak: Nein. Das Nächste, was folgte, waren die vier Open Air-Konzerte, die wir auf der August-Bühne*** im Stadthauptmannshof veranstaltet haben. Da wurde erlebbar und greifbar, was der Folkclub ist.
KP: Apropos Konzerte. Der Folkclub bringt nun schon seit Jahren jede Menge interessante Live-Musik auf die Bühne. Wie kommt man als Verein an all diese Acts?
Sojak: So schwierig ist das gar nicht, was mich auch total überrascht hat: Man muss sich keine Gedanken machen, dass man keine Band bekommt. Die Bands schreiben uns an: Können wir bei euch spielen? Es gibt mehr Bands, die spielen wollen, als Möglichkeiten irgendwo aufzutreten. Für unsere Planungen sitzen dann fast alle aus dem Vorstand zusammen und gucken auf die Liste, welche Musiker wir nehmen wollen. Dann wird Kontakt aufgenommen und ein Termin gemacht.
KP: Und die Realisierung der Konzerte – wie sind da die Abläufe?
Sojak: Die Fäden dafür ziehe ich. Meine Aufgabe ist es zu gucken, ob das alles läuft. Ich kann auch delegieren. Ohne Corona lassen wir unsere Konzerte in der Lohgerberei stattfinden. Bei größeren Konzerten kooperieren wir – fast schon automatisch – mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Wir verteilen die Aufgaben so, dass es für jeden machbar ist. Wir machen das ja alle im Ehrenamt. Der einzige Lohn ist ein Dankeschön. Mir ist ganz wichtig, festzustellen, dass man auch ‚nein‘ sagen kann. Jemand, der nur zwei Mal im Jahr zum Konzert kommt, ist uns genauso wichtig wie jemand, der immer dabei ist und immer hilft.
KP: Frau Sojak, ich danke für das Gespräch.
*Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mölln
**Musiker und Mitglied des Folkclubs
***Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hatte dort vom 1. bis 30. August nicht-kommerziellen Veranstaltern kostenlos eine Bühne zur Verfügung gestellt.
Soforthilfe Kultur II: Gemeinnützige Einrichtungen der Kultur und der Minderheit erhalten mit dem Programm „Soforthilfe Kultur II“ weitere finanzielle Hilfen vom Land Schleswig-Holstein: Berechtigt sind Einrichtungen der Kultur- und Weiterbildung sowie der Minderheiten und Volksgruppen, die in Folge der Bekämpfung der Corona-Pandemie von Liquiditätsengpässen existenziell bedroht sind. Um die Hilfen gewähren zu können, wurde die Richtlinie “Soforthilfe Kultur II” erlassen. Anträge können bis zum 30. November 2020 ausschließlich per E-Mail gestellt werden. Richtlinie und Antragsformular finden Sie hier.
Kulturzeit: Teil 2 eines kulturhistorischen Porträts über Mecklenburg-Vorpommern gibt es am Sonntag, 18. Oktober, bei Kulturzeit aus Ratzeburg zu hören. Die Sendung beginnt um 17 Uhr. Den Text lesen die Kulturjournalistin Corinna Hesse sowie Anne Moll und Clemens von Ramin. Eine Wiederholung des Beitrages steht am Dienstag, 20. Oktober, auf dem Programm. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de.
Jugendforum: Zum Gedankenaustausch und zur Planung kommender Projekte kommt am Sonnabend, 24. Oktober, das Jugendforum in der Aula der Landwirtschaftsschule Mölln zusammen. Anmeldungen von jungen Menschen bis zum 27. Lebensjahr werden unter der Rufnummer 04542-843785 oder per Mail unter jugendforum@kjr-herzogtum-lauenburg.de entgegengenommen.
Ausstellung: Wie Kinder das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten, damit beschäftigt sich eine Ausstellung im Amt Sandesneben-Nusse. Im Obergeschoss des Regionalzentrums (Sandesneben) haben Renate Andresen und Heike Petersen die Aussagen von 45 Zeitzeugen zusammengetragen. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. November montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14.30 bis 17.30 Uhr zugänglich.
Unter dem Motto „Kurkonzerte“ laden die Möllner Kirchenmusiker Andrea Battige und Thimo Neumann regelmäßig zu halbstündigen Live-Events ein. Das nächste Konzert steht am Mittwoch, 14. Oktober, in der St. Nicolai-Kirche auf dem Programm. Dort spielt ab 17 Uhr Thimo Neumann mit dem Flötisten Hartmut Ledeboer. Gemeinsam präsentieren sie Werke aus verschiedenen Jahrhunderten. Der Eintritt ist frei.
Die „Kurkonzerte“ finden grundsätzlich mittwochs um 17 Uhr statt. Spielort ist neben der St. Nicolai-Kirche auch die Heilig-Geist-Kirche. Dort tritt am 28. Oktober Andrea Battige auf.
Weitere Darbietungen: Andrea Battige & Birgit Puttkammer-Weber spielen am 11. November in der St. Nicolai-Kirche. Thimo Neumann musiziert dort am 23. Dezember mit einem Vokalquintett.
In der Heilig-Geist-Kirche stehen am 25. November ein Konzert mit Thimo Neumann und am 9. Dezember eines mit Andrea Battige an.
In der Heilig-Geist-Kirche sind maximal 34 und in der St. Nicolai-Kirche maximal 57 Besucher zugelassen. Weitere Informationen gibt es www.kirche-moelln.de.
Der Folkclub Mölln feiert am 5. Dezember dieses Jahres seinen 24. Geburtstag. Eine Zeitspanne, die der Verein augenscheinlich gut genutzt hat. Längst ist er zu einer Institution geworden und alles deutet darauf hin, dass sich daran nicht so schnell etwas ändern wird. Selbst die Pandemie konnte und kann die Mitglieder nicht stoppen. Die vier Konzerte im Rahmen der August-Bühne der Stiftung Herzogtum Lauenburg haben dies eindrucksvoll bewiesen.
Und wer nicht schon alles in Mölln war, um auf Einladung des Vereins zu spielen. Die Liste ist lang und enthält Musikerinnen und Musiker aus aller Herren und Frauen Länder. Der Folkclub Mölln – er steht für (musikalische) Vielfalt, für das Exotische wie für das Heimische, für das Komplexe wie für das Unkomplizierte. Alles geht und kann, nichts muss.
Mit dieser Offenheit hat der Verein seit seinem Bestehen das Publikum immer wieder begeistert, verblüfft und beglückt. Hier und da hat er Menschen wohl auch auf neues, bisweilen sogar spirituelles Terrain geführt und zweifellos manch eine(n) motiviert, selber zu einem Instrument zu greifen oder sich vors Mikro zu stellen und zu singen.
So viel Glück muss eine Stadt, ja, eine Region erst einmal haben. – Längst reicht die Strahlkraft des Vereins über Ortsgrenzen hinaus. Mitglieder und Publikum reisen zum Teil aus allen Himmelsrichtungen des Kreises an, um aktiv oder passiv dabei zu sein, wenn erstklassige Bands im Stadthauptmannshof oder in der Lohgerberei die Bühne betreten.
Mittlerweile liegt dieses Glück in den Händen von Susan Sojak. Die Vorsitzende des Vereins hat ihr Amt vor rund einem Jahr angetreten und ist an der Stelle offensichtlich gut aufgehoben. Die 48-Jährige ist mit ihrer Art und Weise, auf Menschen zuzugehen, eine Botschafterin für die Vielfalt. Ein Mensch, der immer die Augenhöhe sucht – und was nicht unwichtig ist: die Folk-Musik liebt und lebt.
Die Folkfreunde der Region dürfen sich also freuen: Auch in den nächsten Jahren wird es in der Lohgerberei und im Stadthauptmannshof aufregende Konzerte geben – made by the Folkclub Mölln!
Vor 75 Jahren schlossen Briten und Sowjets das „Barber-Ljaschtschenko-Abkommen“. Aus diesem Anlass lädt das Grenzhus Schlagsdorf am Sonntag, 11. Oktober, zu einer weiteren Jubiläumsradtour ein. Gestartet wird um 10 Uhr vom Markt in Gadebusch aus.
Im Gadebuscher Gasthaus zum Goldenen Löwen ist der Vertrag am 13. November 1945 unterschrieben worden. Dabei wurden die Gebiete A und B am Schaalsee gegen das Gebiet X nordöstlich von Ratzeburg zwischen der britischen und sowjetischen Besatzungsmacht ausgetauscht. Die Folgen dieser Entscheidung waren bis in die 1990er Jahre zu spüren. Die Mehrheit der Einwohner aus den Dörfern am Schaalsee folgte den Briten nach Schleswig-Holstein. Für sie war es ein Abschied von ihrer Heimat. Als dann wenige Wochen später Flüchtlinge und Vertriebene in die leergezogenen Dörfer kamen, bedeutete es für viele von ihnen einen Neubeginn. Sudetendeutsche, Ostpreußen oder Deutsche aus Bessarabien fanden hier eine neue Heimat.
Auf der rund 55 Kilometer langen Tour durch Westmecklenburg lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Situation in den Dörfern am Schaalsee und in Groß Thurow während des Gebietstausches kennen. Dabei werden seltene Dokumente und Erinnerungen von Zeitzeugen vorgestellt. Die Radtour leiten Wolfgang May und Grenzhus-Leiter Dr. Andreas Wagner.
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist aufgrund der Corona-Pandemie begrenzt. Anmeldungen sind unbedingt notwendig und werden unter 038875-20326 entgegengenommen.
Radtour zum Jubiläum des „Barber-Ljaschtschenko-Abkommens“, 11. Oktober, Am Markt, Gadebusch, 10 Uhr
Ausstellung: Noch bis zum 16. Oktober ist die Ausstellung „Du Jude!“ in der Stadtbücherei Ratzeburg zu sehen. Die Schau dokumentiert den alltäglichen Antisemitismus in Deutschland. Das Kooperationsprojekt „Zugängeschaffen“, hinter dem der Verein „Miteinander leben“, die Liberale jüdische Gemeinde und die Ratzeburger Volkshochschule stehen, haben die Ausstellung der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in den hohen Norden geholt.
Kulturzeit: Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit sendet Kulturzeit aus Ratzeburg am Sonntag, 11. Oktober, um 17 Uhr ein kulturhistorisches Portrait Mecklenburgs. Der Bericht wird voraussichtlich am 6. und 13. Oktober jeweils um 9 Uhr wiederholt. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de beziehungsweise www.wirumvier.de.
Zeitspiel: Der für den 6. November geplant Auftritt von Alex Erskine im Dorfgemeinschaftshaus Schretstaken ist wegen der Pandemie verschoben worden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Erskine soll im Rahmen der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg organisierten „Kultur auf Dorf-Tour“ in Schretstaken spielen.
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