Nur noch wenige Tage sind es bis zur Aufführung von „In den Gärten“ am 22. Juni im Möllner Kurpark. Dann bekommt endlich auch der Norden das von KulturSommer-Intendant Frank Düwel inszenierte Musiktheater-Stück „In den Gärten“ zu sehen. Bereits gelaufen ist es bei der Bundesgartenschau (BUGA) in Heilbronn. Mit Erfolg. „Wir haben dort acht Auftritte absolviert“, so Düwel. Alles habe prima geklappt.
Für die Uraufführung des experimentellen Chor-und-Bläser-Spiels,
für das der renommierte Hamburger Komponist Jochen Neurath die Musik
geschrieben hat, war die 16-köpfige Bläsergruppe des Möllner
Marion-Dönhoff-Gymnasiums (Leitung: Desirée Buxel-Krohn) nach Heilbronn gereist.
Ein intensiver Probentag schloss sich an. Vor Ort spielten die Möllner Bläser erstmals
mit dem Kammerchor des Heilbronner Mönchsee-Gymnasiums zusammen, übten die
Szenen auf dem BUGA-Gelände ein – am Ende des Tages stand bereits eine
öffentliche Generalprobe auf dem Programm. Das Wochenende widmeten die jungen
Musiker aus Nord und Süd ganz den Aufführungen: Je viermal spielten sie an
unterschiedlichen Orten auf dem Gartenschaugelände.
„Das Stück ist als sehr raffinierter Flashmob
inszeniert“, so Regisseur Düwel. Vom ersten Augenblick an seien die Zuhörer
neugierig geworden auf diese junge Form von Musiktheater. Die Geschichte über
das Erwachsenwerden habe sie gefesselt. „Und der aktuell komponierten Musik von
Jochen Neurath gelingt es auf Anhieb, die Herzen der Menschen zu erreichen“, so
Frank Düwel.
Die Jugendlichen des Möllner Gymnasiums sind mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt. Sie bereiten sich jetzt auf die Aufführung im Kurpark vor, zu sie in Kürze den Heilbronner Kammerchor erwarten – mal sehen, wie den Baden-Württemberger Jugendlichen der Möllner Kurpark gefällt…
„In den Gärten“, Musiktheater, 22. Juni, Kurpark, Bergstraße, Mölln, 15 Uhr, freier Eintritt. Bei Regen findet die Veranstaltung im Augustinum Mölln, Theater, Sterleyer Straße 44 statt.
Es hätte die große Ruhe nach dem Unwetter werden können: Wegen des enormen Niederschlags hatten die Kameraden der Feuerwehr am Sonnabendmorgen noch über eine Absage des KulturSommer-Auftaktes diskutiert. Aber letztendlich hörte der Wettergott die Signale an der Berkenthiner Schleuse, so dass Intendant Frank Düwel um 14.30 Uhr aufatmen und verkünden konnte: „Der KulturSommer 2019 ist eröffnet.“
Gut so. Andernfalls wäre dem Publikum ein Festival der Sinne vorenthalten geblieben. Am Kanalufer – zig freiwillige Helfer hatten den morastigen Boden noch in Windeseile begehbar gemacht – setzte sich eine große Menschenkarawane in Gang, um wahlweise dem Shantychor „Möwenschiet“ zuzuhören, Salz zu sieden, Speckstein zu bearbeiten – oder einem Märchen zu lauschen. Anna Malten erzählte die Geschichte von der Salzprinzessin, das dem todkranken Sultan ihren Sohn und die Gesundheit zurückbringt.
In dem Märchen wie in vielen anderen Aktionen, Kunstwerken und Auftritten spiegelten sich Elemente des KulturSommer-Mottos „Das Wasser – das Salz – die Seele“ wider. Nebenbei demonstrierten die einzelnen Events, wie lebendig die Kunstszene im Kreis und seinen Kommunen ist. Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, dürfte zufrieden gewesen sein. Bei seiner Eröffnungsrede – die Stiftung ist der Veranstalter des KulturSommers – hatte er betont, wie wichtig es sei, die Kultur im ländlichen Raum voranzubringen.
Es ist nicht leicht in diesen Tagen, einen Gesprächstermin mit Frank Düwel zu finden. Beim KulturSommer-Intendanten reiht sich derzeit Regiearbeit an Regiearbeit. Immerhin: Kulturportal-Herzogtum.de ist es gelungen, ihn am Telefon zu erwischen. Wenige Tage vor der Eröffnung des KulturSommers am Kanal sprachen wir mit ihm über das Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“.
Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Düwel, der KulturSommer steht in diesem Jahr unter dem Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“. Was löst diese Assoziationskette in Ihnen aus?
Frank
Düwel: Zunächst einmal, dass wir Menschen in einem großen Fluss
unterwegs sind. Das Wasser steht für die Natur, aber auch für die Zivilisation.
Der Intellekt unterscheidet da, die Seele nicht. Für uns ist es die Landschaft,
die uns umgibt. Das Salz steht für die Aspekte, die wichtig für unser Leben
sind – unsere Beziehungen. Die Seele steht am Ende, weil es der elementare Teil
ist. Das sind wir selber, wie wir leben.
KP: Wie ist
es zu diesem Motto gekommen?
Düwel: Nach KuSo-Eröffnungen
mit den unterschiedlichsten Motti war es mir wichtig auf den Ursprung
zurückzukommen: auf den Kanal. Gleichzeitig wollte ich das Motto etwas
erweitern. Das Salz ist Teil einer globalen Bewegung. Es steht für die Verbundenheit
mit der Welt und hat die Region maßgeblich geprägt. Es gibt die Orte, wo mit
Salz gehandelt wird, und die Orte, wo Salz abgebaut wird. Daraus haben sich
Kultur und Kulturtechniken entwickelt.
KP:
Wasser und Salz sind für uns etwas Selbstverständliches, sind aber in
Wirklichkeit elementar…
Düwel:
Wasser ist das, was wir trinken und mit dem wir achtsam umgehen müssen – das
aber schon durch Überdüngung und Antibiotikamissbrauch gefährdet ist. Wasser
sind die Meere und Flüsse, große poetische Orte, die unsere Identität prägen. Sie
erzeugen ein ganz anderes Lebensgefühl als die Steppe. Für mich hat das Meer etwas
sehr Schönes und Beruhigendes. Es verbindet sich mit meiner Seele.
Schwierigkeiten im Alltag beginnen sich zu relativieren.
KP: Und
das Salz?
Düwel: In
seiner reinen Form ist das Salz giftig und damit etwas, das uns Maß halten
lässt. Gleichzeitig ist Salz lebensnotwendig. Der Umgang mit diesem natürlichen
Stoff lehrt uns, in Balance zu bleiben mit den Dingen, die uns umgeben.
KP: Womit
wir bei der Seele wären? Wie sehen Sie die Seele?
Düwel: In
der Theaterausbildung und im asiatischen Kampfsport gibt es die Begriffe
Körper, Seele und Geist. Das Vorauseilende und das Intellektuelle wird dem
Geist zugeschrieben. Der Körper gehört der Vergangenheit an, den wir immer
wieder mobilisieren. Die Seele ist die Mitte – der unmittelbare Moment. Für die
Kunst bedeutet das: Was ich auch mache, Kunst besteht in einer Reihe
unmittelbarer Momente. Ich frage Studierende nicht, was weißt du über diese
Arie, sondern was erlebst du, wenn du sie hörst.
KP:
Kommen wir noch einmal auf das Elementare und das Selbstverständliche wie
Wasser und Salz zurück. Ist es nicht schade, dass wir solche Dinge so wenig
wertschätzen.
Düwel: Das
passiert uns leider oft, ist uns im Alltag aber gar nicht bewusst. Da geht es
um Fragen wie: Wo müssen wir hin? Welches Ziel müssen wir erreichen? Die
Kompaktheit der Kommunikation übernimmt die Kompaktheit der Beziehung. Dadurch
ist man wenig bei sich, was nicht gegen die Medien spricht, sondern gegen die
Dynamik, die sie auslösen. Es sind nicht die Medien, sondern die Art und Weise,
wie wir glauben, mit ihnen umgehen zu müssen.
KP: Das
Motto unserer Zeit lautet also nicht „Ich denke, also bin ich“, sondern, „Ich
funktioniere, also verschwinde ich“…
Düwel: Die Art,
wie ich bin, macht es mir möglich, die Seele zu spüren. Manchmal ist das zu
viel, manchmal zu wenig. So wie junge Menschen heute miteinander kommunizieren,
würde ich gerne erfahren, wo sie sich verorten und sehen, was für eine Kunst
daraus entstehen würde.
KP: Kein
Kulturpessimismus an dieser Stelle?
Düwel: Wir Menschen
werden uns immer an irgendwelchen Dingen kristallisieren und erkennbar sein. Das
geschieht in bestimmten Momenten, etwa bei Gerüchen aus der Kindheit oder beim
Blick auf ein Gebäude wie das Holstentor. Da wird ein Echo ausgelöst. Jetzt bin
ich bei mir. Solche Momente hat jeder.
KP: Aber
wie schafft man es, dass dieses Echo nicht so in den Hintergrund gedrängt wird?
Wie schaffen wir es, unsere Seele zu streicheln?
Düwel: Das
ist immer eine Frage der Ehrlichkeit. Was ist mir wirklich wichtig? Dazu gehört
auch zu verstehen, was anderen wichtig ist.
KP: Kann
uns der KuSo dabei helfen?
Düwel: Natürlich.
Mit Musik. Mit Erlebnissen in der Natur. Mit einer Theatergeschichte, in der
das Auge in einem Bild auf eine Skulptur verweist. Das ist das Kristallisieren.
Dafür braucht es das Gegenüber.
KP: Gibt
es eine Veranstaltung, von der Sie sagen würden, da ist das KulturSommer-Motto
besonders greifbar?
Düwel: Ich finde, das Motto führt generell ins Philosophieren hinein. Was ist das, was ich erlebe im Kontrast zu dem, was mich sonst in der Welt umgibt? Was den KulturSommer anbelangt, finde ich besonders das Stück „In den Gärten“ spannend. Diese vielen sich durch den Garten Bewegenden. Das hat etwas Geisterhaftes, was die Seele streichelt und sie baumeln lässt. Man kann dabei seinen Gedanken und Gefühlen nachhängen. Es ist aber auch konkret genug für ein Schmunzeln, sogar für ein Lachen.
KP: Herr Düwel, ich danke für das Gespräch.
KulturSommer-Eröffnung, Salzfest in Berkenthin, 15. Juni, 14 Uhr
Zu einer abwechslungsreichen und außergewöhnlichen Reise durch die Welt der Musik lädt der KulturSommer am Kanal (KuSo) in der kommenden Woche ein. Im Rahmen des Festivals treffen Jung und Alt, Tradition und Moderne aufeinander. Paradebeispiel dafür ist die zehnte Ausgabe von „Beat `n` Dance“. Unter dem Motto „It´s Me or Fantasy“ haben sich die jungen Sänger Klassiker von David Bowie und Co. vorgenommen, um auf der Bühne ein Spiel mit Identitäten zu initiieren.
Die
Show steht am Sonntagabend (19 Uhr) im Schwarzenbeker Rathaus auf dem Programm.
60 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Kreis haben mit
KulturSommer-Intendant Frank Düwel Monate lang an der Performance der Songs
gefeilt und auf den Auftritt hingearbeitet. Die Sänger, Musiker und Tänzer
legen Emotionen, Erwartungen und Sehnsüchte offen. Dazu schaffen die Technik-
und Medienfreaks eine Welt aus Licht, Sound und Video.
Eine
Vielzahl an Sängern versammelt am Sonntagnachmittag (15 Uhr) das „Singen am
See“ in Behlendorf. Zwischen Waldessaum und Strand erheben der Gospelchor
Nusse, der Kirchenchor Breitenfelde, La Musica Büchen, die Petri-Sterne
Ratzeburg, die „Little Voices“ Nusse und der VHS-Chor SingSangSong aus
Schwarzenbek ihre Stimmen. Die Zuhörer dürfen sich von einer Woge aus Rhythmus
und Schwung tragen lassen – und auch gerne selbst aus voller Kehle mitsingen.
Ein
ganz spezielles Klangerlebnis verspricht am Samstag das Zusammentreffen von
Anja Caroline Franksens Installation „Liquide Botschaften“ mit Orgel- und
Gesangsimprovisationen in der Berkenthiner Kirche. Weiterer Höhepunkt ist der
Auftritt von „Chapeau Manouche“ im Künstlerhaus Lauenburg. Das Quartett will
mit seinem Sinti-Swing dem musikalischen Leben an der Elbe neue Leidenschaft
einhauchen.
Saiten,
Stimmen und Trompeten geben am Sonntag den Ton an: Gitarren bringen Klassik,
Folklore und Pop in die Lauenburger Tabakfabrik. In Siebeneichen erfüllt ein
renommierter Chor das Gotteshaus mit Musik der Renaissance und des Barock.
Brasspower erobert Breitenfelde: Posaunen, Pauke und Trompeten zeigen, dass
Beethoven, Pop und Oper kein Widerspruch sind. Ein harmonisches Bündnis gehen
Abendlied und Orgelklang im Ratzeburger Dom (2.7.) ein, beim Folk in Fitzen
liebäugelt das Piano am Teich mit dem Folk (4.7.) und in Ritzerau (5.7.)
beweist die klassische Gitarre Rockqualitäten.
Die
Vielfalt der Region mit völlig anderen Mitteln zeigen einmal mehr die Künstler
mit ihren offenen Ateliers und Ausstellungen. „Hauptstadt“ der Kunst ist am
Sonntag das 240-Seelen-Dörfchen Buchholz am Ratzeburger See mit sieben offenen
Ateliers. Das Schwarzenbeker Amtsrichterhaus richtet seine Schau am
KulturSommer-Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“ aus.
Kindertheater
mit Leib und Seele spielt am Samstag die Freie Bühne Wendland bei „Käpt’n
Lüttich und Baby Dronte“ im Ritzerauer Heubodentheater. Am Abend stehen noch
einmal „Die Eisprinzessin“ und „Geschichte einer Tigerin“ für Erwachsene auf
dem Programm.
Alle
Veranstaltungstermine und Details zum Gesamtprogramm auch im Reisebegleiter und
online unter www.kultursommer-am-kanal.de zu finden.
17 Jahre nach ihrem Grenzdienst besuchen fünf ehemalige DDR-Grenzsoldaten ihren Postenabschnitt. Mit dabei ist Regisseur Holger Jancke – als Ex-Grenzer und als Filmemacher. Das Ergebnis ist der Dokumentarstreifen „Grenze. Lebensabschnitt Todesstreifen“ aus dem Jahr 2006, der am Donnerstag, 13. Juni, im Grenzhus Schlagsdorf zu sehen ist. Die Vorführung beginnt um 19 Uhr.
Im Februar
1986 hatten die fünf ehemaligen DDR-Grenzsoldatenihren Einberufungsbefehl
erhalten. Einsatzort: innerdeutsche Grenze. In den Grenzausbildungsregimentern
wird ihnen eingetrichtert, sie müssen die Westgrenze des Warschauer Paktes
gegen jeden Angriff schützen, gleich aus welcher Richtung, und
Grenzverletzungen notfalls mit Waffengewalt verhindern. Später während des
Dienstes haben sie nur einen Gedanken: Hoffentlich kommt hier keiner,
hoffentlich nicht bei mir! Und dann geschieht es doch…
Janckes
Dokumentarfilm widmete sich erstmals dem Innenleben der DDR-Grenztruppen. Er
zeigt, welche Menschen unter welchen Bedingungen den Dienst an den Zäunen
zwischen Ost- und Westdeutschland ableisteten.
Filmjournalist,
Drehbuchautor und Regisseur Jancke ist am 13. Juni im Grenzhus zu Gast und
stellt sich im Anschluss den Fragen des Publikums.
Was ist einer Gesellschaft die Sinnressource Kunst überhaupt Wert? Was ist ein ‚Wert‘ und wie wird er bestimmt? Wie errechnet man den Wert eines Kunstwerks, oder gar die Kultur im Ganzen? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum einer Podiumsdiskussion, zu der der Lauenburgische Kunstverein (LKV) am Dienstag, 4. Juni, in der Galerie AC Noffke (Ratzeburg) einlädt. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anlass ist der 35. Geburtstag des LKV.
Auf
dem Podium sitzen Galerieleiter Augustin Noffke, Frank Düwel, Intendant des Kultursommers
am Kanal, und Miro Zahra, Leiterin des Mecklenburgischen Künstlerhauses auf
Schloss Plüschow. Die Moderation hat LKV-Chef Dr. William Boehart.
„Kultur und Kommerz werden häufig fälschlicherweise
als Gegensätze betrachtet“, schreibt Boehart in der LKV-Pressemitteilung zur
Podiumsdiskussion. „Die reine, ‚freie‘ Kunst habe nichts mit dem schnoddrigen
Mammon zu tun. Das diese Sicht Unsinn ist, lässt sich leicht belegen, denn der
Kulturbetrieb heute gehört zu den wichtigsten Zweigen der Volkswirtschaft. Ihr
Beitrag zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung in Deutschland betrug im Jahr
2017 102,4 Milliarden Euro, also 3,1 Prozent. Es ist also keine Frage des ‚Ob?‘
zwischen Kultur und Kommerz, sondern die Fragen ‚Wie?‘ und ‚Warum?‘, die eng
miteinander verknüpft sind.“
Kunst zwischen Kultur
und Kommerz, Podiumsdiskussion, 4. Juni, Galerie AC Noffke, Haus
Mecklenburg, Domhof 41, Ratzeburg, 19.30 Uhr, freier Eintritt
Schneller, als es der KulturSommer am Kanal erlaubt, sind einige Künstler der Region. Noch bevor das Festival in Berkenthin um 14 Uhr offiziell eröffnet wird, laden Antje Ladiges-Specht (Klein-Zecher) und Carola Kocik (Berkenthin) im Rahmen der Veranstaltung in ihre Ateliers. Außerdem präsentiert Anja Caroline Franksen zeitgleich in der Maria Magdalenen-Kirche ihre Ausstellung „Liquide Botschaften“.
Am KuSo-Eröffnungstag
ist Antje Ladiges-Specht Atelier von 12 bis 18 Uhr zugänglich. Unter dem Motto „Im
Fluss des Lebens“ stellt sie in der „Alten Schule“, Am Alten Mühlenweg 1, in
Klein-Zecher ihre Arbeiten im Zen vor. In ihrem Werk geht es immer um
Wiederholung, um eine ständige Wiederkehr. Auf diese Weise entsteht die Kraft
und Ruhe, die in den Bildern von Antje Ladiges-Specht zu spüren ist. Zu sehen
sind auf dem Gelände der „Alten Schule“ zudem Skulpturen und Plastiken des in
Schattin (Mecklenburg-Vorpommern) lebenden Künstlers Claus Görtz.
Bereits um
11 Uhr lädt Carola Kocik in ihr Atelier am Börnbarg 2 in Berkenthin ein. Der Arbeitsraum
der Hobbymalerin liegt direkt am Kanal. Er befindet sich gegenüber der Festwiese,
auf der Ostseite der Wasserstraße. Carola Kocik präsentiert ihre Arbeiten zusammen
mit Petra Rehse. Beide verwenden fürs Malen Acryl und Öl. Zudem greifen sie auf
Mischtechniken zurück.
„Liquide
Botschaften“ heißt die Ausstellung von Anja Caroline Franksen, die am 15. Juni
ab 14 Uhr in der Maria Magdalenen-Kirche in Berkenthin zu sehen ist. Genauer
gesagt handelt es sich um eine Installation, die zeigt, dass Tränen als
elementare menschliche Ausdrucksform viele Facetten haben und eine eigene
emotionale Sprache sprechen.
Offenes Atelier, Antje Ladiges
Specht, 15. Juni bis 14. Juli, jeweils sonnabends und sonntags, Klein Zecher,
Am Müllerweg 1, „Alte Schule“, immer von 12 bis 18 Uhr
Offenes Atelier Carola Kocik, 15. und
16. Juni, Börnbarg 2, Berkenthin, jeweils von 11 bis 18 Uhr
Liquide Botschaften, Ausstellung von Anja Caroline Franksen, 15. Juni bis 14. Juli, Maria Magdalenen-Kirche, Berkenthin, Eröffnung am 15. Juni um 14 Uhr, alle anderen Tage jeweils 9 bis 15 Uhr
Der Lauenburgische Kunstverein (LKV) feiert seinen 35. Geburtstag mit einer Reihe von Veranstaltungen. Zum Auftakt eröffnete der LKV kürzlich im Möllner Stadthaus die Ausstellung „ich und die Artothek“. Die Schau mit 68 Werken verschiedener Künstler ist dort noch bis zum 28. Juni zu sehen.
Weiter geht es am Dienstag, 4. Juni, mit einer
Podiumsdiskussion in der Galerie Noffke (Haus Mecklenburg, Ratzeburg). Miro
Zahra vom Künstlerhaus Plüschow, KulturSommer-Intendant Frank Düwel und der
Galerist Augustin Noffke debattieren über das Thema „Kunst zwischen Kultur und
Kommerz“. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.
Am Tag darauf – am Mittwoch, 5. Juni, wird es dann
spannend: Im Max-Ahrens-Haus (Am Markt, Mölln) liest William Boehart aus seinem
historischen Kriminalroman „Das Judaskreuz“.
Begleitet wird das Ganze mit szenischen Darstellungen, die von Christian
Lopau umgesetzt werden. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.
Darüber hinaus zeigt der Ratzeburger Filmclub vor seinen
Vorstellungen seit kurzem unter dem Titel „Irgendwas mit Kunst“ einige
Ultra-Kurz-Filme. Die 60-Sekunden-Streifen sind zudem im Möllner Stadthaus im
Rahmen der Ausstellung „ich und die Artothek“ zu sehen.
Neben den Veranstaltungen wartet der LKV in den kommenden
Wochen mit mehreren Aktionen auf. So wird auf dem Straßenpflaster in der
Möllner Innenstadt Street-Art von Heidrun Kuretzky zu entdecken sein. Hinzu
kommen unter Schillers Bonmot „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ einige
Treppentexte. Auch sie tauchen in der Möllner Innenstadt auf.
Im Herbst startet der LKV dann ein
„Mailart-Recycling-Card-Projekt“. Dafür wird Kunstpostkarten vergangener
Kunstverein-Jubiläen mit Hilfe künstlerischer Eingriffe neues Leben
eingehaucht. Außerdem soll zum Jubiläum eine Sondermarke erscheinen. Wer
Kunst-Post erhalten will, mailt seine Adressdaten an kunst@l-kv.de. Das Stichwort lautet
„Postkartenaktion“.
Weitere Aktionen sind der monatlich erscheinende Jubel-Letter – Anmeldung unter kunst@l-kv.de – und die Veröffentlichung der Ausstellungsdokumentation „Identität – 29 Jahre nach der friedlichen Revolution“.
Mit der Einrichtung des „Peter-Schlottmann-Weges“ zwischen
Einhaus und Ratzeburg ist Anfang Mai ein außergewöhnliches Lebenswerk geehrt
worden. Peter Schlottmann, unter anderem Naturschutzbeauftragter der Stiftung
Herzogtum Lauenburg, Geobotaniker und Biologe, rief 2008 ein Naturprojekt ins
Leben, das als „Obstbaumredder“ in der Region bekannt geworden ist. Das
Projekt ist untrennbar mit dem Namen Peter Schlottmanns verbunden, der sich
seit vielen Jahren um den Erhalt alter Obstbaumsorten kümmert und dies mit viel
Engagement zu einer großen Gemeinschaftsaktion entwickelte.
Viele Einhäuser und Ratzeburger ließen sich als Sponsoren, Spender,
Baumpaten oder Helfer von dieser Idee begeistern, ebenso die Stiftung Herzogtum
Lauenburg, die Ratzeburger Bezirksgruppe des Heimatbundes sowie der Geschichtsverein
Herzogtum Lauenburg. Stadt und Gemeinde arbeiteten auf Betreiben Peter
Schlottmanns immer wieder zusammen, wenn es beispielsweise darum ging, die Idee
des Verbindungsweges entlang des Obstbaumredders zwischen Einhaus und Ratzeburg
zu verwirklichen. Das besondere Streuobstgelände führt überdies immer wieder
Wissenschaftler zu Forschungszwecken in die Region. Peter Schlottmann war der Motor
für all diese Entwicklungen.
Ein Freund und Wegbegleiter brachte anlässlich seines 90. Geburtstages die Idee für die Namensgebung des Weges auf. Der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss der Stadt folgte dem Vorschlag, gleichzeitig bleibt aber die Landschaftsbezeichnung „Obstbaumredder“ bestehen. „Wer ein solch herausragendes Beispiel wie Peter Schlottmann gibt, der darf auch voller Überzeugung heute mit einer solchen Namensgebung geehrt werden“, freute sich Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß anlässlich der Enthüllung des Wegeschildes, zu der zahlreiche Familienmitglieder, Freunde wie auch offizielle Vertreter der Gemeinde und der Stadt erschienen waren.
Musik des Barock erklingt am Sonntag, 19. Mai, im Ratzeburger Dom. Die Ratzeburger Domfinken singen Johann Rosemüllers „Das ist meine Freude“. Der Kantatengottesdienst – „Kantate“ ist die Aufforderung zum Singen – beginnt um 10.15 Uhr.
Unterstützt werden die Domfinken bei ihrem Auftritt von Domkantor Christian Skobwosky und den beiden Violinistinnen Susanne Unger und Victorita Condoi. Neben Rosemüllers Stück sind Werke von Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach sowie Christopher Tamblings „Gloria“ aus der Messe A-Dur zu hören.
Zum Abschluss spielen die Skobowsky und die beiden Violinistinnen zudem eine der Kirchensonaten von Wolfgang Amadeus Mozart (G-Dur, KV 274).
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