Der Sänger und Songschreiber Klaus Irmscher macht am Freitag, 17. Mai, im Ameos Seniorenwohnsitz (Ratzeburg) Station. Im Gepäck hat er neben seiner Gitarre jede Menge Lieder. Das Konzert beginnt um 19 Uhr.
Klaus Irmscher, Kulturpreisträger der Stiftung Herzogtum Lauenburg, weiß in
seinen Songs skurrile Alltagsgeschichten zu erzählen. Es handelt sich um
Storys, die er selbst erlebt, aufgeschnappt oder aber auch frei erfunden hat. Diese
präsentiert er dem Publikum temperamentvoll und mit dem Sound seiner Gitarre.
Karten für das Konzert gibt es an der Abendkasse. Vorbestellungen werden
unter Tel. 04541-130 entgegengenommen.
Dustin Wessels gehört zu den Auserwählten. Als Sänger von „DD3“ darf er beim 4. Pegasus-Open-Air-Festival die Bühne entern. Sieben Bands sind am Start und wie 2018 – da waren es mehr als 200 – hat es zig Anfragen gegeben. „Wir bekommen bis heute Bewerbungen“, sagt Moritz Flint und macht deutlich, dass die Wahl von „DD3“ einzig mit der Qualität der Band und nichts mit deren Herkunft zu tun hat. „Megagut“, findet er die Möllner Truppe, „talentiert“ und „mit viel Luft nach oben“. Seine Mitstreiter von der Kultur-Community hätten die Band auch gewählt, selbst wenn sie aus Flensburg oder anderswo herkämen.
Wessels hat am 18. Mai also ein Heimspiel. Kein Grund für den jungen Mann nervös zu werden. Nach anderthalb Jahren mit „DD3“ habe sich die Aufregung gelegt. Im Gegenteil: Mittlerweile freue er sich auf die Auftritte. Zumal sich die Band eine kleine Fangemeinde erspielt habe, der er vertrauen könne. „Einige Leute sind immer dabei“, sagt er.
Dass es sich so gut anlässt mit der musikalischen Laufbahn hätte Wessel anfangs nicht für möglich gehalten. „Wir waren immer eher zurückhaltend“, erinnert er sich. „Nicht so sehr überzeugt von uns“. Mittlerweile kommen auch schon mal 200 Leute zu einem Konzert, die Band plant ihr erstes Album und es gibt Leute, die, wenn sie morgens ins Auto steigen, als Erstes ein Lied von „DD3“ anmachen, weil ihnen das „Selbstbewusstsein“ und „Kraft“ gibt.
Wie würde er die Musik, mit der die Band ihre Fans begeistert, charakterisieren? Ist das Rock? Nicht nur, stellt Wessels klar. Der Rap gehört auch dazu. Also Crossover – wie man so schön sagt. Dafür braucht es bei „DD3“ nur Gitarre, Bass und Schlagzeug. Die Songs liefert die Band geradlinig, ohne aufwändige Arrangements ab. Gesungen wird auf Deutsch. Die Texte würden an den unterschiedlichsten Orten entstehen, meint Wessels. Die Hymne „Kein Potential“ habe er beispielsweise im Flugzeug auf dem Weg aus der Türkei nach Deutschland geschrieben. Der rockige Sound, den Wessels Bandkollegen Falk Stahnke, Hannes Mildner und Torben Hinz da in Bewegung setzen, weht wie eine Böe Hoffnung herüber. Nur mag Wessels da nicht mitmachen: Er hintertreibt das instrumentelle Spiel mit einem resignativen Text – ein Mittel, das jemand wie der britische Sänger Morrissey zur Meisterschaft gebracht hat. „Ich kann absolut nichts“, singt er. „Ich hab absolut gar kein – nicht mal ein kleines Stück Potential“.
Man sollte es ihm nicht glauben.
„DD3“, 18. Mai, Pegasus-Open-Air-Festival, Ziegelsee 1, ab 12.45 Uhr
Die Pianistin Tatjana Karpouk entführt ihre Zuhörer am Sonnabend, 11. Mai um 19:30 Uhr im Brinkhuus in Behlendorf in eine verträumte Sommernacht.
Die Gemeinde Behlendorf und der Brinkhuus Verein veranstalten diesen Abend gemeinsam mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg im Rahmen der Reihe „Kultur auf Dorf-Tour“, die die Stiftung als ein Kulturknotenpunkt des Landes ins Leben gerufen hat. Der Eintritt kostet 8 Euro.
Mit ihrem romantischen Programm möchte die weißrussische Pianistin Tatjana Karpouk den nahenden Sommer mit seinen intensiven Farben und Klängen begrüßen und die Besucher zum Träumen mit allen Sinnen einladen:
Es sind Träume „Von fremden Menschen und Ländern“ von Robert Schumann, von der Liebe im „Liebestraum“ und in „Un Sospiro – Ein Seufzer“ von Franz Liszt oder vom Wasser, das mal ruhig mal aufgewühlt ist, wie in der „Barcarolle“ von Frederic Chopin.
Die Träume können auch unheimlich sein wie in der „Teuflischen Einflüsterung“ von Sergej Prokofjew oder zu einem Tanz mit Engeln verlocken, wie in der Tango-Suite „Angel“ von Astor Piazzolla.
Wenn der Tag sich dem Ende neigt ist ein ruhiges „Abendlied“ von Nikolaj Medtner zu hören und Peter Tschajkowskys „Weiße Nächte“ laden zum Träumen am Ufer der Newa ein. Und am frühen Morgen erfreut ein lieblicher Vogelgesang in der Fantasie „Die Lerche“ von Mili Balakirew die Lauschenden.
Den verschlungenen Pfaden der Geschichte folgen können am Sonnabend, 11. Mai, die Teilnehmer der ersten Fahrrad-Grenztour in diesem Jahr. Drei Jahrzehnte nach der friedlichen Revolution im November 1989 stehen die Fahrradtouren unter dem Motto „30 Jahre Grenzöffnung“. Gestartet wird um 13 Uhr am Rathaus Ratzeburg.
Von dort aus führt der Weg durch Teile des ehemaligen Grenzgebietes zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Angesteuert werden unter anderem Bäk, Mechow das Grenzhus Schlagsdorf, der Mechower See, Wietingsbek und Ziethen. Die fünfstündige Tour ist etwa 18 Kilometer lang und endet am Startpunkt in Ratzeburg.
Die Teilnehmer bekommen unter anderem originale Grenzzäune zu sehen und erhalten einen besonderen Einblick in die deutsch-deutsche Vergangenheit.
Veranstalter sind die Tourist-Information und das Stadtarchiv Ratzeburg sowie das Grenzhus Schlagsdorf. Anmeldungen nimmt die Tourist-Information Ratzeburg im Ratzeburger Rathaus, erreichbar unter Tel. 04541-8000886, entgegen. Die Teilnahme kostet 12 Euro pro Person inklusive Führung, Eintritt ins Museum sowie Zutritt zu den Außenanlagen. Kinder unter 15 Jahren fahren kostenfrei mit.
Weitere Fahrrad-Grenztouren jeweils immer von 13 bis 18 Uhr – sind am 15. Juni, 13. Juli, 7. August, 14. September und 5. Oktober geplant.
Fahrrad-Grenztour, 11. Mai, Treffen am Rathaus Ratzeburg, 13 Uhr
Magdalena Franz, Thies Paap und Marie Schröder haben den von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ 2019 in ihrer jeweiligen Alterskategorie gewonnen. Für die 20-jährige Marie Schröder, die mit ihrer Geschichte „Ein Sonnenstrahl am Horizont“ die Nase vorn hatte, war es der zweite Sieg in Folge. Ihre Auszeichnung bekamen die Nachwuchsschriftsteller im Herrenhaus des Möllner Stadthauptmannshofes übergeben. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hatten zuvor die Theaterpädagogin Gwendolin Fähser und der Entertainer Detlef Romey dem Publikum sieben Texte vorgetragen, die in die engere Auswahl gekommen waren.
Der Verleger Wolf-Rüdiger Osburg, der zur fünfköpfigen Jury
gehörte, zeigte sich beeindruckt von den Texten. Er habe darin „mehr Ursprünglichkeit“
als bei manch gestandenem Schriftsteller entdecken können. „Bewahren Sie sich
das“, rief er dem Nachwuchs zu. Juror-Kollege Florian Grombein, Redakteur der
Lübecker Nachrichten, lobte, dass die jungen Autoren den Mut gehaben hätten, „etwas
von sich preiszugeben“.
2018 hatte Marie Schröder die Jury mit ihrer Story um eine
demenzkranke Oma überzeugt. Diesmal entschied sich das fünfköpfige Gremium für ihre
Story um einen einsamen Witwer, dem ein nachbarschaftlicher Fehlschuss unverhofft
eine neue Lebensperspektive eröffnet. Mit dieser aus der Innenperspektive des alten
Mannes erzählten Geschichte setzte sich die Elmenhorsterin in der Konkurrenz
der 17- bis 23-Jährigen durch.
Keine Geschichte, sondern ein Prosastück über „Das Eis“
legte Thies Paap der Jury vor. Damit sicherte er sich den Sieg in der Gruppe
der Zwölf- bis 16-Jährigen. Thies Paap blickt auf die Kälte, Urgewalt der Natur,
die ihm Stück um Stück dem Tode näher zu bringen scheint.
Magdalena Franz begeisterte die Jury mit ihrer Erzählung „Die
alte Schreibmaschine“, in der Mimi und ihre Freundinnen auf die Idee kommen
Bücher zu schreiben und feststellen müssen, dass die Maschine das plötzlich selbst
in die Hand nimmt. Die neunjährige Ratzeburgerin siegte bei den Sechs- bis
Elfjährigen.
Bevor sich die Sieger über ihren großen Moment freuen
konnten, mussten sie eine Portion Geduld an den Tag legen. Anders als bei der
Oscar-Verleihung in Hollywood standen die Gewinner vorab noch nicht fest. Die
Jury lauschte den Lesungen von Fähser und Romey und zog sich dann für die
einzelnen Altersgruppen zur Beratung zurück. „Wir wollen die Texte nochmal auf
uns wirken lassen“, hatte Juror Grombein bereits im Vorfeld der Abschlussveranstaltung
angekündigt. Ihm zur Seite standen neben Verleger Osburg, Jörg-Rüdiger Geschke,
Vorstandsmitglied der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Lauenburgische
Schulrätin Katrin Thomas und die Vorleserin Gwendolin Fähser.
Für die sieben Preisträger 2019 sowie für die neun des
vergangenen Jahres hatten die Juroren eine tolle Nachricht parat: Ihre
Geschichten erscheinen in einem Buch, das der Osburg-Verlag herausgibt. Als
Gewinne gab es für die aktuellen Preisträger zudem Blumen, Buchgutscheine,
Theaterkarten und die Einladung zu einer Schreibwerkstatt.
Die sieben Preisträger in der Übersicht: Magdalena Franz „Die
alte Schreibmaschine“, Maya Faust „Herbstzauber“, Zoe Schreblowski „Helenas
Reise nach Atenaria“ (alle Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen), Jette Hübner „Die
Sims 3 D“, Thies Paap „Das Eis“, Anna Stieler „Gedanken zum Sterben“ (alle
Gruppe der Zwölf- bis 16-Jährigen), Marie Schröder (Gruppe der 17- bis
23-Jährigen).
Wie war das damals, als die Flüchtlinge in die Stadt kamen – all die Menschen, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat verlassen hatten? Dieser Frage geht der Möllner Archivar Christian Lopau (Foto) am Montag, 29. April, im Möllner Stadthauptmannshof nach. Vortragsbeginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Lopau widmet sich den vielfältigen wirtschaftlichen und sozialen
Herausforderungen, denen sich die Einheimischen und Flüchtlinge in den
Jahrzehnten nach 1945 stellten. In Mölln haben Flucht und Vertreibung die Stadtentwicklung
– insbesondere in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs und in den ersten
Nachkriegsjahren – nachhaltig bestimmt.
Die Verdoppelung der Einwohnerzahl der Stadt innerhalb weniger
Monate stellte alle Verantwortlichen vor eine gewaltige Aufgabe. Nachdem es
zunächst darum ging, für das Lebensnotwendige wie Nahrungsmittel, Kleidung und
Heizmaterial zu sorgen, mussten in den Folgejahren Wohnraum, Arbeitsplätze und
die notwendige Infrastruktur geschaffen werden.
Veranstalter sind die Stiftung Herzogtum Lauenburg und das Stadtarchiv Mölln
Flüchtlinge und Vertriebene in
Mölln, Vortrag, 29. April, Stiftung Herzogtum Lauenburg, Stadthauptmannshof,
Hauptstr. 150, 23879 Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt
„Een kommodigen Abend“ verspricht die gleichnamige Premiere der Laienspieler vom Linauer SV am Sonnabend, 27. April, im Gasthof „Zur Billquelle“ zu werden. Das Stück entführt das Publikum in die Welt der berüchtigten Damenrunden, die Männeraugen und Ohren im Normalfall verborgen bleibt. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr.
Seit
nunmehr sechs Jahren trifft sich jeden Freitag eine Runde von sechs Damen, um mit
Gesprächen und gutem Essen einen schönen Abend zu verbringen. Diesmal jedoch
ist alles anders. Statt Gastgeberin Moni öffnet deren Ehemann Manni die Tür,
woraufhin das Schicksal seinen Lauf nimmt.
Was
Manni alles über sich ergehen lassen muss, was für Erkenntnisse er in der „Welt
der Frauen“ sammelt, bringen die Laienspieler des Linauer SV auf die Bühne.
Weitere
Aufführungen sind am Sonntag, 28. April, um 16 Uhr, am Sonnabend, 4. Mai, um 20
Uhr sowie am Sonntag, 5. Mai, um 16 Uhr geplant. Veranstaltungsort ist jeweils
der Gasthof „Zur Billquelle“, Dorfstraße 35, in Linau.
„Een kommodigen Abend“,
Aufführung der der Laienspieler vom Linauer SV, 27. April, Gasthof „Zur
Billquelle“, Dorfstraße 35, Linau, 20 Uhr
Die zweite Auflage des Schreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“ steuert auf ihrem Höhepunkt zu. Am Donnerstag, 25. April, werden im Möllner Stadthauptmannshof die Sieger gekürt. Die Jury hat sich deshalb in den letzten Wochen intensiv ausgetauscht. Doch eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Bislang hat das fünfköpfige Gremium lediglich eine Vorauswahl getroffen. Wie 2018 wird in den Altersgruppen der Sechs- bis Elfjährigen, der Zwölf- bis 16-Jährigen und der 17- bis 23-Jährigen ein Gewinner beziehungsweise eine Gewinnerin gekürt.
Man wolle die Texte, die in die engere Auswahl gekommen
seien, zunächst noch mal hören und auf sich wirken lassen, sagt Jury-Mitglied
Florian Grombein, Redakteur der Lübecker Nachrichten. Damit spielt er darauf
an, dass die Geschichten, die in die engere Auswahl gekommen sind, bei der
Abschlussveranstaltung erneutvon zwei
professionellen Vorlesern vorgetragen werden. In diesem Jahr sind dies die
Theaterpädagogin Gwendolin Fähser und der Entertainer Detlef Romey.
Insgesamt 52 Wettbewerbsbeiträge standen 2019 zur Auswahl.
Dies bedeutete eine leichte Steigerung im Verhältnis zum vergangenen Jahr.
Besonders stark vertreten sei die Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen, so
Grombein. Was die Gattungen anbelange, seien diesmal nicht nur Kurzerzählungen,
sondern auch Lyrik mit „starkem Gefühlsausdruck“ dabei. Inhaltlich sei vieles
„von der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen geprägt“. So spiele ein
Teil der Geschichten „in der Schule“. Aber auch der „Ausbruch aus der
Wirklichkeit“ sei ein Thema, betont Grombein. Eine große Gruppe habe abenteuerliche
Geschichten à la Harry Potter vorgelegt. In der Gruppe der Zwölf- bis
16-Jährigen seien zudem verstärkt gesellschaftliche Probleme wie der Umweltschutz
aufgetaucht.
Trotz der vielen Einsendungen sei man sich – im Gegensatz
zum Vorjahr – bei der Vorauswahl schnell einig gewesen, blickt Grombein auf die
Juryarbeit zurück. Einige hätten einfach hervorgestochen. Dementsprechend stehen
seine Mitstreiter – der Verleger Wolf-Rüdiger Osberg, Jörg-Rüdiger Geschke,
Vorstandsmitglied der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Lauenburgische
Schulrätin Katrin Thomas und die Theaterpädagogin Gwendolin Fähser am 25. April
vor der Qual der Wahl.
„Wanted: Junge Autor*inn*en“, Schreibwettbewerb
der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Abschlussveranstaltung, 25. April,
Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 18 Uhr
Im Rahmen eines Arbeitsgespräches hat die Ratzeburger Volkshochschule (VHS) kürzlich Kommunalpolitikern ein Entwicklungskonzept für die Zukunft vorgestellt. VHS-Leiter Holger Martens nahm die vielfältigen Herausforderungen der Einrichtung wie den demographischen Wandel, das digitale Lernen, die digitale Kompetenz-Vermittlung sowie die politische Bildung und das „Junge Lernen“ in den Blick.
Eine
bedarfsorientierte, moderne und gut ausgestattete Erwachsenenbildung sei in
vielerlei Hinsicht eine wertvolle Ressource in den Kommunen des ländlichen
Raumes, erklärte Martens. Sie stelle Bildungsangebote vor Ort bereit und
eröffne Bürgern individuelle Entwicklungschancen. Darüber hinaus könne sie Beiträge
zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Gesundheit der Bevölkerung und zur
politischen Willensbildung leisten“, so Martens weiter.
Karsten
Schneider, Verbandsdirektor des Landesverbandes der Volkshochschulen
Schleswig-Holstein, lobte die ehrenamtlich geleistete Arbeit der Ratzeburger VHS.
Diese habe rein nach geleisteten Unterrichtsstunden mittlerweile einen hauptamtlichen
Umfang. Landesweit sei das vorbildlich. Schneider signalisierte dementsprechend
seine Unterstützung für die Zukunftsinitiative.
Silvia
Tessmer, Geschäftsführerin der Ratzeburger VHS, erläuterte zudem die
Möglichkeiten von Synergien, die sich mit den administrativen Ressourcen der Volkshochschule
erzielen ließen, am Beispiel der Dozentenverwaltung- und -abrechnung. Das
eingesetzte System, so Silvia Tessmer, sei schon jetzt darauf ausgelegt, auch
Institutionen wie die „Offene Ganztagsschule“ professionell zu betreuen, wie
dies bereits in einigen Kommunen und Landkreisen auch praktiziert werde.
In der
anschließenden Diskussion wurde über Möglichkeiten und Wege beraten, wie sich
die Ratzeburger VHS auf Basis dieses Zukunftskonzeptes fortentwickeln könnte
und sollte. Die anwesenden Kommunalpolitiker kündigten an, das Zukunftskonzept
der Ratzeburger Volkshochschule in den Gremien zu beraten.
Nach 35 Jahren hat Detlef Romey mit der Schauspielerei und dem Entertainment aufgehört. Damit verabschiedet sich ein Allrounder von der Bühne. Der gebürtige Möllner hat Typen wie Hans Moser oder Heinz Erhardt verkörpert. Er war Leopold, Vater von Wolfgang Amadeus Mozart. Er hat im Zusammenspiel mit Holger Burmester den Ritter Fips gegeben. Nun also ist Schluss damit. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihm über seine Beweggründe, das Schicksal Albrechts des Guten und die Vorteile des Entertainments für das Berufsleben.
Kulturportal-Herzogtum.de: Herr
Romey, wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie sich als Kind beschreiben?
Detlef
Romey: Ich war unglaublich neugierig und habe beim Spielen mit
anderen Kindern oft im Mittelpunkt gestanden. Gerne bin ich bei älteren Leuten
rumgehangen. Deren Geschichten haben mich fasziniert.
KP: Sind
Sie damals schon gerne in Rollen geschlüpft?
Romey: Ja,
ich habe mir früh eigene Biografien geschrieben. Nur für mich selbst. In meiner
Fantasie hieß ich Herbert Brand. Mein Großvater hieß Herbert. Wie ich auf Brand
gekommen bin, weiß ich nicht.
KP: Woher
kommt diese Lust, ein anderer zu sein?
Romey: Die Lust
entwickelt sich, indem ich hineinschlüpfe in die Person, die ich darstelle. Ich
frage mich dann, wie würde sich der und der in der Lebenssituation verhalten?
Als ich beispielsweise Leopold Mozart gespielt habe, habe ich alles, was ich
über ihn finden konnte, verschlungen. Ich lese allgemein viele Biografien. Es
geht ja nicht darum, ein anderer Detlef Romey zu sein, sondern die Person und
die Geschichte besser zu verstehen.
KP: Sie
legen gerne auch mal den Finger in die Wunde…
Romey: Das
ist genetisch bedingt. Mein Vater hat in Diskussionen immer die gegenteilige
Meinung eingenommen. Er hat die Leute aus der Façon geholt, wobei es ihm immer
um die Sache ging. Dennoch gab es nie böses Blut. Er schaffte es immer, dass
die Gesellschaft fröhlich auseinanderging.
KP: In
der Pressemitteilung vor Ihrem letzten Auftritt heißt es, es gehe Ihnen nicht
um Bühnen und Requisiten. Fürchten Sie, am Ende Authentizität vorzugaukeln und statt
Personen Typen darzustellen?
Romey:
Requisiten sind mir ein Graus. Je weniger, desto besser. Warum? Meistens ist da
viel Effekthascherei dabei. Mir reichen auf der Bühne Text und Manierismen, wie
sie sich bei Stan Laurel zeigen. Deshalb liebe ich auch Sinatra. Der stellt
sich auf die Bühne und singt. Umgekehrt ist es mir mal bei einem Konzert von
David Bowie ergangen. Ich habe mich gefragt: Was ist davon überhaupt noch David
Bowie?
KP: Offensichtlich
kommt man manchmal nicht ohne Verkleidung aus. Als Herzog Albrecht der Gute tragen
Sie ein Kostüm…
Romey: Das
stimmt. Das Kostüm hilft, dass ich für die Leute der Herzog bin. Die Leute
folgen einem dann. Anders würde ich das wohl nicht hinkriegen.
KP: Als
Herzog Albrecht machen Sie weiter. Als Entertainer haben Sie gerade aufgehört.
Warum hier der Schlussstrich?
Romey: Nach
35 Jahren aufzuhören – das passt. Ich habe im Kreis Hunderte von
Privatvorstellungen gegeben. Es gibt kein Dorf, in dem ich nicht gewesen bin.
Ich denke, dass ist jetzt ausgelutscht. Außerdem bin ich nicht gewillt, mir
ständig neue Programme auszudenken.
KP: Der
Schauspieler Detlef Romey – abgesehen vom Herzog Albrecht – ist jetzt auch
Geschichte?
Romey: Damit
habe ich schleichend Schluss gemacht. Meine letzte Aufführung war das Leopold
Mozart-Stück, dass ich geschrieben habe. Für die Premiere hatte ich Gut Segrahn
gebucht. Da waren dann 40 Leute. Bei der zweiten Aufführung im Rokokosaal waren
es nur zwei. Da habe ich mir dann endgültig gesagt: Ich höre auf.
KP: Haben
Sie sich eigentlich nie um ein Engagement in einem größeren Ensemble bemüht?
Romey: Doch.
Ich habe bei Ohnesorg vorgesprochen. Ich stand dort 17 Minuten auf der
altehrwürdigen Bühne. Da wurde mir gesagt, ich müsste plattdeutsch träumen.
KP: Wie
geht man mit so einer Absage um?
Romey: Ach,
ich bin da nicht böse. Ich habe all meine Jobs über Schauspiel und
Entertainment bekommen. Die Bühne ist ein wichtiger Teil meines Lebens, auch
wenn es für die große Bühne nicht gereicht hat.
KP: Kommt
Ihnen die Bühnenerfahrung bei Ihrer Arbeit in der Pflege zugute?
Romey: Ja, in
unserem Heim leben rund 80 Menschen. In deren Lebensgeschichten muss man
einsteigen. Man muss die Biografien kennen, um auf die Leute einwirken zu
können. Da ist man mal Freund, mal Sänger, mal Entertainer. Sie glauben gar nicht,
wie viele fantastische Geschichten da zu erleben sind.
KP: Herr Romey, ich danke für das Gespräch.
Mehr
Infos zu Detlef Romey – unter anderem auch zu seinem schriftstellerischen Werk
gibt es unter http://www.detlef-romey.de/index.html.
Darüber hinaus ist er auf Facebook und auf Twitter vertreten.
Wer Romey noch einmal live erleben will, hat am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof Gelegenheit dazu. Er trägt an diesem Tag preisgekrönte Texte des Wettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“ vor.
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