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Aus der Stiftung

„Das Wasser – das Salz – die Seele“

So ein bisschen lässt sich Intendant Frank Düwel denn doch schon in die Karten schauen: Neun der mehr als 80 Veranstaltungen, mit denen der KulturSommer am Kanal 2019 (KuSo) lockt, hat er kürzlich auf der Messe Reisen (Hamburg) vorgestellt. Auch ein Flyer ist bereits erschienen. Das Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“ heißt es darin, sei inspiriert durch die Funktion des Elbe-Lübeck-Kanals als „Teil der alten Salzstraße“.

Der Startschuss für den KulturSommer am Kanal fällt am Sonnabend, 15. Juni, um 14 Uhr in Berkenthin. An der Kanalschleuse steigt ein Dorffest mit Musik, Tanz und bildender Kunst zum Erleben und Mitmachen. Am Abend des 15. Juni zieht das Festival dann in die Stadt Lauenburg um. Dort steigt dann ab 19 Uhr in der Hitzler-Werft das Eröffnungskonzert. Zu hören ist die Friedensmesse „The armed Man“ von Karl Jenkins. Es handelt sich um einen kraftvollen Appell für den Frieden, für den alte und neue Musikstile miteinander verwoben werden.

Am darauffolgenden Wochenende drängen sich dann Meerjungfrauen, Nixen und Wassermänner in den Vordergrund. Das Kanu-Wander-Theater widmet sich in diesem Jahr den Sagenfiguren der Weltmeere, die sich nach menschlichen Gefühlen sehnen. Die gute Nachricht für alle Freunde dieses Formats: Erstmals stehen gleich zwei Aufführungen auf dem Programm. Das Publikum, das für die Aufführung über den Schaalsee, den Salemer See und den Pipersee eine acht Kilometer lange Strecke bewältigen muss, sticht am Freitag, 21. Juni, um 15 Uhr und am Sonnabend, 22. Juni, ab 11 Uhr in See.

Ein weiterer Höhepunkt folgt dann nachmittags um 15 Uhr im Möllner Kurpark. „In den Gärten“ heißt das Musiktheater, das dort ab 15 Uhr auf dem Programm steht. „Von barocker Gartenlust inspiriert, verlieben, verlieren und finden sich junge Menschen in den Gärten der Liebe“, heißt es dazu im KuSo-Flyer. 50 junge Sängerinnen und Sänger des Kammerchores vom Mönchsee-Gymnasium Heilbronn bevölkern dafür die Bühne. Die Begleitmusik spielt die Big Brass Company Mölln. Die Aufführung ist eine Produktion der Bundesgartenschau 2019, die in diesem Jahr in Heilbronn stattfindet.

Einen Tag später – am Sonntag, 23. Juni – lädt der KuSo auf Schloss Wotersen zum „Festival der Kreismusikschule“. Mit fünf Stunden Live-Musik und rund 400 Musikern begeht die Einrichtung ihren 60. Geburtstag. Auf drei Bühnen erwartet das Publikum unter anderem Aufführungen des Bläserensembles, des Gitarrenorchesters sowie der Auftritt des Violinenchores. Darüber hinaus bietet die Kreismusikschule Musikworkshops und Mitmachaktionen an.

„Mit allen Wassern gewaschen“ heißt es am selben Tag in der Christuskirche Geesthacht. Ab 18 Uhr geben dort 40 Trommelkinder der Oberstadt- und der Grüppental-Trommler im Zusammenspiel mit dem Chor von „fun & klang“ den Takt vor.

Musik vor romantischer Kulisse erklingt am Sonntag, 30. Juni, in Behlendorf im Rahmen von „Singen am See“. Los geht es um 15 Uhr.

Unter dem „It´s me or fantasy“ feiert Beat’n’Dance im Rathaus Schwarzenbek am 30. Juni zehnten Geburtstag. Zum Jubiläum widmen sich die Nachwuchsmusiker Legenden wie David Bowie oder Gegenwartstars wie Rihanna. Los geht es um 19 Uhr.

Einen festen Platz im KulturSommer am Kanal hat mittlerweile auch die Operette auf dem Lande. Unter dem Titel „LiebesEiferSucht“ wird das Viehhaus Segrahn (Gudow) am Sonnabend, 6. Juli, zu einem Ort voller Intrigen, Lust und Leidenschaft. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.

Mehr zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

 

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Nördlich der A24

„Die Bühne ist ein wichtiger Teil meines Lebens“

Nach 35 Jahren hat Detlef Romey mit der Schauspielerei und dem Entertainment aufgehört. Damit verabschiedet sich ein Allrounder von der Bühne. Der gebürtige Möllner hat Typen wie Hans Moser oder Heinz Erhardt verkörpert. Er war Leopold, Vater von Wolfgang Amadeus Mozart. Er hat im Zusammenspiel mit Holger Burmester den Ritter Fips gegeben. Nun also ist Schluss damit. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihm über seine Beweggründe, das Schicksal Albrechts des Guten und die Vorteile des Entertainments für das Berufsleben.

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Romey, wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie sich als Kind beschreiben?

Detlef Romey: Ich war unglaublich neugierig und habe beim Spielen mit anderen Kindern oft im Mittelpunkt gestanden. Gerne bin ich bei älteren Leuten rumgehangen. Deren Geschichten haben mich fasziniert.

KP: Sind Sie damals schon gerne in Rollen geschlüpft?

Romey: Ja, ich habe mir früh eigene Biografien geschrieben. Nur für mich selbst. In meiner Fantasie hieß ich Herbert Brand. Mein Großvater hieß Herbert. Wie ich auf Brand gekommen bin, weiß ich nicht.

KP: Woher kommt diese Lust, ein anderer zu sein?

Romey: Die Lust entwickelt sich, indem ich hineinschlüpfe in die Person, die ich darstelle. Ich frage mich dann, wie würde sich der und der in der Lebenssituation verhalten? Als ich beispielsweise Leopold Mozart gespielt habe, habe ich alles, was ich über ihn finden konnte, verschlungen. Ich lese allgemein viele Biografien. Es geht ja nicht darum, ein anderer Detlef Romey zu sein, sondern die Person und die Geschichte besser zu verstehen.

KP: Sie legen gerne auch mal den Finger in die Wunde…

Romey: Das ist genetisch bedingt. Mein Vater hat in Diskussionen immer die gegenteilige Meinung eingenommen. Er hat die Leute aus der Façon geholt, wobei es ihm immer um die Sache ging. Dennoch gab es nie böses Blut. Er schaffte es immer, dass die Gesellschaft fröhlich auseinanderging.

KP: In der Pressemitteilung vor Ihrem letzten Auftritt heißt es, es gehe Ihnen nicht um Bühnen und Requisiten. Fürchten Sie, am Ende Authentizität vorzugaukeln und statt Personen Typen darzustellen?

Romey: Requisiten sind mir ein Graus. Je weniger, desto besser. Warum? Meistens ist da viel Effekthascherei dabei. Mir reichen auf der Bühne Text und Manierismen, wie sie sich bei Stan Laurel zeigen. Deshalb liebe ich auch Sinatra. Der stellt sich auf die Bühne und singt. Umgekehrt ist es mir mal bei einem Konzert von David Bowie ergangen. Ich habe mich gefragt: Was ist davon überhaupt noch David Bowie?

KP: Offensichtlich kommt man manchmal nicht ohne Verkleidung aus. Als Herzog Albrecht der Gute tragen Sie ein Kostüm…

Romey: Das stimmt. Das Kostüm hilft, dass ich für die Leute der Herzog bin. Die Leute folgen einem dann. Anders würde ich das wohl nicht hinkriegen.

KP: Als Herzog Albrecht machen Sie weiter. Als Entertainer haben Sie gerade aufgehört. Warum hier der Schlussstrich?

Romey: Nach 35 Jahren aufzuhören – das passt. Ich habe im Kreis Hunderte von Privatvorstellungen gegeben. Es gibt kein Dorf, in dem ich nicht gewesen bin. Ich denke, dass ist jetzt ausgelutscht. Außerdem bin ich nicht gewillt, mir ständig neue Programme auszudenken.

KP: Der Schauspieler Detlef Romey – abgesehen vom Herzog Albrecht – ist jetzt auch Geschichte?

Romey: Damit habe ich schleichend Schluss gemacht. Meine letzte Aufführung war das Leopold Mozart-Stück, dass ich geschrieben habe. Für die Premiere hatte ich Gut Segrahn gebucht. Da waren dann 40 Leute. Bei der zweiten Aufführung im Rokokosaal waren es nur zwei. Da habe ich mir dann endgültig gesagt: Ich höre auf.

KP: Haben Sie sich eigentlich nie um ein Engagement in einem größeren Ensemble bemüht?

Romey: Doch. Ich habe bei Ohnesorg vorgesprochen. Ich stand dort 17 Minuten auf der altehrwürdigen Bühne. Da wurde mir gesagt, ich müsste plattdeutsch träumen.

KP: Wie geht man mit so einer Absage um?

Romey: Ach, ich bin da nicht böse. Ich habe all meine Jobs über Schauspiel und Entertainment bekommen. Die Bühne ist ein wichtiger Teil meines Lebens, auch wenn es für die große Bühne nicht gereicht hat.

KP: Kommt Ihnen die Bühnenerfahrung bei Ihrer Arbeit in der Pflege zugute?

Romey: Ja, in unserem Heim leben rund 80 Menschen. In deren Lebensgeschichten muss man einsteigen. Man muss die Biografien kennen, um auf die Leute einwirken zu können. Da ist man mal Freund, mal Sänger, mal Entertainer. Sie glauben gar nicht, wie viele fantastische Geschichten da zu erleben sind.

KP: Herr Romey, ich danke für das Gespräch.

Mehr Infos zu Detlef Romey – unter anderem auch zu seinem schriftstellerischen Werk gibt es unter http://www.detlef-romey.de/index.html. Darüber hinaus ist er auf Facebook und auf Twitter vertreten.

Wer Romey noch einmal live erleben will, hat am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof Gelegenheit dazu. Er trägt an diesem Tag preisgekrönte Texte des Wettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“ vor.

Weitere Links:

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Nördlich der A24

„Du spielst es nicht. Du bist es!“

Lange hat er nicht gelebt, Herzog Albrecht der Gute. Keine 30 ist er geworden. Immerhin der Mann hat es zu so viel Berühmtheit gebracht, dass Detley Romey gerne und häufig in seine Rolle schlüpfen kann. Der gebürtige Möllner entwirft auf Stadtrundgängen das Porträt seiner Heimatstadt in der Zeit des Mittelalters. Dafür kleidet er sich wie eben jener 1315 geborene Albrecht – genauer gesagt Albrecht IV., Herzog von Sachsen-Lauenburg in der Linie Mölln und Bergedorf.

„Ich erzähle die Geschichte meiner Familie“, sagt Romey. „So wie sie in der Zeit gewirkt hat.“ Grundsätzlich gehe es darum den Zeitkolorit herüberzubringen. Dazu gehöre auch der Handel auf der alten Salzstraße. Oder die gesellschaftlichen Umstände.

Die Rolle ist Romey offensichtlich auf den Leib geschrieben: „Mir hat mal jemand gesagt: Du spielst den Herzog nicht. Du bist es.“ Darüber habe er sich natürlich sehr gefreut.

Als Herzog sorgt er zudem dafür, dass die Gäste auf seiner Stadtführung das Spiel mitspielen müssen. Auch sie starten den Rundgang verkleidet. Vieles, was auf seinen Touren passiere, geschehe aus dieser Verkleidung heraus, so Romey. Die Leute würden ihre Rollen annehmen und einander dementsprechend behandeln. Es seien da schon Sätze gefallen wie: „Du gehörst hier nicht her. Du gehörst zu den Weibern.“

Wer die eigene Verwandlung samt Zeitreise ins Mittelalter einmal mitmachen möchte. Hat dazu jederzeit Gelegenheit. Die Stadtführung mit Detlef Romey als Herzog Albrecht den Guten werden das ganze Jahr hindurch angeboten. Bedingung ist, dass sich mindestens zehn Personen dem Rundgang anschließen.

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Nördlich der A24

Malen, dichten, schreiben

Detlef Romey ist nicht nur Schauspieler, Entertainer, Sänger, er ist auch ein Vielschreiber. Er hat Biografien über Oskar Sima und Tom Richter verfasst. Er hat ein Schauspiel über Leopold Mozart, Vater des berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, geschrieben. Er hat mit „Kokusnusseis auf Tokelau“ einen Roman vorgelegt, der eine Hommage an Astrid Lindgren, Henry David Thoreau und Konrad Lorenz darstellt.

Romey künstlerischer Drang ruht nicht. Daran ändert auch sein Abschied als Entertainer und Schauspieler nichts. Derzeit arbeitet er an einer Novelle über Lina Woiwode und Erich Mühsam, die den Titel „Die Schöne und der Anarchist“ (Zeichnung auf dem Titelfoto: Reinhard Trinkler) tragen soll.

Romey schreibt zudem lyrische Texte. Das untenstehende Gedicht „Demenz am Mittag“ brachte ihm den Sonderpreis des Literaturmagazins „Berliner Literaturkritik“ ein.

Demenz am Mittag

Stumm, redend wirr

Starren auf Porzellan

Zusammengematschtes

Gerührt und zugeführt

Heiß und bunt

Wie Picassos Pinsel

Rotze in die Kotze

Das Vergessen

Ist von Vorteil

Auch im

Schlucken

Flüssig

Brei

Hauptsache

Satt und schnell

Minutenhetze

Essen kalt

Mittag wird zur

Seniorenolympiade

Genießen?

Warum?

Es geht um Gewicht

Hinein

Mund auf

Hinein

Mund auf

Hinein

Mund zu

Daneben

Und das

Faltige Kinn

Hinuntergelaufen

Manchmal noch am Nachmittag

Als getrocknetes Objekt

Für Schüler von Beuys

Kunst am greisen Gesicht

Börsenwahn droht

Die Pharma sagt

Bleibt bloß nicht

– Tod –

Es lebe der Idiot

Es lebe die Konjunktur

Es wird gelebt

Weil gestorben

Mehr zu Detlef Romey:

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Nördlich der A24

Digitalisierung & die Herrschaft des Rechts

Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für den Verfassungsstaat und dessen tagtägliche Verwaltung? Dieser Frage geht Prof. Dr. Utz Schliesky (Kiel) am Dienstag, 2. April, in einem Vortrag im Möllner Stadthauptmannshof nach. Die Veranstaltung in der Reihe „Künstliche Intelligenz“ der Stiftung Herzogtum Lauenburg beginnt um 19 Uhr.

Längst ist es ein Allgemeinplatz, dass die Digitalisierung unser Leben verändert. Oftmals übersehen wird allerdings, dass mit der Digitalisierung auch die Herrschaft des Rechts in Frage gestellt wird. Längst ist der Kampf um Souveränität in digitalen Räumen entbrannt. Dabei sieht der demokratische Verfassungsstaat aktuell alles andere als gut aus. Und auch die Grundannahmen unseres repräsentativ-demokratischen Systems werden in Frage gestellt, wenn eine demokratische Öffentlichkeit in sozialen Netzwerken segmentiert wird.

Der Referent ist Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtags und Geschäftsführender Vorstand des Lorenz-von-Stein-Instituts für Verwaltungswissenschaften an der CAU zu Kiel. Außerdem ist er Tutor für Recht, Wirtschaft und Europa in der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur der Stiftung.

„Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat, Vortrag, 2. April, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln

Mehr zur Reihe „Künstliche Intelligenz“

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/pixelwesen-eseleien/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/wer-spricht-denn-da-ki-talk-im-stadthauptmannshof/

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Nördlich der A24

„Dat Klingen vun de Seele“

Auf Niederdeutsch widmet sich Dr. Hans Thomas Carstensen (Hamburg) am Dienstag, 26. März, im Rathaus Ratzeburg dem Maler Max Liebermann. Der Vortrag mit dem Titel „Dat Klingen vun de Seele. Max Liebermann – een düütschet Künstlerleven“ beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Berühmt is de Berliner Moler Max Liebermann (1847–1935) vör allem för sien wunnerschöne Goorn- und ‚Frietietbiller’ worrn. De hebbt em to den gröttste düütsche Impressionist maakt. Man anfungen hett he mit Dorstellen ut dat Arbeidsleven. Billers, de in’t 19. Jh. för en Schandaal sorgt hebbt, wiel dor “schietige Minschen” op to seen weern.

Angrepen worr he avers ook – all lang vör de Nazitiet – vunwegen sien jüdische Herkamen. Max Liebermann sien humanistisch Ideal vun en Welt, in de de Minsch na sien Charakter un nich na sien Afstammen beördeelt warrt, worr an sien Levensenn vun de Nazis toschann maakt. In den plattdüütsch Dia-Vördrag warrt dat Leven un Wark vun disse groten Maler lebennig beschreven.

Der Kunsthistoriker stellt schon seit einigen Jahren mit viel Bildmaterial einflussreiche Künstler in niederdeutschen Vorträgen in Ratzeburg vor.

Eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit der Volkshochschule Ratzeburg (Reihe Dienstagsvorträge) und dem ZfN in Holstein auf Initiative des Niederdeutsch-Beirats der Stiftung.

„Dat Klingen vun de Seele“, Vortrag auf Niederdeutsch, 26. März, Ratssaal, Rathaus, Unter den Linden 1, Ratzeburg, 19 Uhr

Foto: public domain

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Aus der Stiftung

Daten, Bilder, Diskussionen

Medien und Politik haben das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für sich entdeckt. Kaum ein Tag vergeht mehr ohne eine brandaktuelle Reportage über die Macht der Algorithmen oder ein neues Dossier aus den Ministerien. Die in Gang gekommene Debatte ist überfällig. Auch die Stiftung Herzogtum Lauenburg möchte dazu ihren Beitrag leisten und bietet deshalb im ersten Halbjahr 2019 eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema KI an.

Warum ist die Debatte so wichtig? KI drängt mehr und mehr in alle Bereiche unseres Lebens vor. Digital gesteuerte Melkanlagen, automatische Gesichtserkennung, digitale Akten in den Betrieben, Roboter in der Medizin, selbstfahrende Autos. Die Kernfragen, die all diese technischen Errungenschaften mit sich bringen, lauten: Wollen wir in Zukunft wirklich alles den Maschinen überlassen? Was bedeutet das für unsere Arbeitswelt und für unser Zusammenleben? Wird der Mensch der Zukunft gläsern und unselbständig? Oder gelingt uns der Spagat zwischen Selbstbestimmung und Techniknutzung?

Diese Kernfragen sind Thema eines Kulturtalks, zu dem die Stiftung Herzogtum Lauenburg am Donnerstag, 28. März, um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof einlädt. Auf dem Podium sitzen mit dem Medienwissenschaftler Roberto Simanowski (Rio de Janeiro), Computer Bild-Chefredakteur Dirk Kuchel (Hamburg) und dem Digital-Experten von Bündnis 90/Die Grünen Konstantin von Notz (Mitglied des Bundestages) drei Experten, die aufgrund ihrer Profession einen speziellen Blick auf die Debatte haben. Der Talk startet mit der Frage, was „Künstliche Intelligenz“ eigentlich ist, ehe sich das Trio der Zukunft der digitalen Gesellschaft zuwendet.

Gedanken über KI und die Gesellschaft machen sich nicht nur die Experten, auch Künstler treibt das Thema um: Bereits am 21. März eröffnet das Künstlerhaus Lauenburg die Ausstellung „Revisit“. Zu sehen sind dort Bilder des Fotokünstlers Harald Popp. Popp spielt mit digitaler Ästhetik und der Möglichkeit der Manipulation.

Ab dem 28. März – also am Tag des Kulturtalks – sind im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes unter dem Titel „Wohl und Wehe der Künstlichen Intelligenz“ Werke von Christiane Leptien (Geesthacht) und Jürgen L. Neumann (Büchen) zu sehen. Beide zeigen Bilder in Öl. Neumann präsentiert zudem ausgesägte Holzreliefs und Farbzeichnungen.

Den politischen Konsequenzen durch den Siegeszug von KI und Big Data widmet sich Prof. Dr. Utz Schliesky am Dienstag, 2. April, im Stadthauptmannshof mit seinem Vortrag „Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat“. Schliesky, Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages, skizziert die Gefahren, denen der demokratische Staat durch KI ausgesetzt ist. Vor diesem Hintergrund plädiert er für eine Weiterentwicklung des Systems, um es gegenüber Entwicklungen, die die offene Gesellschaft bedrohen, „wetterfest“ zu machen.

Eine offene Gesellschaft, die an der digitalen Revolution zu scheitern droht, nimmt der Dave Eggers-Bestseller „The Circle“ ins Visier. Die Verfilmung des Buches (U. a. mit Tom Hanks) ist am Dienstag, 14. Mai, im Burgtheater Ratzeburg zu sehen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine junge Frau, die für einen Digitalkonzern arbeitet und dafür nach und nach ihre Privatheit aufgibt und damit andere dazu animiert, es ihr gleichzutun. In ihrem Schicksal spiegeln sich die Ambitionen eines Unternehmens, mit Hilfe von Kameraüberwachung, Medien und Big Data die Gesellschaft nach eigenen Vorstellungen zu formen. Im Anschluss an den Film laden Ole Märtens(Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ulf Kassebaum (Diakonie Ratzeburg) zur Diskussion.

Den Blick nach China richtet Klaus Schlie mit seinem Vortrag „China im digitalen Aufbruch“ am Dienstag, 29. Oktober, im Geesthacht Museum (Krügerisches Haus). Der Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg berichtet von den Erfahrungen, die er in seiner Funktion als Landtagspräsident bei zwei Reisen in den fernen Osten gemacht hat.

Die Termine im Überblick:

21. März – 7. April Ausstellung Fotokünstler Harald Popp, Künstlerhaus Lauenburg

28. März – Kulturtalk „Künstliche Intelligenz“, Stadthauptmannshof, Mölln

28. März – „Wohl und Wehe der Künstlichen Intelligenz“, Ausstellung mit Bildern von Christian Leptien und Jürgen L. Neumann, Herrenhaus, Stadthauptmannshof

2. April – „Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat“, Vortrag Prof. Dr. Utz Schliesky, Stadthauptmannshof, Mölln

14. Mai – „The Circle“, Filmvorführung Burgtheater Ratzeburg, im Anschluss Diskussion mit Ole Märtens(Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ulf Kassebaum (Diakonie Ratzeburg)

29. Oktober – „China im digitalen Aufbruch“, Vortrag von Klaus Schlie, GeesthachtMuseum im Krügerischen Haus (Geesthacht)

Weitere Infos zum Thema KI und zum KI-Talk unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/wer-spricht-denn-da-ki-talk-im-stadthauptmannshof/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/ki-ein-weites-feld/

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Aus der Stiftung

Wer spricht denn da? – KI-Talk im Stadthauptmannshof

Es ist ein ziemlich ungleiches Trio, das da am 28. März im Möllner Stadthauptmannshof zum Kulturtalk über Künstliche Intelligenz (KI) zusammenkommt. Das spiegelt sich schon in der Anreise wider. Dirk Kuchel wird sich in Hamburg ins Auto setzen, Konstantin von Notz vermutlich mit dem ICE aus der Hauptstadt anreisen und Roberto Simanowksi, der eigentlich in Rio de Janeiro zu Hause ist, braucht auf jeden Fall den Flieger, um in die Diskussion einsteigen zu können.

Kuchel, Chefredakteur von Computerbild, schlägt sich von Berufs wegen mit den vielfältigen Möglichkeiten von KI und deren Weiterentwicklung herum. Alles, was da ist und wird, muss von seinen Mitarbeitern getestet und den Lesern vorgestellt werden. Das erwartet das Publikum, das ist der Anspruch an sich selbst – sozusagen die DNA des Blattes. Computerbild marschiert immer an der Spitze der Bewegung. Ob Drohnen, selbstfahrende Autos, Sprachassistenten – das Blatt trägt die Fackel des Fortschritts. Ist da Platz für Zweifel? Bestimmt. Kuchel, geboren in Neustadt (Holstein),  ist ein ruhiger, nachdenklicher Mann, kein Haudrauf, sondern einer, der zugänglich ist für Argumente. Und er ist ein Mann vom Fach: Er hat die Springerschule durchlaufen und für verschiedene Blätter des Verlages gearbeitet. Dem Journalismus zugeneigt war er schon parallel zu seinem Studium an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.

Für den Bundestagsabgeordneten von Notz (Grüne) ist der Kulturtalk als Möllner ein Heimspiel. Einerseits. Andererseits widmet er sich in Berlin auf großer Bühne den großen Themen. Dazu gehören der Datenschutz und die Digitalisierung. Als Parlamentarier gehört es zu seinen Aufgaben, einerseits Fortschritt zu ermöglichen und andererseits einen ordnungspolitischen Rahmen zu entwerfen. Dinge, die aus dem Ruder laufen, gilt es wieder einzufangen. Ein plastisches Beispiel gefällig? Drohnen sind ohne Frage eine tolle Erfindung. Wenn sie jedoch Starts und Landungen ziviler Flugzeuge oder gefährden, muss jemand wie von Notz darüber nachdenken, wie das ausgeschlossen werden kann.

KI, die eng mit Big Data – also dem massenhaften Sammeln und Nutzen von Daten – verbunden ist, wirft unzählige solcher Probleme auf und täglich kommen neue hinzu. Hier nicht den Überblick zu verlieren und das Wissen in politisches Handeln umzumünzen, ist eine echte Herausforderung. Von Notz stellt sich ihr und kann als Jurist dabei in Sachen Gesetzgebung und Gesetzesauslegung auf seine eigene Fachexpertise zurückgreifen. Wie Computerbild-Chefredakteur Kuchel ist er dabei jemand, der die Argumente abwägt. Dafür genießt er Anerkennung über die eigene Partei hinaus. Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) etwa wurde kürzlich in den Lübecker Nachrichten mit den Worten zitiert: „Alles, was er (von Notz) sagt, hat Hand und Fuß.“

Das Kulturtalk-Trio komplett macht der Medienwissenschaftler Simanowski. Sein Hauptaugenmerk hat der Forscher zuletzt auf die massenhafte Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. gelegt. Es wird gedaddelt, gechattet, gestreamt und geklickt, aber kaum jemand macht sich ernsthaft darüber Gedanken, was hinter der Nutzeroberfläche geschieht, so seine Kernthese. Für Simanowski ist der Rechner eine Blackbox, „die ihre Operationsweisen verheimlicht und uns mit einem Ergebnis konfrontiert, dessen Zustandekommen wir nicht nachvollziehen können“. So schreibt er es in seinem 2018 erschienenen Buch „Stumme Medien“. Der Computer entziehe sich der Erkenntnis, was den Medienwissenschaftler mit Sorge erfüllt. Zudem beklagt er, dass der ständige Einsatz des Smartphones zu einer „Kultur der Ungeduld“ geführt habe, in der „der Fleiß des Einlesens, die Ausdauer bei Unklarheiten, die Anstrengung im Verknüpfen von These und Gegenthese“ weitgehend verloren gegangen sei. Stattdessen werde nach dem Motto verfahren: „Je weniger ich weiß, umso mehr bin ich überzeugt, Bescheid zu wissen“.

Dies gilt mit Sicherheit nicht für seine Gesprächspartner beim Kulturtalk. Sie kommen, um mit ihm über KI zu sprechen und darüber nachzudenken, wie diese Technik genutzt und dabei die offene Gesellschaft bewahrt werden kann.

Foto: konstantin-von-notz.de

Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe Künstliche Intelligenz unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/digitalisierung-die-herrschaft-des-rechts/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/pixelwesen-eseleien/



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Aus der Stiftung

„Die Geschichten waren alle der Hammer“

Nein, der reine Zufall war es nicht, dass Marie Schröder zu jenen neun Auserwählten gehörte, denen im Amtsrichterhaus eine große Bühne bereitet wurde. Einmal abgesehen davon, dass es sich beim Zufall um einen Begriff handelt, den der Mensch ersonnen hat, um über undurchsichtige Zusammenhänge nicht weiter nachdenken zu müssen. Marie hatte beim Wettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ mitgemacht, und wenn man bei so etwas mitmacht, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass man am Ende die Nase vorn hat. Tatsächlich kürte die Jury Maries Geschichte „Besuch bei Uroma“ zur Nummer 1 der Altersgruppe der 17- bis 23-Jährigen.

Ein Jahr Monate später denkt die 20-Jährige noch gerne an die Preisverleihung zurück. Sie erinnert sich an die „sehr persönliche Atmosphäre“, das Ambiente der Veranstaltung und an die Texte der anderen Preisträger. „Die Geschichten waren alle der Hammer“.

Ihrer eigenen Story zu lauschen – die Texte wurden von zwei Profis vorgetragen – empfand sie allerdings als merkwürdig. „Man liest die Geschichte sonst ja eher für sich selbst.“ Als Verfasserin habe sie zwar die Charaktere und Situationen im Kopf, aber wenn man dann einer fremden Stimme lausche, habe man plötzlich einen anderen Film vor Augen. Die Geschichte entwickle ein Eigenleben.

Der Ablauf der Ereignisse bei „Besuch bei Uroma“ bleibt indes derselbe und der ist natürlich nicht rein zufällig entstanden. „Meine Oma war dement“, sagt Marie. Einiges, was sie schildere, habe sie selbst erlebt. Die Nachwuchsautorin beschreibt einen Familienausflug. Uroma hat Geburtstag. Vater, Mutter und Kinder fahren mit dem Auto ins Seniorenheim, um die alte Dame zu besuchen. Marie zeichnet das typische Bild so einer Situation. Quengelnde Kinder. Gestresste Eltern. Die Vorfreude hält sich in Grenzen, und die demente Uroma weiß nicht einmal, dass sie Geburtstag hat. Das alles verortet Marie im Hier und Jetzt. Kein Erzähler, der dem Leser irgendetwas erklärt. Man ist schlicht dabei, wenn es passiert.

Die Nachwuchsautorin hat das ganz bewusst so gemacht. „Ich wollte mich nicht nur auf eine Sichtweise beschränken“, sagt sie. Alle sollten einen Standpunkt bekommen. „Dem Leser soll klar werden, wie schwierig es in so einer Situation ist, die Familie am Laufen zu halten.“

Marie verlässt sich beim Schreiben nicht allein auf ihre Intuition, und sie arbeitet daran, noch besser zu werden. „Ich belege zur Zeit einen Fernlehrgang im kreativen Schreiben“, betont sie. Ein Resultat dieses Engagements bekommen die Literaturfreunde womöglich am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof zu hören, wenn die Sieger der zweiten Auflage von „Wanted: Junge Autor*inn*en“ gekürt werden.

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„Wir stehen vor einer elementaren Zeitenwende“

Keine zwei Wochen sind es noch, dann steigt im Möllner Stadthauptmannshof der Kulturtalk über Künstliche Intelligenz (KI) und die offene Gesellschaft. Bevor am Donnerstag, 28. März, mit Dirk Kuchel, Chefredakteur von Computerbild, dem Medienwissenschaftler Roberto Simanowski und dem Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz (Grüne) drei Experten das Wort haben, hat Kulturportal-Herzogtum.de eine kleine Umfrage gestartet. Welche Rolle wird KI in Zukunft spielen, wollte die Redaktion wissen.

Dazu muss man wissen, dass die Meinungen hier selbst unter Forschern sehr weit auseinandergehen. Der Roboterforscher Luc Steels, der sich bereits seit den 90er Jahren mit KI befasst, hält diese für „fake intelligence“. „Auf Dauer machen den Menschen Kunst und Empathie einzigartig“, so seine Überzeugung. Eine gänzlich andere Auffassung vertritt Jürgen Schmidhuber, Direktor des schweizerischen Forschungsinstituts für KI. Er ist davon überzeugt, dass die Erde künstlichen Intelligenzen eines Tages zu eng erscheinen und sie ins All streben werden, „wo unendlich viel Energie lockt. Wir Menschen sind für die KI so interessant wie Ochsenfrösche für uns.“

Was denken die Menschen aus dem Kreisgebiet?

Meinhard Füllner (Kreispräsident): „Gott hat den Menschen gemacht mit seiner Intelligenz, Dummheit, Vernunft, seinem Bösen und seiner Kreativität. Der Mensch entscheidet nun selbst, ob er mit seinem daraus entstandenen Werk, der Künstlichen Intelligenz, zu einem Ameisenstaat mutiert oder dieses Werk zu einem segensreichen Helfer seines Daseins entwickelt.“

Susanne Raben-Johns (Sterley): „Nicht alles, was dem Menschen möglich ist, dient auch den Menschen. Auseinandersetzungen mit diesem Thema wie die der Ethik-Konferenz sind richtungsweisend. Es stellt sich ja die Frage, wie wollen Menschen in Zukunft leben.

Renate Lefeldt (Geesthachter Kulturvisionen): KI in schwacher Form gibt es ja schon lange. Sie wird ständig weiterentwickelt und immer intelligenter. Sie erleichtert uns in vielen Bereichen das Leben. In nicht allzu ferner Zukunft wird es aber vermutlich eine Künstliche Super-Intelligenz geben, die dann besser sein wird als das menschliche Gehirn. Wie auch nach der Erfindung der Atombombe wird auch hier gelten: „Was gemacht werden kann, wird auch gemacht.“ Das ist nicht aufzuhalten. Bleibt zu wünschen, dass Gesetzgeber dafür sorgen werden, dass Menschen mit emotionalen und sozialen Gefühlen das letzte Wort haben. 

Norbert Lütjens (Leiter Jugendzentrum Korona/Masterstudent gesellschaftlicher Wandel und Digitalisierung): Nach meiner Auffassung befinden wir uns in einer elementaren Zeitenwende, deren weitere Entwicklung für uns nicht absehbar ist. Wir ahnen vielleicht instinktiv, dass etwas Großes im Gange ist und wissen, dass sich die Gesellschaft fundamental verändern wird. Das wirkliche Ausmaß ist uns aber nicht bewusst. Ich glaube, es kommt darauf an, sich Zeit zu nehmen und zunächst die ethische Diskussion darüber zu führen, wie wir die „Digitale Zukunft“ gestalten wollen und wie nicht. Die Demokratie wird um eine verantwortungsvolle Kontrolle der digitalen Kommunikation nicht herumkommen, sonst werden dies andere tun, deren Motivation gewiss nicht den freiheitlichen Grundwerten unserer jetzigen Gesellschaft entspricht. Dies gilt ebenso für die Entwicklung von Superintelligenzen. Der Mensch neigt dazu, die Dinge möglich zu machen, die möglich zu machen sind. Es ist nicht die Frage, ob eine künstliche Superintelligenz entwickelt wird, sondern höchstens, wann sie entwickelt wird. Setzt man sich mit der Literatur auseinander, dann kommen die Fachleute zu dem Schluss, dass eine KSI um ein vielfaches intelligenter wäre als ein Mensch. Wenn man sich dann vorstellt, wir würden versuchen einem Affen zu erklären wie ein Faxgerät funktioniert, beschreibt dies nicht annähernd das Verhältnis von KSI zu Mensch. Wir würden nicht einmal im Ansatz verstehen, was die KSI treiben würde.

Ulrich Lappenküper (Geschäftsführer Otto-von-Bismarck-Stiftung): „Wenn die KI bei 99 Prozent der modernen Jobs menschliche Fähigkeiten und Eigenschaften entbehrlich machen wird, was fangen wir mit den ‚überflüssigen‘ Menschen an?“

Weitere Links zum Thema KI:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/daten-bilder-diskussionen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/18/spiel-zwischen-fiktion-und-wirklichkeit-2/